Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18841020
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188410206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18841020
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-20
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4868 Nichtamtlicher Theil. .4? 245, 20. Oktober. Hertz, W. Challier und D. Frank, in den Rechnungsausschuß die Herren G. Bath, E, Schotte und E. Eggers. Die Versammlung ging nun zu dem nächsten Punkte der interessanten Tagesordnung über: Antrag des Vorstands um Ge nehmigung des vom Vorstände mit der Berliner Packetfahrt- Gesellschaft abgeschlossenen Vertrages. — Laut demselben be rechnet die genannte Gesellschaft den Mitgliedern der Corporation für die Beförderung von Drucksachen aller Art im Gewicht bis zu 300 Gramm per Stück 2!4 Pfennig, so daß für diesen Preis alle Monatsschriften, Lieferungen rc. innerhalb der Stadt Berlin be fördert werden können. Für Pallete bis zu einem Gewicht von 2sL Kilo werden per Stück 5 Pfennig und für Packete bis 10 Kilo 10 Pfennig berechnet. Da nach den allgemeinen Bestimmungen der Packctfahrt-Gesellschast für die Beförderung eines einfachen Packetes sonst mindestens IS Pfennig gezahlt werden müssen, so ist die durch den Vertrag für den Berliner Buchhandel erreichte Ver günstigung eine sehr bedeutende. Dies wurde seitens der Versamm lung anerkannt und die Hoffnung ausgesprochen, daß der Vertrag eine große allgemeine Benutzung der Packetsahrt-Gesellschaft seitens der buchhändlerischen Firmen zur Folge haben, und daß sich für die Sortimentshandlungen die Möglichkeit einer Verminderung des unteren Arbeiterpersonals und damit eine nicht unwesentliche Kostenersparniß Herausstellen werde. Die Versammlung ertheilte denn auch einstimmig die nachgesuchte Genehmigung und ermäch tigte den Vorstand, mit der genannten Gesellschaft auch über die Packet-Ausfuhr und sonstige im Interesse der Bestellanstalt zu vereinbarende Leistungen einen Vertrag abzuschließen. Auch die vom Vorstande nachgesuchte Ermächtigung, eine Aenderung der Beitragspflicht für die Bestellanstalt vorzunehmen, wird einstimmig ertheilt. Die beiden nächsten Punkte der Tagesordnung umfaßten Beschlußfassung über das fernere Verbleiben der Corporation der Berliner Buchhändler im Verbände der Provinzial- und Localvereine im deutschen Buchhandel, und Beschlußfassung über das vom Vorstände des Verbandes an die Corporation gerichtete Ersuchen, eine Stammrolle der in Berlin befindlichen buchhändlerischcn Sortimentsfirmen, welche die Corporation als solche anerkennt, ansertigen zu wollen. Nach einer längeren Debatte über den ersten Punkt, an welcher sich unter Anderen die Herren Eggers, H. Reimer, Pareh, Bahlen, Ferd. Springer, Max Winckelmann, R. Prager und Luckhardt als Redner betheiligen, wird bei der Abstimmung der Austritt der Corporation aus dem Verbände mit Majorität beschlossen. Den zweiten Punkt, das Ersuchen des Verbands-Vorstandes um Anfertigung einer Stammrolle der Berliner Sortiments firmen, hatte der Corporationsvorstand dem Hauptausschusse zur Begutachtung übergeben. Das schriftlich ertheilte Gutachten des Hauptausschusses lag nun der Hauptversammlung vor. Dasselbe weist daraus hin, daß in der Delegirtenversammlung zu Leipzig am 10. Mai d. I. beschlossen wurde, daß jeder Kreis- resp. Localverein eine Stammrolle über die Firmen seines Kreises resp Ortes anzn- legen habe, welche als buchhändlerische von ihm anerkannt sind, und mit welchen usancemäßiger Verkehr gepflegt werden kann, daß jetzt aber vom Vorstande des Verbandes beantragt werde, eine Stammrolle der in Berlin befindlichen Sortimentsfirmen an zufertigen, welche von uns als solche anerkannt werden und mit welchen usancemäßiger Verkehr gepflegt werden