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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1882
- Sprache
- Deutsch
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Miscellen. Bolm's Sortimenter-Listen betr. —Hr. Aug. Bolm in Berlin, der sich gern als Reformator im deutschen Buchhandel auf wirst, hat neulich den Buchhandel mit neuen Adressen beglückt, von denen Liste L. die wirklichen (reinen) Sortimentsgeschäste, Liste 8. die Colportage-, Papier- und Schreibwaaren-Sortimentsgeschäste enthalten soll. Da das Bedürfnis solcher Listen in der That vor liegt, ließ ich mir Liste L. kommen. Nach Durchsicht derselben ist mir indessen vollkommen unklar geblieben, nach welchen Prinzipien Hr. Bolm seine Listen bearbeitet hat; ich habe mich nur mit der Durchsicht der Committenten meines Commissionärs, Hrn. G. E. Schulze's, befaßt und darunter vermißt: Bensinger in Prag u. Wien, Crone jun. in Lüdenscheid, Crüwell'sche Buchh. in Dort mund, Engelhardt in Wolfenbüttel, Götz in Eger, Marienbad u. Franzensbad, Grund in Schönlinde, Kaiser in Bremen, Köhler in Bremerhaven, Körner'sche Buchh. in Erfurt, Krüger in Sonders- hausen, Langewiesche in Godesberg, Leo L Co. in Wien, Prange in Weißensels, Schauer in Stettin, Schirmer in Naumburg, Schmitz L Olbertz in Düsseldorf und Schrödel L Simon in Halle. Es mag nun sein, daß diese Firmen beim Sortiment noch Antiquariat, Mnsikalienhandel oder Colportage betreiben; aber das Grundgeschäft dürfte doch das Sortiment sein und andere Geschäfte derart stehen massenhaft ausgenommen; durch Auslassen solcher Firmen sind die Listen als Sortimenter-Listen unbrauchbar, denn ich glaube, es liegt weder im Interesse obiger Sortimenter, in einer sogenannten reinen Sortimenter - Liste nicht zu stehen, noch im Interesse der Verleger, Was Hr. Bolm mit seinen Listen will, gibt er mit den Worten wieder: „Circulare über wissenschaftliche Werke, über Musikalien, Kunstsachen, Globen und Karten brauchen nur an Firmen in Liste L. (in der also oben angegebene Firmen fehlen), Circulare über Colportage- und populäre Werke nur an Firmen in Liste 8. ver sandt zu werden. Auf beiden Listen ist der gesammte Sorti mentsbuchhandel bis zur Neuzeit vertreten." Wie denken nun die in Liste L. fehlenden Firmen darüber, wenn ihnen künftig nur Circulare über Colportage- und populäre Werke zugehen?! Es mag vielleicht sein, daß obengenannte Firmen ihre Ausnahme selbst nicht gewünscht haben, ich glaube es nicht; ausgenommen müssen sie aber in eine Liste sein, die sich Sortimenter-Liste nennt. Ich glaube kaum, daß den Verlegern mehr an der ausgenommenen Firma: Hedrich's Erben in Mediasch gelegen ist, wie an einer der obigen Firmen, und die bemerkten Anstände finden sich nur bei der Firma G. E. Schulze. — Wenn sich Jemand fände, der eine Sor timenter-Liste auf Grund der Weimarer mit Weglassung der Kreuz ritter und mit Bekreuzung der Sternritter bearbeitete, der würde sich den Dank der Verleger verdienen; wer dann in Versendung seiner Circulare weiter gehen will, dem geben die Leiner'schen (früher Büchting'schen) Adressen mehr als genug. Wolfenbüttel, 22. Februar 1882. Julius Zwißler. Die Buchbinder-llnterstützungscasse und der Buch handel. — Soeben geht uns ein Circular zu, in welchem der Vor stand des Verbandes deutscher selbständiger Buchbinder eine Bitte an die Verlagsbuchhändler richtet, zu einer in Aussicht genommenen Altersversorgungscasse beizusteuern. Motivirt wird diese Auffor derung damit, daß der größte Theil der Buchbinder im Dienste des Buchhandels steht. Abgesehen nun davon, daß der Berlagsbuch- handel wohl ohne die großen Buchbindereien, diese aber nicht ohne den Vcrlagsbuchhandel bestehen können, daß also die, wir können sagen Hauptnahrungsquelle dem Buchbinder durch den Verlags handel zufließt, abgesehen ferner davon, daß die Provinzialbuchbinder dem Sortimentsbuchhändler, dem natürlichen Consumenten aller Bücher, nicht unbedeutend Concurrenz machen, so möchten doch die Herren des Vorstandes bedenken, daß dem Buchhandel wohl zunächst die Sorge um seine eigenen Angehörigen nahe liegt. Es ist ja nicht zu leugnen, daß viel für unsere Angehörigen gethan wird, wie die alljährlichen Berichte des Berliner Unterstützungsvereins sowohl, als auch die Krankencasse des Allgemeinen Buchhandlungs-Gehilsen- verbandes Nachweisen; aber bis zu einer Altersversorgungscasse ist cs trotz mancher Anläufe, wir erinnern an die Burdach'schen Pro jekte und an die Pensionscasse des Gehilsenverbandes, nicht ge kommen. Wie wir lesen, beabsichtigt der Vorstand des Gehilfenver bandes der nächsten Generalversammlung die Statuten einer AltersversorgungscassesürAngehöriged es Buchhandels vorzulegen, um aus solider Grundlage bei mäßigen Beiträgen den durch Alter oder Unglück arbeitsunfähig gewordenen Mitgliedern eine Beihilfe zum Lebensunterhalt zu gewähren, und dazu bedarf es dann allerdings der Opfersreudigkeit der Prinzipale; wir glauben mit Recht an diese appelliren zu dürfen, während wir hiermit unberechtigt gestellten Anforderungen entgegenzutreten uns verpflichtet halten. Es gibt genügend durch den Buchhandel reich gewordene Buchbinder, die doch nicht vergessen wollen, daß ihre Mitarbeiter mit ihnen geschafft haben, um an das erreichte Ziel zu gelangen, und daß sie vor allen Dingen dazu berufen sind, für das Alter ihrer Leute zu sorgen; außerdem dürste ein Appell an die Gold-, Leim-, Lack-, Leder-, Pappen- und andere Fabri kanten wohl am Platze sein, ein solcher an den Verlagsbuchhandel aber wahrlich nicht; denn mit dem gleichen Rechte könnten Buch drucker, Papierhändler rc. kommen und für etwa zu gründende Casscn Beiträge beanspruchen. e. Die bekannteren Berliner Blätter finden, soweit es sich um den Postdebit, also um die auswärtigen Leser handelt, nach einem Ausweis vom letztverflossenen Quartal nachstehende Ver breitung. Den Reigen eröffnet das liberale „Berliner Tageblatt" mit 34,721 Exemplaren. Der „Kladderadatsch" hat 15,064 Post abonnenten, der konservative „Reichsbote" 9428, die „Berliner Börsen-Zeitung" 7877, das liberale „Deutsche Reichsblatt" 7043, die „Berliner Gerichtszeitung" 7023, das ultramontane „Schwarze Blatt" KK41, die „Kreuzzcituug" 6352, die „Tribüne" 6018, die „Nationalzeitung" 5624, die „Volkszeitung" 4762, die „Vossische Zeitung" 4445, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" 4341, der „Berliner Börsen-Courier" 4238, die „Germania" 3887, der „Reichs- und Staatsanzeiger" 3709, das „Kleine Journal" 2787, die „Berliner Zeitung" 2358, die „Neue Börsenzeitung" 1862, die „Berliner Wespen" 1812, die „Bank- und Handelszeitung" 1740, die „Wahrheit" 1394, die „Staatsbürgerzeitung" 1083, das „Berliner Fremdenblatt" 948, die „Berliner Neuigkeiten" (jetzt „Berliner Presse") 430, die „Ostendzcitung" 196, der „Berliner Figaro" 188. Wie wir aus dem „Deutschen Literaturblatt" ersehen, ist der Verfasser der im Verlag von F. A. Perthes in Gotha erschienenen Romane aus der Reformativnszeit: „Georg Dipold" und „Georg von Frundsberg" ein ehemaliger Buchhändler, der jetzt als Privat mann in seiner Heimath Hildburghausen lebende Ludwig Nonne sen. Wir bringen diese Notiz mit dem Wunsche, sie möge dazu beitragen, den dankenswerthen Arbeiten unseres ehemaligen Kolle gen die Beachtung zuzuwenden, welche sie nach den Urtheilcn der Presse in vollem Maße verdienen. Paul Lindau und Ernst Dohm arbeiten, wie es heißt, gemeinschaftlich an dem Text zu einer von Johann Strauß zu componircnden Operette.
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