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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1885
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- Deutsch
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f32690^ Auf den in meinem Berlage kürzlich erschienenen Roman: Die Sünden der Väter. Roman aus der Russischen Gesellschaft von Leon Sloet. 2 Bände, gr. 8". 9 erlaube ich mir die Herren Sortimenter unter Mitteilung der bisher erfolgten ganz vor züglichen Beurteilungen hierdurch ergebenst nochmals hinzuweisen und bitte freundlichst diesem ausgezeichneten Buche Ihre er neuerte und ganz besondere Thätigkeit ange- deiheu zu lassen. Ganz besonders werden Leihbibliotheken und Lesezirkel für die sen geistvollen, spannenden und meisterhaft gearbeiteten Roman ein stets dankbares Publi cum gewinnen. Literarischer Merkur: Sloöt ist durchaus als ein berufener Ro manschriftsteller anzuerkenuen — das zeigte bereits sein Erstlingswerk und jetzt wieder dieser Roman, in dem sich wieder ein großes Talent kundgiebt. Gleich zu Beginn der Schilderung des Kreschtschen-Jarwarki zu Kiew bietet ein köstliches, farbenreiches, belebtes Bild kleinrussischen Lebens — eine Schilderung, die uns mitten hinein führt in die Handlung des Romans, der mit vollendeter Technik auf gebaut ist und in einer sehr spannenden Scenenfolge aufgeführt wird. Sloöt hat alle Farben aus seiner Palette, er weiß den Welt mann zu schildern in all seinen feinen Ab stufungen, den Weltmann der Überkultur nicht minder als den der Halbkultur, die französische Abenteurerin und die nach Abenteuern lüsterne Slavin, die eleganten Gesellschaftsabende im Palais des Gouverneurs, wie die Zusammen künfte der Nihilisten. Es steckt in all diesen Schilderungen eine Fülle von Beobachtungen und Weltkenntnis. Besonders aber bewährt sich die Kunst des Autors in der Kontrastierung der in der Kiewer Gesellschaft einander be kämpfenden Ansichten, als deren Bertreter er eine Reihe vortrefflich charakterisierter Typen vorführt. Noch höher aber schätzen wir den seinen psychologischen Blick, der sich in den köstlichen Schilderungen des Volkslebens kund giebt. Das sind oft kleine Meisterstücke, was uns in dieser Beziehung hier geboten wird. Der Autor hat sich hingebend in das Studium der kleinrussischen Volksseele versenkt und bietet hier die herrlichsten Früchte solchen Studiums. Solch Meisterstück intimer Kleinmalerei ist vor allem die Schilderung der Familie Paufil WinjuraS. Aber auch in der Schilderung des Landschaftlichen ist Sloöt Meister, das zeigt seine Vorführung der Wildnis zu Sabotina, der Einöde der Steppe, der Striche längs dem Dnjepr. Wir folgen hierhin den Zigeunern auf ihren Zügen, wir belauschen hier im Kreise der Muschiks, der russischen Bauern den Mär chenerzähler, der von Petrus erzählt, der auf die Erde herunterkam, sich betrank und den Himmelsschlüssel verlor. Deutsches Adelsblatt: „Sünden der Väter" von Leon Sloöt. Unter diesem Titel erscheint soeben ein Werk auf dem Büchermärkte, das die Aufmerksamkeit der Leserwelt auf sich zu ziehen verdient. Von Leon Sloet erschien bereits vor anderthalb Jahren ein Roman „Capriccio". Derselbe er regte nicht nur unter den näheren Freunden und Bekannten des Verfassers einiges Aufsehen, sondern erwarb sich auch schnell das Interesse weiterer Kreise. Inzwischen sind nun in rascher und Märchen aus derselben Feder erschienen, und jetzt endlich tritt der jugendliche Schrift steller abermals mit einem größeren Werke vor das Publikum. Der Schauplatz, auf dem sich der Roman abspielt, ist diesmal das südliche Rußland, speciell Kiew. Neben den verschie denen Stämmen des russischen Reiches, die nur durch den gewaltigen Zwang des zarischen Ab solutismus unter ein gemeinsames Joch gebeugt russen, treten Repräsentanten anderer Nationa litäten, vor allem Deutsche, Franzosen und Türken auf. Unter ihnen allen wühlend und Nihilisten. Man sieht, der Verfasser schöpft aus dem Vollen. Er drängt in ein einziges Buch mehr Personen, Verhältnisse, Erfindung, Gedanken, als für die Harmonie des Gesam- L3prit im französischen Sinne und Satire als Humor und beschauliche Schilderung. Seine Weltanschauung ist eine