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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1906
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- Deutsch
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9320 Nichtamtlicher Teil. 225, 27. September 1906. büchern. Oder wir wollen ein Geschenk zu Weihnachten oder zur Konfirmation haben, — in der Regel muß der Gehilfe für uns wählen; er soll also auch den ästhetischen, moralischen oder gar wissenschaftlichen Wert eines Buches kennen und garantieren. »Er ist somit nicht bloß des Buchhändlers, er ist in noch höherm Grade des Publikums Gehilfe, ja noch mehr — er ist dessen Vormund .... Hieraus wird jeder verstehen, daß er nicht allein Fachwissen, sondern nahezu allumfassende Kenntnisse und bedeutende allgemeine Bildung nötig hat. -Soweit nur die einheimische, die skandinavische Literatur in Frage kommt, fällt es ihm noch verhältnismäßig leicht. Aber die Literatur in einem so kleinen Sprachgebiet wie dem unfern ist und muß notgedrungen beschränkt sein; wir werden immer von der Literatur der großen Kulturländer abhängig bleiben, und zwar nicht allein in der rein wissenschaftlichen, sondern auch in der populärwissenschaftlichen und der ästhetischen. Er fahrungen und Fortschritte der Welt gelangen ja zu uns in der Regel erst in einer fremden Sprache. -Um seinen Beruf zu erfüllen, muß der Buchhand lungsgehilfe also eine eingehende Kenntnis der Weltliteratur haben. Und hier hapert es. Er muß zu den großen Buch- Handelszentren des Auslands, um sein Ziel ganz zu erreichen- Auch fachlich hat er dort viel zu lernen, besonders in allem, was Buchkunst betrifft.» .... »Und da die ökonomische Lage gerade der Vuchhandlungsgehilfen nicht gut ist — nur die wenigsten können sich etablieren, und öffentliche Stipendien sind ihnen nicht zugänglich —, so ist es höchst anerkennenswert, daß sie ihr Möglichstes tun, um den Stand auf eine Höhe zu heben, der seiner Verantwortung und seinem Einfluß entspricht. Daran, daß dies geschieht, sind wir alle gleichermaßen inter essiert.» Den ersten Gewinn bildet eine -Musterbibliothek- (zu 500 Kr.)» nach dem Vorschlag H. Sollies, dessen Liste in dem unter den Gehilfen ausgeschriebenen und von Schulvorsteher Otto Andersten, Bibliothekar Haakon Nyhuus und Buchhändler E. Raabe (i. Fa. Cammermeyers Boghandel) beurteilten Wettbewerb den Preis (Hans Jaegers Illustr. vorgk Uittsraturüigtoris I/II. 36 Kr.) erhielt. Sie enthält etwa 60 Werke der nordischen schönen Literatur, 10 über Geschichte, Literatur- und Kunstgeschichte, 4 über Geo graphie, 7 über Theologie und Kirchengeschichte, 5 über populäre Rechtskunde, 6 Wörterbücher und 4 Verschiedenes, alle von nordischen Verfassern, mit der einzigen Ausnahme: A. Carnegies 6o8pe1 ok noaltü in norwegischer Ausgabe (-Lovxoveg ade»). — Der zweite Gewinn besteht aus 104 Büchern, von ebenso vielen, und zwar nur norwegischen Verfassern als ihr bestes Werk ausgewählt. Ihre Antworten auf die Frage: »Welches von Ihren Büchern gefällt Ihnen am besten?» haben die meisten auf das beigefügte Kartonblatt geschrieben. Dieses ist vorn in das betreffende Buch mitgeteilt: -Nehmt nur das erste, das ich herausgab — nehmt »L^vvövs Lolbaklron-.» Björnstjerne Björnson. -Man urteilt selten am besten über seine eigenen Arbeiten. Es möge daher mit allem Vorbehalt ausgenommen werden, wenn ich erkläre: »Irosng Na^t« (Die Macht des Glaubens) ist »^.rb6i<l8tollL« (Arbeiter) gefällt mir selbst am besten. - Alexander L. Kielland (-ß). »Llvi^ravtsr» ist mein bestes Buch. Wählt das zur Ver losung.» Hans E. Kinck. -Irolä.« (»Troll».) Jonas Lie. -Laßt mich mit -^.klrow- (»Nachwuchs») vertreten sein. Nicht weil ich selbst diesen Teil von -3tz1l6w^r3ko1Ir6t>« höher stelle als die vorhergehenden, sondern weil es mir scheint, daß ich in ihm einigermaßen ein Gesamtresultat erreicht habe.» Amalie Skram (unmittelbar vor dem Tode der Verfasserin geschrieben). Als dritter Gewinn ist eine -Bibliothek des Kaufmanns- mit ca. 45 einschlägigen Schriften (Wert 200 Kr.), als vierter eine -Handbücherei des Lehrers» (ca. 160 Kr.) ausgesucht, in der Spencers »Ov eckueation« und ein Buch PH. Jak. Speners (,0bri8t6näow8üv6l86») (in norwegischen Ausgaben) die einzigen ausländischen Schriften sind. Andre Hauptgewinne bilden eine Andachtsbibliothek fürs Haus (115 Kr.), in der wir O. Funckes Reisebilder aus Norwegen, I. Goßners -Evangelische Hauskanzel, und -Kommunion-Büchlein« sowie Schriften Drummonds und Farrars bemerken, ferner ein -Bücherbrett des Technikers- (81 Kr.), des Jägers und Fischers (58 Kr.), der Hausfrau (54 Kr.), der kleinen Mädchen (49 Kr.), der Knaben (40 Kr.), des Land manns (30 Kr.), dann die gesammelten Werke der norwegischen Klassiker, Wergeland, Ibsen, Björnson, Kielland, Jonas Lie, Lars Dilling, Snorre Sturlasön, und Bücher in Kunsteinbänden des Universitälsbuchbinders H. M. Refsum, z. B. ein Gesangbuch in Maroquin mit emailliertem Silberbeschlag (Wert 30 Kr.), usw. Ermöglicht wurde diese vortreffliche Zusammenstellung und Reichhaltigkeit dadurch, daß der Arbeitsausschuß für die Lotterie bei der Mehrzahl der größern Verleger Erlaubnis erhielt, aus ihren Verlagsartikeln selbst auszuwählen. Und -Osvtrg.ltrz'lrlrsriet- stellte liebenswürdigerweise zwei Kontorräume zur Verfügung, wo die mehreren tausend Bände zuerst in Zettelkatalog aus genommen, dann geordnet und gruppiert wurden. Zur Propaganda dienen, außer dem erwähnten Plakat und dem Prospektheft — allein um dieses mit seinen aus kritischer Sich- lohnt sich die Erwerbung eines Loses — und der persönlichen Ver wendung aller Buchhändler für das Unternehmen, noch Postkarten mit einer Abbildung des Plakats, die zu Geschäfts- und Privat korrespondenz benutzt werden können. Wenn hier von der Sache eingehender berichtet ist, so möge nicht nur die Bedeutung und Neuheit des Plans das recht- fertigen. Möchten um der guten Sache willen, der Beschaffung von Mitteln zur weitern Ausbildung der Gehilfen im Ausland, also bei ihnen selber, auch recht viele deutsche Kollegen sich ein paar Loose kommen lasten! G. Bargum. * Internationaler Handelkammer-Kongreß. — In Gegenwart des Ministers Cocco-Ortu und zahlreicher hervor ragender Persönlichkeiten wurde am 24. d. M. in Mailand der Internationale Handelskammer-Kongreß eröffnet. * Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig. Vortrag. — Am 28. September, abends ^9 Uhr, veranstaltet der Buch handlungsgehilfenoerein zu Leipzig im Saale des Deutschen Buchhändlerhauses (Eingang Portal III) seinen ersten diesjährigen Vortragsabend. Herr Dl-. Alfred Koeppen, Berlin, wird einen Lichtbildervortrag über -Rembrandt, sein Leben und seine Werke halten. Gäste, Damen und Herren, durch Mitglieder eingeführt, sind willkommen. Karten zu diesem Vortrag, die zum freien Ein tritt berechtigen, sind von den Vorstandsmitgliedern zu beziehen. Die Überreste Franz Liszt s. — Aus Budapest, 19. Sep tember, wird berichtet: -Magyar Allam« meldet, es sei in der ungarischen Musikwelt eine Bewegung im Zuge, die Asche Franz Liszts hetmzubringen. In der Gemeinde Doborzau des Oeden- burger Komitats wird eine neue katholische Kirche gebaut, wobei beschlossen wurde, die Kirche so groß zu bauen, daß in dieser im Jahre 1911, der Hundertjahreswende der Geburt Liszts, ein des Künstlers würdiges Denkmal errichtet werden könne. Auf Antrag des Oberstuhlrichters und des Gemeindepfarrers wurde be schlossen, daß auch die irdischen Überreste Franz Liszts heim befördert werden sollen. Es wurde ein Komitee gebildet, das den Plan finanzieren soll. Die Heimbeförderung der Asche Franz Liszts soll im September 1907 erfolgen, da dann der neue Pracht bau der Budapester Musikakademie eingeweiht und dort ein Denk mal Franz Liszts enthüllt werden wird. — Jndeß schreibt der Wiener Musikschriftsteller Emmerich Kestner im -Neuen Wiener Tagblatt-, daß sich Liszt in Wort und Schrift wiederholt gegen das -Herumschleppen- seiner Leiche auf das nachdrücklichste verwahrt hat. In seinen letztwilligen, an seine Freundin Fürstin Karoline Sayn-Wittgenstein gerichteten Verfügungen schrieb Liszt am 27. November 1869 wörtlich: »Man möge meinen Leichnam nicht in einer Kirche, sondern auf irgend einem Friedhofe begraben und möge sich ja hüten, ihn von dieser Grabstätte nach einer andern zu überführen. Ich will keinen andern Platz für meine Leiche, als den Friedhof, der im Gebrauch ist, wo ich sterben werde.«
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