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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1884
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1884
- Sprache
- Deutsch
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2318 Amtlicher Theil. ^ 116, 19. Mai. spreche das ganz offen aus, es muß hier gesagt werden, denn es ist der Fall. Meine Herren! Wir haben jetzt eine etwa l^jährige Praxis in dieser Beziehung hinter uns, und ich darf versichern, daß viele von denjenigen Verlegern, die s. Z. die Erklärung des Verbandes unterzeichnet haben, — auch ich gehöre mit unserer Firma dazu, — sehr wenig erfreuliche Erfahrungen machen mußten. (Hört!) Es folgten viele unangenehme Differenzen, viele peinliche Correspondenzen, und in der Hauptsache haben wir uns sagen müssen: für das, was anfgegeben wurde, haben wir einen Ersatz nicht gefunden. Meine Herren! Ich muß das ganz offen aussprechen und thue es um so ruhiger, weil ich für den Antrag stimmen werde; darin aber folge ich meiner Ueberzeugung, weil ich annehme, daß dieser Schaden des Buchhandels bekämpft werden muß. Da sich nun aber gezeigt hat, daß der Verband nicht mit Erfolg kämpfen kann, weil die entsprechende Macht nicht hinter ihm steht, so ist es nothwendig, daß die Behörde, die für uns die höchste im Buchhandel ist, die Bekänipfung in den Rahmen ihrer Thätigkeit aufnehmen muß. Warum? Weil man ihr sonst später den Vorwurf machen würde, und mit Recht, daß sie in dieser schweren Zeit die Hände in den Schooß gelegt hätte. Meine Herren! Was nun die in der Delegirtenversammlung beschlossene Aenderung des Borstandsantrags betrifft, so muß ich offen gestehen, daß ich persönlich mit der Bildung einer Commission nicht sehr einverstanden bin. Ich hätte es lieber gesehen, wenn diese Frage auch in der Executive vom Vorstand des Börsenvereins allein zum Austrag gebracht worden wäre. Gestatten Sie mir aber gegenüber dem Referat des Herrn Kröner aus die beantragte Zusammensetzung der Commission zurück zu kommen. Herr Kröner hat schon in der Delegirtenversammlung, und auch hier, den Berlegervereinen zum Borwurf gemacht, daß sie sich für die Frage nicht interessirten, weil sie grundsätzlich abgelehnt hätten, sich damit zu beschäftigen. Meine Herren! Ich habe sieben Jahre die Ehre gehabt, als Vorsitzender dem Berliner Verlegerverein vorzustehen und kann aller dings bestätigen, daß es wiederholt von den Vereinen als Grundsatz ausgesprochen worden ist, sich mit diesen Fragen nicht zu beschäftigen. Aber warum denn? Doch nur deshalb, weil die Verlegervereine sich aus einfacher geschäftlicher Basis gebildet haben. Hätten sie sich nicht Verlegervereine, sondern Abrechnungsvereine genannt, — und daß das nicht geschah, ist ja ein reiner Zufall, — so würde es Niemandem einfallen zu verlangen, die Verlegervereine sollten jetzt in dieser Frage Stellung nehmen. Wir haben im Verein nur geschäftliche Zwecke, und auf Grund der allein hierauf hinzielenden Bestimmungen sind die Mitglieder dem Verein bcigetreten. Es sind gerade in den Verlegervereinen sehr heterogene Elemente, und ich bin fest über zeugt, wenn die Vereine von ihrem bisherigen Grundsätze abgehen, der Oesfentlichkeit gegenüber nichts weiter sein zu wollen, als Abrechnungsvereine, so wird der Vortheil, der für die Verleger bisher in diesen Vereinen gelegen hat, verloren gehen. Wenn sich ein großer deutscher Verlegerverein bildete, der allein aus seine Fahne die Bekämpfung der Schleudere! schriebe, so wäre ich der Erste, der beitreten würde; aber die Vereinigungen, welche jetzt existiren, haben ganz andere Zwecke, und nach meiner Ansicht halten sie mit Recht daran fest. Wenn ihnen also deshalb, weil sie dies thun, der Vorwurf gemacht ist, sie hätten kein Herz für die Nothlage im