«ürjeilblLU s. d. Llschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 103, 22. Mat 1919. Herr vr. Alfred Kober-Basel mit 904 Stimmen. Herr Robert Kröner-Stuttgart mit 905 Stimmen. Herr Hofrat Richard Kinnemann-Leipzig mit 905 Stimmen. Herr Kommerzialrat Will). Müller-Wien mit 903 Stimmen. Herr Kommerzienrat Paul Oldenbourg-München mit 904 Stimmen. Herr Staatsminister a. D. Schroeder Exzellenz-Dresden mit 903 Stimmen. Herr vr. Paul Siebeck-Tübingen mit 902 Stimmen. Herr Vr. Ernst Bollert-Berlin mit 905 Stimmen. Die neu- oder wiedergewählten Herren nehmen auf Anfrage des Vorsitzenden die auf sie gefallenen Wahlen an; oweit sie nicht zugegen sind, sollen sie schriftlich befragt werden. Der Vorsitzende dankt den aus ihren Ämtern ausscheidenden Herren sowie den Beamten und Angestellten des Börsen vereins für ihre Mitarbeit. Damit ist die Tagesordnung der Hauptversammlung erschöpft. Herr Hofrat Robert von Zahn-Dresden dankt dem Vorstand für seine Tätigkeit. Der Vorsitzende dankt Herrn von Zahn für seine Worte und schließt die Versammlung gegen 3 Uhr nachmittags. Vorgelesen und genehmigt. gez. vr. Arthur Meiner. Karl Siegismund. vir Dittrich. Artur Seemann. Paul Nitschmann. Hans Volckmar. Paul Schumann. Gottfried Spemann. vr. Georg Paetel. Otto Paetsch. M. Röder. Otto Meißner. Ernst Maasch. Syndikus vr. Orth, als Protokollführer. Anlage 1. Entschließung. Die zu Kantate im Deutschen Buchhändlerhaus tagende Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buch händler gibt ihrer Überzeugung dahin Ausdruck, daß die von der Entente vorgelegten Friedensbedingungen den Verfall des deutschen Kultur- und Wirtschaftslebens zur Folge haben würden und daher unannehmbar sind. Sie erhebt vor allem Protest gegen die Lostrennung rein deutscher Gebiete im Osten, Westen und Norden unseres Vaterlandes, sowie gegen die politische Knebelung des deutschen Volkes. Sie erwartet von der Reichsregierung, daß sie den angedrohten Gewaltsrieden ablehnt. Überzeugt, daß nur ein Frieden Bestand hat, der den Lebensuotwendigkeiteu auch unseres Vclkes gerecht wird, ist der deutsche Buchhandel bereit, seine Organisation in den Dienst aller Bestrebungen zu stellen, die auf die Erhaltung der völkischen Eigenart, des nationalen Besitzstandes und der wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit des deutschen Volkes gerichtet sind. Er hofft, daß alle Völker der Welt sich nicht nur mit dem Wort, sondern auch mit der Tat zu diesen Grundsätzen bekennen und die Deutschland aufgezwungenen Friedensbediugungen verurteilen werden. Anlage 2. Beschluß der Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins. Die dauernde Lohnerhöhung steigert die bereits begonnene Abwanderung wichtiger Verlagszweige ins Ausland. Sie vernichtet damit die Vormachtstellung des deutschen Buches und der reichsdeutschen Zeitschriften. Die Arbeitsmöglichkeit wird durch die Einstellung zahlreicher Verlagsunternehmungen weiter beschränkt, und die Ausfuhr leidet. So werden also gemeinsame Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen gefährdet. Der Deutsche Verlegerverein ist daher einmütig der Ansicht, daß weiteren Lohnerhöhungen entgegengetreten werden muß, die im gegenwärtigen Augenblick besonders untunlich sind, da ohnehin durch die Schwere der Friedensbediugungen die deutsche Wirtschaft und das deutsche Schrifttum in der schwersten Gefahr sind. Der heute zu seiner Hauptversammlung zusammengetretene Deutsche Verlegerverein ist entschlossen, die entschiedensten Maßnahmen gegen ein Fortschreiten auf dieser Bahn zu ergreifen und lieber vorübergehend Opfer zur Abwehr zu bringen als den dauernden Niedergang des Gewerbes mit zu verschulden. Anlage 3. Antrag. I. Die Hauptversammlung beschließt: Die in Nr. 38 und 76 des Börsenblattes veröffentlichten Vorschläge für eine Satzungsänderung werden an den Aus schuß zu erneuter Beratung zurückverwiesen. II. Die Hauptversammlung beauftragt den Ausschuß, gleichzeitig zu prüfen, ob sich eine Reorganisation des Börsenvereins dahin empfiehlt, daß ->) die Mitglieder des Börsenvereins in zwei Kammern geteilt werden: Verlegerkammer und Sortimenterkammer, 414