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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1929
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- Deutsch
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U 234, 8. Oktober 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Baye r-Wien an -die Versammlung richtete, ebenso daß sich auch Herr H-ayno Focken auf «der Bühne hören ließ; er brachte u. a. einige Gedichte von Georg Merseburger, die demnächst gedruckt erscheinen, zum Vortrag. Unermüdlich konzertierten außerdem ein Salonorchester und eine Schrammel-Musi. In vorgerückter Stunde lgab es auch noch echte Weißwürste. So war für alles aufs beste gesorgt. Der Abend wird allen in angenehmster Er innerung bleiben. Zu einer überaus -imposanten, der Bedeutung des Münchner und des Bayerischen Buchhändler-Vereins im besonderen wie des Buchhandels im allgemeinen entsprechenden Veranstaltung gestaltete sich der Festakt am Sonntag vormittag im Alten Rathaussaal, dem Prachtbau Jörg Ganghofers, des Erbauers der Frauenkirche. Das geistige München, die Wissenschaft, das Schrifttum, Vertreter der Staats- und Gemeindebehörden waren zahlreich erschienen und füllten mit -den übrigen Gästen den festlichen Raum bis auf den letzten Platz. Nach einem Vor trag des Singchors der Deutschen Stunde in Bayern unter Lei tung von Professor Eduard Zengerle, der eindrucksvoll gesun genen kanonischen Motette -»Gott ist die ewige Sonn», begrüßte der Vorsitzende des Münchner Buchhändler-Vereins, Freiherr v. B e r ch e m, die Festversammlung. Er gab seiner besonderen Freude und -Genugtuung über den unerwartet reichen Besuch von Freunden dos Buches -und damit wohl auch von Freunden des Buchhandels beredten Ausdruck. Im besonderen galt sein Gruß den Vertretern der Staats- und Gemeindebehörden, unter ihnen auch Sdaatsrot von Knözingcr und Ministerialdirektor Hendschel sowie Oberbürgermeister vr. Scharna-gl, den kirchlichen Obrig keiten und wissenschaftlichen Instituten, mit dem Rektor -der Universität auch dem Rektor -der Technischen Hochschule, -dann allen in amtlicher Eigenschaft erschienenen Festgästcn, namentlich aber -auch den vielen Kollegen und Kolleginnen, dem Vorstand des Börsenvereins, der Deutschen Buchhändlergilde und allen übrigen Fachverbän-de-n. Herr von Berchem schloß seine Be grüßungsansprache mit den Worten: »Nun, meine hochverehrten Anwesenden, lassen -Sie mich diese Gelegenheit benützen, und allen, mit denen der Bayerische und der Münchner Buchhändler- Verein -in den langen Jahren ihres Bestehens in geschäftlicher Verbindung standen, zu danken für die Förderung, die sie den Angehörigen der -Vereine zuteil werden ließen. Bewahren Sie ihnen -die Treue, damit der Buchhandel -wenigstens ein klein wenig zuversichtlich und hoffnungsfre-u-d-i-g und weniger -sorgen voll in -die Zukunft blicken, den kommenden ZÄten entgegen- -sehen und daß er seiner -Bestimmung, das gute Buch zu pflegen und zu -vertreiben, -auch fernerhin Nachkommen kann. Das -ganze Wissen und Wollen einer Zeit, sagt Professor Menz, geht gleichsam durch den Buchhandel -hindurch. Bon seiner Leistungsfähigkeit hängt es ab, wieviel gedeiht, wieviel ver dirbt, ob -die Entwicklung aufwärts oder abwärts geht, welches Neuland erschlossen wird, welches Erbgut erhalten bleibt. Tra gen Sie, verehrte Anwesende, das Ihrige bei zur Wahrung dieser Leistungsfähigkeit, wie auch wir immer eingedenk sein wollen der hohen Aufgaben und Pflichten, die uns obliegen im Interesse der Goistcsgüter unserer Nation und für -die Erhal tung -des Wahren, Schönen und Guten.» Als zweiter Redner nahm der Vorsitzende -des Bayerischen Buchhändler-Veccins, Herr Ernst Reinhardt, das Wort und erinnerte an das -»Trommelfeuer» von Buchhändlervereins- Jubiläen, die gegenwärtig in -allen Teilen -des Reiches von Lan des- und Ortsvereinen begangen würden. In überzeugenden, anschaulichen, -aus der Geschichte des Buchhandels schöpfenden und auf persönlichen Erfahrungen beruhenden Ausführungen wies er ferner -auf -die internationale Bedeutung und -den Ruf -des -deutschen Buchhandels hin, dessen heutiges System seine An regung von Süddeutschlan-d aus erhielt und überall im Auslande nachgeahmt -werde, woraus er den Schluß zog, daß das -deutsche System nicht so schlecht sein könne, wie es sogar in eigenen Kreisen manchmal hingestellt würde. Lebhafter Beifall -dankte ihm wie schon Herrn von Berchem. In seiner bekannten humor vollen Weise hatte Herr Reinhardt -die Versammlung schnell ge packt und wohl viel zur Aufklärung über den Buchhan-del bei- gctragen. Die Reihe -der Glückwunschredner eröfsnete im Namen der -bayerischen Staatsre-gievung Ministerialdirektor vr. Herzner vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Er feierte den -deutschen Buchhandel, wie die Münchner Zeitung, der wir hier folgen, hervorhebt, als den Miller deutscher Geisteskultur. Mit Stolz könnten die beiden Jubelvereine ihr Fest begehen, hätten sie doch zeit ihres Bestehens wesentlichen Anteil an -den Fortschritten Bayerns -in kultureller, wissenschaftlicher und wirt schaftlicher Hinsicht genommen. Sic möchten -deshalb weiterhin blühen und gedeihen zum Wähle des Vaterlandes und zur Ehre des deutschen Namens. Oberbürgermeister vr. Scharnagl pries in seiner Glückwunschrede führende Münchener Verlags firmen und hob ebenfalls -die große -Bedeutung -des Buchhandels in -der -deutschen K-ulturwel-t hervor, wie er es auch schon bei zahlreichen Jubiläen einzelner Münchener Firmen habe tun können. Er -dankte den Vereinen zugleich -dafür, -daß sie die Herbstversammlung -des -Börsenvereins nach München oder wenigstens in dessen Nähe gezogen hätten, -desgleichen dafür, daß die Festschrift -dem verdienstvollen Leiter des Stadtarchivs übertragen worden sei. Sein Wunsch galt dem wirtschaftlichen Aufstieg -des Münchener und bayerischen Buchhandels, -damit sie beide -ihrer hohen Aufgabe in vollem Umfange gerecht werden könnten, und er sagte dafür die Förderung durch die Stadt jeder zeit zu. Als Vertreter des Schutzvecban-des deutscher Schriftsteller überbrachte Professor vr. Thomas Mann in einer mit persön lichen Reminiszenzen verwobenen Ansprache -die aufrichtigsten Glückwünsche, wie er meinte, ein Unterfangen, -das bei dem be sonderen Verhältnis des Schriftstellers zum Buchhändler wohl eine Selbstverständlichkeit sei. Im Namen der Universität über mittelte Rektor Geheimrat Bumke den Jubilaren -den Glück wunsch. Er meinte, -daß die Krise der -deutschen Kultur, -der mit dem -deutschen Buchhandel -alle Teile des deutschen Volkes unter worfen seien, nicht nur eine Folge des verlorenen Krieges sei, und schloß mit dem Wunsche, daß diese Krise sich zum Nutzen des -deutschen Wesens wenden möge. Für das bayerische Bibliotheks wesen und auch im Namen -der Bayerischen Staatsbibliothek übermittelte -deren Generaldirektor, Geheimrat vr. Hans Schnorr von Carolsfeld, mit einer besonders sach kundigen Würdigung -des Verlagswesens und seiner engen Zu sammenarbeit insbesondere mit -den wissenschaftlichen Büchereien Grüße und Wünsche. Für die Industrie- und Handelskammer München sowie für den Hansabund tat -dies Kommerzienrat Axmann. Im Namen des Börsenvereins und -der ange- schlosfenen Fachorgan-isationen sprach dessen Erster Vorsteher, Herr Max Röder. Wir geben seine Rede nachstehend im Wortlaut wieder: »Meine Damen und Herren! Es ist mir eine ganz be sonders große Freude und Ehre, im Namen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, unserer Spitzenorganisation, und gleichzeitig i-m Aufträge der uns verbundenen Fachvereine zum heutigen Tage -dem Bayerischen Buchhändler-Verein und dem Münchener Buchhändler-Verein -die herzlichsten Glückwünsche zu ü-bcrbrin-gen. Solche Grüße und Glückwünsche hat -der Bör senverein in den letzten Monaten schon verschiedentlich aus zusprechen gehabt und wird es in -der nächsten Zeit auch noch einige Male mehr zu tun haben. Die Entstehung fast aller Kreis- und Ortsvereine — sie hörten das schon aus den Aus führungen -des Herrn Reinhardt — vollzog sich ja ungefähr gleichzeitig, und zwar rasch hintereinander -in einem kleinen Zeitraum. Gleiche Not überall war es, die den Anlaß -dazu gab. Vom Ursprung her sind so -diese Vereinigungen und Ver bände schon auf ein einiges Zusammenstehen und Zusammen arbeiten hingewiescn, wie es -gerade auch bei der jetzigen Jubel feier wieder zum Ausdruck kommt. Der Börsenverein, der letzten Endes die Zusammenfassung aller jener einzelnen Vereine darstellt und sie -schließlich als -der ältere -in sich aufgenommen hat, bringt ihnen allen gleich mäßig das größte Wohlwollen und das größte Interesse ent gegen. Er kann und will keinen einzelnen bevorzugen. Für den Bayerischen und den Münchener Verein ist es aber doch eine besondere Auszeichnung, -daß ihr Jubiläum in unmittel barer Verbindung mit der Herbstversammlung -des Börsenver-
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