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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1931
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- Deutsch
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X- U3, IS. Mai 1SSI. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. Fünfundzwanzig 3ahre Bereinigung des katholischen Buchhandels. Am 1. Mai fand in Leipzig — wie üblich in Verbindung mit der Hauptversammlung des Börsenvereins — die Hauptversammlung der Vereinigung des katholischen Buchhandels statt. Sie erhielt in diesem Jahre ein besonderes Gepräge dadurch, daß an diesem Tage die Vereinigung des katholischen Buchhandels die Feier ihres 25- jährigens Bestehens begehen konnte (s. a. Börsenblatt Nr. 100). Die Vereinigung, der auch zahlreiche Buchhändler Österreichs, der Tschechoslowakei und der Schweiz sowie solche in Italien angehören, darf sich bei ihrem Jubiläum wohl sagen, daß auch sie einen nicht geringen Anteil an der Entwicklung des katholischen Buches zu seiner heutigen Geltung innerhalb der deutschen Gesamtliteratur gehabt hat. Es würde hier zu weit führen, auf die Geschichte der Vereinigung, die Entwicklung ihrer Berufsauffassung und -arbeit näher einzu gehen. Es darf da auf die kleine Gedenkschrift hingewiesen werden, die die Vereinigung unter dem Titel »Pflicht und Tat des katholi schen Buchhändlers« anläßlich ihres Jubiläums erscheinen lieh. Im Anschluß an die Hauptversammlung der Vereinigung fand am 1. Mai im engen Kreise eine kleine Erinnerungsfeier statt, an der außer den in Leipzig anwesenden Mitgliedern in Vertretung des Bischofs von Meißen Herr Prälat und Propst vr. Stranz teilnahm. Die bu^-.-vterischen Vereine waren vertreten durch die Herren vr. Fr. Oldenbourg, Erster Vorsteher des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler, Walther Jäh, Erster Vorsteher des Deutschen Ver legervereins und Egon Freiherr von Berchem als Vertreter der Deutschen Buchhändlergilde. Von der Vereinigung Evangelischer Buchhändler war der Vorsitzende Verlagsbuchhändler Wilh. Maus erschienen. Der Erste Vorsitzende der Vereinigung, vr. Eduard Hüffer, Münster, begrüßte die Gäste und gab einen Überblick über die Ver einsgeschichte des abgelausenen Zeitraums und die um das Vereins wesen besonders verdienten Persönlichkeiten. Er gedachte auch der jenigen Kollegen, die nicht mehr unter uns weilen und zu den ersten Wegbereitern der Vereinigung gehört haben. — Die Ehrenmitglied schaft innerhalb des Vorstandes besitzen Geheimrat vr. d. e. Her mann Herber (Freiburg), der in den ersten zwölf Jahren die Ge schicke und den Ausbau der Vereinigung leitet«, und Geheimrat Fried rich Pustet (Regensburg), der daraufhin weitere zehn Jahre an der Spitze der Vereinigung stand. Von der diesjährigen Hauptversamm lung wurde einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt Verleger F. L. Bachem (Köln), von dem vor 25 Jahren der erste Anstoß zur Grün dung der Vereinigung des katholischen Buchhandels ausgegangen war. Es war eine große Freude für die Festversammlung, diese drei ver dienten Männer bei der Gedenkfeier begrüßen zu können. Den Dank und weitere gute Wünsche für die nächsten 25 Jahre der Vereinigung entbot im Namen des Diözesanbischofs Prälat und Propst vr. Stranz. Für die bei der Feier vertretenen drei buchhänd lerischen Organisationen sprach vr. Friedrich Oldenbourg (München) und für die Vereinigung Evangelischer Buchhändler fand Wilhelm Maus anerkennende und zu weiterer kollegialer und freundschaft licher Zusammenarbeit ermunternde Worte, die bei allen Anwesenden freudigen Widerhall hervorriefen. Zahlreiche kirchliche und staatliche Persönlichkeiten hatten durch Übermittlung von Glückwünschen ihr Interesse an der Vereinigung und dem katholischen Buchhandel bekundet. Telegramme und Briefe lagen u. a. vor von Kardinal Faulhaber, München, Erzbischof vr. Poggenburg, Münster i. W., vom Bischof von Ermland, von Erzbischof vr. Kordac von Prag, von Reichskanzler vr. Brüning, Reichskanzler a. D. vr. Marx, Neichsminister vr. Wirth, vom Aus wärtigen Amt, von der holländischen katholischen Buchhändlervereini gung Sint Jan, der Deutschen Bücherei, der Verlegervereinigung des Augustinusvereins, dem Borromäusverein, dem Verband katholisch- kaufmännischer Vereinigungen, vom Prälaten vr. Schreiber, vom Deutschen Caritasverband, dem Verband der katholischen Arbeiter vereine, vom Zentral-Bildungsausschuß der katholischen Verbände und von P. Kassiepe namens der Superiorenvereinigung. Das Telegramm des Reichskanzlers vr. Brüning hatte folgen den Wortlaut: »Der Vereinigung des katholischen Buchhandels sende ich an läßlich der Feier ihres 26jährigen Bestehens herzliche Glückwünsche und hoffe, daß sie ihre wertvolle Tätigkeit zum Wahle echter katho lischer Geistesbildung mit gleichem Erfolg noch recht lange fort- setzen möge. Für die freundliche Übersendung der inhaltreichen Festschrift aufrichtigen Dank.