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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 142, 22. Juni 1911. Nichtamtlicher Teil. «Sr,-«,-« s. h. Such?-»««-. 7467 und einer wirtschaftlichen Rückständigkeit zu tun, die öffent lich gerügt werden müßte. Der hohe Preis der Bilder ver trägt einen angemessenen Rabatt ebenso, wie er die oft höheren Spesen der Reisenden zuläßt. Mancher der Herren Kollegen wird aus eigener Erfahrung die Firma kennen und ihr keine angenehme Erinnerung bewahrt haben. Den Herren Verlegern zur Nachahmung nicht empfohlen. Eher zu verstehen, wenn auch nicht zu billigen, ist das Verhalten eines Kölner Physi kalischen Instituts, das seine Kataloge an keinen Händler abgibt und sich selbst von Privaten und Anstalten Reverse unterschreiben läßt oder Bestellungen in gewisser Höhe zur Bedingung macht. So kurzsichtig ist die Firma allerdings nicht, Bestellungen von seiten der Wiederverkäufer unerledigt zu lassen. Die Mittel, um sich als Sortimenter erfolgreich um Lehrmittelaufträge zu bemühen, sind verschieden und sie werden jeder rührigen Handlung bekannt sein. In erster Linie gehört dazu die Verteilung eines praktisch zusammengestellten Verzeichnisses oder gut gearbeiteten Kataloges, die von den bekannten Lehrmittelverlegern oder Grossisten bezogen werden können, sofern nicht deren eigene Herausgabe bei einem größeren in Frage kommenden Abnehmerkreis zu em pfehlen ist. Ein kleines Lager gangbarer Artikel und eine geschickte, augenfällige Gruppierung im Schausenster wird das Interesse erwecken und in den beteiligten Kreisen die Überzeugung festigen, daß man auch bei seinem Buchhändler das bekommen kann, was man bisher von aus wärts zu kaufen gewöhnt war. Eine regelmäßige Ver teilung periodisch erscheinender Publikationen, die interessante Artikel bringen und über die wichtigsten Novitäten be richten, wird stets in wirksamer Weise die Kauflust an regen und an die Firma empfehlend erinnern. Als das erfolgreichste Propagandamittel möchten wir aber die regelmäßigen Besuche erwähnen, die von einem jungen Manne des Geschäfts den Schulleitern abgestattet werden sollten. Die Verhältnisse liegen nun einmal so, daß auch der Sortimenter nicht mehr daraus warten kann, bis der Kunde zu ihm kommt: er muß ihn aufsuchen und mit einer kleinen gutgewählten Novitätenkollektion seine Auf wartung bei ihm machen. Eine bekannte mitteldeutsche Lehrmittelverlags- und Sortimentsbuchhandlung hat in treffender Weise den gedruckten Vermerk unter ihre Fakturen gesetzt: Lehrmittel können nur durch Vorlage abgesetzt werden, dann aber ziemlich sicher. Es schadet keinem jungen Gehilfen etwas, wenn er bei persönlichen Besuchen die Meinungen und Wünsche der Kund schaft kennen lernt, denn bekanntlich lernt man in einem Tage auf Reisen mehr, als in vier Wochen hinter dem Pulte. Die großen Erfolge des Reifebuchhandels sollten jedem zu denken geben, und gerade auch speziell auf dem Gebiete der Lehrmittel die Tatsache, daß heute die maßgebendsten Verleger reisen lassen. Haben sie das nötig, wenn auch das Sorti ment in dieser Beziehung seiner Aufgabe gerecht wird? Wir glauben nein, denn nach unserer Meinung wird jeder rechnende Verleger das gern dem Sortimenter überlassen, der sein Gebiet viel individueller und systematischer bearbeiten kann, als das jenem möglich ist. Man wende nicht ein, daß dazu eine intimere Kenntnis der Branche gehöre. Denn diese kommt, wie sonst auch immer, durch die Praxis und mit den Erfolgen wird der Unternehmungsgeist wachsen. Die besten Lehrmittelhändler sind aus dem Buch handel hervorgegangen, und ihren Anregungen sind zum Teil die bedeutenden Unternehmungen zu danken, die heute den Weltmarkt beherrschen. Das eingehende Studium eines