kann. Es sei bekannt, daß das Buchhändlergewerbe gerade in Berlin weit verzweigt sei und eigenartig sich gestaltet habe. - Berlin habe Buch-, Kunst-, Musikalien-, Landkartenhändler, Antiquariatsgeschäfte in altem und in neuerem Sinne, Reise- und Colportage - Geschäfte, Eisenbahnbuchhandlungen, Leih bibliotheken, Buchbindereien mit offenen Läden, alle miteinander jeweilig mehr oder minder Sortimentsgeschäste betreibend, ohne daß es möglich wäre, von irgend einer Seite darin wirksame Behinderung eintreten zu lassen. Die Namhaftmachung der Firmen in der Stammrolle solle abhängig sein von der An- erkenntniß der Zugehörigkeit zum Buchhandel; es solle also sei tens des Corporationsvorstandes Censur geübt werden über die Grenze, bis wohin usancemäßiger Verkehr zwischen den buch händlerischen Etablissements geführt werden kann in einer Stadt wie Berlin, wo sich die buchhändlerischen Geschäfte, wie oben ge sagt, weit verzweigt nach Hunderten beziffern, von denen obenein nur ein Theil der hiesigen Corporation selbst angehörig sei. Daß solche Bcdingnisse zu erfüllen allenthalben mit den größten Schwierigkeiten verbunden sein werde, liege auf der Hand. Selbst in enger begrenzten Bezirken mit geringerer Mit gliederzahl als in Berlin, werde man bei Aufstellung gedachter Rollen, gewissenhaft ausgefnhrt, schweren Bedenken kaum ent gehen können. Diese Bedingnisse in ihrem Zusammenhang betrachtet und er wogen, einerseits an den localen Verhältnissen Berlins und andererseits an den vielseitigen Meinungen der Provinzial- und Localvereine, enthielten für den Vorstand einer von Seiten des Staats mit den Rechten einer juristischen Person versehenen Corporation geradezu die Unmöglichkeit, eine Stammrolle in dem gedachten Sinne aufzustellen. An dieses Gutachten des Hauptausschusses schloß sich eine De batte, nach welcher die Abstimmung zeigte, daß die Versammlung einstimmig die Ansicht ihres Hauptausschusses theilt und die An fertigung der vom Vorstand gewünschten Stammrolle ablehnt. Nachdem noch Herr Parey den scheidenden Vorstandsmit gliedern B. Brigl und E. Paetel den Dank der Corporations- genossen ausgesprochen, welcher durch einhelliges Erheben von den Sitzen bethätigt wurde, schloß der Vorsteher die Versammlung gegen 9 Uhr Abends. Gottfried Wilhelm Lcibniz in seinen Beziehungen zum Buchhandel. In jene Zeit, da Deutschland an den Wunden des dreißig jährigen Krieges blutete, da Handel und Verkehr stockte, Künste und Wissenschaften darniederlagen — fällt die Geburt von Gott fried Wilhelm Leibniz, der den Ruhm hat, zu den größten Gelehrten und umfassendsten Denkern aller Zeiten gezählt zu werden. Aus allen Gebieten des Wissens war er thätig und nach allen Richtungen hin suchte er den Mißständen seiner Zeit zu steuern. In diesem Bestreben wandte er sich auch auf buch händlerisches Gebiet, um hier dem ihm nahegehenden Verfall, der mit dem der Wissenschaften Hand in Hand ging, entgegenzutreten. Von seiner Vaterstadt Leipzig begab er sich nach Altorf und bestand dort mit Erfolg sein juristisches Doktorexamen, zu dem er in seiner Vaterstadt wegen allzugroßer Jugend nicht zugelassen worden war. In Nürnberg, wo er zunächst Aufenthalt genommen hatte, lernte er den Baron I. C. von Boineburg, ehemalig knr- mainzischcn Minister, kenne», welcher Gefallen an dem allseitig ge bildeten jungen Manne fand und ihn zur Uebersicdelung nach Mainz zu bestimmen wußte. Hier sehen ivir Leibniz und mit ihm seinen Gönner v. Boine burg bestrebt, die Direktion des deutschen Bücherwesens an Mainz zu ziehen. Der begeisterte Jünger der Wissenschaft erhoffte durch die beabsichtigte Gründung eines Bnchcrcommissariatcs für die Ent wicklung des Buchhandels die erfreulichsten Folgen. Denn nach
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder