Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19101110
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191011101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19101110
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-10
- Monat1910-11
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
13618 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 261, 10. November ISIS. Die Versteigerung der Bibliothek Hoe in New -)ork. — Es kann jetzt mit Bestimmtheit versichert werden, daß die große Sammlung Richard Hoe in New Dort durch die dortige ^näsrson ^.uetion veräußert werden wird. Die erste Versteigerung wird im nächsten Februar in den neuen und ge räumigen Gebäulichkeiten der Firma, Ecke Uackison ^.vsnus und 14. Straße, stattfinden, die gegenwärtig für diese Zwecke einge richtet werden. In Amerika ist man begreiflicherweise sehr er freut darüber, daß dieses große Ereignis in New Vor! selbst statt finden wird, und rechnet darauf, daß aus England und dem europäischen Festland zahlreiche Sammler und Vertreter der großen Buchhandlungshäuser an dem zu erwartenden scharfen Wettbewerb um die wertvollsten Stücke der Hoeschen Hinter lassenschaft teilnehmen werden. Hat doch Hoe in den fünfzig Jahren seiner Sammeltätigkeit Seltenheiten und Kostbarkeiten aus allen Gebieten der Literatur angehäuft, und es gibt daher kaum ein Interesse, das aus seiner Sammlung — sicherlich der wertvollsten Privatbibliothek, die heute in der Welt vorhanden ist — nicht Befriedigung finden könnte. Sie wird indessen nicht in einzelnen Gruppen, sondern jeweils in gemischter Folge ver steigert werden, so daß schon die erste Versteigerung eine Auswahl der verschiedenen Abteilungen — Handschriften, Frühdrucke, schön gebundene Bücher, Americana, französische Bücher, Erstaus gaben usw. — in die Öffentlichkeit bringen wird. Die 15 Bände des Katalogs dieser Sammlung zählen 13 030 Titel mit 20 962 Bänden auf. In diese Liste sind indessen die illuminierten Handschriften nicht mit ausgenommen, die einen wertvollen und von dem Besitzer mit besonderer Sorgfalt ge pflegten Teil der Sammlung bildeten; mit ihnen erreicht die Bibliothek eine Gesamtzahl von mehr als 16 000 Titeln, und ihr Gesamtwert mag auf annähernd 2 Millionen Dollars geschätzt werden. In neuerer Zeit ist keine Bibliothek von gleichem Werte zur Versteigerung gelangt. Die Sunderlandsche Bibliothek, die von 1881—1883 durch Puttick und Sampson versteigert wurde, um faßte 13 858 Lose und erzielte 65 581 Pfund 6 Schilling. Die Sammlung William Beckford, die 1882—83 von Sothedy, Wilkingson L Hodge versteigert wurde, brachte bei 9837 Losen einen Erlös von 73 551 Pfund 18 Schilling. Einer der jüngeren großen Verkäufe, die durch dieselbe Firma im Jahre 1897,98 erfolgte Versteigerung der Bibliothek des Lords Ashburnham, er- zielte bei 4075 Losen den Betrag von 62 712 Pfund 7 Schilling 6 Pence. Dazu kommen allerdings noch die sehr zahlreichen Hand- schriften der Sammlung Ashburnham, die zu verschiedenen Zeiten teils versteigert, teils an Einzelläufer veräußert wurden und aus- nahmslos sehr hohe Preise brachten. Ein Teil war alsbald nach dem Tode Lord Ashburnhams vom Britischen Museum um 45 000 Pfund, ein anderer (die Sammlung Libri) im Jahre 1888 von der französischen Regierung um 24 000 Pfund erworben worden; andere Teile der Sammlungen wurden unter der Hand abgegeben, während der Rest von 628 Losen im Jahre 1901 zum Preis von 33 217 Pfund versteigert wurde. Im ganzen wurde der Erlös dieser Sammlung für Bücher und Handschriften bei einer Gesamtzahl zwischen fünf- und sechstausend Losen auf über 160 000 Pfund geschätzt. Aber auch die Hoesche Sammlung steht trotz ihren 15 000 bis 16 000 Losen noch bescheiden da neben einigen älteren englischen Bibliotheken, so namentlich neben der Sammlung Heber, mit 64 234 Losen, die in den Jahren 1834—37 zur Versteigerung gelangten und etwa 65 000 Pfund brachten. Ein Grundsatz Hebers, der zum Teil wenigstens diesen Umfang seiner Biblio thek erklärt, lautete: »Ein Gentleman muß von jedem Buch drei Stück besitzen, eins um es zu zeigen, eins zum Gebrauch und eins zum Verborgen«. Hoe huldigte diesem Grundsatz nicht und hatte darum nur wenige Doppelstücke in seinem Besitz, unter denen freilich auch die Gutenberg - Bibel vertreten ist. Noch größer als die Hebersche Bibliothek war