« Die Versammlung war über die von so hervorragenden Seiten ihrer Vereinigung gewidmeten anerkennenden Worte hoch erfreut und nahm diese mit größtem Beifall entgegen. 492 Mit der Hauptversammlung waren Neuwahlen des Vorstandes verbunden, die das nachstehende Ergebnis hatten. Erster Vorsitzender vr. Eduard Hüffer (Verlag Aschendorff), Münster i. W. Zweiter Vorsitzender Josef Seitz (Literar. Institut von vr. M. Huttler M. Seitz), Augsburg. Beisitzer im Verlegerkammervorstand: vr. F. C. Bachem, Köln — vr. H. G. Francken (Schwann), Düsseldorf — vr. Her- der-Dorneich, Freiburg i. Br. — Direktor P. Siebertz (Kösel-Pustet), München. Beisitzer im Sortimenterkammervorstand: Bernhard Ausner (Müller L Seiffert) Breslau — Josef Hesse (I. B. Klern'sche Buchhandlung), Krefeld — Heinrich Korb (Ebenhöch'sche Buchhandlung), Linz a. D. — Alexander Kremer (Herder'sche Buchhandlung), München. Aus den Verhandlungen der diesjährigen Hauptversammlung geht hervor, daß der katholische Buchhandel die Schwere der Wirt schaftslage besonders stark empfindet, weshalb es Ehrensache aller be rufenen katholischen Kreise ist, dem verantwortungsbewußten Faktor im geistigen Leben des katholischen Volkes jede irgendmögliche Unter stützung zu gewähren. „Das Deutschtum in Rußland." Buchausstellung in der Deutschen Bücherei. Mit der am 30. April eröffneten Ausstellung über »Das Deutsch tum in Rußland« bietet die Deutsche Bücherei zum zweiten Male der Öffentlichkeit Einblick in ihre auslanddeutschen Bestände, nach dem sie im Herbst des vorigen Jahres einen Querschnitt durch das Schrifttum der Deutschen in Ungarn, SUdslawien und Rumänien geboten hatte (vgl. Bbl. vom 14. Okt. 1930, Nr. 209, S. 991). Wurde damals der Versuch gemacht, zu zeigen, was Auslanddeutsche aus eigener Kraft in ihren Heimatgebieten an literarischer Produktion Hervorbringen können, so verbindet die jetzige Ausstellung ausland deutsche Eigenproduktion mit dem Rußlanddeutschtum gewidmeten binnendeutschen Schriften. Diese Änderung der methodischen Grund lage erwies sich aus dem einfachen Grunde als notwendig, weil die im heutigen Rußland in deutscher Sprache erscheinende Literatur bis auf verschwindende Ausnahmen parteiamtlich oder doch partei offiziös ist und daher eine sachliche Vorstellung vom Rußlanddeutsch tum nicht vermitteln kann. Offen können Rußlanddeutsche von den Angelegenheiten ihres Volkstums, ihres wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Eigenlebens heute nur außerhalb der Grenzen der Räteunion reden. Innerhalb der Räteunion erscheinende deutsche Schriften sind — von den letzten spärlichen Resten konfessionellen Schrifttums abgesehen — demnach nicht als rußlanddeutsche Eigen- äüßerungen anzusehen, sondern als national indifferente Äußerungen internationaler bolschewistischer Ideologie in deutscher Sprache. Zu werten sind sie ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Werbung für diese Ideologie, gleichgültig welchem Stoffgebiet sie angehören. Diesen Erwägungen trägt die Ausstellung Rechnung, indem sie zunächst die allgemeinen Schriften zum Rußlanddeutschtum ein schließlich der wichtigsten Zeitschriften zeigt und anschließend die Literatur über die Hauptsiedelungsgebiete (Wolgakolonien, Südruß- land, Transkaukasien, Sibirien) darbictet. In diesen Abteilungen liegen wissenschaftliche und populäre Darstellungen nichtbolschewisti scher und bolschewistischer Herkunft nebeneinander. Die folgenden Abteilungen — Lehrerbildung, Schulbücher, Kinder- und Jugend schriften, Erwachsenenbildung, militärische Propaganda, antireligiöse Propaganda, landwirtschaftliche Aufklärung, politische Propaganda und Sowjetbelletristik — zeigen ausschließlich bolschewistische Lite ratur. Es sind mit ihnen also diejenigen Gebiete deutschen Lebens in Rußland herausgegriffen, die unter den stärksten Einfluß bolsche wistischer Ideologie gestellt sind und auf denen sich — da jede ent gegenwirkende Anschauungsbildung ausgeschlossen ist — mit der Länge der Zeit das Vordringen einer dem Nußlanddeutschtum an sich vollkommen wesensfremden Mentalität in der Heranwachsenden Generation vermutlich zeigen wird. Gegenwärtig ist der Anteil der Deutschen an den bolschewistischen Jugendorganisationen in den deutschen Siedlungsgebieten umgekehrt proportional dem Bevölke rungsanteil der einzelnen Nationalitäten und zudem ln absoluten Zahlen sehr gering. Man braucht aber nur die schon in der ersten Lesefibel ganz systematisch einsetzende bolschewistische Geistes erziehung in Rechnung zu stellen, der kein deutsches Kind äußerlich entzogen werden kann, um die Berechtigung der oben angestellten Er wägung zu erkennen. In diesem Zusammenhang sei auf die be sondere Werbekraft hingewiesen, die die geschickte Idealisierung des
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