^ 103, 22. Mai 1919. Redaktioneller Teil. über eine Erhöhung des Teuernngszuschlags gar nicht die Hauptversammlung, sondern der Vorstand des Börsenvereins zuständig sei, dem die erforderlichen statistischen Unterlagen rorzulegen seien; Redner tritt alsdann in längeren sachlichen Ausführungen Herrn Nitschmann entgegen. Herr IR. Alfred Giesecke verliest eine Erklärung, die die Schulbuchverleger gestern gefaßt haben, und vertritt ebenfalls die Auffassung, daß die Sache dem Vorstand des Börsenvereins überlassen bleiben müsse. Zum Gegenstand sprechen weiter die Herren Geheimrat Siegismund und Direktor Gnstav Kilpper; letzterer ver wendet sich für eine Sonderbestimmuug zugunsten des notleidenden Sortiments in den Grenzgebieten und verliest eine darauf gerichtete Entschließung, die er der Hauptversammlung zur Annahme empfiehlt (vergl. Anlage 7). Herr Rudolf Bayer in Wien tritt für ein Zusammenstehen des Unternehmertums im Buchhandel in dieser schweren Zeit ein und bittet den Verlag, das Sortiment nicht in den Abgrund zn treiben. Herr Arnold K riedte-Graudenz und Herr Theodor Weitbrecht-Hamburg sprechen noch für den Antr g. Der Vorsitzende verliest hierauf zur Abkürzung der Verhandlungen einen Vermittlnngsvorschlag des Vorstandes (vergl. Anlage 8) und bittet, das Wort zu diesem Antrag zu nehmen. Herr Paul Nitschmann bekämpft diesen Vorschlag. Ter Vorsitzende hält den Antrag aufrecht, auch Herr IR. Fritz Springer bittet, dem Antrag des Vorstandes zuzustimmen. Herr Paul Nitschmann verwahrt sich gegen die Nichtabstimmung über seinen Antrag. Der Vorsitzende erklärt darauf, daß iu der Debatte fortgefahren werden soll, und gibt Herrn Bernhard Hartmann- Etberfetd das Wort, der der Ansicht ist, daß die Hauptversammlung wohl einen Appell im Sinne der Antragssteller an den Vorstand richten könne. Der Vorsitzende erklärt, daß er einen solchen Appell gern beachten wolle, der abgeänderte Antrag Nitschmann sei satzungswidrig. Herr Paul Nitschmann tritt dem entgegen und verwahrt sich nochm ls dagegen, falls der Vorstand sich Tiber seinen Antrag hinwegsetzen würde, er müßte sich für diesen Fall alle Schritte Vorbehalten. Es sprechen alsdann weiter die Herren Bernhard Staar-Berlin und Albert Diederich. Herr Oskar Schuchardt-Berlin beantragt mit Unterstützung von in Mitgliedern Schluß der Debatte; der Antrag ist mit großer Majorität angenommen; vorher hatte noch Herr Rudolf Bayer um das Wort gebeten und erhalten. Der Vorsitzende erklärt hierauf, daß er die Versammlung auf einige Minuten aussetze, damit sich der Vorstand beraten könne. Nach Wiederaufnahme der Versammlung erklärt der Vorsitzende, daß Herr Nitschmann zu seinem Antrag einen Zusatz gemacht habe; auch der Vorstand habe einen Zusatz gemacht; er verli st beide lAnlage 9). Herr IR. Fritz Springer bittet noch, in dem Anträge die 20Z/, zu streichen. He r lR. Wilhelm Ruprecht beantragt, dem ursprünglichen Antrag des Vorstandes zuzusiimmen. Der Vorsitzende erklärt, daß der Vorstand seinen früheren Antrag zurückziehe, Herr IR. Ruprecht nimmt ihn wieder aus. Herr Paul Nitschmann bemerkt zur Geschäftsordnung, daß sein Antrag weiter gehe; dieser wird nunmehr mit den Zusätzen mit großer Majorität angenommen. Damit sind der Antrag des Herrn IR. Ruprecht und des Herrn Direktor Küpper erledigt. Punkt 9: Neuwahlen. Es wurden abgegeben 223 gültige Stimmzettel mit 905 gültigen Stimmen. Die unbedingte Mehrheit beträgt 453 Stimmen. Es wurden gewählt: I. In den Borstand: uj als Zweiter Vorsteher Herr Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund-Berliu mit 892 Stimmen, b> als Erster Schatzmeister Herr Hans Volckmar-Leipzig mit 875 Stimmen. II In den Rechnung«.Ausschuh: Herr IR. Walter Kohlhammer-Stuttgart mit 904 Stimmen, Herr Wilhelm Hermann-Bremen mit 905 Stimmen. ill. In den Wahl-Ausschuß: .Herr Max Kretschmann-Magdeburg mit 905 Stimmen, Herr Georg Kreyenberg-Berlin mit 899 Stimmen, Herr Georg Merseburger-Leipzig mit 898 Stimmen, Herr Kommerzienrat Carl Schöpping-München mit 903 Stimmen. >V. In den Berwaltungs-Ausschuh des Deutschen Buchhiindlerhauses: Herr Leopold Ha ge ma nn-Leipzig mit 905 Stimmen. Herr Karl W. Hiersemann-Leipzig mit 903 Stimmen. V. In den Berwaltungsrat d r Deutschen Bücherei: Herr Oberbürgermeister a. D. Geheimer Rat IR. Rudolf Dittrich-Leipzig mit 903 Stimme». Herr Arthur Gevrgi-Bertin mit 904 Stimmen. Herr Karl W. Hiersemann-Leipzig mit 904 Stimmen.