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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1918
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktionell« Teil. 26 213, 12. September 1918. formalen« angepaßt werden. Der Gedanke war in dieser Weite von vornherein zum Tode verurteilt, denn Papier, Eisen, Holz und Stein haben so unterschiedliche Ausdehnungen in der Ver arbeitung, daß an Übereinstimmung und Anpassung gar nicht zu denken ist. Dazu war auch der Ausgangspunkt unglücklich gewählt: das Zentimeter und seine Schräge (Diagonale) als Breiten- und Höhenmaß. Die damit gebildete Fläche ergibt eine Gevicrtgröße sQuartsormat), widerspricht damit aber der Zweckmäßigkeit und dem Schönheitssinn, mindestens für hand- gebrauchte Bücher; sie widersprach dem Bewährten und Ge wohnten so sehr, daß die Abneigung überwog. In der Typo graphischen Gesellschaft zu Leipzig haben wir uns damals eingehend mit den Vorschlägen der »Brücke« und mit den Größenverhältnisscn beschäftigt. Immer wieder tauchte die Frage auf: warum nur ist man nicht vom goldenen Schnitt ausgcgangen, diesem unwiderleglichen und nicht zu umgehenden Maß für alles, was »im Verhältnis stehen« soll? I» der Tat ist für unsere Frage nichts einfacher, als auf Grund des goldenen Schnittes zu vernünftigen Maß- oder Größenvcrhältnissen zu gelangen. Er bedeutet bekanntlich das Verhältnis der Breite zur Höhe wie 5:8. Verbinden wir diese Zahlen mit einem gängigen Längenmaße, etwa dem Zentimeter, so ist damit sofort die Einheit für Buch- ausmaße gegeben. (Der Zukunftstraum von »Weltfor- maten« kann sich nur verwirklichen, wenn auch die an dern Matze, Münzen und Gewichte eine weltbürgerliche Rege lung erfahren, und der stehen wir jetzt ferner — oder näher — denn je.) Es handelt sich für das Buchgewerbe darum, Größenunter- schiede aufzustellcn, die es gestatten, eine schriftliche Arbeit in Form und Umfang zweckentsprechend zu gestalten, ohne das bisherige verwirrende Vielerlei, aber doch ausreichend für jeden Fall und Zweck. Diese Möglichkeit bietet sich dar in der Steigerung der vorgeschlagenen Einheit um je eine halbe Breitencinheit. Das ergibt folgende Reihe (Einheit also S:8 - 1X8): Breite Höhe 1x8— 5x 8cm I!4 x8- 7.5x12 ,. 2x8- I0xIS„1 2- /, x8-I2.6x20 ,. Wcrk- 3x8- 15x24 „ l formale 3- 4 x8-I7.5x28 „ ^ 4x8-- 20x32 „ BreOc Höhe 6x8— 30x48 cm 6(4x8-32,5x52 ., 7x8-- 35x66 „ 7- /r X8---37,6x60 „ 8x8- 40x64 „ 8- 4x8-42,5x68 „ 9x8- 45x72 „ 4/2 x8-22,6x36 ,, 9-4x8-47,6x76, 6x8- 25x40 „ 10x8- 60x80 , 5/ xk-27,8x41 „ Zu beginnen hätte die Reihe mit H X 148 — 2,5: 4 cm oder, um diese Größe für Geldtaschenkalcnder griffiger zu gestalten, mit IX!48 — 5:4 cm. Das, was wir jetzt als »Werkformate« zu begreifen gewöhnt sind, läge zwischen 10X16 und 17,5X28 cm. Ich stelle dazu dis in den Htnrichsschen bzw. jetzt in den Deutsche Bücherei-Ver zeichnissen eingefllhrten Größenunterscheidungen und die für die preußischen Büchereien vorgeschriebenen mit ihren beruflichen Bezeichnungen: HInrich» bezw. Deutlche Bücherei: Preußen Mein Vorschlag: I. fbiS 8 cm Höhe bi? 4 em Grsößes 1 2. in Zentimetern . 8 . . 2 3. angegeben j . 12 . 3 4. bis 15 cm 16" . 16 4 6. .18,5. kl. 8' „ 20 5 6. . 22,5 . 8° . 24 I 6 7. . 25 . gr. 8» bis 25 cm 8" . 28 7 8. . 30 . Lex.-8° . 35 4° „ 32 8 9. (Höhen darüber „ 45 „ Folio „ 36 » 10. werden in Zenti- über 46 .gr.Folio .. 40 . 10 II. meiern anzegeb.s 44 - II Wie die Zusammenstellung zeigt, bietet der Vorschlag nicht nur eine größere Anzahl Unterschiede, sondern diese sind auch gesichert und ferner leicht zu behalten: sie steigen von 4 zu 4 Einheiten — Zentimetern, die Breite ergibt sich — vgl. auch die Nummer — aus der Teilung des Höhcnmaßes durch 4 und Malnehmen mit 211, besser 2,5, z. B.: Größe 6 (— 6X4 —) 24 cm Höhe hat 6X2,5 — 15 cm Breite; 44 cm Höhe haben 11X2,5 ^ 27,5 cm als Breite. Die Sicherung der Maße halte ich für einen schätzenswerten Vorteil gegenüber den unsichern Größenbezeichnungcn der Buch, beschreibung, die geschichtlich auf die Anzahl der Buchblätker eines Druckbogens zurückgehU, über die Seiten grö ße aber nicht das geringste aussagt und mit den heutigen Verhältnissen nicht mehr zusammenstimmt. Die Abweichungen der Maße meines Vorschlag; gegenüber den in der Vuchbeschreibung festgehaltenen Größen sind unerheb lich ; die Anpassung würde also keine Umwälzung bedeuten, aber die Größen zweckmäßiger und vorstellbarer anzeigen. Die Größen 4 bis 8 entsprechen den gebräuchlichen »Werkformaten«. Die Größe 4 z. B. entspricht bis auf ein paar Millimeter in der Breite der Fläche der neuen Reclamhefte. Die Matze er geben sowohl eine gut abgewogene wie gut nutzbare Satzfläche und sind auch in ihrer Handlichkeit für Luxus, und Schmuck- büchcr durchaus brauchbar, so wenig gerade diese bei Beratun gen über die räumliche Buchgestaltung zu berücksichtigen sind. Daß die Papterher steiler gegen die Ausschließlich, keit geregelter Papiergrößen sich allzu energisch sträuben wer den, glaube ich nicht, denn gemeinhin sind sie findige Leute. Ein mal dürfte es sich auch für sie empfehlen, die verzwickten, viel- gcstaltigen und umständlichen und — unverständlichen Bezeich nungen ihrer Handelsgegenstände, die ja nicht nur aus Druck- Papier bestehen, zu beschränken. Man denke nur an die nebelhaften Färbungsnamen: wer da glaubt, daß weiß — weiß ist, der irrt sich ganz gewaltig. Jedes Musterbuch eines Papierlieferers belehrt ihn, daß es neben weiß auch reinweiß, schneeweiß und bluten« weiß gibt, daneben ein Schwanenweiß, Alabasterweib, Edelweiß und Elfenbein. Und da einmal die Naturkunde bemüht wird, so gibt es auch eine Färbung »Kaiserin Augusta«, die in Verbindung mit »weiß« allerdings nur der Nosenkcnner zu würdigen ver- stehen wird, der auch mit der Färbung »Schneckönigin«, dem zweiten Namen dieser Rose, nicht in Verlegenheit kommt. Daß diese deutschen Feinheiten mindestens noch durch blanc und -vkitc vermehrt werden, ist selbstverständlich. Das ist nur eine Auswahl von Abstufungen der Farbe Weiß; mit den andern ist es eher noch schlimmer, und die Welscherei schlägt dabei wahre Purzelbäume. Soviel über die »Farbenfreudigkeit« im Papier- gcschäft. Hierzu kommt nun noch die Zusammensetzung: Holz- haltig und holzfrei, für die es schon Unterscheidungen gibt wenigstens mit »mäßig« und »rein« und (es war einmal!) in bezug auf den Luinpen- und Haderngehalt, und die Darbietung: maschinenglatt, satiniert (mäßig, scharf, mit Hochglanz), Kunst druck, Matt-Kunstdruck, Dünndruck, Dickdruck, geleimt, hald- geleimt, und was es noch alles gibt. Schon dieser Ausschnitt aus der Kunstsprache des Papier» zeigt, welche Qual die Papierwahl für den Auftraggeber — ich denke dabei nicht nur an Buchhändler und Buchdrucker — bedeutet. Und nun das zweite: seit über drei Jahrzehnten gibt es zwölf »Normal- formate«, tatsächlich! Nur — niemand beschränkt sich auf diese Muster. Ganz natürlich; denn wenn der eine beginnt, ein übriges zu tun, läßt sich der andere nicht lumpen. Nun sind diese Bogengrößen allerdings nicht glücklich gewählt; man hat lediglich das Bestreben gehabt, die Achtelgrötze (Oktav) von Zentimeter zu Zentimeter wachsen zu lassen. Infolgedessen trifft auch nur eine Nummer eins der in der Buchbeschreibung ge brauchten Maße, nämlich die als Großoktav bezeichnet» Größe, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt, der ich noch die von mir angeregten Größen gegenüberstelle. ° 2 Blätter aus dem Bogen, bezeichnet 2', — Folio — 4 Letten, Aach K 12, 4 der Instruktionen für die alphabet. Kataloge der 4 Blätter, 4", — Quart — 8 S., 8 Blätter, 8', — Oktav — 1k s., preuß. Bibliotheken vom 19. Mai 1899, 2. Ansg. 1999, werden nur ^ 18 Blätter, 19', — Scdez — 32 S., »sw. Beim Auskommen dies« -bei ganz ungewöhnlichen Formaten Höhe und Breite in Zentimetern > Bezeichnungen gab es nur »einfache« Bogen, nicht die heute üblichen angegeben«. ^ Doppelbogen, die auch die Blattzahl verdoppelten. »48
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