Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290727
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192907273
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290727
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-27
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 172 (N. 98). Leipzig, Sonnabend den 27. Juli 1929. 98. Jahrgang. ReÄMLouMer TA Richtlinien für eine zweckmäßigere Gestaltung des Derlagsbüros. Bon RolsKadach- Berlin. Einleitung. Einen Versuch, den Rationalisierungs- und Maschinenge danken im Buchhandel zu propagieren, unternahm der Börsen- vcrein in diesem Jahre in Leipzig. Über die von ihm anläßlich Kantate im Deutschen Buchgewerbehaus veranstaltete Ausstel lung berichtete bereits Kurt Loele im Börsenblatt vom 7. Mai. Da die Ausstellung, die seltsamerweise kaum die verdiente Be achtung fand, nur einen Ausschnitt bot, soll heute versucht wer den, Richtlinien für eine Aus- bzw. Neugestaltung des Verlags büros, die außerordentlich notwendig ist, zu geben. Nicht oft genug kann wiederholt werden, daß bei einer Re form nur dann positive Resultate erzielt werden können, wenn die Neuerungen sich organisch in das Alte einpassen, oder wenn ein vollständig neuer Organisationsplan zu Grunde gelegt wird. Was veranlaßt uns, an eine durchgreifende Neuordnung des Ver lagsbüros zu denken? Die Erkenntnis, daß ein Betrieb nur dann wirtschaftlich ist, wenn er, aus den Ballast der kleinen Hilfskräfte verzichtend, seine Aufgabe unter Mitarbeit möglichst weniger und qualifizierter Arbeiter durchführt. Die Kräfte können stets nur dann voll ausgenutzt werden, wenn alle Faktoren, die die Arbeitsleistung herabmindern, ausgeschaltet werden. In erster Linie hängt die Arbeitsleistung des Menschen von seinem Wohl befinden ab, dieses wird aber wieder von der Beschaffenheit des Arbeitsplatzes beeinflußt. Im Anfang hat daher eine Reform des Büros zu stehen. Unter Büroreform verstehen wir: größtmögliche Anpassung des Ar beitsgerätes und -Raumes an die Arbeit, um höhere Leistungen zu erzielen, die 1. Personal ersparen, 2. automatisch die Büro kosten vermindern. Die Gestaltung des Arbeitsraumes im allge meinen. Die vornehmste Aufgabe einer Geschäftsleitung ist cs, der Ausgestaltung des Arbeitsplatzes eines jeden Mitarbeiters — ohne Ausnahme — eingehende Aufmerksamkeit zu schenken. Licht, Luft und Raum-Bewegungsfreiheit sind Grundbedingun gen. Hell gestrichene, immer sauber gehaltene Wände und Türen nehmen selbst dem in einem alten Bürohaus befindlichen Raum das Gefühl der Engigkeit. Schönheitsreparatursn nie hinaus schieben! Daß auch dies besonders betont wird, hat seine Be rechtigung. Wenn diese Grundforderungen erfüllt sind, ist schon ein Schritt vorwärts zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens getan. Der künstlichen Beleuchtung ist die gleiche sorgfältige Aufmerksamkeit zu schenken. In größeren Räumen ist eine gute Allgcmeinbelcuchtung notwendig, um den Raum übersichtlich und freundlich zu machen. Dem indirekten Licht ist hier der Vorzug zu geben; denn cs beleuchtet, ohne Schatten zu werfen und ohne zu blenden, gleichmäßig den Raum. Wenn keine weißen Decken vorhanden sind, oder wenn die Decken und Wände nicht immer im Weißen Zustande erhalten werden können, dann ist der Verwendung einer Leuchte für tiefstrahlendes Licht der Vor zug zu geben. Blendende Lampen aus dem Schreibtisch stören und drücken die Arbeitsleistung herab, weil die Augen über Gebühr ange strengt werden. Der Arbeitende wird nervös. Von einer guten Arbcitsplatzbeleuchtung verlangt man, daß sie blendungssrei dis Arbeit der Augen verringert. Wenn das Auge stets im Dunkel ist, kann es ohne Anstrengung und Ermüdung selbst den kleinsten Buchstaben klar und deutlich erkennen, und die Gedanken kon zentrieren sich dann von selbst nur auf die beleuchtete Fläche. So trägt auch eine gute Beleuchtung des Arbeitsplatzes zur Erfüllung der Forderung, Wohlbehagen und Arbeitsfreudigkeit zu erregen, bei. Viel zu wenig wird heute noch berücksichtigt, daß der Arbei tende während des Arbeitstages im steten Kampf mit den aus ihn eindringenden Geräuschen steht, die durch Unterhaltun gen und ständiges Hin- und Hergehen im Zimmer, Auf- und Zu gehen der Türen, Klingeln der Telephone und Geklapper der Schreibmaschinen hervorgerufen werden. Es ist erstaunlich, wie viel Kraft im Laufe von acht Stunden aufgewandt werden muß, um der Geräusche Herr zu werden, damit man sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren kann. Vollständig wird man die Geräusche der Umwelt nie ausfchalten, aber man kann sie auf ein Minimum beschränken. In erster Linie ist dafür zu sorgen, daß der Holzfußboden verschwindet. Ein Linoleum- oder Gummibelag, der an seine Stelle tritt, wirkt schalldämpfend. Da Versuche, ein lautloses Schließen der Türen zu erreichen, stets scheitern werden oder nur für kurze Zeit von Erfolg sind, sollten daher die Türen in einem gutorganisierten Betrieb stets mit Stoßdämpfern versehen sein. Klapptüren sind nicht zu empfehlen, da sie nie dicht schließen. Obwohl man den Klang der Tclephonglockc durch Verstellen abschwächen kann, läßt man lieber an ihre Stelle verschieden farbige Signallampen treten. Die einzelnen Farben geben an, ob es sich um Haus- oder Ferngespräche handelt. Von dem Auf- stcllen von schalldichten Telephonzellen in Arbcitssälcn ist wegen des Zeitaufwandes für den Weg zur und von der Tclephonzelle abzusehcn. Da es unter den heutigen schwierigen wirtschaftlichen Ver hältnissen kaum möglich ist, die bis jetzt im Gebrauch befind lichen Schreibmaschinen gegen die lautlosen elektrischen einzu tauschen, kann man sich nur mit einem sogenannten Schall schlucker behelfen. Die Schallschlucker sind Blechkästen, die über die Maschine gestülpt -werden. Drei Fenster aus glasklarem Ccllon gestatten das Lesen der Skala, der Schreibzeile und das Beob achten das Briefbogens. Jederzeit ist ein Zugang zum Brief und zur Maschine durch Offnen eines bestimmten Fensters mög lich. Sind alle Fenster geschlossen, so stört kein Geräusch der Schreibmaschine die Umsitzenden. Schon nach kurzer Zeit ist im Sommer wie im Winter die Frischluftin den Avbeitsräumen verbraucht, und wenn nicht für eine dauernde Neuzuführung gesorgt ist, wird der Leistungs grad der im Raum Befindlichen hcrabgedrllckt. Das dauernde Offnen der Fenster läßt sich wegen der verschiedenen Empfind lichkeiten nicht durchführen und ist auch zu sehr von der herr schenden Witterung abhängig. Ein Ausweg läßt sich auch hier finden, wenn in die Fenster kleine elektrisch angetriebenc Venti latoren eingebaut werden. Auch ein kleiner Stehventilator ver richtet gute Dienste. Sein Anschaffungspreis ist sehr niedrig, 813
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder