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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1925
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- 1925-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1925
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X- 108/108, 8. Mai 1828. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7729 Es Wäre eine bei so offizieller Standcsangelegenheit falsche Zurückhaltung, wenn wir unseren Kollegen daheim verschweigen würden, daß die Rede nicht nur starken Beifall fand, sondern daß dem Sprecher, als er geendet hatte, aus der Umgebung des Königs mehrfache Glückwünsche ausgesprochen wurden. Vom UalarW Vocotuo aus fuhren wir nach der Zeremonie sofort zum Ausstcllungsgelände. Als der König bei seinem Rund- gaug den Deutschen Pavillon betrat, wurde er von dem Vertreter der deutschen Regierung, Herrn Konsul B. Stiller und Herrn Kirstcin empfangen. Nach der Vorstellung unserer Künstler, der Herren Tiemann und Lameyer, begann der Rundgang. Da sich der König und die Herren des Ge folges mehr, als wir erwartet hatten, für unser Werk interessierten, führte sie Konsul Stiller, der ein absolut perfektes Italienisch spricht, vollständig durch alle Teile unseres Pavillons, die Fragen des Königs beantwortend und ihn auf viele besonders interessante Werke aufmerksam machend. Das Buch von Julius R. Haar haus über Rom erregte des Königs Interesse und da er sich nach Verfasser und Inhalt erkundigte, wurde ihm das schöne Buch als Andenken verehrt. Wir waren auch in der glück lichen Lage, ihm den pünktlich fertigen Katalog der Deutschen Abteilung, eine typographische Musterarbeit der Offizin Pöschel L Trepte, in rotem Maroquin gebunden, zu überreichen. Unser aufliegendes »Goldenes Buch« hat der König eröffnet. » ^ * Der Buchhandel kann sich zu dem Geleisteten beglückwünschen. Wir haben der Welt gezeigt, was wir können, vornehm, würdig, schlicht. Aber wir haben uns auch der besten, trefflichsten Helfer erfreuen können: Vor allen anderen Professor Walter Tiemann mit seinem untadeligen Geschmack, mit seiner Un ermüdlichkeit in der Durchführung übernommener Aufgaben, mit seinem sicheren Blick für das Praktische und seinem heiteren Her zen für das Schöne; Paul Lameyer, Architekt in Florenz, klar und exakt, umsichtig und verläßlich; Konsul Stiller, der kluge, immer liebenswürdige, immer hilfsbereite Vertreter des Reichs in Florenz, und mehr als das: selbst ein Künstler und Bücherkenner von hoher Bildung; und etwas hinter der Szene, aber mit Hergabe all seiner vielen Verbindungen und seinem wertvollen Rate wirkend: Heinrich Bodmer,der Direktor des Deutschen Kunsthistorischen Instituts in Florenz, einer unserer geistigen Stützpunkte im Ausland. * . " So möge das mit soviel Ernst Geschaffene ins Weite wirken! Die paar wichtigen Verleger, die aus Schrulle oder vermeint lichen Gründen nicht mitgemacht haben, werden ihr Fehlen und ihren Fehler bedauern, wenn sie der Weg nach Florenz führen sollte. G. K. 7. Bertreterversammlung der Bereinigung der sächsischen 3ugendschriften-Ausschiisse. Leipzig. 4. April 1925. Lehrervercinshaus. Die Versammlung war stark besucht und erledigte in fünfstündiger Sitzung alle Punkte der Tagesordnung. ^Jahresbericht: Oskar Gommlich, Dresden. —Während die Tätigkeit der Vereinigung besonders 1923 von der wirtschaftlichen Not beeinflußt war. gestaltete sie sich 1924 lebhafter als jemals. Die Zahl der bei den »Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüssen für Jugend schristen« vertretenen Ausschüsse stieg von 19 auf 31. Die Muster bücherei wurde wieder begehrt und in 7 Schulbezirken an verschiedenen Orten ausgestellt. Von der Hauptstelle wird bis zum 1. Oktober 1925 eine 2. Musterbücherei eingerichtet. Sie wird ihren Standort in Chem nitz erhalten, da sie für Wcstsachscn bestimmt ist. Verkaufsausstellun gen wurden wieder in großer Anzahl veranstaltet. Der Absatz der Ortsbuchhändler litt aber vielfach unter der noch immer geringen Kaufkraft der Bevölkerung. Lebhaft war die Nachfrage bei der Haupt- stelle nach Auswahlscndungen bestimmter Büchergattungen zur Ein sichtnahme vor Anschaffungen für die Schülerbüchereien und von Klasscnlescstoffen. Immer häufiger wird das Verlangen um Nachweis geeigneter Stücke für die »Kinder- und Jugendbühne«. Die theore tische Bücherei der Hanptstelle wurde durch Neuerscheinungen ergänzt und diente wieder öfters Vortrags- und Studienzwccken. Die Berichte aus dem Lande ergeben ein Bild vielseitiger und aufopferungsvoller Tätigkeit. Ihre Zahl beträgt 38, das ist die höchste, die seit der Grün dung der Vereinigung (1919) erreicht worden ist. Uber 130 deutsche Verleger standen mit der Hauptstelle in Verbindung und sandten ihr regelmäßig ihre Neuerscheinungen zu. Das Sächsische Ministerium für Volksbildung verlangte wiederholt gutachtliche Auskunft in einschlägi gen Fragen und unterstützte die Bestrebungen der Vereinigung in jeder Beziehung. Der Nat zu Dresden hat der mit der Hauptstclle ver einigten städtischen Geschäftsstelle für gute Jugendliteratur am 1. April d. I. ein fünffenstriges Zimmer zur Verfügung gestellt. Dadurch wird es möglich, die Bücherbestände übersichtlich zu gruppieren und die Hanptstelle zu einer Dauerausstellung mit wechselndem Bestände um zugestalten. 