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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1929
- Strukturtyp
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- 1929-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1929
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- Deutsch
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X-216,17. September 1939. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Ttschn. Buchhandel. ten Betrieben erheblich gestiegen ist. Das ist natürlich in erster Linie auf die Steigerungen der gesamten Betriebsauf wendungen zurückzuführen. Diese verteilen sich wie folgt auf 'die Abschreibungen Steuern u. Abgaben sozialen Aufwendungen in Prozenten des Betriebsgewinnes: I II I II I II 1927: 9.7 12,4 9,4 10,4 3.2 6,4 1928: 9,8 11,1 8,2 10,6 6,5 6,6 während die sonstigen Betriebsunkosten in Prozenten des Be triebsgewinnes betragen: I II 1927: 70,9 58,8 1928: 62,3 50,0 Wenn man berücksichtigt, daß in den laufenden Krediten, die bei einzelnen Unternehmungen das Mehrfache des Eigen- kapitals betragen, größere Bankkredite enthalten sind, so kann daraus gefolgert werden, daß die hierfür erforderlichen Zins aufwendungen die Rentabilität dieser Betriebe nicht unwesent lich beeinträchtigten, namentlich wenn ungewöhnlich hohe Zins sätze zur Berechnung gekommen sind. »Schon ein Zinsuntcr- schied von weniger als I Prozent kann die Rentabilität eines Geschäftes oder auf längere Sicht die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens entscheidend beeinflussen. Und doch werden die unerträglich hohen Zinssätze in Deutschland hingenommen, als ob das alles so sein müsse und eine Erleichterung ganz von selbst kommen werde, wenn bei fortschreitender KapitalbWung wieder mehr Geld im Lande sein wird»'). Da derartige Zins aufwendungen in den Bilanzen nicht gesondert verbucht zu wer den pflegen, sondern unter den allgemeinen Betviebsunkosten erscheinen, läßt sich der Umfang der Auswirkungen dieser Kredit zinsen statistisch nicht erfassen. »Allerdings ist eine derartige Statistik nur im Einzelbetrieb angängig, würde sie dahin aus gedehnt werden können, welche Betriebe an den Folgen zu star ker Zinsbelastungen zusammenbrechcn, dann würde mit er schreckender Deutlichkeit der Kern unserer Kreditnot bloßgelegt werden» '). Wenn auch die Frage der Abschreibungen in diesen Blättern, namentlich in steuerlicher Hinsicht, bereits öfters von berufener Seite erörtert worden ist, so erscheint es doch zweck mäßig, hier nochmals einen Punkt der technischen und prinzi piellen Seite zu berühren. Denn in vielen Bilanzen wird leider noch immer die Methode geübt, die Anlagewerte um den Be trag der Abschreibungen zu kürzen, statt diese in den Abschrei bungen ruhenden Wertverminderungen in einem »Fonds» auf der Passivseite als Korrektivpostcn festzuhalten. — Von prin zipieller Bedeutung ist andererseits die Frage, unter welchem betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte die Abschreibungen vorzu nehmen sind. »Zutreffende Abschreibungen bilden nicht nur das Fundament für eine richtige Kalkulation und zweckmäßige Preis politik, sondern auch die Grundlage für eine der Wahrheit ent sprechende Erfolgs- und Kapitalgcbahrung, insbesondere eine gesunde Dividendenpolitik. Von letzterer hängt die für den Be stand jedes Unternehmens eine oft ausschlaggebende Roll« spie lende Liquidität sehr ab. Betriebe, di« auf Kosten zu geringer Abschreibungen Gewinne berechnen und ausschütten, schmä lern ihr Betriebsvermögen . . . Umgekehrt schafft die über den normalen Erstellungsbedarf hinausgehende Mehrabschreibung Reserven, die bilanzmäßig meistens unsichtbar auftreten, wo durch der Abschluß die reelle Grundlage zur Wert- und Erfolgs beurteilung verliert ... In beiden Fällen arbeitet der Betrieb mit heimlichen Reserven, die, was bedenklich erscheint, durch schlechte Betriebsführung oder Fehlhandlungen auch heimlich verlorengehen können. In dieser Tatsache offenbart sich ein nicht gering zu wertendes Gefahrenmoment für die Unternehmung-"). *) Betriebsschädigung durch Betriebskredite in »Industrie-, Handels- und Börsen-Zeitung« Nr. ISV/IWS. **) Abschreibungsmängel in »Handels- u. Industrie-Zeitung» der L. N. N., Leipzig, Nr. 27S/1928. So mannigfaltig die aus den statistisch erfaßten Betriobs- ergebnissen resultierenden Probleme sind, so bedeutungsvoll ist das Bestreben, sie zu lösen. Wenn hierzu die daran geknüpften Vergleiche und Erläuterungen beitragen,-so dürste