Buchhandel, so muß ich dies, soweit cs den Berliner Verlegerverein betrifft, mit aller Entschieden heit zurückweisen. Ich halte daher auch die Erweiterung des Antrags für richtig und logisch, daß, wenn ein Berlegerverein sich weigert, einen Delegirten zu schicken, — und diese Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, — daß dann der Vorstand des Börsen vereins einen Verleger zum Mitglied der Commission ernennt. Ohne diesen Zusatz würde ich die Bestimmung für eine sehr wenig glückliche halten müssen. Meine Herren! Ich habe mich für verpflichtet gehalten, die Gründe, welche so vielfach in Verlegerkreisen das Motiv abgeben, sich der Sache gegenüber ablehnend zu verhalten, hier offen vor Ihnen darzulegen, gerade deshalb, weil ich als Ver leger für den Antrag stimmen werde. Herr llr. Brockhaus-Leipzig: (Gegen den Antrag.) Meine Herren! Ich ergreife das Wort nicht, um den vergeblichen Versuch zu machen, Sie für Ablehnung des Antrags zu stimmen, sondern nur, um meine und, wie ich weiß, vieler Anderer Ab stimmung gegen den Antrag zu motivireu. Ich bitte Sie, daß Sie auch die Gründe anerkennen, die mich und viele meiner Freunde dazu führen, gegen den Antrag zu stimmen, obwohl wir ebenso entschiedene Gegner der Schleuderei sind, und jeder von uns an seiner Stelle gegen die Schleuderet thut, was er für richtig und wirksam hält. Ich habe auf der vorigen Hauptver sammlung mich dagegen ausgesprochen, daß Sic jene Resolution annchmen, die jetzt diesen Antrag herbeigesllhrt hat. Ich habe es darum gethan, weil, wie ich schon damals andeutete, mir in dieser Resolution die Aufforderung zu einer Statutenändernng zu liegen schien. Mir ist damals von Seiten des Vorstandes erwidert worden, das sei kein Antrag, sondern nur eine Resolution; es sei nur der Wunsch darin ausgesprochen, daß der Vorstand diesen Fragen näher trete. Ich kann also insofern auch der vorjährigen Abstimmung keine so große Wichtigkeit beilegen, wie es von Seiten des Vorstandes geschieht. Meine Herren! Wenn ich gegen den Antrag bin, so bin ich es hauptsächlich deswegen, weil ich glaube, daß er zu nichts führen wird, und also gerade im Interesse der Würde des Börsenvereins und seines Vorstands wäre es mir sehr lieb, wenn der Antrag nicht angenommen würde. Meine Herren! Nach der Erklärung, die wir vorhin gehört haben, ist cs doch ganz klar, daß zahlreiche angesehene Verleger einer derartigen Anforderung des Börsenvereins nicht entsprechen werden, weil sie prinzipiell der Ansicht sind, daß das eine An gelegenheit ist, bei welcher die Einmischung des Börsenvereinsvorstands nicht am Platze ist. Wir setzen also durch Annahme dieses Antrages den Vorstand des Börsenvereins einer, wenn der Ausdruck nicht zu hart ist, bedenklichen Mißachtung seitens zahlreicher angesehener Mitglieder des Vereins aus. Ich bin überzeugt, jeder Verleger wird seinerseits von selbst thun, was er gegen die Schleudere! thun kann; wir thun es auch ohne Aufforderung des Vorstands. Meine Herren! Es ist vorhin die Rede gewesen von dem Kompromiß, der geschlossen worden sei bei der Statuten revision. Ich bin damals Mitglied aller dieser Commissionen gewesen und kann meinerseits nicht umhin, trotz der Erklärungen, die von Herrn Kröner und Herrn Morgenstern abgegeben worden sind, doch dabei zu beharren: Es ist damals übereingekommen worden, es solle die Bekämpfung der Schleudere! nicht durch den Börsenvcrein stattfinden. Es ist das damals ausdrücklich von allen Seiten angenommen worden. Herr Kröner bezog sich vorhin daraus, daß ausdrücklich in den Motiven stehe, daß auch durch das jetzige Statut die Bekämpfung der Schleuderet nicht ausgeschlossen sei. Ich glaube, das ist mißverstanden. Es ist damals gesagt
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