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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1892
- Sprache
- Deutsch
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123, so. Mai 1892. Nichtamtlicher Teil. 3225 Gefühl zu einer schlaffen Gleichgiltigkeit ab, wenn das Gcschchenlafsen solcher Veröffentlichungen zur Gewohnheit wird, ohne daß die Stimme der Entrüstung sich einmal kräftig dagegen gellend macht? Und schließlich: sollte nicht eine ernste Verantwortung bestehen, in Bezug auf die jungen, aus sittlich reinen Verhältnissen stammenden Zög linge des Buchhandels dafür, daß ihre Blicke möglichst bewahrt bleiben vor dem Pfuhl der Schandlitteratur, daß ihr sittliches Gefühl, anstatt stumpf und geschwächt, scharf und gestählt werde? Wahrlich, wir meinen, cs ist hohe Zeit, daß der Buchhandel sich besinnt auf Maßregeln zur Abwehr gegen eine Verunglimpfung durch Maßregeln dagegen geben sollte, so wird doch das entschiedene Wort, wenn es an rechter Stelle gesprochen wird, nicht wirkungslos bleiben, sondern lauten Widerhall finden im ganzen anständigen Buchhandel. sation Großes geleistet, sein Haus ist ausgebaut und stattlich anzu schauen. Soll nun hinter der stolzen Fassade die Unsittlichkeit sich dauernd einnisten und breit machen dürfen? Fortschritt in der Photographie. — Die Photographie in natürlichen Farben, deren Herstellung bisher für etwas Unerreichbares und Unmögliches gehalten wurde, ist jetzt von Professor Vogel im Verein mit dem Lhromolithographen Ulrich verwirklicht worden. In der Kunst- und Verlagshandlung von R. Wagner in Berlin, Dessauer straße 2, liegt, wie wir einer Mitteilung des Reichsanzeigers entnehmen, eine Reihe gelungener Farben- und Volldruckproben, welche bestätigen, daß das Problem so gut wie gelöst ist. Der Magdeburger Zeitung wird hierüber folgendes geschrieben: -Bei der Herstellung der »Photographie in natürlichen Farben« handelt es sich um ein photomechanisch.s Druckverfahren, das bei An wendung von nur drei Platten alle Farbentöne des Originals mit voll kommener Treue wiedergiebt. Bekanntermaßen lassen sich alle Farben durch Mischung der Grundfarben gelb, rot und blau Herstellen. Hierauf beruht das neue Verfahren, das eine gelbe, eine rote und eine blaue Platte übereinandcrdruckt. Ueberraschend ist, daß diese drei Platten durch die Photographie sclbstthätig hergestellt werden, indem man vor die Linse des Apparats flüssige Lösungen, zwischen parallelen Spiegelglasscheibcn cingeschlossen, bringt — sehr bezeichnend -Filter» genannt —, die nur gelbe oder nur rote oder nur blaue Strahlen durchlassen. -Wem bekannt ist, wie mannigfaltig die Zusammensetzung der Farben ist, der kann nur staunen, daß es möglich gewesen ist Mittel zu finden, sie allesamt in jene drei Grundfarben auseinanderzulegen. Denn läßt sich jeder Farbenion aus diesen bilden, so ist doch nicht jeder Farben ton der Wirklichkeit durch solche Mischung entstanden. Möchten wir darum bis auf weiteres die Frage als offen betrachten, ob das an gewandte Verfahren in der That jeden Farbcnwcrt ganz ohne Rest auf die Platten zu bringen vermag, so gelingt dies doch jedenfalls in einer sehr starken Annäherung. Das beweisen die erzielten höchst vollkommenen Nachbildungen von Gemälden, wie von Naturansichten. Die letzteren bieten größere Schwierigkeiten; insbesondere ist die Darstellung lebender Personen noch nicht gelungen. Die Farben der Natur zeigen sich dem Verfahren gegenüber wohl begreiflicherweise spröder, als die durch ein fache Mischungen hergestcllten künstlichen. Aber schon jetzt ist das Ver fahren, dessen Ausbildung noch keineswegs als abgeschlossen betrachtet wird, so weit entwickelt, daß es nicht nur vollberechtigt in die Reihe der graphischen Künste eintreten kann, sondern auf diesem Gebiete mit Sicher heit eine Umwälzung herbeiführen wird. -Der wissenschaftliche Begründer dieser wie so mancher anderen bahnbrechenden Erfindung im Bereiche der Photographie ist Professor Vogel, der schon im Jahre 1885 den Grundgedanken ausgesprochen und ihn jetzt nach mehrjährigen Versuchen im Verein mit dem Chromolitho- graphen Ulrich glücklich in die Wirklichkeit übergcführt hat Die in der Wagner'schcn Kunsthandlung ausgestellten, mit Hilfe des Verfahrens geschaffenen Nachbildungen von Gemälden beweisen, daß es im ganzen Bereich der Malerei keine Aufgabe giebt, der das Verfahren nicht gewachsen wäre Ein Knaus'sches Porträt, Menzel'sche figuren- und farbenreiche Klcinmalcreicn, darunter das neueste vielbewunderte -Eiscn- bahncoups«, ein »Scebild« von Aiwasowski, Landschafts- und Genre bilder, alles erscheint nicht nur in seiner vollen koloristischen Frische, sondern bis ins kleinste getreu wiederholt. Wenn alles wohl gelingt und insbesondere auch der Drucker, dem im Aufträgen der drei Grund farben eine sehr entscheidende Ausgabe zufällt, seine Schuldigkeit thut, so kann die volle Wirkung des Originals in einem Grade erreicht werden, den man bisher für unmöglich gehalten hätte. Selbst diejenigen, die schon lange Zeit mit den Versuchen beschäftigt sind, schildern mit Leb haftigkeit die Ucberraschung, die sie jedesmal empfinden, wenn nach dem Druck der ersten beiden Platten auf das nichtssagende rotgclbe Blatt das Blau gedruckt wird und nun, wie durch ein Wunder, das Bild in seiner ganzen leuchtenden Kraft, in seiner ausdruckoollcn Vielfarbigkeit erscheint. Die farbige Abbildung eines gemusterten Gewebes aus dem vorigen Jahrhundert, so getreu, daß man nicht ein bedrucktes Papier blatt, sondern den alten Halbscidenstoff selbst zu sehen meint, zeigt, welche Bedeutung der Erfindung auch für das Kunstgewerbe inncwohnt.« Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften. Kata loge rc. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändler«. Oie kssitr- uuä FirmenverLnäeranAsa im äsutsebsn Vsrlaxs-Kaeb-, von Länarä VoIksnivA. 8°. 55 8. Oeiprix 1892, käuarck No. 118 von I,. ^.usr iu Oooauvörtb. 8°. 50 8 1394 Nrn. mann io ^Visa. 8°. 40 8. 6erllin^ in Orssäsv. 8". 12 8. 194 Neu. von Riebarä Bertling in Oresäsv. 80. 34 8. 676 Nra. ^^8°"^ 84 8.^' /l^Nrm 6- ' o e i I^e i x Aooloxis. II n. III. ^otiga. Katalogs No. 117 u. 118 von kV ^ Lroekbaae' ^ntigaarium io Osipriss. 8°. 42 u. 27 8. 1197 u. 783 Nro. Ideologe. I. O. Orr me 8 io ksrlio. 80. 90 8. 2991 Nro. 0^p2^^ 8°.' 94^8.0' 3096^Nri>. ^ io ösrlill. No. XXI. Januar—1892. 80. 8. 761—808. Lerod. Oisbiseb io Oeiprix. 8". 8. 337—418. No 10540 — 12841. bollee 1891. I'atils alpbabötigus. §r. 80. 207 p. karis, Oerels cls 1a Oibrairie. ks äroit ä'Xutsur. 5. aoues No. 5. 15 Nai 1892. Organs oküeiel. (Kerns.) ^ j ' 1 . H prsparatoire. — Ooo^rez littsrairs st artistigas ioteroatiooal Deutsch-schweizerische Rechtschreibung. — Die Redaktio" der Berner Zeitschrift -Gewerbe« hat, wie der .Reichsanzeiger« nach der Münchener -Allgemeinen Zeitung« berichtet, vor einiger Zeit zur Verbesserung der deutschen Orthographie Gesuche an sämtliche Kantons- regierungcn gerichtet wegen Veranstaltung einer Konferenz durch den Bundesrat. Diesem Gesuch hat nunmehr die Mehrzahl der deutsch- rcdendcn Kantone entsprochen, so daß die Konferenz in nächster Zeit einberufcn werden wird. Bereits haben sich daraufhin der Vorstand des schweizerischen Preßverbandcs, der Verein schweizerischer Buchdruckerei. besitzet, das Centralkomitee des schweizerischen Typographcnbundes und der Vorstand des schweizerischen Buchhändlervereins auf einen wohl- begründiten Antrag geeinigt, dessen Annahme und Durchführung der deutschen Schweiz eine einheitliche Orthographie bringen soll. Kunstauktion. — Die Versteigerung von wertvollen Handzcich- nungcn, Kupferstichen und Photographieen, zum Teil aus dem Nachlaß unseres unvergeßlichen Berufsgcnossen, dcS kundigen Inkunabel- Sammlers Heinrich Klemm in Dresden, und des Professors Theodor Grosse, ist, um Kollisionen mit anderen wichtigen Auktionen zu vermeiden, von dem ursprünglich festgesetzten Termin (30. Mai) auf Montag den 13. Juni und folgende Tage verschoben worden. Der Katalog umfaßt 1838 Nummern, Werke alter und neuer Meister, 437 Neunundfünszigster Jahrgang.
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