843t X» 221, 22. Sc-Ptembcr 1826. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. ^l^in unerwartetes Geschäft M kann jeder Sortimenter wahrnehmcn, wenn er ftetzt dem Rundfunk Beachtung schenkt. Mit der Klage, daß die 2 Millionen Hörer sich hauptsäch lich aus früheren Lesern zusammensetzen, ist Verlorenes nicht wiederzubringen; man muß Neues schaffen und die Bücher anbieten, die auch der Rundfunkhörer unbedingt braucht. Aus Grund der beim Verkauf meiner Operntexte ge- samnMten Erfahrungen konnte ich feftftellen, daß seit der Übertragung von Opern durch nahezu sämtliche großen Theater ein Bedarf in nett gebundenen Operntexten sich bemerkbar macht. Der rührige Sortimenter wird bei jedem Rundfunkhörer auf überraschend großes Verständnis sto ßen, wenn er ihm meine eleganten, mit einem Hohlwein- Schutzumschlag versehenen Rundfunkbändt zeigt; denn der Rundfunkhörer weiß, daß das Abhören von Opern nur mit einem guten Textbuch in der Hand ein voller Genuß ist. Wie Schiller und Goethe, so gehören jetzt beim Rundfunkhörer auch Mozart, Wagner, Lortzing usw. in den Bücherschrank. Nutzen Sie das sich bietende große Geschäft aus! Be achten Sie bitte auch, daß es zur Zeit keine glänzendere Gelegenheit zum Hinausschicken von Reisenden gibt, da jede Antenne dem Reisenden schon sagt : „Hier wohnt ein Inter essent für Reclams Rundfunk-Bibliothek". Philipp Reclam jun. Leipzig