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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1906
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- Erscheinungsdatum
- 08.08.1906
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- Deutsch
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7526 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 182, 8. August 1906. gung führte — letzteres ein Gebrauch, den der siamesische Buddhismus mit Birma gemein hat, wo jeder Laie im Jüng lingsalter sich einige Jahre dem Mönchsleben widmet. Die Be nutzung der Vajirajan-Bibliothek war bisher aber nur einem engern Kreis besonders ernannter Mitglieder gestattet. Durch den königlichen Erlaß vom Oktober 1905 wird sie, wie L. Scherman in der «Beil. z. Allgem. Ztg.» mitteilt, nun der wissenschaftlichen Forschung frei eröffnet. Hand in Hand damit geht der Ausbau ihrer Bllcherschätze und der Verwaltung. Man will die Literatur des Buddhismus im allgemeinen und der Thai-Stämme im spe ziellen sammeln. Letztere dehnen sich über Siam — die Siamesen nennen sich selbst Thai, d. i. Freie —, Laos, Birma und Assam aus. Der oberste Verwaltungsrat der finanziell von der Regierung unterhaltenen Bibliothek besteht aus einem Präsidenten (zurzeit ist es der Kronprinz) und vier Mitgliedern des »Council«; die Amtszeit ist für erster» auf ein Jahr, für letztere auf drei Jahre begrenzt. Zum Oberbibliothekar ist ein deutscher, schon lange Jahre in Bangkok als Legationsrat im Auswärtigen Amte tätiger Gelehrter ernannt worden, l)r. Oskar Frankfurter, dem auch die ostasiatische Philologie mehrere Beiträge verdankt. Zur Hygiene der Bücher. — llber die hygienische Unschäd lichmachung viel benutzter Bücher hat die Berliner städtische Bibliothekoerwaltung fortgesetzt Untersuchungen angestellt. Mit Auslaugungen aus arg beschmutzten Büchern, die auch Tuberkel bazillen enthielten, wurden Versuche an Meerschweinchen gemacht. Bei zwei Jahre hindurch benutzten Büchern reagierten die Versuchs tiere überhaupt nicht. Bei besonders beschmutzten, 3—6 Jahre im Gebrauch gewesenen Büchern wurden lebende Tuberkelbazillen an- gctroffen und gingen beiJmpfversuchen einige Tiere ein, nicht aber bei Schmutzeinspritzungen. Versuche mit Sterilisierung durch Formalin dämpfe haben die Bazillen nicht abgetötet. Wohl aber litten die Bücher, insbesondre die Deckel sehr, mitunter bis zur Unbrauch barkeit der Bücher. Unter diesen Umständen hat die städtische Bibliotheksverwaltung von weitern Desinfektionsoersuchcn ab gesehen. In Übereinstimmung mit dem Medizinalkollegium und dem Polizeipräsidium ist nunmehr eine periodische Revision aller Volksbibliotheks- und Lesehallen-Bücher angeordnet worden und alle Verwalter der Bibliotheken wurden angewiesen, alle arg be schmutzten Bücher, gleichviel wie lange sie im Gebrauch waren, zurückzuliefern. Die Zentralstelle läßt diese Bücher vernichten und lehnt selbstverständlich alle Angebote ab, diese Bücher zu verkaufen. ' Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: ^.usvabl von IVsrüev aus äev Osbietsv äsr 8praobvisssvsebakt uuä Oitsratur. — XvrsiAsr Xo. 5 von Otto Öielrsr (Liolrsr L Lottsrs) in OsiäslbsrA. 8°. 16 8. 148 Nrn. Neue Bücher (über nachstehende Wissenschaften). Mitgeteilt Sommer 1906 von der Firma ( Sort.-Fa ). Vierteljährliche Fachkataloge, bearbeitet und verlegt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig: 1. Theologie und Philosophie. 8°. S. 29—56. 2. Rechts- und Staatswissenschast. 8°. S. 33—64. 3. Heilwissenschaft. 8°. S. 21—40. 4. Naturwissenschaften und Mathematik. 8". S. 21—40. 5. Erziehung und Unterricht; Jugcndschriften. 8°. S. 25—60. 6. Sprach- und Literaturwissenschaft. 8°. S. 17—36. 7. Geschichte und Erdbeschreibung; Karten. 8°. S. 21—48. 8. Kriegswissenschaft. 8". S. 9—16. 9. Bau- und Jngenieurwissenschaft. 8". S. 17—28. 10. Schöne Literatur und Kunst. 8°. S. 33—64. II. Landwirtschaft. 8". S. 9—20. Novatliobo Vbsrsivbt äsr bsäeutsväsrsv LrsebsivuvASv äss cisut- scbsv Luodbaväsls. OsrausASAsbsv uvä vsrlsZt von cksr 9. 0. Livriobs'sebsv LuebüauäluvA in OsipaiA. 41. 9a.drAa.vA. klo. 8. 1. XuAvst, 1906. 8". 8. 113—128. Nit Lla.tr ruw Lmkäruelr äsr 8ortiwovts-Lirwa aut äsr Voräsrssits. Nsworial äs 1a librairio kravyaiss. Ilsvus dsdäomaäairs äss livrss. 8owwairs äss rsvues importantes, klomevolaturs äs vouvsavtes kravxaisss st stravAsrss. VsrIaA von O. Os 8ouäisr in Laris. 