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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1931
- Strukturtyp
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- 1931-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1931
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- Deutsch
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Xr 196, 25. August 1931. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. 75. Geburtstag. — Am 26. August feiert Herr Franz Uder- stad t, Geschäftsführer der Ernst'scheu Verlagsbuchhandlung L Mo dern-Medizinischer Verlag F. W. Gloeckner L Co. G. m. b. H. in Leipzig den 75. Geburtstag. — In Quedlinburg geboren, erlernte er bei Gottfr. Basse dortselbst den Buchhandel. Am 29. September 1876, vor nun schon 55 Jahren, trat er auf besonderen Wunsch von Friedr. August Ernst, dem damaligen Inhaber der wohl 1781 ge gründeten Ernst'schen Buchhandlung in Quedlinburg in diese Firma ein. Ernst starb am 12. August 1890 im hohen Alter von 96 Jahren. Da er keine Kinder hinterließ, kam die Firma zunächst an seine Reffen, Justizrat Friedrich Ernst in Berlin und Professor Adolf Ernst in Stuttgart, die sie von Herrn Franz Uderstadt fortführen ließen. Einige Monate später, am 1. März 1891 erwarb dieser dann gemeinsam mit dem Buchdruckereibesitzer Franz Schilling aus Halberstadt das Geschäft. Die neuen Besitzer verlegten die Ernst'sche Verlagsbuchhandlung am 1. Mai 1891 nach Halberstadt und fünf Jahre später nach Leipzig. Hier dehnte sich das Geschäft immer mehr aus, sodaß die Geschäftsräume wiederholt gewechselt werden mußten. Im Jahre 1902 wurde der Modern-Medizinische Verlag F. W. Gloeckner L Co. dazu erworben und auch noch einzelne Werke anderer Verlage übernommen. Lag die Verlagstätigkeit bisher auf verschiedenen Gebieten, mit zwar schon besonderer Pflege des populär medizinischen Verlages, so formte sich jetzt die populär-medizinische Verlagsrichtung immer mehr zu einem fest umrissenen Gebiet heraus. Fast 40 Jahre arbeiteten die beiden Inhaber in bester. Harmonie zusammen, bis Franz Schilling im März 1929 starb. Seit 1. Januar 1927 sind beide Firmen in einer G. m. b. H. vereinigt, deren Ge schäftsführer heute noch Herr Franz Uderstadt ist. 70. Geburtstag. — Herr Richard Hartig, Inhaber der wohl angesehenen Gustav Butz'schen Buchhandlung in Hagen i. Wests., konnte am 22. August seinen 70. Geburtstag feiern. Gestorben: am 5. August im Alter von 81 Jahren Herr Josef Weber, früher Inhaber der Buchhandlung Reinhard Weber in Fried- l a n d. Sprecüsacrl lOhn« Verantwortung der Schriftleitung: jedoch unterliegen ENiseabungrn Altersheim für Buchhändler. Man kann annehmen, daß die im Börsenblatt kürzlich veröffent lichten Anregungen betreffend das Altersheim an vielen Stellen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Auch ich würde eine derartige Ein richtung lebhaft begrüßen, zumal in heutigen Notzeiten zweifellos ein dringendes Bedürfnis zur Errichtung eines Altersheimes vorliegt. Krieg, Nachkriegszeit mit Inflation, die unaufhaltsame Wirtschafts krise haben es verhindert, daß die alternden Kollegen ein Vermögen zurücklegen konnten, das einen Lebensabend ermöglicht, der sie vor äußerster Not schützt. Wenn für einen solchen Plan natürlich auch der Börsenverein gewonnen werden mnß, so ist nach meinem Dafürhalten hier die beste Gelegenheit gegeben, die Kraft des U n t e r st tt tz u n g s v e r e i n s zu zeigen und zu entfalten. Dem Unterstütznugsverein ist cs ge lungen, sein Vermögen dank tüchtiger Geschäftsführung und der Opferwilligkeit der Kollegen auf etwa 500 000 M. zu bringen. Wenn ich nicht irre, dürfen satznngsgemäß nur die Zinsen dieses Kapitals für Unterstützungszwccke verwendet werden. Es ist m. E. jetzt die richtige Zeit, die Satzungen entsprechend zu revidieren. Der Unter- stützungsverein ist dazu da, die Not in Kollegenkreisen zu lindern. Wenn man aber den Geschäftsbericht des Unterstützungsvereins durch sieht, wird man feststellen können, daß bei der ungeheuren Zahl der Unterstützungsuchenden bisher eigentlich nur Almosen, verteilt wer den konnten. Diese Zuwendungen im Betrage von jährlich M. 20.— sind nicht dazu angetan, wirkliche Not zu lindern. In außerge wöhnlichen Zeiten können auch außergewöhnliche M aßnah m e n ergriffen werden! In solchen Zeiten muß aber auch die Möglichkeit bestehen, einmal das große Kapital angreifen zu dür fen. In Notzeiten muß geholfen werden; in besseren Zeiten, die hoffentlich auch einmal wiederkommen werden, kann wieder an die Erhöhung des Kapitalbestandes gedacht werden. Wenn der Unterstützungsverein diese Anregungen ausgreift und sich für die Errichtung eines Altersheims in irgendeiner Form tat kräftig interessiert, ist der Zweck dieser Zeilen erreicht. Dem Unter stützungsverein würden dadurch sicherlich viele neue Mitglieder An geführt werden. —t. Der Unterstützungsverein, den wir um Äußerung zu dieser Ein sendung gebeten hatten, schreibt