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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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In den Rechnungs- und Wahlausschuß wählte die Ver sammlung statt der ausscheidenden Herren Max Paschke, Wil helm Lobeck und Karl Curtius die Herren Karl Curtius, Reinhold Bor stell undFriedrich Feddersen. Sämtliche Herren nahmen die Wahl dankend an. Der Vorstand setzt sich für das Jahr 1919 wie folgt zu sammen: Erster Vorsteher: Arthur Georgi, Stellvertretender Vorsteher: vr. Georg Paetel, Schriftführer: Max Spielmeyer, Stellvertretender Schriftführer: Georg Ernst, Schatzmeister: Otto Radke, Stellvertretender Schatzmeister: Georg Eggers. Der Hauptausschuß setzt sich für das Jahr 1919 zu sammen: 1. Albert Sehdel, 2. Ulrich Meyer, 3. vr. Pickardt, 1. vr. Otto Salle, 5. Heinrich Worms, 6. Ludwig Bloch. Der Rechnungs- und Wahlausschuß besteht aus: Karl Curtius, Neinhold Borslell und Friedrich Feddersen. Um 8 Uhr wurde die Hauptversammlung vom ersten Vor steher geschlossen. Mqx Spielmeyer. Die Buchkunst Gutenbergs und Schöffers. Mit einem einleitenden Versuch über die Entwicklung der Buchkunst von ihren frühesten Anfängen bis auf die heu tige Zeit. Von Paul Gottsch'alk. Berlin: Paul Gottschalk. 1918- 15 S., 8 Taf. u. 8 Bl. Text. Gr. 2°. 40.-. Es ist eine wahre und echte Freude, dieses ans starkem, holländi schem Büttenpapier von Joh. Enscheöe cn Zonen in Haarlem gedruckte Werk zur Hand zu nehmen und die acht vollendeten Wiedergaben je einer vollen Seite aus einer Reihe der frühesten Druckwerke zu be trachten, die es uns wieder einmal recht deutlich vor Augen führen, daß die Bnchdrnckcrknnst in ihrer frühesten Jugend zugleich die höchste Stufe der Schönheit erreicht hat, einer Schönheit, die wir in mehr als vier Jahrhunderten der Entwicklung nie zu übertreffen, der wir nur höchst selten einmal gleichznkommen vermocht haben. Der Herausgeber ist zu dieser schönen Veröffentlichung durch einen glücklichen Zufall angeregt worden. Wie er im Vorwort erzählt, ist es ihm gelungen, Fragmente aller Haupkdrncke Gutcnbergs und Schöffers zusammenznbringen — nur das Psalterinm von 1459, das jedoch mit den Typen des Psalterinms von 1457 gedruckt ist, und das nur in einem unvollständigen Exemplar bekannte »Mssale special«« fehlen in der Sammlung. Das hat ihn auf den Gedanken gebracht, den Bücherfreunden Faksimiles dieser hervorragenden Druckwerke in Originalgröße zu bieten. In solchem Umfange ist dies bisher nicht ge schehen. Man findet wohl hier und da einmal eine Seite aus diesem oder jenem in Nachbildung wiedergegeben, zumeist sogar lediglich aus- schnittwcise. Nur die »bacsimikes krom early priuleck l-oolcs in küe örikislr lUuseum« (London: British Museum 1897. 2°) enthalten hin tereinander je eine Seite aus der 42zeiligen Bibel, aus dem Psalte- rium von 1457 und ans der Bibel des Jahres 1462 in ursprünglicher Größe. In der vorliegenden Schrift sind nun wiedergegeben: 1. die 42-zeilige Bibel. 2. die 36-zeilige Bibel, 3. das Oaküolicon, 4. das Usalkerium von 1457, 5. der Oanon nüssse von 1458, 6. der Ouranckus von 1459, 7. die Uiblia latins von 1462 und 8. das lUissale speciale. Für einige dieser Tafeln sind zur Reproduktion Exemplare der Preußischen Staatsbibliothek, der Universitätsbibliothek zu Leipzig und des Gntenberg-Mnsenins in Mainz hcrangezogen worden, ohne daß leider gesagt worden iväre, für welche davon. Das ist überhaupt ein Mairgel der Schrift, daß man mit einer einzigen Ausnahme (lUissale speciale) nicht ersehen kann, welchen Exemplaren die Nach bildungen entstammen. Es iväre doch sehr leicht gewesen, dies mit wünschenswerter Ausführlichkeit anzngeben. Neben den Volltafel» finden sich im Text noch farbige Wiedergaben der wundervollen Ini tiale R und der Schlnßschrift des Psalterinms von 1457 und der Initiale 1 aus dem.Oanon missae in ganz hervorragender Ausfüh rung. Diese beiden verzierten Großbuchstaben, deren Druckstöcke be kanntlich aus je zwei ineinanderfügbaren Metallplatten bestanden, ge hören zu den herrlichsten Schöpfungen aller Zeiten. Sechs der Tafeln entstammen Prachtdrucken zu kirchlichen! Ge brauch, und die dazu verwandten Typen sind demgemäß und in An lehnung an die kunstvollen Handschriften, die diese Drucke nachahmen, groß und prächtig, in ihrer Gesamtwirkung durch reichliche Verwen dung roten Drucks und durch die mehrfarbigen Initialen noch wesent lich gehoben. — Die zwei übrigen Tafeln sind wissenschaftlichen Werken entnommen: das Oaküokicon des Balbus de Janna enthält eine Gram matik und ein lateinisches