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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .Ve 103, 22. Mai 19-19. Taut des Vereins für ihre dein harlgeprüfleu Vaterlande bewiesene Treue anssprach. Im Laufe des Abends sprach dann Kollege Hein-, rich Dieckinann ini Namen der gefeierten Feldgrauen herzliche Dankes worte. Der Rede des Vorsitzciidcn waren musikalische Vorträge der Hauskapelle, sowie ein auf dem Krebsacker gewachsenes, gemeinsam gesungenes Bcgrüßnngslied voranfgegangen. Er folgten ihr in bun tem Wechsel mit wohlverdientem Beifall anfgenommenc Vorträge, um rahmt und unterbrochen von Tänzen. Der durchweg harmonisch ver laufene Abend darf als erfreulicher und verheißungsvoller Auftakt einer gesunden Weiterentwicklung des VercinSlebens angesehen wer den. — Ober das vergangene Winterhalbjahr je, kurz berichtet, das; drei Vortragsabende veranstaltet wurden: am 20. September »Die Schreibweise unserer Straßen na inen« (Kollege Heinrich Rübncr), am 25. Oktober »Eine Dolomitcnwandcrnng«, mit Lichtbildern (Kollege Bernhard Kroetzschj, am 28. Februar »Das Wesen des Staates« (Kol lege Erich Vogt). Alle drei Vortrüge waren gut besucht und fanden aufmerksame und dankbare Zuhörer. Ein weiterer, für den 10. Ja- nuar geplanter Vortrag »Das neue Wahlgesetz und neue Wahlver- fahreu« (Heinrich Nübner) konirte infolge der revolutionären Ereignisse nicht stattfinden. — Das 61. Stiftungsfest wurde am 8. November der Zeit eutsprechend im bescheidensten Rahmen als festliche Hauptversamm lung begangen. Die Dezember-Hauptversammlung übertrug unter den, Drucke der Verhältnisse die Vcrciusleitung auch weiterhin einem KriegsauSschuß, in den Heinrich Rübner (als Vorsitzender), sowie die Ehrenmitglieder Richard Bamberg und Emil Kupfer wiedergewühlt und die Kollege» Erich Schnhose und Erich Bogt nengewählt wurden/ - Die regelmäßigen wöchentlichen Vcreinsabende finden im König- grätzer (Karten, Königgrätzer Straße 111, statt. Tie werden in den »Monatlichen Mitteilungen« angekündigt, die der Schriftführer Erich Vogt (i. H. Carl HepiiianiiS Verlag) Interessenten gern znsenöct. Im Sonimcrhalbsahr werden auch häufig Ausflüge in die schöne Hingebung Berlins »»ternomnieu. Zu alle» Veranstaltungen des »Krebs- sind Gäste ans Bnchhandclskreisen herzlich willkommen. K. Ei» Seminar für Versichcrungswisscnschast. — Die Technische Hochschule in Dresd er, hat durch Errichtung eines besonderen Lehr stuhls für Vcrsichcrungsmathematik der wachsenden Bedeutung dieses Faches Rechnung getragen. Auf den neuen Lehrstuhl ist der Regie- rungSrat im NeichSaufsichtsamt für Privatversicherung 11r. Paul Engen Böhmer als ordentlicher Professor und Leiter des Versichc- rnngsseminars berufen worden. Das Vcrsicherungsscminar wird nicht nur die Technik der Privat- und Sozialversicherung, sowie die rechtlichen und wirtschaftliche» Hllfsfücher als Lehrzweige umfassen, sondern auch die Unfall-, Feuer- und Tachschadenversicherung berücksichtigen: es will weitere Kreise der Studierenden in das Verständnis des VersicherungS- wcscns einführen. Personalnachrichlen. Gestorben: am 9. Mai Herr Otto Ruff, Prokurist der Kranzfeldcr'schen Buch handlung in Augsburg und Redakteur des WahrhcitS- freundes«, an