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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1846
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1846
- Sprache
- Deutsch
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1330 Dafür oder Dagegen zu versehen wären, zu erlangen. Viele, wenn nicht die Meisten der Collegen sind behindert, die Messe zu besuchen, nehmen aber an allem, was uns angeht, nicht weniger, oft noch leb hafteren Antheil, und dennoch werden sie bei wichtigen Beschlüssen — weil, wer nicht da ist, nicht mit ißt, — nicht beachtet und gefragt; daher denn auch öfters die Debatten über die Beschlüsse rc. nachher, welche wegfallen und die Beschlüsse mehr zum allgemeinen Einverständ- niß kommen würden, wenn jeder stimmfähige Buchhändler vor der Beschlußfassung durch einen gedruckten Stimmzettel von dem Be schlüsse in Kenntniß gesetzt und um nöthige Ausfüllung des Zettels gebeten wäre. Möchte bei obiger wichtigen Frage nun der Anfang ge macht werden und die Deputation die zurückgekommenen Stimmzettel mit den verschiedenen Meinungen rc. prüfen, ordnen und darüber Be schluß fassen und solchen dann im Börsenblatt veröffentlichen. Wenn ich schon vor mehrern Jahren die Meßverlegung der Buch händler als für sich selbstständig und vpn andern unabhängig ernstlich zur Sprache brachte, so bin ich nicht weniger auch jetzt noch dafür und stimme um so mehr Herrn Lehfeldt bei, als ich auch dessen Ansichten, wie schon früher so auch jetzt theile- Hinzuzusügen habe ich nichts, als den Wunsch, daß das Wort bei uns nun auch bald zur That werden möge. Also Buchhän- ler-Michaelismesse 1848!!! u. s. f. Nicht ohne das lebhafteste Interesse hat wohl Jeder von uns die belehrenden vnd trefflichen, wenn auch leider mitunter persönlichen, Aufsätze von Cotta, Enslin, Erhard, Frommann, Springer rc. in unserm Blatt gelesen und dabei die Ueberzeugung gewonnen, wie ge rade durch solche Beiträge unser Börsenblatt zu einem uns ehrenden, belehrenden und würdig vertretenden Organ gehoben werden könne. Wären nicht alle diese Debatten über den Preußisch-Englischen Ver trag vorweg gegangen, schwerlich würden uns so klare Ansichten, eine so klare Darstellung geworden sein, wie der Auszug und Abdruck aus dem Magazin für Literatur des Auslandes in unser Blatt Nr. 04. S. 1236. (warum nicht gleich im Original uns mitgetheilt und erst aus andern Blättern?) Würde unser Blatt also immer mehr und ge rade durch solche gediegene Beiträge, wie oben erwähnt, zu einem ent sprechenden Organ gehoben, so würden auch selbst die hohen und höch sten Behörden es nicht verschmähen, es öfter zu Rathe zu ziehen und davon Notiz zu nehmen, wie zum Theil schon geschehen und gerade unser Verkehr gehört im Departement der Verwaltung zu dem schwie rigsten, es würde aber durch Mitwirkung und Hinzuziehung unseres Or gans um Vieles erleichtert, manches Mißverständnis gehoben und manche Verdächtigung beseitigt werden (wie z. B. das Pceßgesetz be züglich auf Verleger und Drucker). Ja, Freuns Springer hat Recht, Theile ist ein Biedermann, ein zweiter Palm. Ihm vor Allen von uns Allen eine Adresse, denn der ganze Buchhandel muß sich durch solche Männer geehrt sehen, aber auch eine gleiche Handlungsweise bekunden. *) Der Staat will keine Verräther, und solche Männer sind dem Staat die treuesten und besten Patrioten, die unerschütterlichsten Stützen. Zum Schluß noch eine Frage: Jedem Sortimenter von uns wird es nach gerade lästig und em pfindlich, fast täglich die Polizei mit Massen von Bücherverbo ten kommt, uns in noch so dringenden Geschäften inquirirt und gerade dadurch oft anwesende Kunden erst recht von den Verboten in Kennt niß setzt, den Buchhändler aber in Verlegenheit, weil gerade dann von diesen Kunden erst recht diese Bücher gewünscht werden. Wäre es da her nicht sowohl im Staats- als in unserm Interesse, wenn die sämmtlichen Bücherverbote von den höchsten Behörden uns wöchentlich ein oder zweimal in unserm Organ, dem Börsenblatt, das jeder Buch *) Könnten wir diesen deutsche,, Mann noch anders entschädigen, etwa wie früher unfern Enslin, wir sollten es nicht unterlassen. 99 Händler hält, mitgetheilt würden, wo wir dann die Verbote frühzeitig (und nicht erst, wie jetzt, nach Monaten des Erscheinens des Buches) erhalten? Den Behörden und uns würden aber dadurch eine Masse Schreibereien, Plackereien und Kosten erspart — bei dieser bedrängten Zeit ist auch Kostenersparnis eine Tugend — der Zweck aber um Vieles besser erreicht werden. Möchten sachverständige Männer im allgemeinen Interesse auch diesem Gegenstände ihre Aufmerksamkeit zuwenden, ihre Ansichten darüber aussprechen, und ist man damit einverstanden, möch ten dann die Collegen der Hauptstädte an ihre Ministerien desfallsige Anträge richten. Anclam, den 3. Novbr. 1846. W. Dietze. Die Berliner Bestcllanstalt. Auf den, mit D-.n Unterzeichneten, in Nr. 96. d. Bl. be findlichen Angriff gegen die neue Bestellanstalt der Berli ner Buchhändler wird folgende Erwiederung genügen. 1) Es wurde die Einrichtung der Bestellanstalt anfänglich wie die Leipziger, das Austragen und Holen der Zettel rc. nämlich durch Boten der Anstalt geschehen zu lassen, beabsichtigt: aber, weil „„zwischen dem Geschäftsgänge in Leipzig und Berlin ein himmel weiter Unterschied ist"" wie der gelehrte '1. n sagt, mußte jene Ab sicht für jetzt aufgegeben und eine andere Eimichtung gewählt wer den. Es wurde dies auch den Interessenten mitgetheilt und jene „„Bedenken"" lagen so auf der Hand, daß auch weniger kluge Leute, als Herr '1'..» einer zu sein glaubt, auf solche kommen mußten- 2) Wenn die Berliner Bestellanstalt deshalb Tadel verdient, weil „„es nun nöthig wäre, daß die armen Laufburschen von allen Committenten auswendig wüßten, ob auch der Commissionair Mit glied der Anstalt sei,"" so verdiente solchen auch die Leipziger Anstalt anfänglich, da bekanntlich in den ersten Jahren eine große Anzahl der Leipziger Handlungen, darunter auch Commissionaire, den Beitritt zur Anstalt verweigerten. Es könnte überhaupt, sollte stets bei einer gemeinschaftlichen Maßregel aus die Beistimmung Al ler gewartet werden, niemals eine solche zu Stande kommen. Aber gerade, daß auch einmal in Berlin, dieser Stadt der Projecte, eine das Wohl der Gesammlheit bezweckende That zu Wege gebracht werden konnte, verdient wahrlich eher rühmend hervorgehoben als in so unüberlegter Weise getadelt zu werden. Daß eine solche gemein same That von gewisser Seite her, wo man sich weiser und klüger als Andere dünkt, angegriffen wird, verstehen wir und wußten wir hier am Orte schon vorher, daß es geschehen würde. 3) Es ist eine Unwahrheit, „„daß ein großer Theil der bedeutendsten Handlungen nicht beigetreten."" Nur fünf bedeutendere Handlungen haben bisher noch den Beitritt verweigert, während gerade die bedeutendsten alle beigetreten sind. 4) Mehr noch als Unwahrheit aber ist es, daß „„viele der Herren Mitglieder es auch schon zu bereuen scheinen, daß sie mit bei getreten sind, indem sie wahrscheinlich (??) der Meinung waren, daß die betreffenden Gegenstände, wie in Leipzig, einem Jeden täglich mehr mals ins Haus gebracht würden,"" denn was letztere Meinung be trifft, so sprechen die unterm 10. October allen Interessenten über sandten Statuten die Einrichtung der Anstalt klar aus und nur ein Böswilliger oder Blinder kann darüber einer andern „„Meinung"" gewesen sein. Aber es sind auch bereits weitere Firmen der Anstalt beigetreten und wir zweifeln nicht, daß die Anzahl der Theilnehmer von Neujahr an sich noch vergrößern wird. 5) Muß es auf das Entschiedenste zurückgewiesen werden, daß „„die Berliner Bestellanstalt nur noch mehrConfusion in das bisher ohnehin mangelhafte Commissionsgeschäft rc. hineingebracht hat."" Wir können es uns ruhig gefallen lassen, da ich hier pro nris et koeis zu streiten scheine, daß über diese böswillige, durchaus unmoti-
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