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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1930
- Strukturtyp
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- 1930-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1930
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- Deutsch
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Nr. 8S (R. 42).Leipzig, Donnerstag den 10, April 1930. 97. Jahrgang. Redaktioneller Teil Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Betr. Internationale Hygiene-Ausstellung 1v. Mai bis 6. Oktober 1930 in Dresden. Der Börsenverein hat es übernommen, S Kojen mit ent sprechenden Büchern und Zeitschriften aus den letzten 5 Jahren zu beschicken. Folgendes Schrifttum soll ausgestellt werden: 1. Gruppe: Körperpflege, Das Kind, Die Frau in Familie und Beruf. 2. „ Schädlingsbekämpfung,Klima und Kleidung, Wohnung und Siedlung. 3. „ Leibesübungen. 4. „ Arbeit?- und Gewerbehygiene, ö. „ Lebensmittel. Erläuterungen siehe den Artikel: „Hygiene-Ausstellung in Dresden" auf S. 339/40. Mit Bezug auf die Bekanntmachung im Börsenblatt vom 6. Mürz bitten wir, uns bis spätestens 16. April aufzugeben, welche Bücher und Zeitschriften hierfür angemeldet werden. Es wird für die Zeit von Mai bis Oktober eine Ausstellungsgebühr von M. S.— für das einzelne Werk erhoben; darin sind ein begriffen die Kosten für Auf- und Abbau, für Versicherung und Bewachung. Laut den Vereinbarungen wird im Ansstellungs- gelände nicht verkauft, jedoch nimmt der Verein Dresdner Buch händler Bestellungen entgegen. Die Kosten für Hin- und Rück transport nach Dresden gehen zu Lasten der Aussteller. Die anmeldenden Verleger erhalten unmittelbar Bescheid über Termin und Adresse für die Anlieferung. Leipzig, den 8. April 1930. vr. Heß. Iur Wirtschaftslage. Von Prof. vr. G. Mcn z. fPolitische Lage — Konjunkturberichte — Einzelhandel — Buch gewerbe und Buchhandel — Kulturwirtschast.I Die Politische Lage hat mit dem Kabinettswechsel ein stark verändertes Gesicht erhalten. Hat sich aber vorläufig in den tatsächlichen Grundlagen, den bestimmenden Verhältnissen und den Problemen schon Wesentliches geändert? Vom Wirt schaftsstandpunkt aus gesehen ist noch alles beim alten. Die schwebende Schuld des Reiches ist auf annähernd 1H Milliarden angelaufen, ohne daß erkennbar wäre, daß die Anforderungen in nächster Zeit geringer zu werden versprechen. Die Fundierung dieser Schuld bleibt die dringendste, aber auch die schwierigste Aufgabe. Ohne grundlegende Reform unsrer ganzen Wirtschafts politik ist auf ihre Lösung schwerlich zu rechnen. Das ist mit einigen größeren oder kleineren Einzelgesetzen nicht zu erreichen. Es wird auf die Grundsätze ankommen, die für alles Wirtschaften und alle Wirtschaftspolitik maßgeblich sein sollen. Wie sich in dieser Hinsicht die Dinge gestalten werden, ist noch nicht zu über sehen. Das hat im Augenblick ein gewisses Gefühl der Unsicher heit zur Folge. Es ist aber doch auch schon einiger Wille zur Entscheidung bemerkbar. Das läßt hoffen. Die Wirtschaftslage hat sich im Monat März, wie die Berichte des preußischen Handelsministeriums feststellen, noch nicht gebessert. Saisonmäßige Ansätze dazu zeigten sich zwar; doch drückte die ungeklärte innerpolitische Lage noch zu sehr auf den Geschäftsgang und verhinderte auch eine wesentliche Besse rung der Börsenlage. Auf dem Pfandbricsmarkt trat eine ge ringe Belebung ein. Von den einzelnen Industriezweigen hatten die chemische und die Kaliindnstrie einen befriedigenden Absatz. Die Großhandelspreise zeigten eine sinkende Tendenz und wirkten sich schon etwas auf die Indexziffern der Lebenshaltung aus. Der Geldmarkt war ziemlich flüssig, dagegen zeigte der Kapital markt trotz weiterer Herabsetzung des Diskontsatzes der Reichs bank auf b v. H. noch keine wesentliche Erleichterung. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat ihren Tiefstand überwunden. Die Handelsbilanz war im Monat Februar aktiv. Den nachgebenden Preisstand und vor allem die verminderten Umsätze spiegelt auch der letzte Bericht des Instituts für Konjunkturforschung wieder, wenn er hcrvorhebt, daß die Neubcanspruchung von Wechselkre diten, die noch vor einem Jahre 4 bis 4k4 Milliarden RM. mo natlich betragen hatte, nach dem letzten Bericht im Februar 1930 auf 3,5 Milliarden RM zurückgcgangen sei. Der Wechselumlauf bewegt sich auf einem seit Sommer 1927 nicht mehr erreichten Tiefstände. Im März ist zwar eine leichte saisonmäßige Zu nahme der Wechselziehungcn wahrscheinlich; im ganzen aber dürfte die konjunkturelle Entspannung der Kreditlage weiterhin anhalten. Die allmählich zunehmende Liquidität der Banken und der Gesamtwirtschaft äußert sich in rückläufiger Inanspruch nahme des Diskontkredites bei der Reichsbank. Die Banken sind bemüht, einen wachsenden Teil des Wechselmaterials im eigenen Portefeuille zu behalten, um für die ihnen zufließenden Mittel lohnende Anlage zu finden. Die Erleichterung, die Ende No vember 1929 zunächst nur zögernd einsetzte, hat in den letzten Wochen erhebliche Fortschritte gemacht. Auch das Konfunktur- institut hebt dann hervor, daß die Nachfrage nach festverzinslichen Papieren gewachsen ist; die Kurse sind beträchtlich gestiegen. Die Emissionsinstitute konnten bereits erhebliche Teile ihrer Stützungsbestände abstoßcn und auch die Ausgabe einiger neuer Wcrtpapierserien zu erhöhten Kursen ist geglückt: die Auszah lungskurse an dis Kreditnehmer konnten infolgedessen etwas her- aufgesetzt werden. Für die nächsten Monate darf mit einer wei teren Verflüssigung des Kapitalmarktes gerechnet werden, sodaß in absehbarer Zeit neue Emissionen in größerem Umfange und zu günstigeren Bedingungen für die Darlehnsnehmer unterge bracht werden können. Auch die Aussichten für den Ausland absatz deutscher festverzinslicher Papiere haben sich nach Ansicht des Instituts wesentlich gebessert. Hoffentlich behält es in seinem Optimismus recht. Es meint, daß die Entspannung am Kapital markt insbesondere zu einer Erleichterung der Beschaffung von Hypotheken -für den Wohnungsbau führen werde. Dagegen dürs ten die Wohnungsbauzwischenkredite. die im Vorjahre stark aus- gedebnt worden sind, verringert werden. Die Verbilligung dieser Kredite sowie die Heraufsctzung des Auszahlungskurscs bei Hypo theken wird die Zinsbelastung der künftigen Wohnungsncubauten verringern. Me dadurch erreichte Verbilligung der Mieten er höht den Kreis der Neubauwohnungsanwärter und sichert wohl auch regelmäßigere Mietszahlung. Der Hausbesitzer wird da durch in die Lage versetzt, seinen Zinsverpflichtungen pünktlicher nachzukommen. Dadurch dürfte die Bereitwilligkeit zur Gewäh rung von Wohnungsbauhypothcken wieder zunehmen. Das Schwergewicht des Wohnungsbau-Hypothekengeschäftes hat sich schon im verflossenen Jahre auf die Beleihung von Kleinwoh nungen verschoben. Im laufenden Jahre ist mit einer Verstär kung dieser Tendenz zu rechnen. In der Landwirtschaft dürfte die Konsolidierung kurzfristiger Kredite infolge der Erleichterung 337
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