sich das Ziel, die Bilanzen der Vcrlagsgesellschaften und buchgewerblichen Unternehmungen den privatwirtschaftlichen und wirtschafts- statistischen Erfordernissen anzugleichen, allmählich erreichen lassen. Daraus ergeben sich dann mancherlei allgemeine Vor teile zu praktischer Nutzanwendung. Ri. Die Mainzer Zubiläums-Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Begünstigt von schönstem Wetter fand in den Tagen vom 7. bis 9. September d. I. in der alten Gutenbergstadt M a i n z die 5 9. o r - dentliche Hauptversammlung des Deutschen Buch drucker-Vereins statt, mit der gleichzeitig auch die Feier des 60jährigen Bestehens dieser Berufsorganisation ver bunden war. Die Tagung wurde durch eine F e st s i tz u n g am Abend des 7. September im Akademiesaale des Kurfürstlichen Schlosses ein geleitet. Die Beteiligung der Mitglieder war eine sehr zahlreiche, groß war auch der Kreis der geladenen Ehrengäste. Leider war es Herrn vr. Petersmann (t. Fa. Spamersche Druckerei, Leipzig), dem amtsältesten Vorsitzenden, aus Gesundheitsrücksichten nicht mög lich, an den Veranstaltungen in Mainz teilzunehmen. Die Leitung lag daher in den Händen des Vorsitzenden Rudolf Zickfeldt (Osterwieck a. H.) und des stellvertretenden Vorsitzenden Albert Frisch (Berlin). Nach einer herzlichen Begrüßung der Festver sammlung ging Herr Zickfeldt auf die Gründung und Entwicklung des Deutschen Buchdrucker-Vereins, aus seine Aufgaben und Ziele des näheren ein, besprach die Tarifpolitik, die Schaffung des Preis tarifs und die sonstigen zum Wohle der Vereinsmitglieder ins Lebeü gerufenen Einrichtungen, und gedachte dann noch der Bedeutung einer guten Ausbildung des gewerblichen Nachwuchses sowie der schweren wirtschaftlichen Lage, in der sich das Buchdruckgewerbe gegenwärtig befindet. In einer formvollendeten Rede begrüßte nun Oberbürger meister I)r. Külb die Teilnehmer an der Festsitzung. Er betonte u. a., daß den deutschen Druckern stets das Ziel vor Augen geschwebt habe, auf dem Boden sozialer Gerechtigkeit jenes harmonische Ver hältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu erhalten, das die Grundbedingung bilde für eine gesunde, ungestörte Aufwärts entwicklung des Buchdruckgewerbes. Auch der Hessische Staats minister Korell beglückwünschte den Deutschen Buchdrucker-Ver ein zu seinem Bestreben, durch Tarifverträge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern das Gedeihen des Buchdruckgcwerbes zu fördern. Zu der von Herrn Zickfeldt erwähnten P r e i 8 s ch l e u d e r e i wies er darauf hin, daß hier der Deutsche Buchdrucker-Verein zunächst aus sich selbst heraus Abhilfe schaffen müsse. Er könne seinem Parlament gegenüber hinsichtlich der Preisschleuderei keine Verant wortung übernehmen, so lange das deutsche Buchdruckgewerbe selbst in der Preisfrage uneinig sei. Namens des Vereins Deutscher Zeitungs-Verleger sprach Kommerzienrat vr. k. o. Alfred Neven D u M o n t, Verleger der »Kölnischen Zeitung«, seine Glückwünsche aus, zugleich auch im Aufträge des Arbeitgeberver bandes für das deutsche Zeitungsgewerbe. Redner richtete die Auf forderung an die Zeitungsverlegcr, mit beizutragen zum Blühen und Gedeihen des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Für den Hauptver band der Bucbdruckereibesitzcr Österreichs sprach Herr Ludwig Schüler aus Wien. Er verband seine Glückwünsche mit der Über reichung einer Gutenberg-Mcdaille. Nniversitätsprofessor vr. Kautzsch, Frankfurt a. M., hielt hieraus einen sehr inter essanten und berufsgeschichtlich äußerst wertvollen Vortrag über »Die ersten Mainzer Drucker«, der großen Beifall fand. Die Teilnehmer an der Festsitzung begaben sich hierauf zum großen Saal der Stadthalle, um dort an einem vom Kreise III des Deutschen Buchdrucker-Vereins gegebenen B c g r ü ß u n g s a b e n d teilzunehmen. Die Begrüßungsansprache hielt Herr Buchdruckerei besitzer Ludwig Wolf, München. Am Vormittag des 8. September wurde in der Stadthalle der geschäftliche Teil der Mainzer Tagung buch den Vorsitzenden Zickfeldt eröffnet. Als Auftakt zu den Beratungen hielt Pro fessor vr. Götz Briefs von der Technischen Hochschule in Char lottenburg einen fesselnden Vortrag über das Thema »Wirt schaftsfragen des Buchdruckgewerbes im Rahmen der Gesamtwirtschaft«. Ausgehend von der Gründung des Deutschen Buchdrucker-Vereins, die am 15. August 1869 im »Casino- Hof zum Gutenberg« in Mainz erfolgte, gab er ein Bild von den 1007
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