^ 129, 7, Juni 1911 Fertige Bücher, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6821 T R. Piper L Co>, QZ8 Verlag München Soeben erschien: F. M. Dostojewski Helle Nächte Vier Novellen Übertragen von E. K. Rahsin. Mit einem Vorwort von Moeller van den Bruck. 350 Seiten. Sämtliche Werke Band 15 Geheftet M. 4.— ord., M. 3 — netto, M. 2.80 bar Gebunden M. 5.— ord, M. 3.75 netto, M. 3.55 bar Bei Barbestellung vor Erscheinen: 7 6 und 40 Q/g Der Band enthält die drei ersten Iugendnovellen Dostojewskis, denen noch eine kleine Lumoreske „Roman in neun Briefen", die in der gleichen Zeit entstand, angehängt ist. Die erste Novelle „Lelle Nächte" hat dem Band seinen Titel gegeben. Ein junges Mädchen, das einsam bei seiner alten Großmutter vergeblich der Rückkehr seines Geliebten harrt, lernt durch Zufall einen Mann kennen, der, ebenso einsam wie sie selbst, ihr Äerz und Äand anbietet. An der Treue des Ge liebten verzweifelnd und in aufkeimender neuer Liebe willigt sie ein. Da kehrt der vermeintlich Treulose heim, und in Jubel stürzt das Mädchen an seine Brust. Nun erst ganz einsam, tritt der, der „einen ganzen Augenblick der Seligkeit" genießen durfte, zurück. Die zweite Novelle „Das junge Weib«' behandelt das Entstehen und Vergehen der Liebe eines Mannes zu einer Frau, deren ganzes Leben und Tun der Dichter in geheimnisvolles Dunkel gehüllt hat. Diese Figur gehört gewiß zu den rührendsten und tiefstempfundenen, die Dostojewski geschaffen hat. And er hat sie in eine Landlung hineingestellt, die uns in fast beklemmender Spannung hält. Von gleichem Reiz, nur mehr humoristisch gefärbt, sind die beiden letzten Stücke dieses Bandes ,,Ein schwaches Lerz" und „Ein Roman in neun Briefen". Wem die großen Romane Dostojewskis zu schwer sind, dem empfehlen Sie als Sommerlektüre diesen weniger umfangreichen Novellenband, der doch ein vollwertiges Werk des Dichters ist. Wir bitten, zu verlangen. Die Kontinuation wird, zum ermäßigten Subskriptionspreis, unverlangt geliefert. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. 886