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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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4542 Nichtamtlicher Teil. ^ 129, 8. Juni 1908. Das Kommissionswesen in Wien hat sich wie folgt ent wickelt: Konimissionöre Kommittenten 1895 36 677 1896 35 675 1897 39 671 1903 36 737 Kommissionäre Kommittenten 1831 — 90 1867 30 556 1875 31 475 1890 33 604 1894 41 594 Zählt man bei den Kommittenten von Wien die Lager derjenigen Verleger, die ihren Verlag dort ausliefern lassen, mit, so beträgt die Zahl der Kommissionäre 55 mit 737 Kom mittenten. 76 inländische und 166 ausländische Firmen halten in Wien Auslieferungslager ihres Verlags. Seit 1859 besteht der »Verein der österreichisch ungarischen Buchhändler« in Wien, der die Wochenschrift »Österreichisch-ungarische Buchhändler-Korrespondenz« (seit 1860) herausgibt und 458 Mitglieder zählt. Der Mittelpunkt des tschechischen Buchhandels ist Prag. Der dort 1879 gegründete »Verein der böhmischen Buchhändler und Verleger« gibt einen wöchentlichen Anzeiger heraus. Der Vertrieb slowenischer Bücher findet vorwiegend in Laibach und Klagenfurt statt, kleinrussischer (ruthenischer) in Lemberg, kroatischer in Agram, serbischer in Belgrad. Der ungarische Buchhandel hat eine eigne Organisation mit dem Mittelpunkt in Budapest. Dort hat seit 1878 der Verein ungarischer Buchhändler seinen Sitz, der ein dreimal monatlich erscheinendes Vereinsorgan hat; die Zahl der Mit glieder beträgt 274. In Budapest gibt es 40 Verlagsbuchhandlungen, 60 Sortimentsbuchhandlungen und 48 Antiquariate, ferner 137 Buchdruckereien, 32 Steindruckereien und 125 Buch bindereien; 19 Kommissionäre vertreten 234 Kommittenten. In Prag vertreten 13 Kommissionäre 220 Kommittenten. Am 31. Dezember 1890 beschäftigten die Buchdruckereien in Ungarn 6669 Personen. 1894 hatte die Einfuhr an Literatur- und Kunst gegenständen in Österreich - Ungarn einen Wert von 25,79 Millionen Gulden (an Büchern und Karten allein 16,9 Millionen Gulden), die Ausfuhr einen solchen von 13,77 Millionen Gulden. 1896 wurden an Literatur- und Kunstgegenständen 70 102 Zentner im Wert von 20 729 950 Gnlden Angeführt, ausgeführt 25 074 Zentner im Wert von 9 508 065 Gulden. Am bedeutendsten ist naturgemäß der Verkehr mit Deutschland. Er weist folgende Zahlen auf: Einfuhr aus Deutschland ks 1900: 6 195 900 1901: 6 311 500 1902: 6 360 000 Ausfuhr nach Deutschland 1900: 1 606 500 1901: 1 690 300 1902: 2 045 500 Äuch wenn in den Zahlen der Ausfuhr nach Deutsch land die Remittenden enthalten sind, so bleibt doch noch ein erheblicher Absatz für die Verlagswerke reichsdeutscher Ver leger in Österreich-Ungarn übrig. Außerdem werden ja auch erhebliche Mengen Bücher als Drucksachen durch die Post dorthin gesandt, da die Portosätze dieselben sind wie im Jnlandverkehr. Zeitungen und Zeitschriften. — Die Anfänge des Zeitungswesens in Österreich, woselbst 1482 der Typendruck eingeführt wurde, reichen bis ins 15. Jahrhundert, wo »Relationen«, »Flugblätter«, »Zeitungen«, die gedruckten »Türkenzeitungen« erschienen. Im Jahr 1615 begann Mathias Formica, Buchdrucker in Wien, eine Zeitung als Nachdruck fremder Nachrichten herauszugeben. 1671 erschien das »Wiener Blättl«. Zur selben Zeit gab es auch schon Zeitungen in Prag, Linz usw. 1703 erschienen »Post- täglicher Mercurius« und »Wienerisches Diarium«; das letztre wurde Amtsblatt und verwandelte 1780 seinen Namen in »Wiener Zeitung«, den die Amtszeitung noch jetzt führt. Im ganzen dürste es bei dem Tod Maria Theresias kaum 3 Dutzend Zeitschriften in Österreich gegeben haben. Josef II. gewährte der Presse eine grösste Freiheit, die die Gründung zahlreicher Zeitungen ermöglichte. Während man bis 1780 in Wien im ganzen nur 83 Zeitschriften entstehen gesehen hatte, erschienen in den 9 folgenden Jahren dort allein deren 93. 1782 wurde die erste tägliche Zeitung gegründet, und 1786 gab es bereits 2 solche und sogar ein Blatt, das täglich zweimal erschien. Der Mißbrauch, der mit der Preß freiheit getrieben wurde, veranlaßte schon Josef II. zur Ein führung des Zeitungsstempels. Während 1847 die im Reichsrat vertretnen Länder nur 79 periodische Blätter hatten, stieg diese Zahl 1848 auf 388. Anfang 1849 betrug die Zahl 215 (darunter 146 politische Zeitungen), doch fiel diese Zahl 1852 ans 172 (darunter 59 politische). 1853 erschienen nur noch 53 politische Blätter, doch stieg 1858 ihre Zahl wieder auf 60, von denen ungefähr die Hälfte amtliche und Regierungsblätter waren. vr. Joh. Winckler*) teilt eine interessante Zusammen stellung der Verbreitung der 58 politischen Blätter im Jahr 1855 mit. Hiernach hatten 18 amtliche und halbamtliche Zeitungen eine Auflage von zusammen 20 550, 11 offiziöse, konservative und klerikale Blätter eine solche von zusammen 13 760, 10 liberale und nationale Blätter eine solche von zusammen 33 580, 19 politische Blätter ohne Parteitendenz eine Auflage von zusammen 70 440 Exemplaren. Diese sämtlichen Blätter gaben zusammen nicht ganz 43 Millionen Exemplare jährlich heraus. Nach Leo Woerl betrug 1880 die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften in Österreich 1022 (darunter 308 politische). 1889 zählte man 1200 Zeitungen und Zeitschriften in Österreich-Ungarn, 1896 aber schon 3389, von denen 2386 auf Österreich und 1003 auf Ungarn entfielen. Von den österreichischen erschienen 1539 in deutscher, 698 in slawischer, 82 in italienischer, 17 in hebräischer, 11 in französischer Sprache usw.; 673 waren der Politik gewidmet. Von den 1003 ungarländischen Blättern waren 806 magyarisch, 128 deutsch, 1 französisch, die übrigen kroatisch, serbisch, ru mänisch usw. 1899 gab es außer den amtlichen und halbamtlichen in Wien 10 zweimal, 10 einmal täglich id. h. 6—7 Mal wöchentlich), im übrigen Österreich an zusammen 19 Orten nur 12 zweimal und 56 einmal täglich erscheinende Zeitungen. Der Zeitungsstempel für inländische Zeitungen brachte 1899 2'si Millionen Gulden ein (für 225 Millionen Nummern). Im ganzen betrug der Ertrag des Zeitungsstempels: durch Aufdruck (Signierung) .... 4 484 463 Kronen durch Verkauf von Stempclmarken . 401 270 „ durch direkte Einhebung durch die Post 108 123 „ Zusammen 4 993 856 Kronen. Für inländische Blätter kommen nur die zwei ersten Ansätze in Betracht. Unter den verkauften Stempelmarken befinden sich aber für 92 685 Kronen solche zu 50 und 4 Heller, die nur für ausländische Blätter verwendet wurden. Dieser Betrag ist also von der Summe von 4 885 733 ab zuziehen. In dem Rest von 4 793 048 Kronen — 2 386 524 fl. sind aber auch die zahlreichen ausländischen Blätter in begriffen, die insbesondre durch die Wiener Buchhändler zum direkten Stenrpelabdruck gebracht wurden. Die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften ist wie folgt gestiegen: * h Die periodische Presse Österreichs. Wien 1875.
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