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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1929
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- 1929-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1929
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VckttlattMdmVMsckmKMlQW. Nr. 228 (N. 118). Leipzig, Sonnabend den 21. September 1929. 86. Jahrgang. ÄÄaktwnAerTA Otto Meißner zum Gedenken. Otto Meißner ist am 22. Juli d. I. fast 80jährig gestorben. Er wurde am 10. März 1850 als ältester Sohn des Hamburger Buchhändlers Otto Carl Meißner geboren, der seine Buchhand lung im Jahre 1848 gegründet hat. Otto Meißners Lehr- und Wanderjahre führten ihn 1866 bis 1870 nach Göttingen zu Vandenhoeck L Ruprecht, wo er seine Lehrzeit durchmachte. Dann folgten Gehilfeujahre in Berlin bei der Springerschen Buchhandlung (Max Winkelmann), in Wien bei Gerold L Co. und schließlich in Straßburg i. Elf. bei der Buchhand lung C. F. Schmidt. Von Straß burg kehrt« Otto Meißner in das väterliche Geschäft zurück. Im Jahre 1896 traten er und seine beiden Brüder als Teilhaber in die Firma Otto Meißner ein. Nach dem Tode des Vaters führte Otto Meißner -das angesehene Geschäft zu nächst mit seinen beiden Brüdern und seit 1921 mit seinem ältesten Sohne fort. Er hat den Ruf seiner Firma stets hoch gehalten und ihn zu meh ren gesucht. Otto Meißner war von Jugend auf ein eifriger Turner und hat da durch seinen Körper für ein langes Loben gestählt. Ferner war er ein Wanderer und Heidefreund. Dieser Tätigkeit verdanken wir das von seinen Wandergenossen verfaßte »Hamburger Wanderbuch-. Ec hat damit das umfangreiche Wanderge- biet -der Heide den Touristen erschlos sen, und für die Schönheit der Heide hat er durch Herausgabe photogra phischer Heidewerke geworben. Otto Meißner hatte in seinem langen Leben verschiedene Ehrenämter übernommen. Im Jahr 1904 wurde er vom Ham burger Senat zum Mitglied des vorbereitenden Ausschusses für die Detaillistenkammer ernannt. Doch hier soll mehr von der Tätigkeit Otto Meißners im buchhändlerischen Vereinsleben die Rede sein. Otto Meißner war ein Bereinsmensch. 1895 ist er Mitglied des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins, 1896 des Buch händler - Verbandes »Kreis Norden» geworden. Im Ham- burg-Altonaer Buchhändler-Verein wurde er sofort in den Vor stand gewählt. Von 1897 bis 1901 war er I. Schriftführer, von 1902 bis 1905 I. Vorsitzender, von 1908 bis 1907 2. Vorsitzen der. Er war kein Freund von Neuerungen. Er hielt am Alten, Bewährten fest. In seiner Amtszeit hatte er es deshalb nicht leicht, denn es kam eine neue Jugend auf, die sich mit Geduld und Zähigkeit und mit sachlichen Mitteln kämpfend langsam aber sicher durchsetzte. Aber aus der Gegnerschaft wurde keine Feindschaft. Otto Meißner mahnte zur Einigkeit und sein Re zept: das Abendessen nach der Versammlung, glättete alle Wogen, so hoch sie noch in der Arbeitversammlung gegangen waren. Im Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine bekleidete Otto Meißner von 1903 bis 1909 den Schatzmeister posten. Er trat seltener auf als seine wortgewandten Kollegen Seippel und Pape, aber seine ruhige Arbeit und sein Wirken in der Stille von Person zu Person war nicht minder erfolgreich. Er verstand es als Vorsitzender des Kreises Norden, seinen Vorstand zusammenzuhalten, und wußte auch und handelte danach, daß Essen und Trinken Leib und Seele Zusammen halten. Die Vorstandssitzungen im Kreise Norden begannen meist mit einem kräftigen Mittagessen. Otto Meißner war stets ein tüchtiger Ar beiter und er wußte auch das Leben zu genießen. Mancher wird sich seines Wirkens im Kaffeebaum in Leipzig während der Kantatetage erinnern. Im Hamburg-Altonaer Buch händler-Verein hat in früheren Jah ren mehr als in der alles umstürzen den Gegenwart die Verehrung für die ältesten Mitglieder in Blüte gestan den. Zu Anfang dieses Jahrhunderts lebten noch die drei alten Herren, die mit andern zusammen den Hamburg- Altonaer Buchhändler-Verein ge gründet halben, die Herren Gaßmann, Meißner Vater und Laeisz. Nach ihrem Ableben traten die Herren Nippel, Pape und Otto Meißner in -den Vordergrund. Heute -haben wir kein neues Dreigestirn im Verein. Die Gegenwart macht alles gleich und die ältesten Mitglieder werden kaum sonderlich als solche beachtet und behandelt. Früher wurde auch die Kollegialität im Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein noch stärker gepflegt — der Mitgliederkrcis war auch kleiner —, Otto Meißner hatte großen Anteil daran. Damals wurden zu Ehren einzelner Mitglieder Festabende ver anstaltet: ein Gaßmann-Abend, ein Gräfe-Abend, ein Pape- Abend, 'ein Seippel-Abend. Als Otto Meißner 70 Jahre alt wurde, am 10. März 1920, dem denkwürdigen Tage des Kapp- Putschcs, da fanden wir uns, wenn auch mit einigen Schwierig keiten wegen des Vcrkchrsstrciks, in einem Restaurant der inne ren Stadt ein, ein kleinerer Kreis persönlicher Freunde von Otto Meißner, zu einem Otto Meißner-Abend, um mit ihm zu feiern. Seippel hielt die Festrede und -der Unterzeichnete ergänzte sie durch die Hervorhebung wichtiger Daten aus dem Leben des 70jährigen, die einen gewissen Parallelismus zwischen ihm und dem gerade 10 Jahre jüngeren Hamburg-Altonaer Buchhändler- Verein aufwiesen. 1021
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