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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1904
- Sprache
- Deutsch
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^ 105, 7. Mai 1904. Nichtamtlicher Teil. 4021 Ein Geladener aus Zitte (Zittau) Fehlte in des Kreises Mitte, :h Und ließ sich entschuld'gen, :ß Doch es fehlte auch ein Heller, Nämlich der Kollege Streiter. Alles hat vor Wut^gezittert, Und der Präsident van Borght, Hatte manchmal große Forcht, h: Daß sie sich nicht droschen. :s: Da sprach Kröner: hört Ihr Kinder, Wir sind mchrschtens alle Sünder, Jeder hat aus seinem Puk- kel der Fehler g'rad genug. :: Woll'n uns doch vertragen! So die Sache tat verfließen Wie das Horneberger Schießen. Von der ganzen Holzerei Blieb für jegliche Partei Übrig nur ein Spähnchen. Fast noch hätte ich vergessen, Im Verein das gute Essen, Da gab's vieles für den Durst Und die große Extrawurst Briet der »neue Prager«. :ß Leider fehlte bei der Chose Otto Petters mit der Hose, Abends noch im Kaffee Keck :ß Hätt' er viel geerntet! hi Eines doch von dem Gezause Trugen sicher mir ^nach Haufe: In der Vorhalle zum Hauptsaal war ein Postbureau mit Markenverkauf eingerichtet; von ihm aus schwebten hübsche Postkarten-Verkiiuferinnen durch den Hauptsaal und brachten große Mengen von Karten mit einer hübschen Ansicht des Palmengartens an den Mann. Von dem neben der Post eingerichteten, reichlich besetzten Blumenstand schwirrten nicht minder schmucke »Käfer« an allen Tischen herum mit den Gaben der Flora. Bei der fröhlichen Stimmung fanden auch sie regen Absatz. Der diesjährige Festausschuß, die Herren Oscar Virch, Karl Titze, Johannes Cyriacus und Wilhelm Weicher, hatte es sich mit vieler Hingebung angelegen sein lassen, auch den Bierabend in jeder Beziehung recht genußreich zu gestalten. Deshalb fand auch der zweite Schatz meister des Börsenvereins, Herr Bernhard Hartmann- Elberfeld, allgemeine Zustimmung, als er in beredten Worten das schöne Gelingen des Festes, die allgemeine Lust barkeit hervorhob und den Herren für ihre viele Arbeit zu gleich im Namen des Vorstands des Börsenvereins dankte. Laut stimmten die Anwesenden in das Hoch auf den Fest ausschuß ein. Inzwischen war eine große Noten-Rolle verteilt worden: Text und Musik des mit Recht so beliebten »Bierwalzers-. Dies Festlied (Notenstich, Satz und Druck von Breitkopf L Härtel, Zierstllcke aus Lina Burgers »Zoologie für Buchdrucker», Papier von H. H. Ullstein in Leipzig) war entschieden etwas zu groß im Format ge raten, es ließ sich schlecht in die Tasche bringen und mußte beim Heimweg frei getragen werden, wodurch jedem ein Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. II. Jahrgang. Signum für seine Beteiligung ain Kantate-Montag mit gegeben war. Das altbekannte Lied wurde, von dem obli gaten Lärm begleitet, frisch und fröhlich gesungen. Nachdem das Geklapper des Bierwalzers vorüber war, machten die Auswärtigen — den meisten Eingesessenen wird ja das Urbild selbst bekannt sein — mit einem Leipziger Original, Scifferts Oskar, Bekanntschaft. Herr Kunze gab diese Figur der Leipziger Messe, der um seinen ringsum offnen Kaufsstand täglich große Menschenmengen sammelt, in ge treuester Nachahmung. Die urwüchsigen und zum Teil recht derben Witze brachte er im »scheensten säckschen Ausschreier- deitsch- zu Gehör, wenn er auch mit dem Absatz seiner ver schiedenen fragwürdigen