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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1929
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- Deutsch
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X- 172, 27, Juli 1929, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. erleichterte dann das Nachschlagen. Diese umständliche Aufbe- wahrungsmcthode ist heute durch das Loseblattbuch verdrängt worden. Für die H e r st e I l u n g s a b t e i lu n g ist das wichtigste bürotcchnische Hilfsmittel die Karteikarte, die ermöglicht, daß man zu jeder Stunde sagen kann, wie weit die Herstellung eines Buches fortgeschritten ist. Wie die Karteikarte zur Unterstützung und Erleichterung des Herstellungsprozesses herangezogen wer den kann, zeigt vr. Hans Richters Arbeit »Die Kartothek in der Herstellung», die im Börsenblatt vom 29. Januar 1929 veröffent licht wurde. Es erübrigt sich daher, sich näher mit dieser Tech nik zu befassen. In der Expedition und Kontenführung läßt sich die Zahl der Hilfskräfte für mechanische Arbeit um die Hälfte vermindern. Das Fakturieren und Buchen übernimmt die Ma schine. Die Zahl der für den Buchhandel verwendbaren Typen ist groß, es ist daher nicht möglich, sie einzeln zu nennen. Wenn die Kosten für eine Umstellung auf Maschine im ersten Augenblick sehr hoch erscheinen, so kann dem cntgcgcngehalten werden, daß die Rentabilitätsberechnung einer solchen Maschi nenanlage bei einem großen Verlag ergab, daß sich ihre An schaffung bereits nach 5 Jahren amortisiert hat. Vor einer teilweisen Einrichtung mit Maschinen hüte man sich, lieber ver zichte man ganz, denn nichts rächt sich mehr, als wenn bei In angriffnahme der Umstellungsarbciten falsch verfahren wird. Man darf nicht erstaunt sein, wenn statt des Erfolges eine Ver minderung der erhofften Wirtschaftlichkeit eintritt. Die Ma schine wird, weil sie sich nicht in den allgemeinen Arbeitsprozeß einfügen kann, bald beiseitegestellt und stets an die unnütz ange wandten Kosten erinnern. Wenn man an die Umstellung dieser Abteilung denkt, darf es nur ein »entweder ganz oder gar nicht» geben. Verzopft und veraltet ist wohl heute noch in vielen Ver lagshäusern die Buchhaltung, doch werden die schweren, dicken Folianten nach und nach wegen ihrer Unhandlichkeit ver drängt. An ihre Stelle tritt das Loseblattsyftem und die Konten kartei. Der besondere Vorzug des Lofeblattsystems liegt darin, daß es ein leichtes, gleichmäßiges Verteilen der Arbeitsmenge und dadurch ein Ausnutzcn der Arbeitszeit ermöglicht. Welchem Buchhaltungssystem, ob Rusbuchhaltung, Taylorix, Uno, Defi nitiv oder einem anderen der Vorzug zu geben ist, kann nur da hin beantwortet werden, daß es kein System gibt, das für alle Betriebe gleichmäßig vorteilhaft ist. Die einzelnen Systeme zu besprechen, ist eine Arbeit für sich. Es sei daher nur auf das in diesem Jahr erschienene Buch vr. Richard Baums »Neu zeitliche Buchhaltungsmethoden» hingewiesen.*) Auch die Arbeit im Lager und Packraumist dem allge meinen Arbeitsprozeß anzupassen. Die für sie aufzustellendcn Richtlinien ergeben sich aus dem für den Betrieb ausgestellten Organisationsplan. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird man der Lagerverwaltung Packraum und Botendienst unterstellen. In größeren Städten wird man auf das Fahrrad verzichten und lieber Auto oder Kraftrad benutzen, um den Aktionsradius des Botenapparates zu vergrößern. Um die Arbeit der P o st e i nga n g s ste l l e zu erleich tern, achte man darauf, daß auf allen ausgehenden Schreiben der Sachvermerk, die Abteilung, an die die Anwort eventl. zu richten ist, und das Diktatzeichen vermerkt sind. Der Versuch, dem Aus gangsschreiben einen farbigen Zettel beizufügen, der aus das Antwortschreiben aufgeklcbt werden soll, um so eine schnellere Verteilung der Eingangspost zu gewährleisten, hat sich bewährt. Erfahrungsgemäß häufen sich in den letzten Stunden vor Büroschluß die zum Versand kommenden Postsachen. Um eine schnellere Abwicklung zu erreichen, verwende man Frankier maschinen, von denen in letzter Zeit die Frankotyp alle an- *> Neuzeitliche BuchhaltungSmcthoben unter Berücksichtigung der Maschinenbuchfllhrung. Von Dir. vr. Richard Baum, Buchsach verständiger. Mit einem Geleitwort von Minister a. D. IIniv.