dazu: Der schöne Gedanke eines Altersheims für Buchhändler erscheint allerdings bei flüchtiger Betrachtung als verlockendes Ziel. Eine gründliche Prüfung der Ausführungsmöglichkeiten ergibt aber für jeden erfahrenen Kollegen, daß die Hindernisse in der heutigen Zeit unüberwindlich sind. Es handelt sich doch schließlich darum, die Mittel aufzubringen nicht nur für die Erwerbung eines geeigneten Hauses und dessen Ausstattung, sondern auch um die Schaffung einer dauernd und sicher fließenden Geldquelle zur Unterhaltung der Heim Insassen bis an ihr Lebensende. Wer die Wirtschaftslage des dent schen Buchhandels beurteilen kann, wird die Verantwortung für die Durchführung dieses Planes z. Zt. unbedingt ablehnen müssen. Dem Börsenverein diese Aufgabe aufzubürden erscheint untunlich, denn auch er hat unter der Not der Wirtschaft zu leiden und war bereits gezwungen, seinen seit langen Jahren üblichen Jahresbeitrag fin den Unterstützungsverein um ein Drittel zu kürzen. Der nach der Inflation wieder aufgebaute Unterstützungsverein hat keinesfalls die Kraft, ein derartiges Unternehmen zu finanzieren, ohne dadurch die Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben, den Bedürftigsten des Berufes eine Stütze zu sein, aufs äußerste zu gefährden. Der Reservefonds und seine Zinserträgnisse bieten die einzige Sicherheit für die dauernde Aufrechterhaltung der bisherigen Leistungen: denn die Beiträge der Mitglieder verringern sich in ihrer Gesamtsumme mit dem Rückgang der Rentabilität des Berufes; im Notjahr 1931 werden die Beiträge der Mitglieder voraussichtlich kaum die Hälfte der zu zahlenden Unterstützungen decken. Uber diese Leistungen des Vereins fällt der Einsender ein falsches und unge rechtes Urteil. Obwohl er angibt, den letzten Geschäftsbericht des Vereins zu kennen, spricht er davon, daß nur Almosen verteilt und Zuwendungen von jährlich NM 20.— gezahlt würden. Diese Be hauptungen sind zum mindesten außerordentlich leichtfertig, denn die klaren Zahle» des Geschäftsberichts beweisen das Gegenteil, nämlich, daß der Unterstützungsverein in der Lage ist, fast alle an ihn heran tretenden Gesuche im Nahmen der Mittel zu erfüllen und daß er in allen diesen Hunderten Fällen wirkliche Not zu lindern imstande ist. Die jährlichen Zuwendungen an 130 Witwen und Invaliden betrugen rund RM 26 000—, also durchschnittlich RM 200.— für den Einzelnen, d. h. das Zehnfache der Summe, die der Einsender ausrechnet. Die einmaligen Unterstützungen an 232 Personen be trugen rund RM 16 000.—, also im Durchschnitt NM 69.-—. Diese Leistungen im Gesamtbeträge von NM 45 000.— öffentlich »Almosen« zu nennen, ist bewußte Herabwürdigung einer Einrichtung, an deren Aufbau Generationen des deutschen Buchhandels gearbeitet haben und für deren Fortbestand Kollegen noch heute selbstlos schaffen. Nach der Satzung hat der Unterstützungsverein die Aufgabe, Kranke, Alte und Witwen bevorzugt zu berücksichtigen, und er hat schon in zahl reichen Fällen Gelegenheit gehabt, durch Bewilligung dauernder Zu wendungen die Aufnahme alter Mitglieder und ihrer Ehefrauen in eines der »bestehenden Altersheime« zu ermöglichen. Damit erfüllt er zu einem kleinen Teile die Ziele eines Altersheims für Buch händler; mehr in dieser Richtung zu tun, geht über seine Kraft. Eine Finanzgebarung, die nur auf heute und morgen eingestellt ist, ist zwar durchaus »zeitgemäß«, der Vorstand des Uuterstützungs- vereins hält es jedoch für seine vornehmste Pflicht, die Leistungs fähigkeit der ihm anvertrauten, bisher segensreich wirkenden Ein richtung anch für alle Zukunft zu erhalten. Max Paschke, Vorsitzender des Unterstützungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen. Inhallsverzeichnis. B e k a n tt t m a ch n n g e n S. 765. Neue Mitglieder des B.-V. Reichsvercin Deutscher Kuustverleger und Kunsthändler. Sächs.-Thüring. Buchhändler-Verband. Artikel: Die Anwendbarkeit des 8 7 UStG, auf den Buchhandel. Von N.-A. l)r. Kurt Runge. S. 766. Die 50 schönsten englischen Bücher des Jahres 1930. Von Julius Nodenberg. S. 768. K l e i n e M i t t e i l u n g e n S. 770/72: Herbstmesse in Leipzig / Ver mittluug von buchhäudlerischen Aushilfskräfte^ für die Herbst messe / Ferien in Ahlbeck / Frankreichs Bücher-Aus- und Ein fuhr / Arbeitsgemeinschaft Deutscher Geistesarbeiter / Eine argentinische Akademie. P er s o n a l u a ch r i ch t e n S. 771/72: Jubiläum O. Rother in Wittstock / 75. Geburtstag F. Uderstadt in Leipzig / 70. Geburts tag R. Hartig in Hagen / Gestorben: Josef Weber in Friedland. Sprechsaal S. 772: Altersheim für Buchhändler. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: D e r B ö r s e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» BuchhändlerhaiiS. Druck: E. H e d r t ch N a ch f. Sämtl. ln Leipzig. — Anschrist d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtswegs lBuchhändlerhauS), Postschliebfach274/7V. 772
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