Artikel, selbst mit dem »neuesten Beperlein-, bei der Versammlung kein Glück fand. Viele Gäste fragten nun nicht mehr wie Seifferts Oskar: - Was gimmt denn nu drann?», sondern machten sich aus den Heimweg, um noch die »letzte Elektrische» zu erreichen. Viele werden sich aber dabei verrechnet haben, wie auch die, die für Bewahrung der Garderobestücke keine bessern Einrichtungen ge troffen hatten. Der Dienst der Garderobefrauen war, wie es schien, einem solchen Besuch nicht gewachsen. Schon die beim Beginn des Festes etwas später Erschienenen hatten Not, ihre Umhüllungen usw. loszuwerden. Das Lager war überfüllt und ärgerlich ivehrten die Lagerhalterinnen ab: -Nichts unver langt«! Nur mit Mühe konnte man sie dazu bringen, die Pakete (Novitäten und alte Sachen) anzunehmen. Die Re mission am Schlüsse des Festes ging aber jeder buch händlerischen Verkehrsordnung zuwider viel zu langsam vor sich. Selbst die häßlichen »Verpackungen« kamen häufig vor und oft hörte man die Worte: »An Ihren Remittenden fehlt« — mein Regenschirm! Durch solche Verzögerungen hatten viele den gewünschten Anschluß verpaßt und waren bei dem Mangel von Fahr zeugen irgend welcher Art zu einem kleinen Spaziergang nach der nahen Stadt gezwungen. Manch einer wird aber diesem Umstand nur Dank wissen, denn die würzige Maien luft und der (wenigstens gegen Mitternacht) nur langsam leise rieselnde Maienregen bannten auf dem Heimweg die bösen Biergeister, sodaß er am andern Morgen nur eine schöne Erinnerung an den lustig verlaufenen Abend hatte. Auf fröhliches Wiedersehen zur nächsten Ostermesse! R. L. Gehilfen-Kantate-Feier Leipzig 1904. Die Kantate-Festlichkeiten sind in diesem Jahre um eine neue Veranstaltung vermehrt morden, die hoffentlich zur dauernden die den hiesigen und auswärtigen Kollegen von dem rührigen Ortsausschuß der Vuchhandlungsgehilfen-Vereine zu Leipzig (Verband, Verein, Vereinigung, Eule und Nova) am Sonntag den 1. Mai im Blauen Saal des Kristallpalastes bereitet worden ist. Nun haben die Gehilfen an diesem buchhändlerischen Festtag auch wieder ihren Sammelpunkt. Diesen zu schaffen, schien so notwendig, daß man kaum verstehen wird, wie die Idee zu nächst auf Widerspruch stoßen konnte. Aber im Ausschuß saßen beherzte Männer, die alle Hindernisse zu überwinden wußten. So kam die Feier nach einigem Hin und Her zustande. Über vierhundert Teilnehmer hatten sich zur festgesetzten Stunde, um 6 Uhr abends, im Saale eingefunden und immer neue strömten herzu. Der Besuch übertraf weit die vom Komitee an genommene Ziffer, was sich bei der Verteilung der Festgaben, die gar nicht reichen wollten, zeigte. Zur Abhaltung der Feier war der Kristallpalast gewählt worden. Nicht etwa durch bloßen Zufall, nein, aus historischen Gründen!*) Nicht umsonst hatte der Ortsausschuß die Akten studiert. Da steht verzeichnet, daß im Jahre 1834 der Buchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig seine Mitglieder, sowie fremde, zurzeit in Leipzig weilende Kollegen *) Vergleiche hierzu den ausführlichen Kantate-Festbericht 1895 von k. (Nachrichten aus dem Buchhandel 1895, Nr. 115—117), in dessen Einleitung der Ursprung des Kantatefestmahls erörtert wurde. Aus einem Brief des Herrn Emanuel Haberlcr aus Znaim, über die Ostermesse 1824, ersah die Redaktion kürzlich, daß auch schon 1824 ein Festschmaus stattgefunden hat. Red. 535
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