jene, die Robert Harley und sein Sohn Edward Harley zusammengebracht hatten, und die im Jahre 1742 nach dem Tode des letztgenannten an den Buchhändler Thomas Osborne verkauft wurde. Für diese riesige Sammlung, die über 400 000 Bücher und Buchhefte (Broschüren) umfaßte, bezahlte Osborne nur 13 000 Pfund, d. i. einige tausend Pfund weniger, als die Vorbesitzer für das bloße Binden ihrer Bücher ausgegeben hatten. Über diese Bibliothek gab Osborne 1743—1745 einen fünfbändigen Katalog heraus, der größtenteils von William Oldys verfaßt und von Samuel Johnson mit einer Vorrede versehen war und 61 661 Lose beschrieb. Die Bibliothek enthielt eine große Anzahl wertvoller Caxtons, darunter das jetzt in der Hoeschen Sammlung befindliche einzige vollständige Exemplar von Malorys »L^rtk, I^t, avä ^.et,3 ok Lorä ^.rtbur« (1485), ferner zahlreiche jener frühen Schriften über Amerika, die heute, wenn sie wieder bei einer Versteigerung auftauchen, regel mäßig mit hohen Preisen bezahlt werden. (Nach: »lös Nation«, New Pork.) * Fritz Reuter-Denkmal. — Am Tage der Hundertjahr feier Fritz Reuters (7. November) wurde in seiner Geburts stadt Stavenhagen in Mecklenburg ein Denkmal des gemüt vollen plattdeutschen Dichters und Erzählers enthüllt. Es ist ein Werk des Bildhauers Professor Wilhelm Wandschneider in Charlottenburg, eines geborenen Mecklenburgers, der aus dem Wettbewerbe als Sieger hervorgegangen war. Auf einem schlichten Granitpostament sitzt in bequemer Haltung, ein Buch lesend, die in Bronze getriebene Gestalt. Eine das Postament umgebende Granitbank läßt in reich gestaltetem Friese drollige Szenen aus den Werken des Dichters vorüberziehen. »Offizielles Leipziger Metz - Adreßbuch. — Für die Ein tragung in das Offizielle Leipziger Meß-Adreßbuch, 30. Auflage, Oster - V ormesse 1911 (Beginn Montag, 6. März), ist vom Meß-Ausschuß der Handelskammer Leipzig soeben der maßgebende Anmeldebogen versandt worden. Die pünktliche Rücksendung dieses Anmeldebogens ist allen Ausstellern dringend zu empfehlen, da die Aufnahme oder Weiterführung im Buche davon abhängt. Neu hinzugetreteuen Ausstellern, die das For mular noch nicht erhalten haben, sei empfohlen, sofort beim Meß- Ausschuß der Handelskammer Leipzig darum nachzusuchen. * Nobelpreis 1911. — Wie aus Stockholm verlautet, soll der diesjährige Nobelpreis für Physik dem Professor für Experi mentalphysik und Direktor des Physikalischen Instituts an der Universität Amsterdam Johannes Dietrich van der Waals für seine erfolgreichen und wichtigen Arbeiten über den Zustand der Gase und Flüssigkeiten zuerkannt werden. Bücherversteigerung in London. — Am 26. Oktober und den beiden folgenden Tagen fanden bei Sotheby, Wilkinson L- Hodge in London die ersten Versteigerungen statt. Folgende Preise seien genannt: Thackeray, ^Vorks, 24 Bde., 1878—79, 12 Pfund 15 Schilling (B. F. Stevens); — banales cke Llil.tü6uu>.tbi(iu63 pur68 st Lppligusss von Gergonne und Thomas Lavernede, 21 Bde., 4°, 1810—30, 10 Pfund (Hermann); — I. D. Symonds Usu3.i83ano6 in Itrü^, vols. 1 — 5, 1877—81, 12 Pfund 15 Schilling (Edwards); — Oris äs Vionns, Folio, 1781, 16 Pfund 5 Schilling (Hornstein); — Oscar Wilde, 1Vork8, 14 Bde., 1908, 10 Pfund 5 Schilling (liines Look 61ud); — R. L- Stevenson, >Vork8, Pentland-Edition, 20 Bde., 1906—07, 17 Pfund 10 Schilling (der selbe); — ^rabiau Nißüts, Sir F. Burtons Übersetzung, 16 Bde., 1885—86, 23 Pfund 10 Schilling (derselbe); Charles— Levers Novsls 37 Bde., 1897—99, 12 Pfund 6 Schilling (Hatchard); — Sir Thomas Lawrence, Lngravio^s aktsr üi8 HVorks, Folio, 1836 bis 1846, 45 Pfund (Dickinson); — Lliti8Ü 6s.11sr^ ok Lieturs8, Folio, 1818, 16 Pfund (Maggs); — John Hall's Obssrvations on lloxli8ü Loäis3, 1657, 13 Pfund (Sands). — Der Gesamterlös der Versteigerung betrug 1179 Pfund 11 Schilling. (Nach: »lüg Ludlislisrs OireulLi«.) » Beilage zum Börsenblatt. — Der heutigen Nummer 261 des Börsenblatts liegt Nr. 10, Oktober 1910, der Beilage: Vor zugspreise, Subskriptionspreise, Serien- und Partie preise usw. bei. Personalnachrichten. » Auszeichnung. — Der Verlagsbuchhändler Herr Arthur Meiner, Inhaber der Firma Johann Ambrosius Barth in Leipzig, ist von Sr. Majestät oem König von Preußen, durch Ver leihung des Roten Adler-Ordens IV. Klaffe ausgezeichnet worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder