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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1902
- Sprache
- Deutsch
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15«, 7. Juli 1SÜ2. Nichtamtlicher Teil. 5505 Anwesend sind die Herren: Thilo-Freienwalde a. O>, Windolff-Slngermünde, Harnecker und Wengler-Frankfurt a. O., Langewiesche-Eberswalde. Evenius und Trübe-Brandenburg. Schulz-Krossen. Mund und Prasse-Spandau, Dumstrey und Rensch-Rathenow. Der Borsitzende. Herr Thilo, begrüßt die Versammlung und giebt seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Beteili gung eine größere sei, als zuerst angenommen werden durfte. Anfangs seien die Anmeldungen so spärlich eingelaufen, daß sich der Vorstand auf Antrag des Herrn Harnecker entschloß, sämtliche Kollegen der Provinz einzuladen. Dieser Einladung leisteten zu unserer Freude die Herren Dumstrey und Rensch Folge. Den Einladungen an die Mitglieder waren frankierte Antwortkarten beigelegt worden mit der Bitte, daß jene Herren, die die Versammlung nicht besuchen konnten oder wollten, dies unter kurzer Angabe der Gründe Mitteilen möchten. Eine Anzahl Herren bekundeten nicht einmal so viel Interesse für den Verein, dieser Bitte nachzukommen. Die Namen derselben wurden verlesen. I der Tagesordnung: Jahresbericht: Der Vorsitzende teilt mit. daß Herr W. Lübecks i. Fa. P. Wolfram's Akademische Buchhandlung in Eberswalde als neues Mitglied ausgenommen worden ist. Eine Firma im Vereinsbezirk wurde gesperrt, da sie in einem Inserat 10 Prozent Rabatt aus Schulbücher angcboten hatte. Nachdem die Firma schriftlich versichert hatte, der artige Angebote künftig zu unterlassen, ist die Sperre wieder aufgehoben worden. lieber die »Schulbüchermisere» wurden mancherlei Klagen geführt, besonders über das häufige Erscheinen neuer Auf lagen mit kaum merklichen Aenderungen; Lieferungen mit einem Rabatt unter 25 Prozent rc. Man sah jedoch ein. daß es nutzlos sei, mit Bitten oder Anträgen an die Verleger heranzutreten, da die Nach teile. die das Schulbllchergeschäst für das Sortiment mit sich bringe, geradezu einen Vorteil sür den Verlag bedeuteten, und daß es deshalb keineswegs ini Interesse der Verleger liege. Abhilfe zu schaffen. — Es wird der Vorschlag gemacht, ein Verzeichnis der Schulbücher, welche an etwa fünfzig Orten gebraucht werden, zusammenzustcllen, damit ein Austausch unter den Kollegen stattfinden kann, falls ein Buch an einem Orte ausgesührt wird oder in einem Geschäft ein zu großer Vorrat lagert.*) Gegen Zugabeartikel, die an manchen Orten in solcher Menge verteilt werden, daß deren Wert einem Rabatt von über 1V Prozent gleichkomint. fand man kein durchgreifendes Mittel. Lck 2. Herr Wenglcr giebt einen kurzen Bericht über die Vermögensverhältnisse des Vereins, und der Vorsitzende sprach dem Kassenwart den Dank der Versammlung für die prompte Kassenführung aus. Besonderer Dank sei an dieser Stelle Herr» Windolsf gesagt für die kostenlose Lieferung der vielen Vereinsdruck sachen. tick 3, Antrag Langewiesche: Der Verein wolle beschließen, einen Prospekt heraus zugeben. durch den das Publikum über die neuen Rabattbestimmungen aufgeklärt wird. Der Prospekt müsse unterschrieben sein möglichst vom Börsenverein, vom Berliner Buchhändler-Verein und vom Branden- burgischen Buchhändler-Verein. Der Antrag wird einstimmig angenommen, und es wird *) Herren außerhalb des Vereins, welche sich sür das Zustande kommen dieses Verzeichnisses interessieren, werden gebeten, möglichst genaue Schulbllcheroerzcichnisse ihrer Stadt baldigst einzusenden an Herrn I. Thilo - Feienwalde a. O. Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 59. Jahrgang. dein Vorstand ausgetragen, sich in erster Linie mit dem Berliner Buchhändler-Verein deswegen in Verbindung zu setzen. Aus Antrag des Herrn Evenius wird bei jeder Ver sammlung die Rabattsrage ans der Tagesordnung stehen. -4.ll 4. Der Vorstand wird in seiner jetzigen Zusammen setzung wiedergewählt. Lck 5. Als Versammlungsort für das nächste Jahr wird Brandenburg bestimmt. Lck 6. Der Vorsitzende hat sich im verflossenen Jahre in dankenswerter Weise bemüht, den Rabattforderungen der Behörden zu steuern. Ein Antrag Evenius: — »Der Vorstand wird beauf tragt. mit Berlin in Verbindung zu treten, um zu erfahren, welche Verkaufsnormen für Berlin festgesetzt worden sind.« — wird angenommen. Infolge dieses Antrages wird vorläufig davon abgesehen, zu den vom Börsenverein vorgeschlagenen Bedingungen Stel lung zu nehmen. Die Beschlüsse des Berliner Buchhandels sind für die ganze Mark bestimmend, und es ist für den Brandenburgischen Buchhändler-Verein unmöglich, irgend welche Vorschläge anznnehrnen. die sich nicht den Berliner Verkaufsbestimmungen anpassen. Die bisherige Sonderstellung Berlins hat auf den geschäft lichen Verkehr in unberechenbarer Weise gedrückt und die Existenzfähigkeit der Sortimenter in manchen Orten der Mark erheblich untergraben. Da nun kürzlich in einer Notiz im Börsenblatt angegeben wurde, daß Leipzig sich seine Sonder stellung. wenigstens zum größten Teil, bewahren will, so ist vorauszusehen, daß Berlin nicht allein Verzicht leisten wird, und der Erfolg wird sein, daß trotz aller freudigen Hoff nungen — alles beim alten bleibt. Nachdem vom Berliner Buchhandel auf die Anfrage des Vorstandes Bescheid eingelaufen ist. wird eventuell eine neue Versammlung cinberufen werden, und hierzu ist Freien - walde vorgesehen. Es kommen dann viele Einzelsälle zur Sprache über das Rabattunwesen an einzelnen Orten. Der Vorstand wird beauftragt, nach Festlegung der neuen Rabattbestim- mungcn die Verhältnisse in einigen Städten, besonders in Eberswalde und Cottbus, durch energisches Vorgehen zu bessern. Hieraus wird die Sitzung durch Herrn Thilo geschlossen. Auf einem sich anschließenden Rundgang durch die Stadt wurden die Hauptsehenswürdigkeiten: Kaiser Friedrich- und Bismarck-Denkmal, Juliusturm (aber nur von außen) be wundert. Bald kehrten wir jedoch zum Hotel zurück, um uns nach den anstrengenden Verhandlungen zu stärken. In zwischen waren Gattin und Sohn unseres Kollegen Trübe, leider unsere einzigen Gäste, eingetroffen. Das Essen ver lies. durch verschiedene Reden gewürzt, äußerst gemütlich. Kollege Mund mahnte aber zur Eile, damit die geplante Wasserfahrt nicht zu Wasser würde, indem wir das Dampf schiff versäumten. Die Fahrt auf der Havel nach dem Kaiser- Wilhelm - Gedächtnisturm war herrlich; unvergeßlich allen Teilnehmern aber der Blick von dem Turm auf die von unzähligen Segelbooten belebte Havel, den Grunewald, — im Hintergrund Berlin. Potsdam. Spandau. Sofort nach der Landung in Spandau mußten Kollege Thilo und Berichterstatter heimwärts ziehen. Sie hoffen, daß die Herren Kollegen den Abend noch recht fröhlich zu sammen verbracht haben. Auf Wiedersehen 19V3 in Brandenburg! Eberswalds. Hans Langewiesche. 721
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