13. 9adrA. No. 27—30. (9uiv 1906.) 4°. 8. 329—376. Nsäioivas vovitatss. XX. 9adrA. No. 8. Nsäirivisodor ^.vrsiAsr: XvAvst 1906. XatalvA376,derausASAsdsv von Xravr Listrodsr iu TüdivASv. 8". 8. 209—240. 944 Nrv. Personalnachrichten. Ehrenpromotion. — Dem Geh. Rat Or. Franz Ritter von Reber, ordentlichem Professor der Kunstgeschichte und der Ästhetik an der Königlichen Technischen Hochschule in München und Direktor der Zentralgcmäldcgalerie, »dem gefeierten Lehrer, der seit Gründung der Hochschule die akademische Jugend für das Schöne begeisterte, dem hochverdienten Gelehrten, der durch Cinzel- forschung und durch zusammenfassende Darstellungen das gesamte Gebiet der Baugeschichte bereichert hat», wurde zu seinem fünfzig jährigen Doktorjubiläum am 4. August von der Technischen Hochschule München auf einstimmigen Antrag der Architekten abteilung die Würde eines Or. ivA. der technischen Wissen schaften ehrenhalber verliehen. Eine Deputation des Senats, bestehend aus dem derzeitigen Rektor, Or. von Dyck, und den Vorständen der Architektenabteilung, überreichte ihm das Doktor diplom. Bibliothekswesen. — Der Abteilungsdirektor an der Königlichen Bibliothek in Berlin Geheimer Regierungsrat Or. Paul Schwenke wurde zum Ersten Direktor dieser Bibliothek ernannt und mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Abteilungsdirektors der Oberbibliothekar Professor Or. Hans Paalzow beauftragt. M. I. Herzenstein si. Der am 18./31.Juli in Terrijoki bei Petersburg durch einen Schuß ins Herz ermordete Michail Jakowlewitsch Herzenstein war nicht nur einer der besten Redner und eines der hervorragendsten Mitglieder der aufgelösten Reichs duma, sondern auch einer der bekanntesten und geschätztesten Nationalökonomen und Sozialpolitiker Rußlands. Da er auch mehrere bedeutende Werke geschrieben hat, die sich vornehmlich mit deutschen Verhältnissen und wissenschaftlichen Fragen beschäftigen, wird es hier wohl gestattet sein, eine kurze Skizze seiner Laufbahn und einen Bericht über die von ihm veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten zu bringen. Herzenstein wurde 1859 geboren und stu dierte in Odessa Jurisprudenz und Sozialwissenschaften. Als er 1881 seine Studien beendet hatte, schrieb er eine Dissertation über den bekannten deutschen Nationalökonomen und Sozial politiker Rodbertus. Dann hörte er Vorlesungen an den Universitäten Berlin und Heidelberg und hielt sich zu wissen schaftlichen Zwecken in Paris und London auf. Nach der Rückkehr in seine Heimat suchte er fünfzehn Jahre lang ver gebens eine Professur zu erhalten, — er gehörte zu den politisch Unzuverlässigen, und alle Minister weigerten sich, ihn anzustellen. Erst 1903 unter dem Minister Sengcr gelang es ihm, an der Moskauer Universität als Privatdozent anzukommcn. 1904 wurde er Professor der Nationalökonomie und Statistik am Moskauer Landwirtschaftlichen Institut. Seit 1905 war er Moskauer Stadt verordneter und Vorsitzender einer Finanzkommission. An den Arbeiten dieser Versammlung beteiligte er sich mit großem Eifer, und es ist daher leicht erklärlich, daß ihn Moskau als seinen Vertreter in die Reichsduma wählte. Hier verfaßte er das Pro gramm der Partei für Volksfreiheit. Seine Spezialität war die Agrarfrage, die er bis zu den äußersten Konsequenzen zugunsten der Landverteilung an die Bauern verfocht. Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind folgende hervor zuheben: Die Reform des Hypothekarkredits in Deutschland, 1900; Die Hypothekenbanken und das Wachstum der Großstädte in Deutschland, 1902; Der Charkower Krach, 1903; Der Kleinkredit in den Arbeiten der Komitees zur Hebung der landwirtschaftlichen Gewerbe und die Sparkassen, 1904; Neue Strömungen in der Lehre vom Bodenkredit in Deuischland, 1904; Die staatliche Ar beiterversicherung in Deutschland, 1905. Die Agrarfrage. Natio nalisierung des Bodens. Bauernbank. Ablösungsoperation, 1905. Für das große encyklopädische Lexikon von Brockhaus - Jefron verfaßte er u. a. den Artikel über die Sparkassen. W. Henckel. (Sprechsual.) Vücherbeschneidemaschine. Wer von den geehrten Kollegen kann aus der Praxis eine Bücherbeschneidemaschine empfehlen? Für gef. Mitteilung direkt oder an dieser Stelle würde ich sehr dankbar sein. Düsseldorf. Walther Peters i. Fa. Schrobsdorff'sche Buchhandlung.
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