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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1930
- Strukturtyp
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- 1930-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1930
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- Deutsch
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X- 119, 24. Mai 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Kleine Mitteilungen Bonner Jugendbuchwoche 14.—18. Mai 1930. — Der Termin des Tag des Buches liegt für Universitätsstädte nicht sonderlich glücklich, da er in die Ferien fällt, wo die Studentenschaft nicht zu erreichen ist und auch sehr viele Professoren verreist sind. Schon im ver gangenen Jahre hatten die Bonner Buchhändler diese Tatsache mit Bedauern hingenommen. So stimmten sie gern einem Vorschläge Sr. Magnifizenz des Rektors der Universität zu, in diesem Jahre unabhängig von den Veranstaltungen im Reich den Tag des Buches in Bonn erst in der Zeit vom 14.—18. Mai zu begehen. In einer vom Rektor Pros. vr. Konen einberufenen und geleiteten Versamm lung wurde ein großzügiges Programm aufgestellt, das die Unter stützung aller in Frage kommenden Stellen fand und nunmehr mit großem Erfolg durchgeführt werden konnte. Das Motto »Jugend und Buch« wurde natürlich beibehalten. Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, auch die akademische Ju gend zu erfassen. So waren von Anfang an zwei Arten von Ver anstaltungen vorgesehen, je nachdem ob sie sich an die Universitäts kreise oder an die Schulen wandten. Als besonders erfreuliches Symptom kann verzeichnet werden, das; die Bonner Jugendver bände von sich aus an den Arbeitsausschuß herantraten und sich bereit erklärten, unter Leitung von Turninspektor Crotto für die schulentlassene Jugend ebenfalls einen Werbeabend fürs Buch zu veranstalten. Die als Nachfolgerin des früheren Allgemeinen Stu dentenausschusses neugegrllndete Studentische Arbeitsgemeinschaft übernahm die Vorarbeiten an der Universität und die Verbindung mit der Presse. Sämtliche Bonner Zeitungen brachten eine ganze Serie von Artikeln aus der Feder Bonner Gelehrter und sonstiger prominenter Persönlichkeiten, die sämtlich auf die Bedeutung des Tages des Buches hinwiesen. Am 14. Mai fand kn der Universität eine Feier statt, bei der Professor vr. Behn über »Geist und Leben« sprach. Er packte das Problem unter ganz großen Gesichtspunkten. Unter den in der Bonner Tagespresse erschienenen Artikeln kommt einer Kundgebung des Rektors Prof. Dr. Konen besondere Bedeutung zu. Konen stellt fest, daß unter den Studenten noch immer viel zu oft auf den Eigenbesitz des akademischen Lehrbuches verzichtet wird. Eine durchgreifende Hochschulreform ist nicht mög lich, ohne daß auch hier Wandel geschaffen wird. Wir bringen den Artikel im Anschluß an diesen Bericht zum Abdruck. Er verdient weiteste Verbreitung in akademischen Kreisen. Für die übrigen Veranstaltungen hatte die Stadt die Beethoven halle zur Verfügung gestellt. Die vereinigten Bonner Buchhand lungen veranstalteten im Weißen Saal eine Ausstellung guter Ju gendbücher. Das Ganze stand im Zeichen der Gemeinschaftswerbung, sodaß die einzelnen Firmen namentlich nicht hervortraten. Das Aus- stellungsmatcrial war nach Altersstufen in 12 Gruppen geteilt, vom unzerreißbaren Bilderbuch für die Allerkleinsten ansteigend bis zum Buch für den Achtzehnjährigen. Die Ausstellung erfreute sich eines außerordentlich guten Besuches. An den Vormittagen wurden die Schüler und Schülerinnen von ihren Lehrern klassenweise hin geführt, nachmittags und Sonntags war die Ausstellung dem allge meinen Publikum zugänglich. Die Gesamtzahl der Besucher dürfte mit 10 000 nicht zu hoch geschätzt sein. Besonders dankbar wurden die von einigen Verlegern zur Verfügung gestellten Prospekte in Empfang genommen. Unter anderm erhielt jedes Schulkind einen vollständigen Katalog von Reclams Universalbibliothek. Einige Ver leger batten auch Prämienbücher für die besten Aufsätze über die Ausstellung gestiftet. Diese wurden von Stadtschulrat vr. Baedorf, der sich überhaupt großes Verdienst um die Veranstaltungen erwor ben hat, auf die einzelnen Schulen verteilt. Allseitig wurde betont, wie wertvolle Anregung eine solche geschlossene Bücherausstellung zu geben vermag. Vielleicht liegt hierin auch eine Anregung für die buchhändlerische Praxis, sich noch mehr als bisher dem franzö sischen Typ des Buchladcns anzunähern, wo jedermann ohne Kauf zwang ein- und ausgeht und die ausgestellten Bücher besichtigen kann. — In der Ausstellung selbst fand ein Verkauf nicht statt. Doch wurden in den Buchhandlungen schon manche Verkäufe auf Grund der Ausstellung und der ausgestreuten Prospekte getätigt. Unabhängig von der Ausstellung fanden im Großen Saal der Beetbovcnballe für die Schulen drei Konzerte des Städtischen Or chesters statt Die musikalischen Darbietungen umrahmten Anspra chen von Studienrätin vr. Michclsen, Oberstudiendircktor vr. Schlimmer und Akademieprvfessor I)r. Antz über die Bedeutung des Buches für die Jugend. Für den »Abend der Jugend« der Bonner Jugendvcrbäude war als Redner Kaplan Thom6 aus München-Glad bach gewonnen, ein alter Freund der Bonner Jugend. Musikalische und rezitatorische Darbietungen der Jugend selbst sowie Volks- 494 tänze bildeten den weiteren Inhalt des umfangreichen Programms. Bei allen Veranstaltungen war der große Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Alles in allem bedeuten die diesjährigen Veranstaltungen einen Fortschritt gegenüber dem Vorjahr, wo nur eine offizielle Abendfeier in der Beethovenhalle stattfand. Es genügt eben nicht zu sagen »Tag des Buches«, sondern man muß dem Tag des Buches sein besonderes Gesicht geben, und Las war unter der Devise »Ju gend und Buch« gut möglich. Wenn aus der Universitätsstadt für den nächstjährigen Tag des Buches eine Anregung gegeben werden darf, so möchte bas wissenschaftliche Buch oder doch das Bedarfsbuch in den Mittelpunkt gerückt werden. Hier liegen, wenn der Begriff Bedarfsbuch weit genug gefaßt wird, auch für den Sortimenter in der kleinen Stadt allergrößte Propagandamöglichkeiten. Dem speziell wissenschaftlichen Verleger und Sortimenter aber vermag die Kund gebung des Bonner Rektors zu denken geben. H. F. S. Das Buch und die Hochschulreform. — Wenn von allen Seiten der Ruf nach Reformen im Hochschulwesen ertönt, so müssen zunächst die wirklichen Mängel klar erkannt werden. Unter ihnen darf ein wichtiger nicht vergessen werden: derBüchermangcl derStu- denten. Reformen oder Vorlesungen in Ehren! Allein, keine irgendwie geordnete Vorlesung wird ihren Zweck erreichen, wenn die Hörer nicht ein Lehrbuch, eine kleine geeignete Sammlung eigener wissenschaftlicher Bücher besitzen und sie selbsttätig parallel zu den Vorlesungen und Übungen benutzen. Öffentliche und Seminarbiblio theken können hier keinen Ersatz schaffen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Fälle Vorkommen, wo unter 400 Hörern nicht einmal 20 ein eigenes Buch besitzen. Gewiß eine Folge der zunehmenden Armut; desgleichen eine Wirklmg der Büchcrteuerung, die ihrerseits eine Folge der gesamten Wirtschaftslage ist. Doch nicht allein. Ein Teil des Übels beruht auf der fehlenden Einsicht, auf falscher Sparsamkeit, auf jener Abwendung von der Buchlektüre, die mannigfache Ursachen hat: Schule, Sport, Tageszeitung, Kino, ostentative Herabsetzung ge lehrten Wissens in der Öffentlichkeit. Hier muß ein Wandel ein- treten, auf jede Weise, mit der Hilfe aller, aber in erster Linie der Studierenden selbst. Die Parole muß lauten: Kein Akademiker ohne kleine, gute Fachbüchersammlung! Sonst bleibt jede Hochschulreform zweckloses Gerede. Prof vr. H. Konen, Rektor der Universität Bonn. IV. Jungbuchhändlerwoche, veranstaltet vom Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verlegerin derTschechoslowakischen Republik, mit Unterstützung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig, und der Genossenschaft der Buchhändler, Aussig, in der Zeit vom 3.—9. August in Neichenberg. Leiter: Theodor Marcus, Breslau. Zeiteinteilung. Sonntag, den 3. Aug., nachm. 16 Uhr: Gemeinsame Jause mit zwang losem Wieder-Hineinfinden in den Kreis. Thema: Was brachte mir das letzte Jahr? Welche Arbeit (s. Fuege-Quitzow, Der Sortimentslehrling) ist mir noch unbekannt? Montag, den 4. August: Tagesthema. Die geistigen Strömungen der Gegenwart. Stellung von Autor, Buchhändler und Publikum. Dienstag, den 5. August: Buchhändlerische Käuferkunde. Praktische Verkaufsgespräche. Mittwoch, den 6. August: Buchhändlerische Werbung. Praktischer Auf bau von Schaufenstern. Schaufensterwettbewerb der Teilnehmer. Donnerstag, den 7. August: Buchhandel und Presse. Buchhandel und Bibliothek. Buchhandel und Schule. Besuch von Stiepel. Freitag, den 8. August: Der Leipziger Platz. Vortragender: Herr Kurt Fern au, Leipzig, 1. Vorsitzender des Vereins der Leipziger Kommissionäre. »Vom Gesamt-Organismus des Buchhandels«. Zwiegespräch zwischen Herrn Fernau und Herrn Marcus. Fragestunde. Sonnabend, den 9. August: Beruf und Berufung. Schlußgespräch. Die verfügbaren Plätze sind bereits durch Voranmeldungen besetzt. Flug-Buchwochc 25.—31. Mai 1930. — Der Deutsche Luftfahrt- Verband und die Deutsche Luft-Hansa A.-G. veranstalten in der Zeit vom 25.—31. Mai in ganz Deutschland eine Flug-Werbe-Woche, die besonders in Berlin außerordentlich beachtenswerte Darbietun gen bringen wird. Aus den Mitteilungen der Korporation der Berliner Buchhändler entnehmen wir, daß die Werbe abteilung der Deutschen Lust-Hansa A.-G., Berlin SW 68, Lindenstraße 35, den Herren Kollegen vom Sortiment für die Aus stattung der Schaufenster reichliches Propaganda-Material in Form von Flugzeugmodellen, Fähnchen, buuten Plakaten und farbigen Buchstaben unentgeltlich zur Verfügung stellen kann, um den Ab-
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