Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290530
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192905306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290530
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-05
- Tag1929-05-30
- Monat1929-05
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 122, 30. Mai lS29, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.b.Dtfchn. Buchhandel. fen-Vereins zu Leipzig, Herr Franz Ries, Naumburg, Herr Kom merzienrat Hugo Bock, Berlin, und Frau Margarete Quarta Astor, Leipzig. Den Teilnehmern wurde die Festschrift »Zur Geschichte des Deutschen Musikalienhandels seit der Gründung des Vereins der Deutschen Musikalienhändler- von Max Schumann sowie die Festnummer des »Musikalienhandels- überreicht. Der Saal war mit Lorbeerbäumen würdig geschmückt, zwi schen üenen die Bildnisse der hervorragendsten Führer des Ver eins, die nicht mehr unter den Lebenden weilen, ausgestellt waren, nämlich des Gründers FriedrichHofmeister,der den Verein 23 Jahre lang geleitet hat, und seines Nachfolgers vr. Hermann Härtel, der eine gleichlange Zeitspanne dem Verein Vorstand, ferner des tatkräftigen Neuorganisators des Musikalienhandels, vr. O s c a r v. H a s e, der sich 26 Jahre dem Verein gewidmet hat und während der längsten Zeit seiner Amts- Periode unterstützt wurde von Herrn RichardLinnemann, der ebenfalls 26 Jahre lang dem Vorstand angehörte, sowie schließlich vr. R o b c r t A st o r s, der als Vorsteher des Verein? ins Feld zog und den Opsertod fürs Vaterland fand. Im rückwär tigen Teile des Saales waren auf einer Tafel die zahlreichen Ge schenke aufgestellt, die von den befreundeten Verbänden und Ver einen dem Verband der Deutschen Musikalienhändler zu seinem 106. Geburtstage dcdiziert worden waren. Kurz nach 11 Uhr geleitete der Vorstand die Ehrengäste, die im Nebensaale empfangen worden waren, in den Festsaal, wo der eigentliche Festakt eingeleitet wurde durch den Vortrag des Andante con moto und Rondo alla Zingarese aus dem Klavier quartett op. 25 (g moil) von Johannes Brahms, das die Herren Professor Edgar Wollgandt, Carl Herrmann, Konzertmeister Hans Münch-Holland und Professor Otto Weinreich zu einem unvergeßlichen Eindruck gestalteten. Es folgte die Festansprache des Vorstehers Herrn P. I. Tonger, Köln, der die Versammlung, namentlich die Ehrengäste und die Vertreter der Behörden und Vereine begrüßte und, auf die Geschichte des Musikalienhandels eingehend, die ersten Anfänge berührte, um dann die Entwicklung des Musikalienhandels in seiner heutigen Form in den verflos senen 100 Jahren in großen Zügen darzutun. Dabei gedachte er vor allem jenes tatkräftigen Organisators vr, Oscar von Hase, auf dessen unermüdliches Wirken der Verein in seiner heu tigen Gestalt sich stützt. Er gedachte der mannigfachen Wand lungen, die der Verein und das Vcreinslebcn im Lause des zu Ende gegangenen Jahrhunderts erfahren haben, aber auch der Wandlungen, die im Musikleben selbst, mit dem ja der Musika lienbandel auf das innigste verbunden ist. vor sich gegangen sind und die infolgedessen auch nicht ohne Wirkungen auf die wirt schaftliche Entwicklung bleiben konnten. Es folgten die Glückwunschansprachen, deren Reihe eröffnet wurde durch Herrn Ministerialrat Feldbausch als Vertreter des Rcichswirtschaftsministcriums in Berlin, der mit Recht auf die Tatsache hinwies, daß die Gründung des Vereins gerade in jene Zeit nationaler Sehnsucht nach Einigung fiel, von der die besten Köpfe jener Zeit erfüllt waren. Mit einprägsamen Wor ten beleuchtete er die Entwicklung der musikalienhöndlerischen Organisation von Gesichtspunkten der historischen Entwicklung unserer Volkswirtschaft und betonte die Vorwegnahme der Ver körperung des großen deutschen Gedankens durch die Gründung eines über alle Kleinstaaten sich erstreckenden Zusammenschlusses der Musikalienhändler zu einem gesamtdeutschen Verband. Ihm folgte Herr Oberregicrungsrat vr. Hüncfcld als Vertreter der Sächsischen Staatsrcgierung, der die Grüße und Glückwünsche der Sächsischen Regierung, insbesondere des Herrn Wirtschafts- Ministers und des Herrn Ministerialdirektors vr. Klien über mittelte und auf die Bedeutung Sachsens und namentlich Leip zigs für die Entwicklung der deutschen Musik und insbesondere des deutschen Musikalienhandels hinwies. Nach ihm betrat Herr Professor vr. Johannes Wolf, Direktor der Musikalien- abteilung der Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, das Redner pult, um dem Gefühl der