pessimistische, sein Scharfblick für die Schwächen der Menschen und für das, was widersinnig und verkehrt im Leben ist, ein ausgeprägter, und so kommt es, daß die Lektüre seiner Werke mehr zu inter essieren als zu erquicken, zu erbauen vermag. Wir wünschen diesem spannenden und ge haltvollen Romane eine gute Aufnahme beim deutschen Publikum. Wie man erfährt, wird sich Leon Sloöt, dessen Sachen bisher zumeist im Auslande ihren Schauplatz hatten, in seinen nächsten Arbeiten dem Vaterlande zuwendeu. Bautzener Nachrichten: Der Roman spielt im modernen Rußland, zum Teil auf politischem Hintergründe. Der Verfasser sucht uachzuweisen, daß die momentan so unerquicklichen socialen Zustände in der Hauptsache durch die Begehungs- und Unter lassungssünden früherer Generationen verschuldet sind. Als besondere Vorzüge dieses Buches sind die darin zutage tretende Kenntnis russischer Zustände, spannende Handlung, feine, alle Klassen der bunten russischen Gesellschaft zeichnende Charakteristik und der straffe, kecke und dabei geistvolle Stil zu erwähnen. Hamburger Nachrichten: die aneinander sich reibenden Menschen ver schiedener Lebensstellung, Abstammung und Bildongszustandes; der gesellschaftliche Verkehr mit den oberen Klassen, wie in dem unteren Volke ist ihm ebenfalls kein unerschlossenes Ge heimnis. Das Buch verdient Berücksichtigung gebildeter Leser, die das rein Sensationelle sehr leicht als Spreu aus dem gediegenen lehrhaften Inhalte auszuscheiden vermögen. diesen ausgezeichneten Roman und liefere den selben in Rechnung mit 30yq und bar mit 40^. Jena, den 27. Juni 1885. Hermann Costenoble. Schriften über die Nordseebäder Uordernci, üorkuin, Spiekeroog, Wangeroog, sämtlich mit Plänen, ^32691^ sind in neuen Auflagen, resp. Aus gaben p. 1885 in meinem Verlage erschienen. Bitte um recht thätige Verwendung. Auslieferung in Leipzig. Emden u. Borkum. W. Haynel. G. Hirth's Kunstverlag in München. s32692j München, den 18. Juni 1885. ?. ?. Zur gef. erneuten sorgfältigen Ver wendung empfehlen wir: Die deutsche Djicher-Mlillration der Gothik und der Frührenaissance (1460—1530). Herausgegeben von Oi. Richard Muther. 2 Bände in gr. Folio. 313 Seiten Text und 263 Seiten Illustrationen. Auf echtes Büttenpapier gedruckt. Komplett broschiert 120 in Original- Prachtband (Kalbslederband mit gotischen Ornamenten) 160^ ord. mit25v/g Rabatt. Herr Hofrat Or. I. G. Th. Graesse in Dresden sagt in einem längeren Referate über das Muthersche Werk: „ . . . Der Verfasser hat seine Geschichte der illustrierten Bücher jener Zeit sozusagen nach Schulen und Lehrstätten eingeleilt, was nicht wenig dazu beiträgt, Klarheit in die Ge schichte der Holzschneidekunst jener Zeit zu bringen und namentlich den Entwickelungsgang recht anschaulich zu machen. Mit großem Ge schick hat er stets gerade die Werke herauszu finden gewußt, wo der Charakter ihrer Arbei ten am meisten zu Tage tritt, und geradezu erstaunenswert erscheint uns hier die Bücher kenntnis des Verfassers, da wir uns selbst ein halbes Jahrhundert mit ähnlichen Arbeiten be schäftigt haben und also ein Urteil zu haben meinen. Schließlich mag noch bemerkt werden, daß die Kopieen der Holzschnitte, wie ich mich überzeugt habe, sehr genau und gewissenhaft ausgeführt sind. Das Werk darf in keiner Bibliothek fehlen! Bon besonderm Vorteil für die Benutzung des Werkes sind das dem ersten Bande beigegebene Künstler-, Drucker und Bücherverzeichnis und das vor dem zwei ten Bande befindliche Inhaltsverzeichnis, sämt lich mit größter Sorgfalt gearbeitet." Die erste Lieferung geben wir in mehr facher Anzahl ü cond., das komplette Werk auf kurze Zeit nur da, wo Aussicht auf Ab satz vorhanden ist und wo uns sorgfältigste Schonung des Buches zugesichert wird. Achtungsvoll G. Hirth's Kunstverlag. s32693) In meinem Kommissionsverlage er scheinen: Mttheiluiigcn Ser Sektion für Lüsten- und Hochscr-Fischrrei. Juni—Dezember 1885. Preis 3 ord., 2 ^ 25 ^ bar. Nr. 1. ist soeben herausgegeben und liefere ich denjenigen Handlungen, welche Aussicht auf Absatz haben, Exemplare in beschränkter Anzahl ä cond. mit 2 ^ 40 Berlin, Juni 1885. W. Moeser, Hofbuchhandlung.
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