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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1853
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- Erscheinungsdatum
- 02.02.1853
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- Deutsch
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167 1853.) sind. Sie zählen von 5000 bis 90,000 Bände, zusammen 1,773,900, also im Durchschnitt eine jede 12,670. Voran steht die Bibliothek von Harvard College in Cambridge (Massachusetts) mit 90,500 Banden. Bei allen diesen Zahlen sind Pamphlete, Karten und andere Kupferwerke und Handschriften nicht mitgerechnet. Eine andere im Jahre 1850 von dem Professor Jewett, Biblio thekar des Smithson'schen Instituts in Washington, ausgearbeitete Uebersichl, die größtentheils aus den Congreßacten geschöpft ist, ergiebt: 9505 Bibliotheken an gewöhnlichen Schulen mit 1,552,332 Banden. 227 - - höheren und professio nellen Schulen - 320,909 - 124 - - Collegien zum Ge brauch der Studenten - 254,639 - 126 - ° Collegien - 586,912 39 Staatsbibliotheken - 288,937 - 34 Bibliotheken, die gelehrten und '- 138,901 - 144 - die anderen Vereinen gehören - 611,334 - 10,199 Bibliotheken zusammen mit 3,753,964 Banden. Von diesen Sammlungen (abgesehen von den 9505 Schul bibliotheken) haben 271 jede unter 1000 Bände, zusammen 95,980 Bände. 423 - über 1000 - - 2,105,652 - Nimmt man in runden Summen die Bände auf 3,700,000 und die Seelenzahl auf 24 Millionen an, so kommen etwa 15 Bände auf 100 Köpfe. Die älteste öffentliche Bibliothek in Amerika ist wahrscheinlich die kublio librsrx ok kietv-Vorlt, 1700 von dem Kaplan des dama ligen Gouverneurs, Lord Bellamönt, gestiftet. Aus ihr erwuchs um die Mitte des Jahrhunderts die 8ooiet^ Hbrarx, die zur Zeit 35,000 Bände zählt. Durch Erlegung eines Eintrittsgeldes von 25 Dolls. und Zahlung eines jährlichen Beitrages von 6 Dolls. erwirbt man ein immerwährendes, dingliches, veräußerliches und vererbliches Recht der Benutzung. Zeitweise Theilnehmer zahlen 10 Dolls. jährlich. Die Sammlung wächst jährlich um 12 bis 1500 Bände. Von jüngerer, aber erlauchterer Abkunft ist die Bibliothek von Philadelphia. Im Jahre 1731 schossen einige Freunde, unter ihnen Benjamin Franklin, einhundert Pfund zusammen, um dafür Bü cher zur gemeinschaftlichen Benutzung aus London kommen zu las sen. Franklin druckte die Formulare der Quittungen. Die Union Bibliothek fand zuerst auf „den Bücherbretern in Robert Grace's Geschäftszimmer" Platz; 1740 wurde ihr schon ein Local im Staa tenhause angewiesen; 1790 baute die Gesellschaft ein schönes Gebäude, und heute zählt die Sammlung über 50,000 Bände. In doppelter Beziehung interessirt uns Deutsche die in dem vergangenen Sommer eröffnete Astor'sche Bibliothek in New-Vork. In seinem Testamente v. 22. August 1839 setzte Johann Jakob Astor, „um der Stadt eine Wohlthat zu erweisen, die Verbreitung nützli cher Kenntnisse und die allgemeine Wohlfahrt zu befördern," eine Summe von 400,000 Dolls. aus zur Errichtung einer Bibliothek „im großartigsten Maaßstabe und mit den liberalsten Grundsätzen." „Gedachte Bibliothek — sagt das Testament — soll Jedermann zu jeder Zeit des Tages unentgeltlich offen stehen." Einer der Biblio thekare, vr. Cogswell, benutzte das Jahr 1848 zu einer Reise durch Europa, namentlich durch Deutschland, und erwarb 20,000 Bande der werthvollsten Werke zu außerordentlich billigen Preisen. Im verflossenen Jahre hat er eine zweite Tour gemacht. Die merkwürdigste rücksichtlich der Entstehung und zugleich die großartigste nach den Mitteln, über die sie gebietet, und nach dem Sinne, in dem sie verwaltet wird, ist die Smithson'sche Bibliothek, ein Bestandtheil der berühmten 8mitbsonisi, Institution in Washington. Am 27. Juni 1829 starb in Genua, wo er die letzten Jahre verlebt hatte, James Smithson, jüngerer Sohn des Herzogs von Northumberland. Er hatte sich von früher Jugend mit Eifer auf die Naturwissenschaften gelegt, schätzbare Beiträge zu den Verhand lungen der tioxnl 8oeiety geliefert, und die größere Hälfte seines Lebens nomadisirend, immer im Dienst der Wissenschaft, verbracht. Er war nie verheirathet gewesen, hatte aber fast allen bedeutenden englischen Gelehrten der letzten Generation durch seine Studien und liebenswürdigen, geselligen Eigenschaften nahe gestanden. Bei sei nen geringen Bedürfnissen halte er aus dem Muttererbe und dem reichen Jahrgehalt, das ihm der Vater gab, ein sehr bedeutendes Ver mögen geschaffen. Niemand hatte eine Ahnung, wie er verfügen würde, und groß war das Erstaunen, als sein Testament eröffnet war. Als directer Erbe war ein Neffe eingesetzt, aber weiter bestimmt, daß, wenn derselbe ohne Erben versterben würde, das ganze Vermö gen den Vereinigten Staaten zusallen solle, „um in Washington unter dem Namen 8mitI>soiiiAii Institution ein Institut zur Vermeh rung und Beförderung des Wissens unter dem Menschengeschlechte zu errichten." Der Neffe starb bald nachher kinderlos; der Congreß erklärte, daß er die Erbschaft annehme und der Bestimmung gemäß verwenden werde, und im September 1838 waren die 515,169 Doll., aus denen die Masse bestand, abgesehen von den Zinsen, glücklich aus dem Kanzleigericht in London losgemacht. — Smithson war nie in Amerika gewesen, hatte nie seine Neigung oder seine Studien dem Lande und seinen Institutionen zugewandt und in seinen nach gelassenen Papieren findet sich kein Ausschluß darüber, weshalb er Washington zum Sitz der Stiftung gewählt hat. Indessen sind die Gründe nicht schwer zu finden. Er wollte eine Bildungsanstalt für das ganze Menschengeschlecht und für ewige Zeiten gründen. Er mußte also ein Land wählen, in dem ein gesicherter Rechtszustand, eine volksthümliche Regierung, eine unhemmbare geistige Entwicke lung und ein weiter Gesichtskreis dafür bürgen, daß die Mittel der Anstalt nicht angetastet, ihre Wirksamkeit nicht für einseitige Regie rungszwecke ausgcbeutet, ihr Geist in stetem Fluß erhalten und ihr Erfolg der ganzen civilisirten Welt nutzbar gemacht werden. Er hat alle diese Voraussetzungen in den Freistaaten von Nordamerika ver einigt gefunden. Washington ist ihm erschienen wie das heilige Delos den Griechen. Der Congreß hat alles gethan, um einem so eclatanten Ver trauensvotum zu entsprechen. Eine Acte vom 10. August 1846 errichtete einen Verwaltungsrath von fünfzehn Mitgliedern, beste hend aus dem Vicepräsidenten der Vereinigten Staaten, dem Ober lichter des höchsten Gerichtshofes, dem Mayor von Washington, drei Mitgliedern des Repräsentantenhauses und sechs Personen, die Se nat und Repräsentantenhaus in vereinigter Sitzung aus den Bür gern der Vereinigten Staaten wählen- Dieselbe Acte bestimmt, daß der Staat den Stistungsfond als immerwährendes Darlehn nehmen und mit sechs Procent verzinsen soll. Die Einzelnheiten der Aus führung wurden dem Verwaltungsrathe überlassen. Das Gebäude, in normannischem Style ausgesührt, 447 Fuß lang und 132 Fuß breit, mit Kronwerken und andern Thürmen geschmückt, enthält prachtvolle Raume für natur- und culturhistorische Sammlungen, Hörzimmer, deren eines tausend Personen faßt, Laboratorien, Pres sen und eine Bibliothek, die mit der Zeit alle Büchersammlungen der Welt überflügeln muß. Die Baukosten haben nicht einmal den aufgesammelten Zinsenbestand erschöpft, der Rest ist zum Capital geschlagen und das Institut dadurch in den Stand gesetzt, jährlich 40,000 Dolls. auszugeben. Ein Theil dieser Summe wird auf lite rarische Unternehmungen verwandt, die sich kaufmännisch nicht ren- liren würden. Wir werden später auf die Werke zurückkommen, die L5*
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