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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1903
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- Erscheinungsdatum
- 26.03.1903
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- Deutsch
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2466 Nichtamtlicher Teil. ^ 70, 26. März 1905. Vollauf genügen und die Heranziehung fähiger und zuverlässiger Persönlichkeiten gewährleisten wurden seines Dafürhaltens nicht so wohl die unmittelbare geheime Wahl, als vielmehr ein Modus, bei dem die Beisitzer auf Vorschlag der beiderseitigen Organisationen und Vereine durch den Vorsitzenden des Kaufmannsgerichts zu be stellen oder nach Art der Schöffenwahl durch diesen und einen Ausschuß von. den Prinzipalen und Gehilfen zu bestimmen wären. Die Bestimmung des Entwurfs M 9 u. folg, sei auch ferner des halb zu verwerfen, weil sie für agitatorische Zwecke mißbraucht werden könne. Derselbe Grund sei auch gegen den Z 14 des Entwurfs geltend zu machen, der die Gutachten und Anträge der Kaufmannsgerichte betrifft. Von einem Kollegium, dessen Zusammensetznng, wie hier zu befürchten stehe, in erster Linie von dem Erfolge agitatorischer Bewegung abhängen würde, dürfte eine ruhige Sachlichkeit, die die Erfüllung der Aufgaben des Z 14 voraussetze, kaum erwartet werden. Der Ausschuß habe es als möglich und zweckmäßig erachtet, analog den Gcwcrbege- richten auch den Kaufmannsgcrichten für vorkommende Fälle die ihrem Wirkungskreise naheliegende Funktion eines Einigungsamtes zu übertragen. Nach Vortrag noch einiger Bedenken betr. die Zu ständigkeit der Kaufmannsgcrichte, die Berufung gegen dieselben u. a. m. wurde in eine längere Erörterung der Ergebnisse der Beratungen im Deutschen Handelstage eingctreten und dann be schlossen, sich dem von dem Deutschen Handelstage angenommenen Anträge (vergl. Nr. 68.) allenthalben anzuschließen. Kaufmännische öffentliche Bibliothek in Berlin. — Die Bibliothek und der Lesesaal der Korporation der Berliner Kaufmannschaft (im Börscngebäude, Eingang St. Wolfgang straße) waren bisher für Korporations-Mitglieder und deren An- estelltc bestimmt, wurden aber tatsächlich fast nur von Börsen- esuchern benutzt. Jetzt soll diese große kaufmännische Fach bibliothek wissenschaftlichen Charakters jedermann leicht zugänglich gemacht und der schönste Lesesaal Berlins dem Publikum geöffnet werden. Die Besuchszeit wird vom 1. April d. I. ab auf 6 bis 10 Uhr abends ausgedehnt, und das Recht der Benutzung steht jedem Erwachsenen zu, der einen Bürgschaftsschein eines Mitgliedes der Korporation vorweist. Solche Karten sind bei allen Mit gliedern gratis erhältlich. Der Lesesaal enthält Zeitungen, Zeit schriften, Fachblätter und eine Handbibliothek. Die Büchersammlung mit ca. 11 000 Bänden umfaßt vornehmlich folgende Wissenszweige: Handelspolitik, Gewerberecht, Volkswirtschaftslehre, Statistik, Handelsrecht, Finanzwisscnschaft, Geschichte, Geographie, kauf männisches Unterrichtswesen und Patentrecht. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. klaolltraA Narr 1903 ru X. 11 Xoobler 8 Dagsrvsrrsioknis Oktober 1902. Dsx.-M. 53 8. 8ijtkokk's ^.drssbosk voor clen kksderlanclscksn RoekXandsl en aanvervanks Valclcen, bsnevens aanvijring der in kkedsrland uitkommsncke Dag-, IVsek- sn Naandbladsn sn Nisdsokrikten. dlisuwe 8sris. 49. laargang. 1903. Dex.-8". 516 8. mit vielen L.nrsi^en, Reklamsblättern uncl RunstbeilaKen cla- rvvisobsn nnck einem grossen InssratsnanlmnA. beiden 1903, L.. IV. 8ijtbokk. Rart. Ldassisoke Ubilologie und Altertumskunde. .4bt. V: Dissertationen, Urogramms und Oslsgenbeitssobrikten rur klassisoben Rbilologis und Altertumskunde. .Vntigu.-Latalog Rio. 204 von 8immsl L 6o. in Deiprig. 8". 104 8. 5444 kirn. Oatalogus d'uns oollsotion importante de livres anoisns st mo dernes, kormant Iss bibliotbsgues de keu N. N. Nr. Ub. IV. van Ueusds, President du tribunal d'arrondissemsnt ä Da Ilaz-e, H. Des Uombs dbr. R. Vlbsrda van Nenksma en Dijkstsrbuis a Uitbuiren, obambsllan de 8. N. la Reine, l?. R. Rros, xrokesssur ä l'eools mo^snns, Oroningue, st d'autres. Dex-8". 208 8. 4012 kirn. Versteigerung am 1.—9. ^.pril durob IV. R. van 8tookum L 2oon. Nitgliedervsrreiobnis v. 1. .lanuar 1903 der 8vsnska Rokkör- läggarekörsning in 8tookbolm. 8". 36 8. Nalbmonatliobes Diteraturvsrreiobnis der ,l?ortsobritte der RXz-sik". Dargestellt von der Dsutseben Rbz'sikalisobsn OessIIsebakt, redigiert von Rarl 8obeel und Riobard ^ssmann. Rraunsobveig, Rrisdriob Vis^veg L 8obn. 2. ckabrg. kir. 4 u. 5. 28. Rs- bruar u. 15. Narr 1903. 8". 8. 49—84. Rrübjabrs-Iiavbtrag rum Dager-Vsrrsiobnis Oktober 1902 von R. Volekmar, Larsortimsnt in Deiprig u. Berlin, gr. 8". 86 8. Fürstliche Autorin. — Im Anschluß an unfern Artikel »Der Roman einer Prinzessin« in Nr. 60 d. Bl. wird uns mit geteilt, daß von derselben Prinzessin *»*, der Verfasserin des Romans »Eglantine«, im Jahr 1883 auch eine Erzählung »Moderne Wohltätigkeit» erschien, die in schärfster Weise den Bazar-Unfug in hohen Kreisen geißelt. Obwohl das kleine Werk mancherlei Mißfallen bei den betroffenen Stellen erregte, erschien im Jahr 1896 (bei Heinrich Minden in Dresden) die zweite Auflage mit Genehmigung des Kaisers unter dem wirklichen Namen der Ver fasserin: Amalie Prinzessin von Schleswig-Holstein, der Tante der deutschen Kaiserin. Ausstellung von Holzschnitten und Radierungen in Berlin. — Das Hohenzollern-Kunstgewerbehaus in Berlin, Leipzigerstraße 13, eröffnet« vor einigen Tagen eine Sonder ausstellung von deutschen Holzschneidern des 19. Jahrhunderts und von französischen Radierern der Neuzeit. Außerdem sind Original- eichnungen des »Simplicissimus», sowie Handzeichnungen und lquarelle von Brendel, Fischer, Hünten, Menzel und Schlüter aus gestellt. Internationaler Schutz des gewerblichen Eigentums. — Die »Nordd. Allg. Ztg.« meldet: Der Kaiserliche Geschäftsträger in Bern teilte dem schweizerischen Bundesrat am 21. März mit, daß das Deutsche Reich dem Pariser Verbände zum Schutz des ge werblichen Eigentums in der Fassung der Brüssler Zusatzakte vom 14. Dezember 1900 mit Rechtswirkung ab 1. Mai beitritt. Personalnachrichten. Gestorben: am 24. März in Stuttgart nach langem, schwerem Leiden im Alter von beinahe neunundsiebzig Jahren Herr Verlagsbuch händler Kommerzienrat Friedrich (Fritz) Äug. Steinkopf in Stuttgart, der Seniorchef der hochangesehenen Firma I. F. Steinkopf in Stuttgart. Die Firma, die durch den Tod des Entschlafenen einen großen Verlust erlitten hat, kann ihre Anfänge bis zum Jahr 1760 zurückvcrfolgen, wie der Verstorbene selbst festgestellt hat. Als Gründungstag des Geschäfts gilt aber der 13. März 1792, an welchem Tag es der erste Steinkopf, Johann Friedrich Steinkopf, von den Miterben seines Großvaters Betulius übernahm und es unter der Firma I. F. Steinkopf weiterführtc. Im Jahr 1840 übergab I. F. Steinkopf die Buchhandlung und Buchdruckerei seinem Neffen L. Hänel. Nach dessen frühem Tod erwarb am 1. Äugust 1848 der jetzt entschlafene Friedrich Aug. Steinkopf, geboren am 31. August 1824, der jüngste Neffe seines kinderlosen Oheims I. F. Steinkopf, das Geschäft und führte es seither in mehr als vier- undfünfzigjähriger unermüdlicher, reichgesegneter Tätigkeit weiter. Besondere Aufmerksamkeit widmete Fritz Steinkopf, wie er kurz genannt wurde, dem Verlag evangelisch-theologischer Schriften; für Buchhändler genügt es, nur einige der bekannteren Autoren zu nennen: Beck, Brandt, Hahn, Palmer, Kübel, Oetinger, Kapff, Burk und Weitbrecht. In den ersten Jahren wurde von dem Verstorbenen auch die Theosophie gefördert, um ihrer selbst willen, zum Teil mit großen Opfern, da die Teilnahme des Publikums eine beschränkte blieb. Neben der Theologie widmete er sich mit großem Erfolg der Veröffent lichung christlicher Jugend- und Volksschriften. Eines großen Absatzes erfreut sich auch der »Christenbote«, dessen Entwick lung und Verbreitung sich der Verstorbene besonders angelegen sein ließ. Man würde leicht dem Entschlafenen in der Würdigung seiner Verlagstätigkeit Unrecht tun, wenn man hier kurz seine Bestrebungen und Erfolge schildern wollte. Das muß einer rößern Darstellung Vorbehalten bleiben, die wir demnächst über en vorbildlichen Lebensgang des Verstorbnen zu veröffentlichen gedenken. Mit unermüdlicher und erfolgreicher Pflicht erfüllung hat der Verstorbne stets das Wachstum seines Geschäfts gefördert und in segensreichem Wirken sein Glück in dem Fortgang und Gedeihen seiner Unternehmungen und in dem Kreise seiner Familie gesucht. Die Förderung christlicher Erkenntnis und Wahrheit, aber auch die gemeinsamen Interessen des Gesamt buchhandels standen stets in vorderster Linie seiner Tätigkeit. Dabei ist ihm die Gnade und Treue Gottes in reichem Maße zu teil geworden. Im Jahre 1892 konnte er das 100 jährige Bestehen der Firma und 1898 das Jubiläum seiner fünfzigjährigen Tätig keit als Inhaber des Geschäfts festlich begehen. Am 26. August 1901 erlebte der ehrwürdige Berufsgenosse dann noch die Freude, das Fest der goldenen Hochzeit mit seiner Gattin feiern zu dürfen. Im Geschäft wurde er schon seit längerer Zeit von seinem Sohn, Schwiegersohn (ein anderer Schwiegersohn und treuer Mitarbeiter, Conrad Wcitbrecht, ist ihm im Tod voraus gegangen) und seit 1899 auch von einem Enkel unterstützt. Im ganzen deutschen Buchhandel, besonders aber in Süddcutschland, wird man seiner bescheidnen, treuen und liebenswürdigen Persön lichkeit, die ihm und seinem Haus überall aufrichtige Verehrer und Freunde gewonnen hat, stets ein ehrendes Andenken bewahren, und mit großer Trauer wird der Stuttgarter Buchhandel an der Bahre seines hochverehrten Seniors stehen. Rave, pia auima!
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