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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1930
- Strukturtyp
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- 1930-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1930
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92, 22. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Was die im vergangenen Jahre veranstaltete »Woche des belgischen Buches« angeht, so wird sie mehrfach als ein Miß erfolg bezeichnet, sie soll nicht mehr als rund 50 000 belg. Franken eingebracht haben. Dennoch will man diese Veranstaltung im Oktober oder November dieses Jahres wiederholen, wobei aber diesmal in weit höherem Maße mit der Beihilfe der Presse gearbeitet werde» soll, da dies die beste und in der ganzen Welt erprobte Methode sei. »Man dars nicht an einen Erfolg der Buchwoche ohne die Presse glauben, nicht an einen Erfolg der Presse ohne den Ver lag, an dessen Erfolg ohne den guten Buchhandtungsgehilfen und ohne eine den Kunden rasch bedienende Buchhandlung; nur an einen Er folg all dieser Faktoren zusammen darf man glauben.« vr. U e-Paris. Aus Pole». — Uber die Verlagstättgkett der polni schen amtlichen Stellen berichtet aus Grund des Haushalt- voranschlages für das Eiaisjahr 1830/81 St. Pllszczyüskl im »Przeg- lyd Ksiygarski«. Dem Artikel, der eingehende Angaben über alle Ministerien, den Sejm (Reichstag) und Senat, das Präsidium des Minifterrats usw. enthält, soweit der Staatshaushaltvoranschlag genauere Angaben macht, seien folgende Zahlen entnommen. Für amtliche Veröffentlichungen werben insgesamt 7 74k 314 Zloty aus- geworsen. Die Einnahmen aus ihnen werden auf 3 288 ISO Zloty veranschlagt, sodaß eine Ausgabe von 4 4481K4 Zloty verbleibt. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausgaben um 216 858 Zl. gestiegen. Dl-, Jan M u s z k o I» s k i, der neue Schriftleiter des »Przeglyd Ksitzgarski«, äußert sich in diesem Organ des Polnischen Buchhänd lerverbandes über die im Herbst 1928 eröfsnete Buchhändler lehranstalt in Warschau, deren Leitung ihm obliegt. Musz- kowski, der im vorigen Jahr im »Przeglad Ksitzgarski« eingehend über die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt lu Leipzig berichtete <s. Bbl. Nr. 238, S. 1100), weist unter anberm auf die Schwierigkeiten hin, die die Festsetzung des Lehrplans bereitet, und spricht sich dafür aus) daß die Buchhandlungsgchilfcn vor allem eine kaufmännische Ausbildung erhalten sollen und erst hierauf in die humanistischen Wissenschaften cingcsllhrt werden. Da der Warschauer Lehranstalt aber nur ISO Stunden im Jahr, also 320 Stunden in zwei Jahren (die Kurse dauern zwei Jahre) zur Verfügung stehen, kann diese Forderung nicht erfüllt werden. Wie man aus dem Aufsatz erfährt, fehlt bisher ein neues polnisches Handbuch für Buchhändler. Das einzige derartige Handbuch, das es gibt, ist veraltet und zudem ver griffen. Ebenso fehlen Lehrbücher über die in den Buchhändler kursen vorgetragcnen anderen Fächer. Trotz aller den Kursen an haftenden Mängel erfüllt die Warschauer Buchhändlerlehranftalt nach dem Urteil ihres Leiters doch schon heute ihre Aufgabe. Ende 1928 schuf die Staatliche Spiritusmonopoldirektton die ersten Bibliotheken für ihre Angestellten und Arbeiter. Schon 1928 belief sich die Zahl dieser Bibliotheken auf zehn, jetzt sind es zwölf. Jede Bücherei zählt etwa 1000 Bände und ist mit einem Lesezimmer verbunden, in dem zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften ausliegen. Die Bibliotheksstatistik für das vorige Jahr enthält eine Reihe inter essanter Angaben. Die Blblioeheken befinden sich in zehn größeren und kleineren Städten. Im Laufe des Jahres wurden insgesamt 39 8K8 Bücher ausgeliehen. Jedes Buch wurde also durchschnittlich viermal ausgeliehen. Von den 2V84 Arbeitern, die die Spiritus- monopoldircktion beschäftigt, benutzten 1385, also 51,k v. H., die Büchereien. An erster Stelle steht Wilna mit 83,3 v. H. Es folgen Kowel <83,0 v. H.), Wloclawek <77,1 v. H.), Stargard <72,5 v. H.) und Lemberg <K8,8 v. H.>. Weit hinten befinden sich Posen <48,4 v. H.), Lodz <39,9 V.H.) und Warschau mit nur 32 V-H. Benutzern. Das meistgelesene Buch war das »Buch der Erfindungen, Abenteuer und Reisen« von Gustawicz undWyrobek; es wurde 139mal verliehen. In den »Ostdeutschen Monatsheften« berichtet Prof. vr. G. Menz über die Lage des deutschen Buches tn Polen. Die deutsche Verlagstätigkeit in den abgetrennten Gebieten ist von sehr bescheidenem Umfang. Die Zahl der Übersetzungen aus dem Deut schen ins Polnische stieg von 4k im Jahre 1927 aus 94 im Jahre 1928. Die Zahl der Zeitschriften in deutscher Sprache ist in den letzten Jahren dauernd gestiegen, und zwar von K5 im Kahre 1W4 auf 87 im Jahre 1925, 82 tm Jahre 1928 und 98 im Jahre 1927. Im ersten Halbjahre 1855 wurden in der ganzen Provinz Posen 11 Werke ver legt/ das waren damals 0,2 v. H. der Gesamtproduktion Deutsch lands und 0,8 v.H. derjenigen des Königreichs Preußen. Die ent sprechenden Anteilzahlen für 1922 sind 0,0tz v. H. und 0,18 v. H. Die Lage ist heute also schlechter als vor 70 Jahren. Berlin. vr. W. Christ laut. Der Bücherbestand der Universitätsbibliothek in Jena lm Jahre 1878. — Da anzunehmen ist, daß aus einer Reihe unterschiedlicher Gründe dem und jenen die näheren Angaben der in der Überschrift genannten Bibliothek erwünscht sein könnten, seien sie hier zur Kenntnis gegeben. Nicht nur die Verteilung der vorhandenen Be stände aus die einzelnen Disziplinen erregt unser Interesse, sondern auch die zufällig angegebenen Formale, aus denen eine inzwischen völlig umgekehrte Entwickelung spricht. »Nachdem sämtliche Fürstliche Nutrltores der Universität Jehna nahmentllch Hertzog Johann Ernst von Weimar, Hertzog Johann Georg zu Eisenach, und Hertzog Friedrich zu Gotha, resp. vor sich und dero freundlich geliebte Brlldcre, wie auch in Vormundschast des jungen Vetters zu Jehna vor nötig befunden, daß eine Visitation besagter Universität wie auch des Hosgerlchtes und Schöppen-Stuls gehalten werde«, geschah am 9. September des Jahres 1878 diese Visitation. Das uns hier angehende Visitations-Decret ist am 30. September 1879 »von denen sämtlichen Deputierten unter Ihrer allseits eigenhändiger Subscripilon im Beysein sämtlicher Proscsso- rum publiclrt und daraus solches dem rcctorl unlversitatis aus- geftellet worden«. Wormit sothane Visitation sich geendiget, wie cs heißt. »Vermöge eines bey dieser Visitation übergebenen Verzeichnllsses hat sich damals in der Universltäts-Bibliotheck folgende Anzahl an Büchern befunden, als: in fol. Der Theologischen 803 Der Musikalischen 20 Der Juristischen 345 Der Medizinischen 200 Der Philosophischen 500 In der Arumäischen Bibliothek: Der Juristischen 184 Der Theol. und Philo sophischen 52 Summa Summarum 1984 in 4» 182 in 8° 135 in 12° 5 In Summa 925 20 482 504 889 80 128 220 57 159 188 17 140 214 11 549 88 143 37 821 819 877 70 3670.« Mithin nehmen unter den Formaten die Bücher tn Fol.: 51,85N, die i» 4": 22,34A, die in 8": 23,81^ und die ln 12°: 1,80?S des Ge- samtbeftandes ein. Auch die Verteilung der Formate aus die einzelnen Disziplinen ist aufschlußreich. Fritz Fink, Weimar. Der Essener Bibliophilen-Abenb veranstaltete am Sonnabend, dem 28. März im Hotel Kaiserhof seine 5. ordentliche Mitglieder versammlung mit nachfolgendem Jahresessen. Der Geschäfts bericht stellte zunächst mit Befriedigung sest, daß der kiuroerus clausus von 50 Mitgliedern erreicht ist, sodaß die Zahl der Mitglieder auf 75 erhöht worden ist. Er verweist dann auf die glanzvolle Tagung der Maximiliangesellschast in Essen, und hebt besonders die Tatsache hervor, daß das Werk »Essener Münster« von Kurt Wilhelm-Kästner mit de» Photographien von Renger-Patzsch und drucktechnischer Gestaltung von Professor Burchartz, das seine Ent stehung der Anregung des Essener Bibliophilen-Abends verdankt, von der »Deutschen Buchkunststiftung« unter die 50 bestgedruckten Bücher des Jahres 1929 ausgenommen worden ist. Im Kolkwang- museum wurde eine Ausstellung »Aus Tausend Jahren Kostbar keiten in Handschrist und Buchdruckerkunst« 900-1900 von Direktor Erich Schultz-Dortmund veranstaltet, die weit Uber die bibliophilen Kreise der Stadt Beachtung gefunden hat. Ferner sind zwei Vor träge veranstaltet worden: von Professor Burchartz über »Neue Typographien« und von Professor Erich von Rath-Bonn über »Das Kupferstichbuch bis zum Jahre 1K00«. Nach der Mitgliederversammlung hielt Professor Ehr. Kleukens- Mainz einen ausgezeichneten Vortrag über das Thema »Vom Geiste der Buchbruckerkunst und der Buchfreunde«, der mit großem Beisall ausgenommen wurde. Während des Essens wurden mehrere Reben gehalten; anregende Unterhaltung und Tanz hielt die Teilnehmer in bester Stimmung noch lange beisammen. Zahlreiche Gäste nahmen an dem Jahresessen teil, sodaß es wohl als Mittelpunkt der geistig interessierten Kreise Essens angesprochen werden kann. Eine Reihe wertvoller Gaben gelangte zur Verteilung: Jmmermann: Die Wunder im Spessart. Waldmärchen. Mit 8 handkolorierte» Federzeichnungen von Kurt Lewy-Essen. <Jahres- gabe des Essener Bibliophilen-Abends, gedruckt in 80 Exemplaren.) Goethe: Salomons Königs von Israel und Juda gülbne Worte von der Zeder bis zum Bsop. (Gedruckt tn 135 Exemplaren, ge widmet von Ehr. H. Kleukens.) Schopenhauer: über Schriftsteller-! und Stil, Lesen und Bücher. (Gedruckt in 100 Exemplaren, gewidmet von Richard Heßbcrg.) Gottfried Keller: Judiths Bad. <Gedruckt ln 100 Exemplaren, gewidmet von einigen Mitgliedern.) 375
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