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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1929
- Strukturtyp
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- 1929-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1929
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- Deutsch
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>5 220,21. September 19SS. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.b.Dtschn. Buchhandel. Jahre 1875 finden wir im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels zum ersten Mal die Bezeichnung »K. K. Hofkunst- u. Musikalienhandlung«, wann der Titel verliehen wurde, läßt sich nicht mehr feststellen. 1892 wurde der Sohn des Gründers, der schon mehrere Jahre seinem Vater zur Seite gestanden hatte, Inhaber der Firma. Im Jahre 1901 starb Gustav Lewy. Nach seinem Tode verkaufte sein Sohn den Verlag teils an I. Weinberger, teils an C. F. K. Leuckart; das Sortiment ging 1907 an Emil Hertzka über. Im gleichen Jahre trat der jetzige Besitzer, Herr Wilhelm Staackmann, in die Firma ein, der am 1. April 1909 Alleininhaber wurde und die Firma »Schubert haus vorm. Gust. Lewy« benannte; seit 1926 trägt sie den heutigen Namen. Arbeitsgemeinschaft der Bayer. Bauernhochschulbcwegung in Ansbach, Eyberstraße 57. — Vor Anknüpfung von Verbindungen mit diesem Unternehmen empfiehlt es sich, bei der Geschäftsstelle des B.-V. anzufragen. Kunsthändler — Werbt mit unserem Weihnachtswerbeheft! — Unser Werbeheft, das voraussichtlich den Titel erhält »Bilder um Dich!« erscheint spätestens Mitte Oktober. Das Heft umfaßt 48 Seiten auf gutem weißen zweiseitig gestrichenen Kunstdruckpapier. Es ent hält etwa 10 Seiten Text, der folgende Themata behandelt: Wie sieht's bei Dir zu Hause aus. Das Bild als Geschenk. Ein Wanderung durch Berliner Kunstanstalten. Die Künstlerunterschrift. Die richtige Rahmung. Daran schließt sich ein Anzeigenteil von etwa 34 bis 35 Anzeigen seiten mit zahlreichen Abbildungen von Kunstblättern unter genauer Angabe der Reproduktionsart, der Maße und des Preises- an. Der Umschlag des Heftes besteht aus einem sehr wirkungsvollen, farbigen Kunstkarton. Text und Abbildungen des Anzeigenteils gemeinsam werden einen starken Anreiz auf Ihre Kunden zum Kauf der Kunst blätter ausüben. Ist der Kunde erst einmal in Ihrem Geschäft, so haben Sie leicht die Möglichkeit, ihn auch zum Kauf weiterer Blätter anzuregen. Der Preis des Werbeheftes beträgt für Mitglieder des Neichsver- eins 12^ Pfennig, für Nichtmitglieder 20 Pfennig je Stück zuzüg lich der Verpackungs- und Ubersendungskosten, die aber nur gering sind. Zur Verstärkung Ihrer persönlichen Werbung können Sie auf der ersten Seite des Umschlagkartons Ihre Firma eindrucken lassen. Der Preis des Eindrucks kostet NM. 5.— für den besonderen Satz, die Druckkosten belaufen sich auf RM. —.60 für je 50 Exemplare. Aus unserem ersten Aufruf haben wir bereits gesehen, welchem lebhaften Interesse des Kunsthandels unser Weihnachtswerbeheft be gegnet. Bestellen Sie die von Ihnen benötigten Exemplare bitte um gehend, damit Sie rechtzeitig über dieses wirkungsvolle Werbemittel für Ihre Weihnachtswerbung verfügert. Berlin, Potsdamer Straße 13. Neichsverein Deutscher Kunst Verleger und Kunsthändler E. V. Die Ortsgruppe Leipzig des Allgemeinen Deutschen Buchhand- lnngsgehilfcn-Pcrbandes (Fachgruppe Buchhandel im D. H. V.) er- öffnete ihr Winterprogramm 1929/30 mit einem Vortrag des Herrn Musikschriftstellers Ernst Smigelski, Leipzig: »13 Jahre hinter Klostermauern« im neuen D. H. V.-Heim Dittrichring 17. Der Vortragende schilderte in packender Weise den zahlreich Erschienenen das selbsterlebte stille Helden- und gottergebene Büßertum der from men Mönche, die größtenteils im Kloster, jede Welt vergessend, ihr Lebcnsideal suchen. Der Vortrag wurde umrahmt von eigenen Kom positionen, gesungen von Frl. Konzertsängerin Spengler. Vom dänischen Buchhandel. — Auf die augenblicklichen Verhält nisse im dänischen Buchabsatz wirft ein Artikel in der dänischen Nationaltibende vom 14. September ein besonderes Schlaglicht. Der Artikel trägt die zunächst seltsam anmutende Überschrift »Bücher in Quarantäne«. Darin wird ausgeführt, daß in Dänemark mit seinem stark entwickelten Volksbibliothekswesen — auf die 3,6 Millionen Einwohner kommen über 300 gut eingerichtete Bibliotheken — dadurch schwierige Verhältnisse eingetreten sind, daß bei besonderen Schlagern das Publikum diese hauptsächlich bei den Bibliotheken entleiht, statt sic sich zu kaufen, sodaß darob bei Schriftstellern, Verlegern und Buch händlern große Unzufriedenheit herrscht. Der Artikel fährt dann fort: »Es ist nun erfreulicherweise geglückt, eine Abmachung zustande zu bringen, die im großen und ganzen alle Beteiligten befriedigen wird. Am 1. September lief die alte Vereinbarung zwischen Buch händlern und Bibliotheken ab und während der Verhandlungen über die neuen Abmachungen machten die Buchhändler zurBedingung, daß die Bibliotheken aufhören, die neuen Bücher am gleichen Tage zu kaufen, wo sie erscheinen. Die Buchhändler haben verlangt, daß die neuen Bücher einer Quarantäne von 4 Monaten unterworfen würden, bevor sie von den Volksbibliotheken ausgeliehen werden können. Diese Forderung haben die Bibliotheken angenommen, und die dies bezügliche Bestimmung wird in die neuen Abmachungen zwischen der Buchhändler-Vereinigung und Dänemarks Bibliotheks-Vereinigung eingefügt werden. Aus Äußerungen darüber, die die Redaktion sofort erbeten hatte, geht hervor, daß man sowohl von Seiten der Schrift steller, Verleger und Buchhändler wie in Wirklichkeit auch von Seiten der Bibliotheksleitungen mit der neuen Bestimmung zufrieden ist. Die Einzigen, die Grund zu einiger Unzufriedenheit haben, sind — die Buchentleiher. Sie sind glücklicherweise nicht gefragt worden: denn sie sollen ja 4 Monate lang vom Schalter der Buchausleihe zum Buchladen dirigiert werden. Aber auch für sie dürfte die Ordnung, aufs Ganze gesehen, ein Gutes haben, insofern nämlich, als sie un zweifelhaft dazu dienen wird, daß die Mittel, die die Bibliotheken zum Einkauf zur Verfügung haben, in der zweckmäßigsten Weise ver wendet werden. ,Wenn wir nun 4 Monate Bedenkzeit bekommen/ äußerte sich Bibliothekar H. Rolfs von der Kopenhagener Stadt- Bibliothek, ,besteht die Möglichkeit, daß die Einkäufe abgeklärter werden, kann man wohl sagen, als jetzt. Die Bibliotheken kaufen oft ein Buch, weil Publikum und Besprechungen es zu einem Schlager gemacht haben. Vielleicht ist es längst kein Schlager mehr, wenn die 4 Monate vergangen sind und so kaufen wir es nicht, wenn es keine anderen Eigenschaften bat, die zu einem Ankauf berechtigen? Herr Rolfs teilte z. B. mit, daß die Kopenhagener Stadt-Bibliothek allein von Remarques Buch 50 Exemplare kaufte, die nicht einmal für die Ausleihe eines Nachmittags reichten. Mag nun sein, daß dieses Buch sicherlich auch in Zukunft Leser finden wird, aber es kann andere geben, rein aktuell bestimmte Bucherfolge, die die Bibliotheken nicht durch Masseneinkauf zu schützen brauchen. Die Aufgabe der Biblio theken ist, die gediegene Literatur der Bevölkerung zugänglich zu machen. Die literarische Sensation zu pflegen, kann nicht Sache der Bibliotheken sein.« 6. ü. Aus Frankreich. — Dem Zug der Zeiten im geistigen Frankreich gehorchend, oder genauer, um dem hier immer heftiger sich kund gebendem literarischen Snobismus zu genügen, ist vor einiger Zeit die satirische Wochenschrift »Le Mer>le« (Die Amsel) ins rein lite- rische Lager übergegangen und bezeichnet sich nunmehr mit ihrem Untertitel als »Literarische Wochenschrift«. Der Umfang dieses Blattes im Format von rund 30 auf 40 Zentimeter belief sich anfangs auf zwanzig reich illustrierte Seiten, jetzt sind es etwa dreißig; der Preis beträgt 1 Franken. Als künftiges Programm der »Amsel« wurde das Auspseifen vieler literarischer Typen von heute bezeichnet, unter ihnen: die Vorortsbewohner, die Weltreisen-Nomane zusam- menschustern; die moralisierenden Pornographen, die in französi schem Patriotismus machenden Ausländer u. a. Der erste Artikel der neuen Literarischen Wochenschrift war »La Chose litte- rair-e« betitelt, nach dem neuen Werk des Verlegers Grasset, an dessen hier seinerzeit wiedergegebene Hauptpunkte man sich wohl noch er innern wird. Der Artikel schildert den Besuch bei einer Reihe von Verlegern und Sortimentern. Nach dem Verlagsleiter von Grasset ist das billige Buch für die bessere Ausgabe nicht nur keine Gefahr, sondern es macht für die bessere Ausgabe Reklame, es regt den Buchliebhaber an, die Luxusausgabe zu. kaufen. Bei Albin Michel wurde über den Beruf des Buchhändlers im allgemeinen dis kutiert. »Die Verleger schießen heute bei uns wie die Pilze aus dem Boden, und zwar überall. Aber sie dauern so lange wie die Rosen. ... .Es gibt eben Berufe, die man nicht so mir nichts dir nichts er greift. Man kann ein gutes Buch verlegen und einen guten Drucker haben, die Hauptsache aber bleibt doch das Wissen um den Absatz. Was die Buchhändler angeht, so werden die wirklichen immer seltener. Eine Firma wie die unsrige hätte alles Interesse daran, in fast allen großen Städten Frankreichs Filialen zu gründen. Aber woher sollen wir die zur Leitung dieser Filialen notwendigen Leute nehmen? Sollen wir etwa jene »petites femmes« nehmen, deren Liebhaber ihnen nunmehr einen Buchladen einzurichten pflegen? Das wäre miir eine nette Geschichte!« Weiter erfuhr der Nundfrager, daß auch im heu tigen Frankreich ein Ohnet besser geht als etwa Balzac, man setze von ihm jährlich immer noch 30 bis 40 060 Bücher ab. Mit der Zeit ist der »Merle« immer literarischer und ernsthafter geworden, er veröffentlicht jetzt in einer einzigen Nummer neben ande ren Beiträgen einen ganzen Roman. Sein Herausgeber hat an scheinend einen eigenen Buchverlag aufgemacht oder einen schon be stehenden übernommen, »1.68 Lckition8 de 1'8pi«. In diesem Verlag wird in den nächsten Wochen die Übersetzung von »Vier von der Infanterie« von Ernst Johannfen herauskommen, für die in der Presse eine ganz außerordentliche und geschickte Reklame gemacht wirb. 1027
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