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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1906
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- Deutsch
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182, 8. August lSO«. Nichtamtlicher Teil. 7525 mir die Stunde zur glücklichsten meines Lebens machte. Nehmen Sie die Versicherung meiner persönlichen Hochachtung. Berthier.-fi Wie er versprochen hatte, erließ Berthier am 9. Sep tember die Weisung an das bayerische Staatsministerium: »daß der bayerische Untertan Schoderer zwar zum Tode verurteilt worden, aber von des französischen Kaisers Majestät auf des Königs von Bayern unmittelbar eingeleitete Verwendung mit Zurücknehmung dieses Urteils zur weitern Verfügung und geeigneter (!) Bestrafung seinem Landesherrn überlassen werde«. Schoderer wurde dann von den baye rischen Gerichten zu einem in der Münchner »neuen Feste« zu erstehenden Arrest von vier Wochen verurteilt, dieser wurde aber wieder verkürzt und auch durch die Freiheit, den Tag über Freunde und Verwandte bei sich sehen zu dürfen, wesentlich erleichtert. Bereits am 6. Oktober durfte Schoderer in seine Heimat zurückkehren. Er starb daselbst (6 Jahre nach dem Tode seiner Gattin) am 18. August 1831 im Alter von 63 Jahren. Kleine Mitteilungen. Bedingte Kündigung. — Die Anerkennung einer Art be dingter Kündigung versuchte vor der zweiten Kammer des Kauf mannsgerichts zu Berlin eine dortige Tütenfabrik durchzusetzen. Sie hatte den Stadtreisenden Anton K. mit 100 ^ Gehalt und 2 v. H. Provision gegen monatliche Kündigung angenommen, war aber mit seinen Leistungen nicht zufrieden. Nach zwei Monaten, Ende Januar, sagte bei der Gehaltszahlung der Prinzipal zu K.: -Wenn Sie sich im Februar nicht bessern, dann machen wir Schluß miteinander«. Ende Februar war nun der Firmeninhaber der Ansicht, daß die als Bedingung für ein weiteres Verbleiben aufgestellte Besserung des Reisenden nicht eingetreten sei, und verlangte von K. am 1. März die Einstellung seiner Tätigkeit. Der Stadtreisende forderte darauf 60 ^ entgangenen Arbeitsverdienst. Er führte aus, daß er die Äußerung über das Schlußmachen nicht als Kündigung aufgefaßt und am allerwenigsten daran gedacht habe, daß dies eine bedingte Kündigung zum 1. März sein sollte. Die verklagte Firma machte dagegen geltend, daß sie den Kläger behalten hätte, wenn seine Erfolge im Februar zufriedenstellend gewesen wären. Das Kaufmannsgericht erachtete eine derartige bedingte Kündigung für rechtsungültig. Der Hinweis der Ver klagten »Wenn Sie sich nicht bessern, dann machen wir Schluß sei nicht als eine Kündigung im Sinne des Gesetzes anzusehen. Die Verklagte wollte es von den Erfolgen des Klägers im Februar abhängig machen, ob sie ihn weiter behalten wollte. Sie hätte dem Kläger deshalb nur am 1. März zum 1. April kündigen können. (Tägliche Rundschau.) Münzwesen. — Die Einführung eines 25-Pfennig- Stücks hatte die Osnabrücker Handelskammer in einer an Bundesrat und Reichstag gerichteten Eingabe befürwortet. Das Reichsschatzamt hat der Kammer darauf einen Bescheid zugehen lassen, der die verschiedenen Bedenken gegen den Vorschlag her vorhebt. Dabei wird zugegeben, daß die Einführung eines 25-Pfennig-Stücks für die Abwicklung des Geldverkehrs im Klein handel möglicherweise gewisse Erleichterungen bringen könne, doch würde der Verkehr nur dann eine solche Münze bereitwillig auf nehmen, wenn sie eine handliche Form besäße und schon durch den Griff von andern Münzen leicht zu unterscheiden wäre. Eine solche Form für das 25-Pfennig-Stück zu finden, begegne aber manchen Schwierigkeiten. Vor allem sei zu verhüten, daß die Münze zu Verwechselungen mit dem Zwanzig- und dem Einmarkstück Veranlassung gebe. Andrerseits erscheine es zweifelhaft, ob es richtig sein würde, der überwiegenden Neigung, auf volle 5 oder 10 Pfennig nach oben abzurunden, durch Prägung einer 25-Pfennig- Münze noch weiteren Vorschub zu leisten. Plakatwettbewerb. — Ein Preisausschreiben der Stadt Ludwigsburg in Württemberg und des dortigen Vereins für i) Der Großneffe des Begnadigten, Magistratsrat Schoderer in Donauwörth, besitzt jene Bcgnadigungsurkunde noch heute im Original mit dem großen Siegel. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Fremdenverkehr zur Erlangung eines Plakatentwurfs für diese Stadt wird vom Württembergischen Kunstgewerbeverein aus geschrieben. Zur Teilnahme ist jeder Künstler eingeladen. Schluß termin für die Einlicferung ist der 20. Oktober dieses Jahres. Es sind Preise von 1000, 700 und 300 ^ ausgesetzt und außerdem für Ankäufe insgesamt 1000 ^ verfügbar. Dem Preisgericht ge hören u. a. die Professoren o. Haug, Pankok und Carlos Grothe an. Weitere Auskunft erteilen die Schriftleitung des Württem bergischen Kunstgewerbevereins in Stuttgart und der Verein für Fremdenverkehr in Ludwigsburg. Verwendung der Zweipfennig-Postkarten. — Blaue Postkarten zu 5 H werden jetzt von den Postanstalten aus gegeben werden. Infolge der kurzen Frist bet der Abschaffung der Zweipfennigkarte, weniger als 14 Tage, mußte natürlich eine große Menge von blauen Karten in den Händen der Postanstalten verbleiben. Wurden doch bis jetzt von der Reichspost etwa 140 Millionen Zweipfennigkarten im Jahre abgesetzt und die Postämter wurden vierteljährlich mit dem nötigen Vorrat von solchen Karten in Päckchen zu je 100 Stück versehen, die wiederum zu Paketen von 1000 Stück vereinigt waren. Die Postanstalten sind jetzt vom Reichspostamt angewiesen worden, die Zweipfennigkarten aus angebrochnen Päckchen durch Aufkleben einer Dreipfennig marke zu einer Postkarte zu 5 H umzuwandeln und sie so zu verkaufen. Sie sollen mit Vorzug vor den gewöhnlichen gelben Karten ausgegeben werden, so daß sie schon in den nächsten Tagen erscheinen werden. Volle Päckchen zu 100 und Pakete zu 1000 Stück sollen von den Postanstalten an die Ober-Postdirektion eingeschickt werden. Diese sammelt sie, um sie an die Reichs druckerei abzuführen. Die Reichsdruckerei versieht sie mit einem zweiten, braunen Wertstempel zu 3 H. Auch die so entstandenen blauen Postkarten mit zwei Wertstempeln werden demnach in kurzer Zeit bei den Postanstalten zu haben sein. Bei der großen Zahl der übrig gebliebnen blauen Karten dürften sie eine Seltenheit kaum werden. Streikabkommen in Rußland. — Wie die Tages zeitungen melden, gaben in einer von den Redakteuren der Petersburger Zeitungen und Vertretern der Druckereiarbeiter abgehaltenen Sitzung die Druckereiarbeiter am 6. August die Er klärung ab, daß sie während der Dauer des Ausstandes jeden Tag diejenige Zahl von Arbeitern zur Verfügung stellen wollten, die notwendig sei, um eine einzige Zeitung zu drucken, die lediglich zur Information dienen soll. Die Bestimmung über die Reihenfolge, in der die Zeitungen erscheinen sollen, wurde den Verlegern überlassen. Mailänder Ausstellungsbrand. — Bei dem Brand in der Ausstellung in Mailand am 3. August sind auch die Ori ginalpartituren mehrerer Opern Verdis und Rossinis, sowie eine Reihe interessanter Autogramme Richard Wagners zerstört worden. Die Ursache des Brandes ist noch immer nicht aufgeklärt. Der allgemeine Verdacht einer Brandstiftung, hervor gerufen durch das Personal, wird seitens der Behörden ab gelehnt. Die Nationalbibliothek von Siam. — Die Pflege der Wissenschaften macht in Siam deutliche Fortschritte. Treibende Kraft ist, wie in den kulturverwandten Ländern Birma, Ceylon und Japan, der Buddhismus, dessen reformatorischeS Streben sich weit über diese Gebiete hinaus energisch zu betätigen sucht. Der König von Siam ist schon wiederholt als Protektor solcher Be strebungen hervorgetreten, in klarem Bewußtsein der Rolle, die ihm als einzigem unabhängigen Herrscher eines buddhistischen Landes zufällt. Auf seine Veranlassung wurde unter Beiziehung der ge lehrten Elemente des Klerus die erste siamesische Ausgabe der heiligen Schriften besorgt; sie wurde 1893 zum fünfundzwanzigjäh- rigen Regierungsjubiläum des Königs im Druck vollendet, und in liberalster Weise stellte man die 39 Textbände auch ausländischen- Bibliotheken zur Verfügung. Schon 1881 war in Bangkok vom König im Verein mit seinen Geschwistern dieVajirajan-Biblio- thek gegründet worden. Ihre Benennung geht auf den Namen zurück, den der Vater des jetzigen Königs, Paramindr Maha Mongkut, als Mitglied der Priesterschaft vor seiner Thronbestei- 990
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