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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. B^chhande.. Redaktioneller Teil. 188, 13. August ISIS. es für ausgeschlossen, daß nach der kläglichen Durchführung dieser Woche der Sortimenter nicht Sturm laufen würde. Hier wäre es angebracht, daß der ganze deutsche Buchhandel nun eine Ehre darein setzen würde, zu zeigen, wie es »gemacht« wird. Groß zügig angefatzt, müßten Lokalvereine, Kreisverbände und Landes- vereine eine Kriegsbuchwoche in wenigen Wochen durchführen, die unseren Feldgrauen und dem Sortiment neues Leben zufllhrte. Wir brauchen's. In einer Zeit, in der alles Kriegszuschläge ausrechnet, Buchdrucker, Buchbinder, Papierhändler, in der die Lebensmittel immer teurer werden, steht der Buchhändler mit seinen Markenartikeln vornehm da und besinnt sich, ob er denn auch aufschlagen darf. Das grenzt fast an verschämte Armut. Nur nicht schüchtern! Die Behörden sind durch ihre anderen Lie feranten an ganz andere Aufschläge gewöhnt worden. Und ohne Kamps kein Sieg. Vergeht doch bei uns auch fast keine Woche, in der wir nicht eine Mitteilung bekommen, daß durch den und den Grund trotz Vertrags eine lOProzentigc Erhöhung erfolgen mußte. Ist der Geschäftsgang auch besser, als man sich ihn vor einem Jahre in den ersten Kriegslagen ausmalte, so trägt doch jeder Betrieb seine schwere Last. Das Antiquariat, das wissenschaft liche, steht fast still, weil seine Kunden bei der eisernen Wehr sind; auch das Sortiment zeigt einen recht stillen Verkehr und leidet zudem noch unter dem Verbot des Führerverkaufs. So ganz klar ist es uns ja nicht, warum der kleine Trautwein und ähnliche Führer vom Verkaufe ausgeschlossen sind; aber wir beugen uns der höheren Einsicht des Generalkommandos, wenn's auch Weh tut. Der Versand liegt ganz darnieder. Und nur der Verlag hat sich den bestehenden Verhältnissen angepaßt. Große Münchener Verleger sind zu reinen Kriegsbuch-Verlegern gewor den. Ein reiner Segen ist es, daß nicht alle dieses Assimilations vermögen entdeckt haben; die Flut an Kriegsliteratur würde uns wirklich ersäuft haben. Wieviele Verleger nach dieser Sintflut selbst noch in ihren Wassern ertrinken, wissen wir nicht. Es ist eigenartig, wie leicht die Technik unseres Berufes ein geschätzt wird, eines Berufes, der die höchsten Anforderungen an kaufmännische, gesellschaftliche und literarische Fähigkeiten stellt, der wegen seiner Vielseitigkeit kleinlichste Berechnungen und daher intensive Arbeit verlangt. Eine derartige Unterschätzung der Ar beitsleistung finden wir auch im »Neuen Weg«, in dem erörtert wird, was aus den kriegsbeschädigten Bühnenkünstlern werden soll. Wir hören da: Abgesehen davon, daß es Pflicht aller größe ren Bühnen, öffentlichen Bibliotheken, Sammlungen usw. ist für sie zu sorgen, ist »vor allem der Buchhandel zur Unterbrin gung kriegsbeschädigter Bühnenangehöriger heranzuziehen«. Das ist ein Irrtum! Vor allem hat der Buchhandel für die Invali den seines eigenen Standes zu sorgen, und dann kann er selbst verständlich nur solche anderer Berufe aufnehmen, die die nöti gen Vorbedingungen erfüllen. Er wird es gern tun, schon weil wahrscheinlich ein Mangel an geschulten Kräften eintreten wird und ästhetische Gründe vielfach die Besetzung mit weiblichem Per sonal (besonders im Sortiment) verbieten. Vor den Bühnen angehörigen dürften aber noch die Schriftsteller und Journalisten kommen, sie sind »de nächsten dortau«. Hier in München hat die Ortsgruppe des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller sich übrigens in der Selbsthilfe betätigt, indem sie eine Tombola-Ver losung unternahm. Trocknet'? auch nicht alle Zähren, so wird's doch zur Milderung mancher Sorge beitragen. Eines ist gewiß, daß das deutsche Volk den Dank, den es seinen Helden schuldet, nicht vergessen wird. Dafür helfen schon die mit, die draußen gewesen sind und die Schrecken des Krieges mitdurch lebt haben; sie werden, wenn es überhaupt notwendig ist, unser Gewissen wach erhalten. Unter ihnen wird Wohl besonders der weichherzige Ludwig Ganghofer sich zeigen. Er kam jüngst auf eine Gratulationsvisite von der Front, um seinen sechzigsten Ge burtstag im Kreise der Seinen zu feiern. Daß er von allen Seiten Glückwünsche erhielt, ist selbstverständlich. Seine Tätigkeit als Kriegsberichterstatter hat ihm zum Dank das Eiserne Kreuz ge bracht. Wer Ganghoser aber nur nach seinen Kriegsbriefen einschätzen wollte, würde ihm nicht ganz gerecht werden. Denn so glänzend sie auch geschrieben sind, sie bilden doch nur Arbeiten, die der Augenblick erzeugt, bestimmt, denen daheim die Zuversicht von der 1148 Front zu melden und dadurch wieder den Feldgrauen Zuversicht zu bringen. Er hat mit seinen Briefen manches zagende Gemüt ge stärkt und damit seine Absicht erreicht. Aber er ist nicht ganz der Ganghofer, der er in seinen Romanen ist, der trauliche Schilderer der Natur in denBergen, der liebenswürdige Versöhner mensch licher Unvollkommenheiten, der begeisterte Prediger einer beruhi genden Naturreligion. Man hat ihm oft vorgeworfen, daß seine Bauern nicht wahr seien. Das weiß er selbst, daß er die seltenen Ausnahmen schildert. Seine Philosophie ist nun einmal nicht syste matisierend. Er sucht, wie gesagt, die Widersprüche des Lebens zu versöhnen. Als moderner Demokritos sucht er den goldenen Sonnenglanz, der die Wolken verdrängt, hält er's-mit Lessing, der andächtig vor Gott auf's Knie sinkt; »Die ganze Wahrheit, Herr, ist doch nur für dich«. Der Sortimenter, der mit dem Publikum selbst in Verbindung steht, der nicht vom Büro-Tisch aus urteilt, weil er als »Schub- ladler« den Geschmack des Publikums kennt, weiß, wie sehr dieses große Kind diesen »Duliö-Schriftsteller«, wie ihn der Zwiebel« fisch nennt, schätzt. Mag sein Bauernbrot auch dick mit Butter bestrichen sein, das Publikum liebt diese Kost, und zieht sie dem besten Kaviar vor. Und von einem Buch von Ganghofer, das. wirklich gelesen wird — und welches Ganghofersche Buch wird nicht gelesen? —, gewinnt der Käufer immer noch mehr, als von einem Klassiker, der nur in der guten Stube repräsentiert. G. Recknagel. Unsere Berufsgenoffen im Felde. I. Deutsche Armee. Neue Folge XVII. - IXVI siehe Nr. 17g.) Name und Vorname: Bendix, Kurt Brandt, Ernst Determann, Hermann Ey, Ludwig, jun. Hencke, Ernst Holland, Albert Jäckel, Alfred Kunz,' Artur Lorenz, Conrad Mai, Franz Mai, Paul Matthaei, Wilh. Müller, Ernst Riedel, Wilhelm Schirmetsen, Andr. Schotte, Wilhelm Schumacher, Frtedr. Schiinemann, Heinr. Schwartz, Friedrich Siefke, Walter Sicrnberger, Albert Tietze, Otto Troschiitz, Arthur Vetter, Otto Zschau, Arthur Firma: T i. H. I. C. C. Bruns' Verlag in Minden i. H. Hugo Rother's Buchhdlg. in Berlin i. H. vr. Julius Deter mann in Heilbronn i. Fa. Ludwig Ey in Hannover t. H. K. I. Müller in Berlin i. H. Herold'sche Buch handlung in Hamburg t. H. Schliiter'sche Buch- u. Kunsthdig. in Altona t. H. Ant. Crsutzer in Aachen t. H. I. Max L Comp, in Breslau i. H. Maximilian Mai in Berlin t. H. Maximilian Mai in Berlin i. H. I. Max L Comp, in Breslau i. Fa. Ernst Müller in Geilenkirchen i. H. Heiwingsche Ver lags buchh. in Hannover i. H. H. Feesche in Hannover t. Fa. Wilhelm Schotte in Gera i. H. I. Max L Comp, in Breslau i. H. Helwingschc Ver- lagsbuchh. in Hannover Teilh. d. Fa. I. K. Leh- mann in München i. H. I. Max L Comp, in Breslau t. H. I. G. Strtese in Königsberg, Nm >. H. Moritz Plaeschke in Crefeid i. Fa. Braun'sche Hof- buchhdlg. <A. Troschiitz) in Karlsruhe i. B. i.H.Häüsler ^Teilhaber in Stuttgart i.H. H. Springers Buchh. in Hirschberg t. Schi. ienstgrad u.Truppenteii: t. e. Res.-Jns.-Rgt. i. Jäger-Bat. Nr. 5. Feld-Art.-Rgt. Nr. 14, Ers.-Batt. i. Jns.-Rgt. Nr. 73. i. Grenadier-Rgt. Nr. 7. Kriegsfr. i. e. Jns.-Rgt. i. e. Minemverfer-Abllg. Feld-Art.-Rgt. Nr. 23, Ers.-Batt. t. Landst. Bat. Rattbor. Gefr. t. d. Lustschiffer- Ers.-Abt. Nr. 2. i. Flls.-Rgt. Nr. 33. i. Gren.-Rgt. Nr. 11. Jns.-Rgt. Nr.M,Ersatz. Bat. t. Jns.-Rgt. Nr. 13». t. Jns.-Rgt. Nr. 14. Landsturmmann i.Jns.- Rgt. Nr. 32, Ers.-Bat. i. Jns.-Rgt. Nr. 18. i. Landsturm-Bat. Braunschweig Leutnant i. Bayr. 4. Landst.-Jns.-Bat. Augsburg. t.Feld-Art.-Rgt. Nr. 21. Jns.-Rgt. Nr. 148, Ers.- Bat. Garde-Res.-Rgt. Nr. 1, Ers.-Bat. i.d.Armee-Telegraphen- Abt. Nr. 13. t. Grcn.-Ngt. Nr. 119. i. Landw.-Jns.-Rgt. Nr. 77.
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