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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1931
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Von einem Buch- und Kunstverlag wird uns auf die obige ilnfrage folgendes geschrieben: Schon vor dem Kriege habe ich mich mit Durchschreibebuch führung befaßt, die der Eigenart meines Unternehmens Rechnung trug. Auch eine Vereinfachung ließ eine Änderung wünschens wert erscheinen. Ich muß vorausschicken, daß ich neben meinem Verlag eine mittlere Druckerei, Buchbinderei und sonstigen Ncbenbetrieb führe und die Abnehmer meiner Erzeugnisse nicht allein im Buchhandel, sondern für bestimmte Erzeugnisse auch im Papier-, Schreibwaren-, Kunst- und Spielwarenhandcl sowie auch in der allgemeinen Industrie finde. Dadurch bin ich ge zwungen, nahezu 30 009 Konto-Korrente zu führen. Mit jedem Jahre habe ich meine Buchführungsformulare verbessert; seit 8 Jahren habe ich aber nichts mehr geändert, weil ich sie jetzt als restlos vollendet abgeschlossen betrachte und auch mit dem Er gebnis sehr zufrieden bin. Die Durchschreibeformulare bestehen aus 4 Blättern: 1. Konto-Korrent, perforiert, grün gedruckt für Soll und Haben, sowohl für Kunden- als auch Lieferanten-Konto; 2. doppelte jBuchführung Soll, perforiert, blau gedruckt; 3. doppelte Buch führung Haben, perforiert, rot gedruckt; 4. für das Journal (nicht -perforiert), schwarz gedruckt. Sämtliche 4 Formulare sind in der Liniatur einheitlich und passen genau aufeinander. Die Formulare werden mit der Schreibmaschine geschrieben. Auf das Blatt 4 kommt ein schwarzes, auf Formular 3 ein rotes, aus Formular 2 ein blaues Durchschlagblatt und auf das Blatt 1 sgrüner Liniatur- Vordruck), das oben aufliegt, kommt die sichtbare Schrift. Die Schreibmaschine ist mit zweifarbigem Band rot und blau aus gestattet. Wird ein Sortimenter mit einer Lieferung belastet, so > wird blau geschrieben; zahlt der Kunde, wird mittels Umschatten Ups das rote Schreibband r o t geschrieben. Soll die Rechnung eickles Lieferanten gebucht werden, wird rot geschrieben, wird sie gezahlt, muß blau geschrieben werden, denn blaue Schrift be decket stets Soll, rote Schrift stets Haben. Das Buchungsfor- ular trägt folgende Einteilung: fortlaufende Bu- )ungsnummer (gleichzeitig Belegnummer), Datum, Ge- fchästsvorfall mit 3 Zeilenräumen Schreibmaschinenraum (1. Zeile Firma und Ort, 2. Zeile Gegenstand der Lieferung, 3. Zeile Bemerkung für Statistik und Sonstiges), Nummer des Soll-Kontos bleibt unbeschrieben. Betragsspalte (bleibt unbeschrieben), Nummer des Haben-Kontos (bleibt unbeschrieben) und dann die gleichen Spaltennummern des Soll-Kontos (wird beschrieben), Betragsspalte (wird beschrieben), Nummer des Haben-Kontos (wird beschrieben). Die Durchschreibformulare in vorstehender Einteilung haben 5 gleich große Felder, wovon die Geschäftsvorfälle zwei Felder einnehmen. Die Aufklebeunter- lagen sowohl bei Konto-Korrent als auch bei der doppelten Buchführung haben 6 Felder, sodaß die aufzuklebenden Buchungs zettel verschoben werden können, und zwar Blauschrift stets nach links, Rotschrift stets nach rechts. So kann niemals eine Ver wechslung zwischen Soll und Haben entstehen. Die verschiedenen Konten sind numeriert. Es muß dafür vorher eine Tabelle angelegt werden. Ich führe etwa 130 verschiedene Konten (bei spielsweise für jede Steuerart ein anderes Konto). Jede Auslieferungsstelle bekommt eine Konto-Nummer. Fest-, Bar- oder Kommissions-Lieferungen bekommen eine andere Kontonummer, sodaß man an diesen Nummern die Art der Liefe rung ersehen kann. Außerdem wird es in der Rubrik Geschäfts- Vorfall vermerkt. Die Einteilung der Konten kann jeder nach seinem Gutdünken selbst bestimmen. Das unperforierte Journalformular wird jeden Monat ge linden. Die zwei Formulare mit rotem und blauem Linienvor- truck werden auseinandergerissen und auf die sogenannten toten ^Konten geklebt, die durch Nummern bezeichnet sind; sie bilden die Unterlagen der doppelten Buchführung. Das 1. Formular mit grünem Linienvordruck enthält die wichtigen K o n t o - K o r r e n t - Buchungen und jeder einzelne Streifen wird auf die bezüglichen Konto-Korrente aufgeklebt. Ich habe eine Reihe Einrichtungen für die Sicherheit der Zettel und für die rasche Durchführung des Aufklebens — das einzig Anfechtbare an diesem System — getroffen. Die Vorteile dieses Durchschreibesystems, das patentamtlich geschützt ist und in einer fast zwanzigjährigen Entwicklungs periode ausgebildet wurde, sollen nochmals kurz aufgezählt werden: Für alle Geschäftsvorfälle nur ein einmaliges Schreiben. Durchschrift mit der Schreibmaschine. Übersichtliche und unbegrenzte Einsührungsmöglichkeit ver schiedener Konten. Rasches Auffinden der Buchungsbelege zur Klärung von Differenzen und Reklamationen. Rasches Buchen der Lieferungs- und Zahlungsbeträge auf dis Konto-Korrente, jeden Tag laufend, selbst bei starkem An drang der Buchungsvorfälle. Übersichtlichkeit aus jedem Konto-Korrent, der Art der Lie ferung, des Gegenstandes (Buch, Bild usw.), aus welchem jeder Geschäftsvorfall klar ersichtlich ist. Durch Konto-Numerierung kann Fest, Bar, Barkommission auch auf ein und demselben Konto oder aber auf einem beson deren Konto-Korrentblatt ersichtlich gestaltet werden. Durch das einheitliche Sammeln der Fakturen-Belege (so wohl Kommissionär als andere Auslieferungsstellen) ist die Sta tistik für Autoren-Honorar-Abrechnung erleichtert. Kein Verwechseln von Soll und Haben durch die Kenntlich machung von Blauschrift (Soll) und Rotschrift (Haben). Monatlicher oder wöchentlicher oder, wenn man die Zettel der doppelten Buchführung täglich lückenlos einklebt und addiert, täglicher Bilanzabschluß. Wenig Hilfskräfte für Durchführung dieses Bu chungs-Systems. Möglichkeit der Geheimhaltung mancher Buchungen, indem der Chef oder eine andere Vertrauensperson bestimmte Konten selbst klebt oder nur in seinem Beisein kleben läßt und diese Konten wieder unter Verschluß nimmt. Möglichkeit der Kontrolle eines Filialbetriebs, denn die Filiale braucht täglich oder wöchentlich nur die zwei Blätter doppelte Buchführung Soll (blaue Liniatur) und Haben (rote Liniatur) dem Hauptgeschäft einzusenden, das dann selbst die doppelte Buchführung durch Einkleben der Buchungszettel auf die Konten erledigt. Oder 4 Formulare für den Filialbetrieb, 2 For mulare für das Hauptgeschäft, denn sechs Durchschläge sind bei der Schreibmaschine möglich. Dadurch ist das Hauptgeschäft bis in alle Einzelheiten orientiert. Nach meiner Ansicht sind bei diesem System unehrliche Bu chungsformen (Unterschlagungen usw.) sofort auffindbar, da die doppelte Buchführung in Soll und Haben stets gleichlautend stimmen muß und man jeden Posten in allen Einzelheiten — sei es im Konto-Korrent, sei es auf irgendeinem Konto der dop pelten Buchführung — nachprüscn kann. Es kann nichts weg genommen und auch nichts hinzugefügt werden, sonst stimmen die Endzahlen nicht. Die Art des Systems läßt eine Arbeitsteilung glänzend durchführen. Die einzige Schattenseite dieses Buchungssystems ist das Kleben der Buchungszettel; aber durch eine Reihe klei nerer und praktischer Einrichtungen ist dieser Nachteil auf ein Minimum herabgedrückt worden. Auch für die Sicherung, daß keine Zettel verloren gehen, sind sorgfältige Einrichtungen ge troffen worden. Kurz nach Ostern 1931 will ich mit dieser Buchführung an die Öffentlichkeit treten, da sie meines Erachtens Vorteile in sich birgt. Den Druck der Formulare, die gesetzlich geschützt sind, er ledige ich in meiner Druckerei, da ich mich für die komplizierte Herstellung (genaues Passen der Linien) eingerichtet habe.
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