größeren Lehrmittelkatalogs ist jedem Buchhändler an zuempfehlen, der diese Materie verstehen will. Er wird manchen alten Bekannten aus seiner Schulzeit wiederfinden und erstaunt sein, wie man versucht, der heutigen Generation das Lernen so leicht wie möglich zu machen. Man weiß auf diesem großen Gebiete jeden Tag mehr, was man nicht weiß, denn ein tüchtiger Lehrmittel händler sollte über ein universelles praktisches und theo retisches Wissen verfügen, gepaart mit einem guten Einschläge kaufmännischer Begabung, die ihn Produ zenten und Konsumenten gegenüber gewachsen sein lassen. Denn kaufmännisch will das Lehrmittelgeschäft vorwiegend betrieben sein; es bewegt sich nicht nur in den hergebrachten buchhändlerischen Usancen, denen, seien wir aufrichtig, mancher ehrwürdige Zopf anhängt, sondern es führt uns auch, besonders was den Einkauf anlangt, in Kreise, die dem zünftigen Buchhändler fremd sind. Eine völlige Beherrschung der Branche läßt sich aber vom Sortimenter, der nur im Nebenamte Lehrmittelhändler fein kann, nicht verlangen, und es müssen ihm des halb an der Hand von Katalogen Hilfsmittel geboten werden, die ihm in allen Fragen Rede und Antwort stehen. Im Interesse eines besseren Berstehens betrachten wir deshalb kurz die Einteilung und den Inhalt eines derartigen Katalogs unter Hinweis darauf, daß die neuesten im Jahre 1911 erschienenen Ausgaben die der Firmen Koehler, Volckmar und Pichler sind. Außer den Schulausstattungsgegenständen verzeichnet ein Lehrmittelkatalog die Lehrmittel aller Unterrichts disziplinen, deren Begriff wir in unserem ersten Artikel de finierten, und ferner auch Bücher als Lernmittel, soweit deren Aufnahme als Texte, Kommentare und methodische Lite ratur für den Lehrer wünschenswert erscheint. Die praktischste und bewährteste Anordnung beginnt logischerweise mit der Ausstattung der Schule, denn wir können nach heutigen Begriffen erst unterrichten, wenn wir entsprechende Räume zur Verfügung haben. Ist doch auch nach Comenius ein »freundliches, Helles Schulzimmer« die Vorbedingung für eine gedeihliche Erziehungsarbeit. Das vorschul- pflichtige Alter verlangt Hilfen für den Kindergarten- und Arbeitsunterricht, obwohl letzterer auch auf der Oberstufe in Naturkunde und Naturlehre jetzt eine ganz besondere Berücksichtigung erfährt. Dann folgen am zweckmäßigsten als Elementarfächer der »Erste An schauungsunterricht- — mit dem Hilfsschulwesen — Biblische Geschichte — Lesen —Schreiben — Rechnen und Formenlehre (Geometrie). Diesen schließen sich an die umfangreichen Abteilungen von Geographie — Ge schichte — Literaturgeschichte und Sprachunter richt und weiter das große Gebiet der Natur geschichte. Sie umfaßt Anthropologie — Zoologie — Botanik — Mineralogie und Mikroskopie, wäh rend sich die Naturlehre in die schwierigen Materien, Physik — Chemie und Technologie, gliedert. Die letztere leitet hinüber zum Fortbildungsschulunter richt, von dem sich die »Landwirtschaft« als besonderes Gebiet abgrenzt, doch kann man diesen, als gewissermaßen die Schulbildung abschließend, auch an die letzte Stelle setzen. Mathematik (wen gruselt nicht bei diesem Namen!) und Zeichnen bilden die Fortsetzung, wenn auch erstere mit Berechtigung im Anschluß an die Formenlehre erscheinen kann. Die-Mädchensortbildung« — Turnen, Gesang und Musik bringen uns an den Schluß. Unerläßlich für einen brauchbaren Lehrmittelkatalog sind gutgearbeitete Register; es ist nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, daß erst diese seinen praktischen Wert be stimmen. Viele und gute Illustrationen erhöhen die Wirkung ungemein, denn es ist geradezu auffällig, wie sie die Absatzziffern der im Bilde veranschaulichten 968»
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