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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1931
- Strukturtyp
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- 1931-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1931
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- Deutsch
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113, 19. Mai 1931. Redaktioneller Teil. ««rs«n«aU s. d. Dtschn BAch»->nd-l. katc werben für das Buch; man kann tatsächlich im Zentrum der Städte keine zehn Schritte gehen, ohne immer wieder auf die Buchwoche aufmerksam zu werden. Auch der störrischste Mensch, der sich an zwanzig solchen Auslagen vorbeigedrängt hat, wird schließlich einmal stehen bleiben, um sich dieses Hin dernis genauer zu betrachten. Und damit ist der erste Kontakt schon gegeben. Die Tische sind ständig von einer Menge Menschen umstanden, die von einem bestimmten Titel angezogen wurden oder nur neugierig in den Büchern blättern. Die Auslagen sind auch folgerichtig im wesentlichen nur auf die etwas unbe stimmte, vorüberströmende Masse eingestellt. Es werden fast ausschließlich nur Romane, allgemeinverständliche politische und populärwissenschaftliche Werke gezeigt. Für weitergehende Fälle wird auf die eigentliche Buchhandlung verwiesen. Führt diese Vertriebsort, die Bücher möglichst nahe an den Menschen heranzubringen und unter freiem Himmel auszustellen, schon zu vielen Verkäufen, die sonst sicher unterblieben wären, so bringt der Rabatt von 10?S, der während der Woche aus alle neuen Bücher gewährt wird, noch eine Steigerung der Ab schlüsse. Auch wenn Kunden in einzelnen Fällen mit dem Er werb bis zu diesem Zeitpunkt zögern sollten, so kaufen sie doch meistens, durch die ganze Umgebung angeregt, über das Beab sichtigte hinaus. Die Buchhändler selbst bestätigen, daß durch den Mehrverkauf der durch die Rabattgewährung entstehende Ver lust mehr als wettgemacht würde. Neben dieser Propaganda der direkt am Buch interessierten Kreise, der Sortimenter und Verleger, läuft die Werbung der staatlichen Stellen. Auch hier geht die Beteiligung weit über eine bloß ehrenamtliche, offiziöse Vertretung hinaus. Man be schränkt sich nicht nur auf Festreden und Vorträge, sondern macht den Volksbibliotheken Bücherstiftungen und verteilt Bü cher an die Kinder. Die Tausende von Bänden, die aus An laß dieser Woche in den Schulen und anderen öffentlichen Zentren an junge Menschen verteilt werden (es werden viele darunter sein, die bei dieser Gelegenheit zum erstenmal mit der Literatur in Berührung kommen), helfen gerade hier in Spanien mit, das Volk allmählich zum Lesen zu erziehen. Die kaum acht Tage vorher eingetretene politische Umwälzung von der Monarchie zur Republik brachte es erklärlicherweise mit sich, daß diesmal der Plan der offiziellen Mitarbeit nicht in der erwarteten Einheitlichkeit durchgeführt werden konnte. Die Bekanntmachungen der neuen Regierung zeigen aber schon heute, daß man für die nächsten Veranstaltungen mit einer Mit hilfe der amtlichen Stellen rechnen kann, die weit über das bis herige Maß hinausgeht. Das Kultusministerium, das den Kampf gegen den Analphabetismus und die Unbildung bereits auf Ein zwanzig Meter langer Verkausstisch einer Madrider Firma, ebenfalls aus der »Uran Via«. eine sehr energische Art ausgenommen hat, weiß, welch hervor ragendes Werbemittel das Buch für seine Ziele bedeutet. Mit der so dringend notwendigen Errichtung neuer Schulen wird der Ausbau eines Netzes von Lesebibliotheken über das ganze Land Hand in Hand gehen. Es hing wieder mit der Revolution und der dadurch be dingten Fülle von aktuellen politischen Nachrichten zusammen, daß sich die Zeitungen diesmal sehr in der Propaganda für die Buchwoche beschränken mutzten. Während sie im Oktober noch durch verstärkten Besprechungsteil und vergrößerte Inserat- anhänge die Werbung tatkräftig unterstützen konnten, hatten sie diesmal nur Platz für die notwendigsten Mitteilungen über den Verlauf der Woche. Es ist aber erfreulich zu sehen, daß auch die kleinste Zeitung in ihrer täglichen Ausgabe der Buch besprechung einen bestimmten Raum widmet. Nicht selten haben sie besonders ermäßigte Tarife für alle Buchanzeigen. Betrachtet man als deutscher Buchhändler die ganze Veranstal tung, so kommt man zu der Überlegung, ob man nicht auch in Deutschland ernstlich daran denken sollte, während der Buch- Einer der vielen Antiquariatsstände, die ost vor wenigen Monaten erschienene 8-Pesetenbänbe zum Einheitspreis von 4V Centimos ver ramschen, auf der Puerta bei Sol, dem zentralen Platze Madrids. Woche auf die allzu feierliche Atmosphäre und die Einzwängung in Gehrock und Stehkragen zu verzichten, um unter das Volk auf die Straße zu gehen. Hier schwächt zuviel Feierlichkeit und Zurückhaltung die Propaganda für das Buch gerade dort ab, wo sie in erster Linie wirken sollte, nämlich bei dem Teil der Menge, der noch keine oder nur lockere Verbindung zur Lite ratur hat. Obwohl in Spanien ein weit geringerer Prozentsatz aktiven Anteil an der Produktion nimmt, steht doch hier das Buch viel stärker mit allen direkten Lebensäußerungen in Be rührung als etwa in Deutschland. Vielleicht weil man sich in Deutschland nur schwer von dem Gedanken lösen kann, daß das Buch nur die lautlose, dämmerige Stille eines Bücherzim mers vertrage. Madrid, Benito Gutidrrez 9. H. Roesel. Die Auslandabteilung des Börsenvereins hat von der Esmoro Okiciol äel lubro in Barcelona folgenden Bericht erhalten: Dieses Jahr wurde der Tag des Buches am 23. April statt am 12. Oktober gefeiert. Man weiß nicht bestimmt, ob der 12. Ok tober der Geburtstag Cervantes ist; der Todestag dagegen ist nach historischen Zeugnissen bekannt. Daher wählte man das letztere Datum. Im allgemeinen wird der Wechsel als vorteilhaft be trachtet, obwohl die Ergebnisse in diesem Jahre nicht so gut sind. Verschiedene Ursachen haben dazu gewirkt, und vielleicht war nicht die geringste die kurze Zeit zwischen dem letzten und dem gegenwärtigen Tag. Dieser Nachteil wird im nächsten Jahre nicht vorhanden sein, sodaß man sich einen wachsenden Erfolg für den Tag des Buches verspricht. Ähnlich wie in früheren Jah ren gab di« Kammer des Buches in Barcelona zwei neue farbige Werbeplakate sowie eine kleine Broschüre über den Don Quijote heraus. Sie veranstaltete Wettbewerbe mit Geldpreisen für die besten Buchanzeigen in Zeitungen und für die am schönsten geschmückten Schaufenster und Auslagen; auch förderte sie ver schiedene Vorträge und andere Veranstaltungen. Die Regierung Kataloniens und die Stadtverwaltung Barcelonas unterstützten lebhaft den Tag des Buches. 4SI
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