-Prof. vr. Richard Reisch, Präsident der Oesterreichischen Nationalbank. Er schienen bei Reinhold Wichert, Berlagsanftalt »Soll und Haben«, Ber- lin-Llchterfelde. Preis 9 NM. deren Systeme verdrängt hat. Statt der Marken wird bei dieser Maschine der Brief mit einem roten Gebührenstempel von beliebig einstellbarem Wert versehen, ferner mit einer laufenden, die Sendung zählenden Nummer, mit dem Orts- und Datumstempel und mit einem Absender- und Reklamevermerk. Nachdem jetzt eine kleine Type mit Handbetrieb auf den Markt gebracht ist, deren Anschaffungskosten verhältnismäßig gering sind, ist der Er werb einer Frankotyp auch für einen mittleren Betrieb tragbar. Der Statistik ist im Verlagsbuchhandel die Aufgabe zu gewiesen, den Absatz zu erfassen. An Hand ihrer Aufzeichnungen ist es möglich, die Absatzkurve der einzelnen Werke festzustellen, die eine außerordentlich wichtige Unterlage für die Werbeab teilung bildet. In zweiter Linie dient sie zur Autorenabrech nung. Für jedes Buch wird eine Karteikarte angelegt, die alpha betisch geordnet in Kästen aufbewahrt wird. Am Kopf der Karte steht Verfasser und Titel des Buches, Netto- und Ladenpreis, Ausgabetag, Höhe der Auflage, wieviel gebundene und broschierte Exemplare vergeben werden. Der Vordruck muß so eingerichtet sein, daß ohne Schwierigkeit der Absatz eines jeden Monats und die in Kommission versandten Exemplare vom Tage des Erschei nens festgestellt werden können. Der Vorteil der festen Karteikarte ist eine längere Lebensdauer, denn Bücher und lose Blätter wer den durch den täglichen Gebrauch zu rasch unansehnlich. Der Geschäftsleitung und der Vertriebsabteilung wird allmonatlich der Absatz auf einzelnen Karten gemeldet. Der graphischen Dar stellung, die eine rasche Orientierung gestattet, ist der Vorzug zu geben. Ein zentrales Auskunftsmittel ersten Ranges für jedes kauf männische Unternehmen ist die Registratur. Wie alle übrigen Abteilungen ist sie ein vollwertiges Glied des Betriebes. Sie läßt sich aber nicht von vornherein nach einem bestimmten Plan erfolgreich anlegen, sondern es bedarf meist mehrerer Ver suche, um die beste Form zu finden. In kleineren und mittleren Betrieben ist die Registratur- arbeit Nebenbeschäftigung eines mit sonstigen untergeord neten Arbeiten betrauten Angestellten. Sehr oft wird sie von einem Lehrling betreut. Von diesem Brauch ist abzuraten, denn zu leicht wird das Registrieren dann als Nebensächlichkeit be trachtet und so rasch wie möglich erledigt oder wochenlang zurück gestellt, während es, wenn es das ausschließliche Tätigkeitsfeld eines Angestellten ist, mit bedeutend größerer Sorgfalt erledigt wird. Auch durch die größere Geschicklichkeit, die er sich im Laufe der Zeit aneignet, ist eins richtige Ablage gewährleistet. Zweckmäßig ist es, die Registratur in einem zentral gelegenen Raum unterzubringen, damit sie von allen Abteilungen möglichst rasch erreicht werden kann. Im Verlag empfiehlt es sich, zwei getrennte Registraturen 1. die Hauptregistratur, 2. die Sonderregistratur einzurichten. In der Hauptrcgistratur werden alle Schriftstücke, die allge meinen Inhalts sind, nach den Einheits-ABC-Regeln des Fach ausschusses sür Büro-Wesen beim Ausschuß für wirtschaftliche Ver waltung*) und chronologisch eingcheftct. Die Sonder- regislratur ist dagegen ausschließlich für die Schriftstücke be stimmt, die vertraulichen Charakter tragen. Diese wird man nach Autorenkorrespondenz, Personal, Bank und Steuer glie dern. Die Konstruktion der Aufbewahrungsmittel, Schnellhefter und Hebelordner, wird als bekannt vorausgesetzt. Die Abgabe von Mappen und Schriftstücken darf nur gegen Quittung erfol gen. Die Quittungen sind so anzufertigen, daß sie zu einer Kartei zusammengestellt werden können. An Hand der Kartei ist es dann leicht, den Aufenthalt des Fehlenden festzustellen. Die tägliche Praxis lehrt, daß der Wert einer guten, stets schlagfertigen Registratur nicht zu unterschätzen und die Ar beit des Registrierens nicht als ein notwendiges Übel anzu sehen ist. Der mit dieser Arbeit Beauftragte muß seine Tätig keit als eine Bertrauenssache ansehcn, da ja viele Schreiben vertraulichen Inhalts durch seine Hände gehen. *) NKW-Veröffeiitlichunge» Nr. 8, Beuth-Vcrlag, Berlin. SIS
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