X- 13, 18, Januar 1931. Fertige Bücher. — Preisänderungm. »SlI-iMatt s. d. Lisch». »»Wandel. 2S7 <sr> I«sv Zwei wichtige Urteile über Karl May Oberschulrat Mar Brethfeld, Leipzig, in der Zeitschrift „Neue Babnen". Illustrierte Mo natshefte für Erziehung und Unterricht. Heft Nr. 10, Oktober 1930: ... Noch eine zweite Erfahrung hat mich gegenüber der hergebrachten Schundliteraturbekämpfung kritisch ge macht. Obwohl ich keinem Jugendschriftenausschusse angehört und mich auf meine eigene Weise praktisch und literarisch in der Jugendschriftenbewegung betätigt habe (besonders in enger Fühlung mit den verstorbenen Pu blizisten vr. Ferdinand Avenarius und Prof. vr. Paul Schumann in Dresden, dem Vorsitzenden und dem Schriftführer des Dürerbundes), habe auch ich mich an den früheren Formen der Schundbekämpfung beteiligt, auch an der gegen Karl May. Mich machte aber die Tatsache stutzig, daß Leute meines Bekanntenkreises, zu deren Bildung, literarischem Urteile und gesundem Men schenverstände ich das größte Zutrauen haben mußte, diese Verurteilung Karl Mays nicht billigten, selbst ab und zu Bücher dieses Schriftstellers mit Anteilnahme lasen und auch mich zur Nachprüfung meines Urteils ermunterten. Das ist nach der nochmaligen Lektüre einer Anzahl von Karl-May-Schriften geschehen. Heute bin auch ich der Meinung, daß wir früher mit der heftigen Karl-Mav-Bekämpfung weit übers Ziel hinausgeschossen haben. Ich verstehe es heute, wenn Hirtler in seiner Preisarbeit in dankbarer Erinnerung schreibt: „Karl May vermittelte mir als 12jährigem Leser eine lebendige Vorstellung des Begriffes der Humanität. Er ist gewiß als Dichter nicht zu werten, als Jugendschriftsteller aber sollte man ihn und seinesgleichen gelten lassen" ... Die „Frankfurter Zeitung" in ihrem Litera turblatt vom 31. März 1929: erinnert daran, daß von ihr selber vor dreißig Jahren der ersteAngriff auf Karl May ausging, und kommt zu folgendem Ergebnis: Hier ist Unrecht geschehen, züchtigt und unwissend. Bei Karl May werden Verbrechen oft am Ort wieder gutgemacht, wo ste geschahen. So wird hier in der gleichen Zeitung, an erhobener Stelle, in veränderter Zeit festgestellt: Karl May ist einer der besten deutschen Erzähler, und er wäre vielleicht der beste schlechthin, wäre er eben kein armer, verwirrter Proletarier ge wesen. Der Schuß, den die Wohlgesinnten damals abfeuerten, geht umgekehrt, auf die Gesellschaft selbst. Beispiellos, wie dieser Mann zum Schriftsteller wurde; noch in der Zelle begann er zu schreiben: „Geographische Predigten" — Abenteuer und Besserungswille, mit so leichter und roher Hand. Karl May ist aus dem Ge schlecht von Wilhelm Hauff; nur mit mehr Handlung ... Fabelhaft gesund ist alles, eine kräftige Luft. . . Mit Wirkung vom i.Februari93l führen wir für unsere Volksausgabe einen festen Lndenprels von NM em. Vorrätig sind in dieser Ausgabe nur noch die Bände: 1—6,14,15,19, 23, 25, 30, 35 — 41, 43, 49. Dagegen liegen in derFriedens- aussiattung nun schon 59 Bde. vor, von denen z.Zt. nurBd. 34 fehlt, der gegen Ostern wieder fertig wird. Karl-May-Nerlas Rabebeul bei Dresden