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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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^ 129, 8 Juni 1903. Nichtamtlicher Teil. 4543 Jahr Blätter Darunter politische Jahr Blätter Darunter politische 1848 388 306 1868 559 189 1849 215 146 1869 604 213 1850 180 92 1870 678 229 1851 188 81 1872 835 — 1852 172 59 1873 866 267 1853 174 53 1875 876 293 1854 186 56 1879 1074 340 1855 218 58 1880 1121 367 1856 218 59 1885 1292 429 1857 226 59 1890 1801 495 1858 243 60 1893 1694 — 1859 246 68 1894 2137 566 1860 263 74 1895 2255 622 1861 310 98 1896 2386 673 1862 345 109 1897 2523 738 1863 399 131 1898 2673 771 1864 431 141 1899 2849 843 1865 474 156 1900 2955 — 1866 473 160 1901 2958 — 1867 495 168 Aus den letzten Jahren sind mir nur folgende An gaben bekannt, die aber nicht ganz vollständig sind. Das »Adreßbuch für den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel und verwandte Geschäftszweige der österreichisch-ungarischen Monarchie« von Moritz Perles (36. Jahrgang) verzeichnet nämlich für 1901 2199 Zeitungen und Zeitschriften, von denen 1 325 in deutscher, 347 in tschechischer, 214 in un garischer, 101 in polnischer, 71 in kroatischer und 141 in 10 andern Sprachen erscheinen. Für das Jahr 1902 werden 2198 Blätter angegeben, die in 15 Sprachen erscheinen, darunter 1313 in deutscher, 339 in tschechischer, 211 in ungarischer, 101 in polnischer, 71 in kroatischer, 163 in andern Sprachen. In Wien erscheinen 810 Blätter, in Prag 182, in Budapest 122; die übrigen in 307 verschiednen Städten. Die österreichische Zeitungsindustrie steht auch jetzt noch hinter der andrer Kulturländer, insbesondre der Englands, Frankreichs, Deutschlands, verhältnismäßig aber auch hinter der Italiens und der Schweiz weit zurück. In diesen Län dern erscheinen nicht nur mehr periodische Druckschriften, sondern sie erzielen dort auch einen viel höhern Absatz. Es dürfte kaum eine österreichische Zeitung eine 50 000 über steigende Durchschnittsauflage haben. An der Rückständigkeit der österreichischen Presse sind der Mangel an großen und Mittlern Städten, die behördlichen Maßregeln, der geringere Bildungsgrad der Bevölkerung und die geringere Regsam keit des Geschäftslebens schuld. Die Herstellung von Zeitungen in ländlichen Orten ist durch die Bestimmung des Z 21 der Gewerbeordnung, wonach Druckereien in der Regel nur an Orten, wo eine politische Bezirks- oder landesfürstliche Polizei behörde ihren Sitz hat, errichtet werden dürfen, sowie durch die Schwierigkeit des Zeitungsvertriebs auf dem flachen Lande sehr erschwert. Während im Deutschen Reich an 177 — darunter in Preußen allein an 73 — ländlichen Orten (mit weniger als 2000 Einwohnern) und im ganzen an 1884 Verlagsorten Zeitungen erscheinen*), beträgt die Zahl der Verlagsorte von Tag- und Wochenblättern in Österreich nur 158. An ungefähr 350 Orten könnten im Sinn des Z 21 der Gewerbeordnung Druckereien errichtet werden, doch gibt es noch 82 Orte mit über 5000 Einwohnern, wo nicht einmal ein Wochenblatt erscheint.**) Wie viel Schwierigkeiten früher der Presse seitens der Behörden in den Weg gelegt wurden, kann man schon daraus ersehen, daß es 1899, abgesehen von den amtlichen Blättern, nur eine einzige politische Zeitung (das 1847 gegründete *) H. Schacht, Statistische Untersuchung über die Presse in Deutschland. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. UI. Folge, 15. Band. Jena 1898. S. 503 folg. **) Karl Junker, Die Aufhebung des Zcitungsstempels und die österreichische Presse. Wien 1901. S. 4. Wiener Fremdenblatt) gab, das seit mehr als 50 Jahren bestand. In Deutschland gab es dagegen 34 über 100 Jahr gänge zählende Zeitungen. Die Wirkung der am 1. Januar 1900 erfolgten Auf hebung des Zeitungsstempels im ersten Jahr war nach Karl Junker (a. a. O. S. 34) folgende: 35°/g der Zeitungen haben eine Veränderung erfahren, in 20 Fällen unter 100 wurde der Preis herabgesetzt, in 15 fand eine Ausgestaltung statt. Während im Jahr 1899 die Zahl der stempelpflichtigen Blätter keine Zunahme erfahren hat, erfolgte im Jahr 1900 ein effektiver Zuwachs an Blättern dieser Art von über 12^0/0. Im folgenden Jahr (1901) hat die Aufhebung des Zeitungsstempels nur noch eine geringe Wirkung auf die Entfaltung der österreichischen Presse ausgeübt. Die »Wiener Zeit« schreibt darüber: »Während der effektive Zuwachs von Zeitungen, die unter das Stempelgesetz gefallen waren, im Jahr 1900 — dem ersten nach Aufhebung des Stempels — 63 betrug, war der effektive Zuwachs 1901 auf dem gesamten Gebiet der österreichischen Presse bloß drei.« 1901 erschienen nach den Berichten der k. k. Staatsanwaltschaften im ganzen 2958 Blätter gegen 2955 im Jahr 1900. Eine Zunahme wiesen die italienischen, czechischen und slovenischen Blätter auf, während die Zahl der deutschen und polnischen eine Abnahme erfuhr. Betrachtet man diese Veränderungen vom Gesichtspunkt der Zeitabschnitte des Erscheinens, so zeigt sich, daß 1901 vier Tageszeitungen mehr erschienen als 1900; auch die Zahl der Wochenschriften ist gestiegen, dagegen ist jene der wöchentlich zwei- und dreimal erscheinenden Blätter stark zurückgegangen. Viele dieser letztem Art wurden jeden falls in Wochenschriften umgewandelt, was allerdings haupt sächlich auf die Aushebung des Stempels zurückzuführen ist. In Österreich sind die Zeitungen wesentlich teurer als in Deutschland. Karl Junker (a. a. O. S- 37) glaubt, daß jährlich kaum mehr als 10 Millionen Mark für Zeitungen ausgegeben würden (in Deutschland 63 Millionen). Durch die Post wurden in Österreich-Ungarn befördert: 1875: 86 302 391; 1876: 88 630 563; 1891: 95 300 000, 1900: (in Österreich allein) 116 000 000 Zeitungsnummern (im innern und im internationalen Verkehr). Die Zahl der aus dem Ausland eingegangenen Exemplare betrug 1900: 48 495, die Zahl der nach dem Ausland gesandten Exem plare 13 261. Während sich die deutsche Reichspostoerwaltung mit der Annahme von Bestellungen und Vorausbezahlungen auf alle in- und ausländischen Zeitungen und Zeitschriften (soweit sie in der Postzeitungsliste eingetragen sind) befaßt, nehmen die österreichischen und ungarischen Postanstalten lediglich auf ausländische Zeitungen und Zeitschriften und auf die in ländischen amtlichen Gesetz- und Verordnungsblätter Be stellungen und Vorausbezahlungen an. Alle sonstigen Zeitungen und Zeitschriften können nur von den Expeditionen direkt unter Kreuzband bezogen werden. Die für mehrere Bezieher in demselben Ort gleichzeitig zur Absendung ge langenden Exemplare müssen vom Verleger zu einem an das betreffende Postamt adressierten Paket vereinigt werden. Ein kürzlich zusammengetretenes Aktionskomitee, das aus Vertretern der Presse aller Parteirichtungen besteht, hält, um die Lage der österreichischen Presse zu bessern, die Durch führung folgender Reformen für notwendig: Gleichstellung der unabhängigen inländischen Zeitungen mit den ausländischen und offiziösen Zeitungen im Postverkehr; Postambulanzen in allen Schnellzügen; Anpassung des Eisenbahnfahrplans an die Bedürfnisse des Zeitungswesens; allgemeine Herabsetzung der Telephongebühren oder besondre Nachlässe vom bisherigen Telephon- und Telegraphentarif für die Zeitungen und endlich Aufhebung des Kolportageverbots. In Ungarn erschien die erste eigentliche Zeitung im 603*
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