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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Jsi 92, 22. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Buchhandlungen hineinzufllhren, war der größte Teil der Gewinne in Form von Gutscheinen, die in den Essener Buchhandlungen etn- gelöst werden können, ausgegeben worden. Die große Verkaufsausstellung von Jugendschristen, die an der Längsseite des Saales ausgestellt war, wurde von einer großen Schar Schaulustiger belagert und mancher Verkauf ist ge tätigt worden. Besonders begrüßenswert waren die Schlußworte von Btblio- theksdtrektor vr. Sulz, der sagte, daß bet allen Gelegenheiten das Buch an erster Stelle stehen sollte, besonders aber als Ostergeschenk solle es an Stelle anderer Dinge, die oft nur einen kurzen Bestand haben, Verwendung finden. Mit dem Ovncorto groaso von Händel fand die eindrucksvolle Feier ihr Ende. Haake. Meuselwitz jThür.». Auch an unserm Braunkohlenftädtchen ist der Buchtag nicht ohne Spur vorlibergegangen. Die Schtilerblichereien an den hiesigen Volks schulen und der Realschule bedürfen schon seit Jahren dringend der Erneuerung, und es besteht schon lange der Wunsch, der Volks bücherei eine Abteilung »Jugendbücher« anzugliedern. Der Gedanke des Reichsausschusses, diesmal am Buchtage Spenden für Jugend büchereien zu sammeln, fiel daher hier auf besonders guten Boden. Obwohl der Termin namentlich für die Lehrerschaft sehr ungünstig liegt, gelang es mir, einen Ortsausschuß zusammenzubringen, dessen Vorsitz ein Herr der Gesellschaft für Volksbildung, der zu gleich maßgebende Persönlichkeit im Ortsausschuß für Jugendpflege ist, übernahm. An der ersten Sitzung nahmen Vertreter der ver schiedenen am Orte bestehenden Verbände und Vereinigungen, der Schulen und der Stadtbehörde teil, und es wurde ein Arbeitsausschuß gebildet aus je einem Vertreter der hiesigen Volksbücherei, der Schulen, des Buchhandels und der Stadtverwaltung unter Leitung des derzeitigen Vorsitzenden des Ortsausschusses für Jugendpflege, der zugleich Geschäftsführer der hiesigen Filiale der Altenburger Volks buchhandlung ist. Mittel zu größeren Veranstaltungen standen uns nicht zur Verfügung, wir konnten uns nur auf den Opfersinn der Meuselwttzer Einwohnerschaft verlassen und haben uns darin nicht getäuscht, ist es uns doch gelungen, durch Sammlungen mit Hilfe der Buchkarten, von denen wir 3VVÜ Stück durch Schüler der hiesigen Schulen absetzten, und durch Anschreiben an hiesige indu strielle Werke, die Geschäftswelt und Einzelpersonen einen für klein städtische Verhältnisse außerordentlich hohen Überschuß von annähernd Mg Mark zu erzielen, wozu mancher Arbeitergroschen mitgeholsen hat. Wir ließen unter Benutzung des Aufsatzes von Will Vesper »Das Bilderbuch und das Kind« 1000 Flugblätter Herstellen, die an die Schulkinder in den Klassen durch die Lehrer verteilt wurden, um dadurch die Eltern und Freunde der Jugend zu unseren Ver anstaltungen einzuladen. Das war sehr wirksam und hatte wohl neben Veröffentlichung von Artikeln und Anzeigen in den Tages zeitungen sowie Plakaten des Börsenveretns an den Plakatsäulen dazu beigetragen, daß dieAusstellungvonJugendbüchern, die ich auf Wunsch des Ortsausschusses gemeinsam mit der Volksbuch handlung in der Schulturnhalle veranstaltete, sehr gut besucht war. Es wurde auf der Ausstellung auch gut vertäust. Ich halte es stets für das Richtige, gleich in der Ausstellung zu verkaufen, denn meist sind die Besucher, die dort ein Buch finden, das ihnen gefällt, sehr erfreut, wenn sie es gleich mitnehmen können. Den sieben Geboten des Herrn Pollin ss. Börsenblatt Nr. 85 vom 10. April) möchte ich noch zwei Gebote hinzufügen: 8. Hat sich ein Ortsausschuß gebildet, so soll er, besonders wenn die Zeit bis zum Buchtage zu knapp ist, ohne besonderen Arbeits ausschuß arbeiten. Ist aber ein solcher engerer Ausschuß gewählt, so soll der Gesamtausschuß auch daran Mitarbeiten, wenn seine Be schlüsse durch den Ortsausschuß zur Durchführung kommen sollen, und dasllr sorgen, daß seine Mitglieder auch vollzählig an den beschlossenen Veranstaltungen selbst teilnehmen und nicht das einfach dem Arbeitsausschuß überlassen. 8. Werben Ausstellungen beschlossen, in die Schulkinder ge führt werden, so soll man die Lehrer vorher bitten, daß sie ihre Schüler über Behandlung von Büchern, zumal solchen aus einer Ausstellung, genau unterrichten, z. B. wie man in einem Buche zu blättern hat, damit keine Knicke oder Eselsohren entstehen, usw. L<! Gebot 1 würde ich den 28. August jGocthes Geburts tags lieber sehen. Ende Oktober liegt zu nahe an der jedes Jahr von dem Reichsbund Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler ver anstalteten Jugendbuchwoche. Eduard Kilger. 374 Kleine öHiticilunKcn Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Die Fachschule des Börsen veretns der Deutschen Buchhändler betrachtet es stets als ihre Aus gabe, in engster Kühlung mit dem Buchhandel zu arbeiten, um die ihr anvertraute Jugend stir die buchhändlerische Praxis vorzu bereiten und zu ertüchtigen. In der letzten Unterrichtswoche der Höheren Fachkurse fand daher unter Leitung des Fachlehrers sür Buchhandelsbetriebslehre Max Geppert eine Übung im Deko rieren von Schaufenstern statt, zu der die Leipziger Ver- lagssirmen K. F. Koehler, L. Staackmann und Phil. Neclam jun. in dankenswertester Weise die erforderlichen Werke zur Verfügung ge stellt hatten. Das Fenster für den Verlag K. F. Koehler stand unter dem Gesichtspunkte »Deutsche Ostern« und zeigte in drei Gruppen Geschenkwerke aus dem Leben und der Geschichte bedeutender Krauen gestalten, Werke sür den geistig beschäftigten Mann und Werke für die Jugend. Die eindrucksvollste Gruppe boten die Werke aus dem Leben der Frau. Bei diesem Fenster fanden die neuen Titel pappen mit den Schutzumschlagbildern des Verlages im schrägen Staffelhang an den Seiten ansprechende Verwertung. — Kür den Verlag L. Staackmann gelang es, aus leuchtend grünem Hintergrund acht Autorengruppen im Theaterrangaufbau wirksam zur Geltung zu bringen. — Für den Verlag Phil. Reclam jun. glückte eine in Blau, Rot und Gold gehaltene, in den Farben höchst schmeichelhafte Gegenüberstellung von je einem Block »Klassiker« und »Junge Deutsche«, die im Vordergründe von einer sparsamen Kette »Junge Deutsche« zusammengehalten wurden. Die Herren Vertreter der Firmen, die zur Besichtigung geladen waren, konnten ihre volle Zufriedenheit aussprechen, die sich auch in Buchgeschenken an die an den Übungen beteiligten jungen Buchhändler und Buchhändle rinnen ausdrückte. Außerdem fand in den letzten Tage» noch ein Besuch der Verlagsunternehmungen der Firma Lange L Meuche statt. Herr Meuche hatte die große Liebenswürdigkeit, seine Prokuristen, die Herren Polter und Künstler, zu ausführlichen Vorträgen über Kalku lation und Vertrieb seiner Verlagswerke zu ermächtigen, wosür Herrn Meuche hierdurch nochmals der besondere Dank der Lehr anstalt ausgesprochen sei. Die Albanische Nationalbibliothek. — Die Albanische National bibliothek und das Rationalmuseum in Tirana sind aus ihrem alten unzulänglichen Gebäude in ihr neues Heim llbergesiedelt. Es ist dies das ehemalige Haus der Amerikanischen Gesandtschaft, welches jetzt sreigeworde» ist, da die Gesandtschaft ein eigenes Palais bezogen hat. Das sür die Bibliothek und das Museum neu hergerichtete Gebäude entspricht seinem Zweck, ist gut ausgestattet worden und enthält u. a. auch einen Vortragssaal. In dem dazugehörigen Garten gelangten die größeren archäologischen Fundstücke aus Albanien zur Aufstellung. Die Bibliothek erfuhr gleichzeitig eine wertvolle Bereicherung durch eine großzügige Spende des Königs, welche 20 000 Bände umfaßt. Die diplomatischen Außenvertretungen Albaniens haben vom Außenamt den Auftrag erhalten, ihr Augenmerk auf Neuerwerbungen sür die Nationalbibliothek zu lenken. Es wurde eine staatliche Bibliothekskommission eingesetzt, die aus dem albani schen Dichter und Verleger Midhat Frasheri (Pseudonym: Lumo Skendo), Professor Luraski und Direktor Blakcori besteht. Dem Ausbau der Nationalbibliothek bringt der neue albanische Unter richtsminister lebhaftes Interesse entgegen; es ist dies der Schrift steller Hil Most, der sich durch seine eigenen Werke wie insbe sondere auch durch Übersetzungen aus dem Deutschen — er ist der albanische Goetheübersetzerl — große Verdienste erworben hat. vr. F. W. Aus Belgien. — Der belgische Buchhandel scheint es auch nicht leicht zu haben, und nach Ansicht der großen Tageszeitung »I-s XXo 8iöcle« steht er sogar im Zeichen einer scharfe» Krise. Dieser Krste werden viele Betrachtungen gewidmet, so auch von dem eben genannten Blatt, das u. a. solgcndes schreibt: Unser berufliches Hauptorgan ist der »Oercle ck« la I-ibrsirie«. Dieser Cercle hat Ideen, aber er hat kein Geld. Er hat kein Geld, weil der belgische Buchhandel arm ist, und der belgische Buchhandel ist arm infolge seiner Schwersälligkeit bei der Bedienung des Kunden und seines Unvermögens, die Neugierde zu erregen. Weiter wird beklagt, daß die belgischen Städte zwar sür die Fachausbildung der Friseure etwas übrig hätten, aber nicht sür jene der Buchhandlungsgehilfen. »Unsere Städte organisieren Fachkurse sür Coisscure, aber sie denken nicht an jene Kultur, die unter und ganz dicht bei den Haaren sitzt. Welcher junge Mann sollte sich übrigens die Mühe nehmen, solchen Kachkursen zu folgen, wenn er mit 500 Kranken im Monat bezahlt wird?«
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