2. Das Jahresverzeichnis des Landesverbands Sachsen »Gute Bücher für die Jugend«. Richard Adam, Dresden, bespricht die Arbeit der sächsischen Ausschüsse am Verzeich nis, die Maßnahmen zur Verbreitung und die Wünsche für Verbesse rung. Nach eingehender Wechselrede wird einstimmig beschlossen, eine Neuauflage des Verzeichnisses im Herbst d. I. erscheinen zu lassen. 3. Die L e s e st o s f r a g e: O. Gommlich. Die Vereinigung ist jederzeit für den Abbau des Lesebuchs eingctreten. Die Berichte von 1924 ergeben eine überwiegende Mehrheit für die ausschließliche Ver wendung von Klassenlesestoffen auf der Oberstufe: 5. oder 6.—8. Schul jahr. Der 4. Teil der Berichte meldet die Benutzung von Lesestoffen neben dem Lesebuch im 3. und 4. Schuljahre. Es ist der Vereinigung daran gelegen, die Meinung der gesamten Lehrerschaft Sachsens zu der Frage »Klassenlesestoffe oder Lesebuch?« zu erfahren. Sie hat sich deshalb an das Sächsische Ministerium für Volksbildung gewendet. Es wird im Schuljahre 1925/26 Erörterungen über die Bewährung der Klassenlesestoffe im Sinne der von der Hauptstelle aufgeworfenen Fragen anstelle«. Die dauernde Verwendung von Klassenlesestoffen hat den lebhaften Wunsch nach gebundenen Ausgaben, Fadenheftung und hygienisch ein wandfreiem Druck gezeitigt. Die wenig haltbaren Hefte möchten mit festen Umschlägen aus farbigem Kartonpapier erscheinen, die von den Kindern selbst zu beschriften und zu schmücken sind. Ferner hat sich ein Bedürfnis für Stücke fachwisfenschaftlichen Inhalts (Geschichte, Erd- und Naturkunde) von nicht zu großem Umfang herausgestellt. Die Sachlesehefte scheinen berufen zu sein, diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen. Voraussetzung aber ist. daß diese aus Lesebogen entstande nen Hefte keine zugunsten der Bogeneinheit gekürzten Stücke enthalten, und daß nicht Stücke für ganz verschiedene Altersstufen in einem Hefte vereinigt werden. Die Meinung der Versammlung kam in zwei von den Ausschüssen Dresden-Land und Chemnitz eingebrachten Entschließungen zum Aus druck, in die ein von Leipzig gestellter Abänderungsantrag ausgenom men wurde: 1. Tie Vereinigung der sächsischen Jugendschriften-Ausschüsse bekennt sich erneut zu der Jenaer Forderung der Vereinigten Deut schen Prüfungsausschüsse, daß das Lesebuch durch Einzelausgaben geeigneter Literaturwerke zu ersetzen ist. 2. Sie begrüßt die Bestrebungen verschiedener Vcrlagsanstaltcn, immer mehr neue Reihen wertvoller Jugendschristen herauszugcben. Dadurch wird cs der Lehrerschaft erleichtert, statt des Lesebuches das wirkliche Buch zu verwenden. Dieses Ziel kann nicht erreicht werden durch Zusammenstellungen, in denen aus Rücksicht auf die beschränkte Seitenzahl der Stoff vergewaltigt wird. Wir hoffen, daß die sogenannten Lesebogen oder Bogcnlescbücher nur Auswir kungen der wirtschaftlichen Not gewesen sind und als solche wieder verschwinden, um so mehr, als 'sie im praktischen Gebrauch unmöglich die Freude am schöne n Buch zu erwecken vermögen. Wir wollen kein »zerrissenes Lesebuch«, wir fordern das Buch in seiner Ge schlossenheit, in seiner Schönheit. 4. Das Gesetz zum Schutze der Jugend vor schäd lich e n S ch r i f 1 e n. O. Gommlich, Dresden, berichtet über die posi tiven Maßnahmen der Vereinigung zur Bekämpfung des minderwer tigen Schrifttums, den gegenwärtigen Stand des Schundkampfes und die Stellungnahme der Negierung des Freistaates Sachsen zum Ent wurf des Neichsschundgcsetzes. Es wurde beschlossen, den Reichstag durch den Sächsischen Lehrerverein zu bitten, die Verabschiedung dieses Gesetzes tunlichst zu beschleunigen und in den Fach- und Tagesblättern für tatkräftige Unterstützung dieser Bitte einzutreten. 5. Die Frage der Jugendzeitschrift: R. Adam, Dresden. Jugendzeitschriften müssen inhaltlich literarisch und in der Form ästhetisch einwandfrei sein, werden aber nur in den allcrseltcn- sten Fällen dieser Forderungen gerecht. Sie sind für die literarische Erziehung unnoug, da sic die geistigen Kräfte zerstreuen und vom guten Buche ablenken. Jugendzeitschriften, die fachwissenschaftlichen Zwecken dienen, und mit den Kindern erarbeitete Zeitschriften, denen pädagogisch-psychologische Gesichtspunkte zugrundeliegen, müssen ihren I Sonderausgaben entsprechend beurteilt werden. Es empfiehlt sich, gegen 1027
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