Wörterbuch; Gnillelmns Durandns aber behandelt in seinem Werke »Nationale ckivinoruin okkiciorum« die kirchlichen Gebräuche. Auch diese Drucke ahmen Handschriften nach, doch nicht Altarhandschriften, die weithin lesbar sein müssen, sondern solche der Studicrstnbe. So sind ihre Buchstaben klein und zierlich und die Zeilcnabstände eng, ganz so, wie wir die Gelehrtenhandschriften der unmittelbar vorhergehenden Zeit kennen. Es wird ewig ein An laß der Bewunderung sein, wie vollkommen die Druckkunst sich in ihren ersten Anfängen ihrer Vorgängerin, der Handschrift, ebenbürtig zur Seite stellen konnte. So revolutionär sie war, äußerlich ist das zu nächst nicht zutage getreten; erst allmählich hat man über den mecha nischen Erleichterungen, die sie mit sich brachte, und über den nicht anfhörenden Fortschritten der Technik, die sich namentlich im 19. Jahr hundert fast überstürzt haben, die Kunst vergessen und alle Schönheit dahingegeben. Unserem Jahrhundert ist cs Vorbehalten geblieben, zu den allen herrlichen Vorbildern znrückzukchren, an ihnen unser Auge von neuem zu bilden und den von ziemlich einheitlichem Willen getragenen Versuch zu machen, ihre in Vergessenheit versunkene Schönheit zu frischem Leben zu erwecken, aber nicht nur auf dem Wege reiner Nachahmung, wenn eine solche auch in den Anfängen der ganzen Bewegung eine gewisse Rolle gespielt hat. Wie die Drucke aus der Zeit der Erfindung der Bnchdrnckerkunst allen Anforderungen an Zweckmäßigkeit und Schön heit vollkommen entsprachen, so müssen das auch unsere jetzigen tun; aber wie sich die Zwecke verändert und erweitert haben, so mutz auch die äußere Schönheit unserer Druckwerke die gleiche Übereinstimmung da mit ans anderem und breiterem Wege suchen. Das hat sie auch getan, und cs ist znm Teil gelungen. Augenblicklich können wir nur hoffen, daß die Umwälzung unseres ganzen Lebens diese junge und hoffnungs volle Bewegung nicht wieder vernichtet. Der Text des Werkes behandelt die »Entwicklung der Buchkunst von ihren frühesten Anfängen bis auf die heutige Zeit«; nur kurz und gedrängt, aber für den Zweck vollkommen genügend. Ten einzelnen Tafeln ist jeweilig eine den neuesten Ergebnissen der Forschung ent sprechende Würdigung des in Nachbildung vorliegenden Druckwerkes beigegeben. Zu berichtigen wäre darin zum Beispiel, daß der (.'anon missae nicht, wie es in den letzten Zeilen der Erklärung dazu heißt. 12 Folio seiten, sondern vielmehr 12 Folioblätter umfaßt. Einen eigenartigen Reiz mögen die wenigen Vorzngsexemplare des Werkes gehabt haben, die neben den Tafeln in Nachbildung noch mehr oder weniger Blätter der betr. Druckwerke in Originalen ent halten haben und mit diesen zusammen verkauft worden sind. Berlin-Wilmersdorf. Philipp Rath. Kleine Mitteilungen. Versammlung sächsischer »»d ihüringischcr Buchdruckercibcsißer. — Am 8. Mai fand im Buchgewerbehause zu Leipzig eine aus den, V. und 7. Tarifkreise zahlreich besuchte Versammlung tarlftreuer Bnch- druckereibesltzer statt, tu der zu der tariflichen Lage und zu de» an vielen Orlen Deutschlands ausgcbrochenen wilden Lohnbewegungen der Buchdruckergchilfcn Stellung genommen wurde. In einer länge ren Entschließung sprach die Versammlung ihre schärfste Mißbilligung aus über das tarifwidrige Verhalten großer Teile der deutschen Ge- hilsenschaft, die unter Hlnwegsepuug über die tariflichen Abmachungen, sowie unter Anwendung terroristischer Maßnahmen ihre Arbeitgeber zu tarifwidrigen Zugeständnissen gezwungen haben. Kür den Fall <so heißt es im Hinblick ans die am 14. Mai beginnende Sitzung des Tarifausschusses am Schlüsse der Entschließung), daß eine Verständi gung mit der Gehilfenschaft auf annehmbarer Grundlage nicht zu staube kommt und eine Gewährleistung für die gewissenhafte Ein haltung der getroffenen Abmachungen nicht geboteil wird, richten die Versammelten au den Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins das Ersuchen, unverzüglich diejenigen Maßnahmen ln die Wege zu leiten, die erforderlich sind, um ei» einheitliches Handeln der gesam- ten deutschen Buchörnckereibesitzer dem vereinzelten oder geschlossenen Vorgehen der Gehilfenschaft gegenüber herbeizuführen. Kricgsgcsangc»cn-Se,«düngen. — Nach direkten Mitteilungen ge fangener deutscher Offiziere hat die französische Regierung vom 1. Mai an die Verabfolgung aller Kriegsgcfallgenensendungel,, die Zeitun gen, Zeitschriften, Flugblätter, deutsche religiöse Traktate, Bibelteile, Bibelanszngc, Broschüren unter N4 Selten enthalten, an deutsche Kriegsgefangene untersagt.
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