den Folgen einer Lungenentzündung im 66. Le- Geboren am 26. Juni 1858 in Zimmer» am Fuße des Hohenzol- lern als Kind einfacher Landleutc, verbrachte der Verstorbene seine Lehrjahre in dem freundliche» Schwabcnstädtchen Ravensburg und sie delte 1873 nach Augsburg über, um eine Stellung in der Kranzfelder- schen Buchhandlung anzunehnien. Mehr als 16 Jahre hat er diesem Hause gedient und ist seinem Gründer, Hermann Kranzfeldcr, eine wertvolle Stütze, dem jetzige» Inhaber ein treuer Berater »nd fleißi ger Mitarbeiter gewesen. Besondere Verdienste aber Hai er sich durch die mustergültige Leitung der im Kranzfelöer'schen Verlage erscheinen den katholischen Wochenschrift »Der Wahrheitsfrcnud- erworben, die er nach dem 1890 erfolgten Tode Hermann Kranzfelders allein be sorgte. Vertraut mit den Wünschen und Bedürfnissen des Landvolkes, der hauptsächlichen Leser dieser Zeitschrift, hat er cs, unerinüdlich bis zuletzt tätig, verstanden, sie zu einem in ihren Kreisen gern gelesenen Hugo Kausmanu f. — Der Bildhauer Hugo Kaufmann, der zu den bekanntesten Vertretern der Münchener Schule gehörte, ist im Alter von 51 Jahren in München gestorben. Von seinen Werken seien die Arbeiten am Einheitsdenkmal in Frankfurt a. M., einige besonders schöne Brunncnanlagen in Augsburg, München und Homburg genannt. Auch kunstgewerblich war Kaufmann tätig »nd hat zahlreiche kleinere Figuren und Plaketten geschaffen. Sprechsaal. Die Erhöhung des Sortimenter-Aufschlages. Es mehren sich die Stimmen, die nicht nur einer Erhöhung des Sortimenter-Ausschlages, sondern einer höheren Rabattierung über haupt das Wort reden. Die Frage tritt somit in ein aktuelles Stadium. Die einen wollen sich mit einem lOprozentigcn Aufschlag begnügen, andere möchten 15°/, und wieder andere möchte» gar 25°//. Letztere schießen meines Erachtens über das Ziel hinaus, und wenn ein weiterer Aufschlag wirklich notwendig ist, so würde der goldene Mittelweg mit 15°/, wohl das Richtige treffen. Besser wäre cS aber, wenn mit all diesen Ausschlägen aufgeräumt würde. Auch wäre es vorteilhafter, wenn der Verleger mehr als bisher mit dein Sortimenter direkt ver kehrte. Dadurch könnten die Spesen bedeutend verringert werden. Nicht Erhöhung der Aufschläge, sondern der Ruf nach feste» La denpreisen wäre meines Erachtens notwendig, damit endlich einmal wieder der Buchhändler festen Boden unter den Füßen bekommt. Unhaltbar sind z. B. die Zustände mit dein Aufschlag der Verleger. Der Buchhändler weiß tatsächlich nicht, ob ein Buch, das er heute be zieht, nach ll Lagen noch den gleiche» Preis haben wird. Ich erinnere an Eklehard«. »Heilte- konnte man 11/10 Stück z» .// 14.— kaufen: nach 1 Wochen kostete das gleiche Buch 11/10 .// 19.50. Wo bleibt da die Logik des Verlegers'? Ein genügend hoher Ladenpreis, dem Sor timent ein genügend hoher Rabatt, sagen wir 40 bis 50°/, und beide Teile komme» auf ihre Koste». (Ungerechnet entspricht z-in Rabatt von 10 bis 50"/, bei Wegfall des Sortiniepterzuschlags dem jetzt üblichen Rabatt von 3416 °/> -N 10 bzw. 15"/, Sortimcntcranfschlag. Der Ver leger kan» dann, wenn die Verhältnisse durch N e n d r n ck dies erfor dern, den V e r k a nfSpreis, nicht aber den Tcnernngsznschlag er höhe», »nd dadurch kommt der Sortimenter ebenfalls auf seine Rech nung. Was muß z. B. ein Kunde deuten, der irgendwo ein Buch re zensiert findet, dessen Grundpreis sagen wir 4 .// betrügt. Er über sieht in den meiste» Fällen, daß dahinter oder am Ende -l- 25, 10 oder gar 50"/, Teuernngszuschlag steht. Bestellt der Kunde das Buch, so muß er bei 50"/, Aufschlag anstatt 3 .// -1 50'/, Z- 10°/, — 1.95 .// für das Buch bezahlen. Darüber ist er selbstverständlich erstaunt und gibt seiner Verwunderung auch Ausdruck. Eine lange und breite Erklärung des Buchhändlers ist notwendig, und um den unangcnehmcn Eindruck zu verwischen, legt man den« Knuden die Verlegerfaktnr vor, damit er sich überzeugen kann, daß der Verlag tatsächlich 50°/, mehr berechnet. Doppelt begreift er jetzt erst recht nicht, warum auch noch der Sorti menter 10'/, drausschlägt, da doch der Verlag schon 50°/, aufgeschlagen habe. Der Buchhändler tommt dadurch leicht in den Verdacht des Wu- cherns oder der ilnreellität Aber auch die alten Umschläge spielen eine Rolle. Wurde mir doch letzthin von einen« auswärtigen Herrn in Gegenwart von mehre ren einheimische» Kunden vorgewocse», daß ich Wucher treibe, «veil ich für ein Reclambändchen 50 H verlangte, das einen geänderte» Preis trug. Allerdings kauft man bei einer hiesigen Konkurrenzfirma das Re- clninbändche» heute noch zu 10 tz. Wo bleibt da der EinhciiS- preis? Deshalb fort mit allen verklausclten Aufschlägen, aber auch fort mit alten Umschlägen der Bücher, die »och de» alten Preis trage«,! Dadurch wird das Publikum nur «rregesührt. Der Kuriosität halber möchte ich noch einen Fall nnführen: Ich bestellte dieser Lage für einen Herrn einen Gesiindbrunnenkalender zu 1 .// ord. Tie Rechnung lautete inkl. Porto und Verpackung auf 1.12.//: hinzuge>echnet noch die Vestellkartc mit 5 .F, Karton und Druck 3 N, so stellen sich die Selbstkosten ans 1.20 .//. Der Buchhändler darf also bei solchen Rechnungen Geld znlegen. Ein angemessener Verkaufspreis, wie auch ein angemessener Ra batt muß das Gebot der Stunde sei»: nicht einseitige Zwangsregnlie- rnng durch Nichtführnng des einen oder anderen Verlages, sondern in freier Vereinbarung mit den Verlegern! Auf beiden Seiten etwas guter Wille, dann geht'S. Ettlen ivnnden Punkt bilden noch die Spesen der Kommissionäre. Wäre es nicht möglich, falls ei» direkter Verkehr, wie eingangs er wähnt, unmöglich ist, daß diese bei einer evcnt. Neuregelung von den Verlegern getragen werden könnten'? Für de» Buchhändler sind sie, namentlich was Zeitschriften anbclangt, eine drückende Belastung, so daß von einem wirklichen Nutzen keine Rede sein kann. Der Verleger jedoch hat es in der Hand, durch Festsetzung der Verkaufspreise diese Spesen zu regulieren. Unsere heutige demokratische Zeit erfordert auch im Bnchhändlcrberufe eine Nevidiernng der bisherigen Gepflogen heiten zum Nutzen und Frommen beider Teile. F. Sch. in R Verantwortlicher Redakteur: E m i I T h o m a s. — Verlag: Der Bdrscnveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, DcutschrS Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — «dreiie der Redaktion nnd (Zri'cdiiiv»: Leipzig, «ZierichtSn-eg A iBuchhändlerhaus». 420
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