Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290511
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192905110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290511
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-05
- Tag1929-05-11
- Monat1929-05
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Di« Ausstellung füllt das erste Stockwerk des am Tröndlin- ring gelegenen Ring-Meßhauses, eines der schönsten und größten Meßpaläste Leipzigs. Fahnen, Plakate und ein Lautsprecher an der Fassade begrüßen den Besucher und werben bei den Passanten. In dem großen Vorraum kommt die Bedeutung und erstaunliche Ent wicklung des Rundfunkwesens deutlich zum Ausdruck. Alle möglichen Mittel sind in Anspruch genommen, um diese Entwicklung in volks tümlicher und leicht eingehender Form zu zeigen an Modellen, Ta bellen, graphischen Darstellungen, Landkarten, Globen u. dgl. Die persönlichen Kräfte, die an dem Werke mitgearbeitet haben, werden durch eine ansehnliche Porträtgalerie versinnbildlicht. U. a. sehen wir die Köpfe der Pioniere des deutschen Rundfunks, Heinrich Hertz, Prof. Slaby, Prof. Braun und Graf Arco, ferner die Büste des Retchsrundfunkkommissars vr. Bredow. Auf Einzelheiten einzu gehen verbietet der dieser Darstellung zur Verfügung stehende Raum. Wichtig ist, daß es die Ausstellung dem Laien ermöglicht, einen alles umfassenden Blick hinter die Kulissen des Rundfunks zu tun. Diese Offenbarung wird bestimmt dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis zwischen Rundfunk und Publikum zu fördern. Der Auf stieg des Rundfunkwesens beim Mitteldeutschen Sender wird u. a. durch eine Darstellung der Entwicklung von dessen Zeitschrift »M i r a g« gezeigt, anfangs ein unscheinbares Blättchen, jetzt eine große, bebilderte, im Offsetverfahren hergestellte Zeitschrift mit Riesenauflage und großen Anzeigenaufträgen. Wünschenswert wäre es freilich, die anderwärts genügend gepflegte Belletristik wegzu lassen und sich auf das Programm mit dem erforderlichen Beiwerk und auf technische Fragen zu beschränken. Die Hauptausstellung mit dem langen Zug der Kojen, die eine weitgehende Gruppierung ermöglichten, ist vorwiegend technischer Na tur. Vom Detektor-Apparat bis zum Bildfunk ist alles Empfangs gerät vorhanden. Modelle kühner Turmkonstruktionen veranschau lichen die Sender, Antennen der verschiedensten Art von der ein fachsten Konstruktion bis zum komplizierten, ganze Gebäudekomplexe überspannenden Spinnengewebe geben den Laien und Fachleuten schätzbare Fingerzeige. Sehr beachtenswert ist auch die Darstellung der Mitarbeit einer zahlreichen Bastlerwelt und der Tätigkeit von deren Organisationen. An selbstgebauten Apparaten kann man er staunliche Leistungen feststellen. Ein Blick in die Musterwerkstätte eines derartigen Vereins zeigt den Eifer und das Interesse nament lich der Jugend, deren Geschicklichkeit hier eine Pflegestätte findet. Auch dem Buchhandel ist eine größere Koje zugewiesen worden, die zwar, wie es nun einmal beim Buche der Fall ist, über einen gewissen dekorativ wirkenden Eindruck nicht hinausgelangt, aber in ihrer Art doch recht zweckmäßig erscheint. Die Einteilung in drei bzw. vier Gruppen ist die durchaus gegebene. Den meisten Raum nimmt natürlich die technische Literatur ein, während die das Programm betreffende Literatur und die Bastei- bücher zu beiden Seiten genügend Platz gefunden haben. Be grüßenswert ist die Einrichtung, daß alle Bücher und auch die ge bundenen Jahrgänge von F u n k z e i t s ch r i f t e n, die auf dem Tische in der Mitte aufliegen, nicht durch Vitrinen geschützt, sondern offen zur Einsichtnahme für jedermann aufliegen. So kann, dank der Fürsorge der Werbestelle des Börsenvereins, die die für die Ausstellung erforderliche Arbeit in vorbildlicher Weise geleistet hat, auch mit einem bescheidenen Nutzen für den Buchhandel gerechnet werben. Am Eingänge der Ausstellung wird ein hübsch ausgestatteter illustrierter Führer zum Preise von 30 Pf. abgegeben, aus dessen Inhalt der Artikel »Ein Gang durch die Ausstellung« von Carl Minde hervorgehoben sei. Darin werden die Hörer darauf auf merksam gemacht, daß der Rundfunk auch Verpflichtungen habe, zu denen er seiner ganzen Natur nach berufen sei. Zum Bei spiel sei er das gegebene Verbreitungsmittel für junge und jüngste Kunst auf musikalischem wie auf literarischem Gebiete. Hof fen wir, daß auch wir von der Erfüllung dieser Verpflichtung etwas haben! Kurt L o e l e. Ausstellung. — Vom 21. bis 24. Mai d. I. findet in Ham burg die Tagung der Diplom-Handelslehrer Deutschlands statt. An läßlich dieser Tagung hat die Buchhandlung C. Boysen, Ham burg 3 6, Heuberg 9, die Ausstellung einschlägiger Literatur auf dem Gebiete der Handelswissenschaften übernommen. Neichswander-Ausstellung handwerklich guter und wohlfeiler Bucheinbände (»Nehabu«). — Die seit Juni letzten Jahres vom Bund Meister der Einbandkunst e. V., Sitz Leipzig, veranstaltete Ausstellung, die 800 Buchbinderarbeiten umfaßt, hat auch in diesem Jahre wiederum einen vollen Erfolg davongetragen. Sie wurde im Februar in Karlsruhe von über 4000 Besuchern ausgesucht und ist von Düsseldorf Anfang Mai nach Dortmund übergesiedelt, wo sie im Beisein des Reichskunstwarts Herrn vr. Redslob eröffnet wurde. In einer bedeutsamen Rede, die ein offenes Bekenntnis zum Bucheinband als dem wichtigen Kleide des Buches zum Ausdruck brachte, hat der Herr Reichskunstwart darauf hingewiesen, daß es keinen Luxus, sondern eine seelische Bereicherung bedeute, auf dem Gebiete des so künstlerischen und vornehmen Buchbinderhandwerks einen gewissen Kunstbesitz zu schaffen. Wie wir hören, wird die Ausstellung im Lause des Jahres noch in weiteren Städten für den Bucheinband werben, und es sind zunächst die Städte Kassel, Lübeck, Hamburg und Magdeburg vorgesehen. Es ist sehr erfreulich, daß in einer Zeit, in der eine Werbung für den Buch einband dringend notwendig ist, eine so großzügig angelegte Aus stellung weite Kreise auf den Bucheinband hinweist und für Freunde und Käufer wirbt. Eine »Woche des ungarischen Buches« findet vom 13.—20. Mai in Budapest und im übrigen Lande statt. Die Veranstaltung geht vom Verein der Ungarischen Schriftsteller mit Unterstützung des Landesvereins Ungarischer Verleger und Buchhändler aus. »Das beste Buch des Monats« in Spanien. — Unter dem Vorsitz des Don Rafael Altamira wurde die Gründung einer literarischen Vereinigung »Das beste Buch des Monats« beschlossen. Zugleich wurde die Schaffung eines Instituts ins Auge gefaßt, das den Namen »El mejor Libro del mes« tragen soll. Dieses Institut ist als literarische Beratungsstelle für den spanischen Leser gedacht. Ein Preisrichter-Kollegium, bestehend aus den führenden Persönlichkeiten des literarischen Lebens Spaniens, wird die Erscheinungen eines jeden Monats prüfen und zugleich eine Rangordnung der Qualität dieser Erscheinungen festsetzen. Diese Bücher werden an die Mitglieder der Vereinigung »El mejor Libro del mes« zu besonders günstigen Bedingungen geliefert. Auch wurde die Herausgabe eines monatlich erscheinenden Blattes beschlossen. Alle beteiligten Kreise erkannten die Wichtigkeit der zu begründenden Institution sowohl für den spani schen Buchhandel als für das spanische bücherkaufende Publikum an, und die führenden Persönlichkeiten des spanischen Geisteslebens haben bereits ihre Mitwirkung an der Vereinigung in Aussicht gestellt. H. S. Ein Querschnitt durch Londons Druckereien. — Unter Bezug nahme auf den kürzlich in London stattgehabten III. Internationalen Buchdrucker-Kongreß veröffentlichte Direktor M. Klimrot H-Berlin (Ullstein-Verlag) in Nr. 34 der »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker« unter obiger Überschrift ebenso interessante wie wertvolle Ausführungen, die vor allem auch zu Vergleichen mit deutschen Druckerei- und Zeitungsverhältnissen anregen. Aus den ausführ lichen Darlegungen Klimroths geht hervor, daß es im großen und ganzen in hygienischer Hinsicht in den Londoner Druckereien nicht zum besten bestellt ist, und daß auch in den meisten Londoner Betrieben chronischer Platzmangel herrscht. Man müsse aber doch eingestehen, daß viele der Londoner Betriebe den deutschen überlegen seien, und zwar in der größeren Geschwindigkeit des gesamten Betriebes und in der viel schärferen Ausnützung des Arbeitsplatzes jedes einzelnen und überhaupt der vorhandenen Betriebsfläche. Auch eine extreme Spe zialisierung sei festzustellen. Klimroth sagt des weiteren, es dürfe nicht verschwiegen werden, daß in den Londoner Betrieben die Ver wendung des Stereos für ein- oder mehrfarbigen Bilderdruck auf einer Höhe stände, wie sie in Deutschland noch nicht erreicht werde. Bei gleichen Druckformen sei die Laufgeschwindigkeit der Druck maschinen in den Londoner Betrieben eine wirklich größere. Wörtlich sagt dann der Verfasser: »Wenn auch nicht verkannt werden darf, daß das englische Druckpapier dem unsrigen gerade in seiner Fähig keit, schnellsten Druckgang zu vertragen, stark überlegen ist, so liegt die Tatsache des etwas schnelleren Laufens, vor allem aber der be deutend höheren Effektivleistung, am Bedienungspersonal der Ma schine. Die Hand-in-Hand-Arbeit der Beteiligten beim An- und Weg transport der Stapel usw. ist mustergültig, ebenso bei der Überwin dung eines plötzlich eintretenden Maschinenaufenthaltes. Da gibt es keine künstlich abgezirkelten Arbeitsbereiche, keine Belange und keine Prestigefragen. Jeder greift zu, und es will nicht jeder gleich klüger und besser sein als der andere.« Interessant und sehr belehrend ist sodann die nähere Schilde rung der Betriebseinrichtungen und Arbeitsvorgänge mehrerer großer Londoner Buch- und Zeitungsbruckereien, wie »Daily Mail«, »Daily Sketch and Sunday Graphic«, »The Amalgamated Preß Ltd.«, »Corn wall Preß« und der Firma Hazell, Watson L Viney. Die »Cornwall Preß« benutzt zur Herstellung ihrer Magazine keine Galvanos, son dern nur Nickelstereos. Von der Firma Hazell, Watson L Viney wird gesagt, daß sie eine reine Lohnöruckerei sei, also ohne jeden eigenen Verlag. Sie besitze, weil außerhalb Londons gelegen, ausnahmsweise große, Helle Betriebsräume. Es würden außer drei Magazinen laufend Bücher hergestellt. Von besonderem Interesse dürfte noch die Feststellung Klimroths sein, daß man in England mit dem 523
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder