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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1846
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1846
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- Deutsch
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1122 zahlung vorerst als einmal gehabte Spesen zur Erreichung eines dann gewiß stets sich nur mehrenden Absatzes zu betrachten, — über das Klei nere das größere Ziel nicht aus den Augen zu verlieren; — überhaupt durch g emein sa m es Wirken dem ganzen Buchhandel, mit zu sei nem Erblühen, mit zu seiner Ehre, — diese Bahn brechen zu helfen.— Ja die Commission bot den 88 zur ersten Reise beigesteuert habenden Handlungen bei Zeichnung einer Actie Gutschrift des bereits schon ent richteten Betrages auf dieselbe an. — Was geschah und welche sind die Resultate anderthalbjähriger Vor bereitungen, anderthalbjähriger Besprechungen, anderthalbjährigen Wirkens hierin?! Welcher französische, englische oder amerikanische Col lege, — oder auch Nicht-College, wird es glauben, daß unter 1500 deut schen Buchhandlungen nur 89 Aktien von 43 Handlungen gezeichnet wurden ? so daß also einschließlich der 30 Aktien, mit denen sich der Bör- sen-Verein an die Spitze der Unterzeichner stellte, und der 30 weiteren Aktien, welche die beiden Geschäftsführer in New-Uork und Leipzig lt. Statuten zu zeichnen hätten, — nur 149 Zeichnungen angenommen wer den können, mithin noch 151 Aktien zu zeichnen bleiben. Was kann und mag wohl so manche geachtete Firma bisher abgehalten haben, die ihrige der Zahl der Gründer und Förderer des vaterländischen Unterneh mens beizufügen ? Doch nicht etwa die bis jetzt auf Nichts beruhende Erklärung einer Bremer Buchhandlung, das Ganze für eigene Rechnung ausführen zu wollen, was wohl nur eine Gegenmine war, um sich einen bereits dorten erworbenen Kundenkreis nicht entgehen zu sehen? Was ge schah bis jetzt von jener Handlung, um auch nur durch ein Zeichen die Wahrheit jener mündlich gegebenen Erklärung zu bekräftigen? Wird und kann selbst im günstigsten Falle ein Mann das ausführen, jenes Ziel erreichen, dem ganzen Buchhandel solchen Umsatz erzwingen, als dieß dem gemeinschaftlichen Unternehmen, den vereinten Kräften Deutschlands blühendster Handlungen möglich wäre ?! Schreiber dieses glaubt dieß nimmer und kann nur wiederholt sein innigstes Bedauern ausdrücken, daß gerade sein Vaterland, das in allen Gemeinwohl, Ge meinsinn, Einigkeit rc. rc. berührenden Sachen stets so sehr schöne, glü hende Worte hat, doch da, wo es nur ein materielles Opfer zur Er reichung des Zweckes gilt (und ob dieser erste Schritt hier nur ein Opfer zu nennen ist, ist ja noch sehr zweifelhaft) sogleich sich wieder zurückzieht und Einer dem Anderen überläßt, mit für seine Interessen zu wirken. So scheiterten schon wichtigere Angelegenheiten,— und so wiederholt sich's hier im Kleineren. — Mögen doch schließlich die Handlungen, deren Firmen als Mitbe gründer noch fehlen, einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen Collegen, den Rest der noch fehlenden Aktien zeichnen, — mögen sie überzeugt sein, daß Schreiber dieser Zeilen in keinem anderen Interesse als dem des Ganzen seine Gefühle in diesen Blättern niederschreibt, daß er nur den einen Wunsch hegt, die deutsche Literatur würdig in der neuen Welt vertreten zu sehen, — daß der deutsche Buchhandel ein Beispiel gebe, was durch gemeinschaftliches Wirken zu erreichen sei, und daß er den ersten Schritt thue, das erste Glied jener Kette zu bilden, die unsere Brü der in Amerika an's alte Vaterland, geistig wenigstens, festhalte — es werden sicher andere dann noch folgen, die jene uns nie ganz entfremden werden. — Zufrieden wird der Schreiber dieser Zeilen seine buchhändlerische Laufbahn dereinst beendigen, bleibt ihm die frohe Gewißheit durch seine innigst gefühlten Worte dazu beigetragen zu haben, die schon halb wieder vergessene^dee neu in's Leben gerufen und bewirkt zu haben, daß der end lichen Ausführung des gewiß lohnenden, großen Unternehmens nichts mehr im Wege stehe.--Möge einJeder nach Kräften und mit wah rer Liebe zum Berufe sein Schärflcin zum Gedeihen und Erblühen des Buchhandels beitragen, — gewiß, cs wird dann in Vielem besser sein, und manche Klagen schweigen. — Mer vorerst Einigkeit, — ein großes Ziel vor Augen und im Herzen ! — und mit Freuden soll obiges Motto, als nie gesagt, zurückgenommen werden. 87 II. Höfliche Anfrage. Da man seit 3 Monaten auch gar nichts mehr von der so vielfältig besprochenen und in ihren moralischen Resultaten bereits so weit gediehe nen Angelegenheit „die Gründung einer deutschen Buchhandlung in den Vereinigten Staaten" hört, so erlaubt man sich häßlichst anzufragen, woran es denn eigentlich liegt, daß dies so schöne und vielversprechende und in seinem Erfolge gewiß die herrlichsten Resultate für den Buchhan del Deutschlands und das Publicum Amerikas liefernde Unternehmen auf einmal mit solcher Gleichgültigkeit behandelt wird? Waren nicht alle Stimmen dafür, hatten nicht alle unsere so tüchtigen und ehrenwerthen Vorkämpfer für das Interesse und die Ehre unseres Ge schäftes sich nur d a sü r ausgesprochen ? Haben jene Männer, die dieZeit und die Verhältnisse erkannt und den richtigen Augenblick Großes zu leisten nie versäumt haben, sich nicht mit dem lebhaftesten Interesse der Sache angenommen, ihre Zeit und Mühe bereits geopfert? Giebt das Protocoll der letzten Cantate-Versammlung nicht den schönsten Beweis, wie sehr man das ganze Unternehmen als ein zeitgemäßes, dem ganzen Buchhandel von wesentlichem Nutzen seiendes betrachtet ? Hat sich nicht der Börsenverein selbst durch Zeichnung von 30 Aktien an die Spitze des Unternehmens gestellt und dadurch demselben gleichsam die höhere Weihe verliehen? Spricht nicht das Resultat der Garrigue'schen Mission genug sam für die Aus- und Durchführung dieser Idee?! Nimmt man all' dieß zusammen und dazu den jetzigen Gang dieser Angelegenheit, so kann man sich eines Gefühles von Wehmuih nicht erwehren. Also unter so zahlreichen wohlhabenden Handlungen unseres Vaterlands sollten nicht 300 Aktien-Zeichnungen (deren eine Halste ja überdies schon gedeckt ist) zusammenzubringen sein? Es soll wirklich keine 300, was sage ich keine 150 patriotischen Männer geben, die (wenn man auch des eigenen Vortheiles, so wie jenes des ganzen deutschen Buchhandels gar nicht er wähnen wollte) schon dem deutschen Interesse zu Liebe sich hierbei und zwar nur mit der kleinen Summe von 100 Thlr. betheiligen wollten ?! Ist es mehr als eine blos ausweichende Beschönigung wenn manche sa gen, derselbe Zweck dürste erreicht werden, wenn Herr Heyse für sich al lein die Sache unternähme? Spricht dieß nicht um so viel mehr für die Sache und sollte noch mehr zur Ausführung aneifern? Sind die Herren Heyse und Krellenberg nicht zu bekannte, tüchtige Geschaftsmänner als daß man voraussetzen könnte, sie opferten ihre Kräfte einem nur zwei felhaften Unternehmen? Kann und wird je das Ziel, wie es als Sol ches bezeichnet ist, durch einen Einzelnenso erreicht werden ? Und ist es denn nicht in jeder Beziehung des-ganzen Buchhandels Sache und Aufgabe geworden, hier als Ganzes zu handeln und als solche Macht in Amerika, dem Lande des Großartigen, aufzutreten ? Mit dem größten Danke würde man es sicher anerkennen, wollten gewichtigere Stimmen sich hierüber aussprechen und den erkaltenden Eifer neu beleben. Wer vermag es, das hier Gesagte mit Gründen und B e - weisen zu widerlegen, die dem Unternehmen ein mindergünstiges Prog nostiken stellen könnten? Niemand wäre dies im Stande, die Sache spricht zu sehr für sich selbst. Es gilt für eine große—dem ganzen Buch handel wichtige Sache — beweise man also daß man sie aus- und durch zuführen M u t h, Kraft und Gem ei n si nn genug habe, und gebe man nicht das Beispiel von Jndifferentismus, der leider, noch mit Egois mus gepaart, jetzt so oft das einzige Hinderniß alles Besseren ist. III. Anfrage- Wann endlich wird ein nun bald verjährtes Project in Ausfüh rung gebracht? Wann wird unser großes deutsches Etablissement in den Vereinigten Staaten zu Stande kommen? Ist die Sache etwa noch nicht reiflich genug überlegt und von allen Seiten erwogen worden?
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