engen Verbundenheit der aus einer Anregung des Vorstandes des Vereins der Deutschen Musikalien händler entstandenen Musiksammlung mit dem deutschen Musi kalienhandel Ausdruck zu geben. Der große Gedanke, die deutsche S82 Musiksammlung zum Archiv der Musikarchive zu gestalten, läßt sich ohne den Musikverlag nicht durchführen, und darum ist auch die Musiksammlung mit der Entwicklung des deutschen Musika- lienhandels auf das allerinnigste verbunden. Ihm folgte Herr Oberbürgermeister vr. Karl Rothe, der im Namen des Rates der Stadt Leipzig dem Verband dankte, daß er der Stadt, in der er gegründet wurde, treu geblieben ist und somit mit gewirkt habe am Rufe Leipzigs als einer Musikstadt. Herr Ern st Reinhardt, München, geschäftsführendes Vorstands mitglied des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leip zig, teilte der Versammlung zunächst mit, daß der Vorstand des Börsenvereins beschlossen habe, Herrn Carl Linnemann, der nach 26jähriger Tätigkeit aus dem Vorstand des Deutschen Musikalien-Verleger-Vcreins ausgeschieden ist, das tragbare Ehrenzeichen des Buchhandels in Gold zu verleihen, das damit zum vierten Male zum Ausdruck der Anerkennung besonderer Verdienste im Buchhandel verliehen wird, ferner der Robert- Astor-Stiftung als Jubiläumsspende den Betrag von 2000.— Mk. zu überweisen. Seine lebendigen Ausführungen wurden getragen von dem ökumenischen Gedanken, dem auch der Musikalienhandcl in ganz besonderem Maße zu dienen berufen sei. Buch- und Musi- kalicnhandel bezeichnete er als die beiden Augen des Börsen vereins, die hell erstrahlen sollen durch die Jahrhunderte, wie sie es bisher getan. Für den Verein der Notendruckereien sprach dessen Vorsteher, Herr HansReichel, der auf die enge Ver bindung zwischen dem Musikalienhandel und den Notendrucke reien hinwies und gegenüber der vielfach geäußerten Sorge über Mechanisierung der Musik, die ein Ausdruck der Schnellebigkeit und Oberflächlichkeit der Zeit sei, der Überzeugung Ausdruck gab, daß die Bedeutung persönlich ausgeführter Musik immer bestehen bleiben werde und daß es deshalb immer auch einen Musikalien handel geben werde, ebenso wie Industrien des Notendruckes. Herr vr. JohannesSell überbrachte als Vorstandsmitglied des Deutschen Verlegervereins und des Vereins der Buchhändler zu Leipzig die Grüße und Glückwünsche der von ihm vertretenen Vereine, die er mit dem Wunsch verband, die Beziehungen zwischen den Vereinen auch weiterhin in der gleichen segen bringenden Weise zu erhalten. Im Namen der Gehilfenschaft sprach Herr MaxFranke, Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes, Leipzig, der dem Verein die herzlichsten Glückwünsche übermittelte. Für den Deutschen Muiikalien-Verleaer-Verein, der gleichzeitig die Ber- legerkammer des Verbandes bildet, sprach dessen bisheriger Vor sitzender, Herr Carl Linnemann, der eingangs für die ihm vom Börsenverein zuteil gewordene Ehrung dankte und über die Beziebungen des Musikvcrlages zum Verband der Deutschen Mu- sikalienbändler, anknüvfend an die als Festgeschenk überreichte Standuhr, Löwes Ballade »Die Uhr- zur Grundlage seiner Ausführungen machte. Herr Oscar Richter, Hamburg, überbrachte als Vorsitzender der Sortimenterkammer des Ver bandes deren Glückwünsche, wobei er in witziger Weise erklärte, auf den durch die von der Sortimenterkammer gespendete Prä sidentenglocke nahcgelegten Vergleich mit Schillers berühmter Ballade verzichten zu wollen und sich mit kurzen, aber herzlich gemeinten Glückwünschen zu begnügen. Nach diesen Glückwunsch-Ansprachen gab der Vorsteher des Vereins, Herr Tonger, bekannt, daß die Hauptversammlung des Verbandes einstimmig beschlossen habe, ibre Senioren, die Her ren Franz Ries, Naumburg, und Kommerzienrat Hugo B o ck in Berlin, im Hinblick auf ihre hohen Verdienste um den deutschen Musikalienhandel zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Im Namen der beiden Ausgezeichneten dankte Herr Kommer zienrat Hugo Bock mit schlichten, zu Herzen gehenden Worten, worauf auch der Vorsteher des Verbandes, Herr Tonger, im Namen des Verbands der Deutschen Musikalienbändler für all die dargebrachten Glückwünsche und Ehrungen herzliche Dankesworte an die Festversammlung richtete. Mit Ludwig van Beethovens Andante cantabile und Rondo aus dem Klavierguartctt op. 16 sEs durl, wiederum vorgetragen von den oben erwähnten Leipziger Künstlern, scbloß die in jeder Hinsicht würdevoll verlaufene, eindrucksreichc Feier. »
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder