Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250509
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192505097
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250509
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-09
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 108/109, 9. Mai 1925. Redaktioneller Teil. gekommen sind, was auch von der Schreib-Setzmaschine »Apar« gilt, so trifft dies auf die »8tauäarc1 0ompo8itor« ans keinen Fall zu. In quantitativer wie qualitativer Hinsicht wird diese Maschine die bis herigen Zcilenguß-Setzmaschinen zweifellos übcrtresfen. Für den Ver lagsbuchhandel kommt aber insbesondere in Betracht, daß die neue Setz maschine sich hervorragend zum Satz besserer und komplizierter Werke eignet, zu denen eine weitgehende Schristenmischung erforderlich ist. Gründung der deutschen Akademie in München. — Am 5. Mai wird in der großen Aula der Münchener Universität in feierlicher Weise die Gründung der Akademie zur wissen- schastlichcnErforschungundzurPflegedesDeutsch- tums statt. Zu diesem Akt hatte sich, wie die Leipziger dreueste» Nachrichten melden, eine ebenso zahlreiche wie erlesene Versammlung eiiige-funden, u. a. Kronprinz Rupprecht, an Stelle des in letzter Stunde verhinderten Neichsministers Schiele Staatssekretär vr. Zivci- gcrt, der österreichische Minister Vr. Schneider, die bayrischen Ministtr, an ihrer Spitze Ministerpräsident Vr. Held, der sächsische Minister vr. Kaiser, die Staatspräsidenten von Württemberg und Baden, der Ministerpräsident von Thüringen, die Rektoren fast sämtlicher deut schen und österreichischen Universitäten und Technischen Hochschulen, die Vertreter der Akademien der Wissenschaften und der Musik, sowie verschiedener deutscher Auslandinstitute und Vereinigungen. Die Feier wurde von dem Orchester des Nativnaltheaters durch den Ver trag des ersten Satzes aus der Bachschen v-ckur-Suite eingeleitet. Sodann gab der Generalsekretär das Ergebnis der Wahl der Präsi denten bekannt. Darnach wurde znm Präsidenten der Akademie Ge heimrat Professor vr. P f e i l s ch i s t e r, zum Präsidenten der Wis senschaftlichen Abteilung Professor O n ck e n und der praktischen Ab teilung Professor General a. D. vr. Han sh o fe r, sämtlich in Mün chen, gewählt. Präsident Professor Pfeil sch ister begrüßte zunächst die Ehrengäste. Sodann gab er die Namen der erwähl>ten 90 Sena toren dekanut, darunter aus Leipzig: Anton Kippenberg, Reichsgerichtspräsident vr. S i m o n s, W i l h e l m V o l z und Kurt W > edensel d, aus Dresden A dvlf Nage l. Weiter seien be sonders genannt R u d o l f E u ck e n , A d o l f v o n H a r n a ck, G e r - hart Hauptmann, Max Liebermann, ThomasMann. Chefredakteur E r n st P o s s e (Kölnische Zeitung). Kardinal Schulte. Gouverneur a. D. Albert Schnee, Richard Strauß. Alfred von T i r p i tz. Der Präsident warf sodann einen kurzen Rückblick auf die Ent stehung der Gründung und betonte dabei einig« prinzipiell wichtige Aufgaben: Verbindung von wissenschaftlicher und praktischer Arbeit in der Akademie, eine Arbeit, die dem gesamten Deutschtum in der Welk gelte, sowie absolut überparteiliche Einstellung der ganzen Tätigkeit. Alle Parteiverfchiedenheiten und Gegensätze, alle konfes sionellen und sonstigen Differenzen müßten zurllcktreten hinter dem, was uns eine: dem Bewußtsein der Zugehörigkeit zu dem einen großen deutschen Volke. »Nur eins verlangen wir», so schloß der Präsiden:, »von jedem, der mit uns und in unseren Reihen arbeiten will: deutsch muß er sein, deutsch muß er fühlen, deutsch muß er denken und handeln. Fn diesem Sinne wollen wir dem ganzen de u t sche n V o l ke d i e n e n«. Der Präsident der wissenschaftlichen Abteilung, Professor Oncken, sprach in längeren Ausführungen Uber den Geist, in dem die Gründung dieser Akademie aufzufassen ist, und über die besondere Richtung, die ihre Arbeit einzuschlagen hat. Der Präsident der praktischen Abteilung, Professor Haushofer, bczeich- nete als die schlichte Aufgabe der praktischen Abteilung: dienen, sam meln und vermitteln, und zwar vielleicht jahrelang in viel beschei denerem Nahmen, als die glänzende Versammlung hier erwarte. Fm Gegensatz zu so vielen geräuschvoll angekündigten Tagungen und Ver einst») rhäben, von denen deutscher Kulturboden jetzt widerhallt. Nachdem eine Reihe Vertreter staatlicher und wifscufchastlicher Fnstitute Ansprachen gehalten hatten, wund« die Feier durch Wieder gabe des Finale der Mozartschen Jupiter-Symphonie geschlossen. Am Nachmittag bewegte sich ein imposanter Festzug durch die künstlerisch geschmückten Straßen Münchens, durch den die Münchener Bevölke rung ihr lebhaftes Interesse an der Gründung der Akademie kundgab. Deutscher Volksbildungstag in Hannover. — Die Gesellschaft für Volksbildung, Vorsitzender vr. Pachnickc, Berlin, hält ihre diesjährige Hauptversammlung Sonnabend, den 16. und Sonntag, den 17. Mai in Hannover ab. Die dritte Tagung der Kleist-Gesellschaft. — Die im Fahre 1920 gegründete Gesellschaft hielt nach einer Panse von 2^ Fahren ihre dritte Versammlung in Dresden unter dem Vorsitz Professor vr. M i n d e - P o n « t s ab. Dresden war gewählt worden, weil Kleist dort die Werke Penthesilea, Das Käthchen von Heilbronn, Michael Kohl- Haas und Die Hermannsschlacht verfaßt hat. Die öffentliche Festsitzung fand im Brühl'schen Saale der staatlichen Kunstakademie statt. In ihr mies vr. Felix Ziminermann an der Hand eines interessanten Mate rials die Beziehungen Kleists zu Dresden aus. Er schilderte des Dich ters Liebe zu Fulie Kunze, der schönen Adoptivtochter Gottfried Kör ners, die Kleist in dessen Hause kennengelernt hatte. Sie hat ihm die Anregung zum Käthchen gegeben. Ter unstete Dichter verließ aber Knall und Fall Dresden, nachdem er einen vergeblichen Selbstmord versuch mit Opium gemacht hatte. Herr vr. Horst Engert hielt einen Bortrag über die verschiedenen Anschauungen, über Persönlichkeit und Gemeinschaft in Kleists Prinzen von Homburg. Er vertrat die Ansichi, daß es die Absicht des Dichters gewesen sei, die Läuterung des Prinzen zu einem wahren Heiden in seinem Drama darzustellen. Der Vor sitzende, Herr Prof. vr. Minde-Pouet, teibte mit, daß eine Darstellung des gesamten aktenmäßigen Materials über den Tod Heinrich von Kleists und seiner Freundin Henriette Vogel bevorstche. Es wurde ferner bekannt gemacht, daß im Verlage von K l i n k h a rd t L B i e r- mann iuLeipzig ein Faksimile-Druck der von Kleist gegründet, n »Berliner Abendblätter« erscheinen solle. Das Staatstheater in Dres den hatte anläßlich der Tagung eine Morgenfeier und eine äußerst ge lungene Aussiihrung der »Familie Schrosfenstein« veranstaltet. Die Sächsische Landesbibliothek zeigte in einer eigenen Kleist-Ausstellung seltene Kleistiana. U. a. war eins der wenigen vollständigen Exem plare der von Kleist während seines Aufenthalts in Dresden heraus gegebenen Zeitschrift »Phoebus« zu sehen, außerdem Bildnisse unb Autographen der Freund« und Bekannten des Dichters, die mit ihm bei Gottfried Körner in Loschwitz verkehrt haben, darunter Gerhard von Kügelgen. Zeitungsverbot im besetzten Ekbiet. — Die Rheinland- k o m IN i s s tun hat durch 4^cschluß vom 1. Mai d. F. Nr. 18269/ll.C I.H die von E. Harich in Allenstein herausgegebene »Allen- steiner Zeitung« vom 5. Mai ab >sür einen Zeitpunkt von drei Monate u in den besetzten Gebieten verboten. Beschlagnahmte Druckschrift. — Durch Beschluß des Staatsge- richtshofes zum Schutze der Republik vom 1. -1. 1925 — 14a F 208/24 — wird die Beschlagnahme d e r D r u ck s ch r i f t »Vom B ü r - g e r k r i e g« 1924: Hefte 15 bis 19, 1925: Hefte 1 und 2, Verlag: Anton Mizera, Wien XII, Withelmstraße -19, Druck: Earl Hermann^ Wien IX, Alsorstraße 50, wegen ilires Verstoßes gegen 88 81 Ziff. 2. 82, 85 des Strafgesetzbuchs, 8 7 Ziff. 4, 9. 19 des Neichsgeseyes znm Schutze der Republik vom 21. 7. 1922 gemäß 88 11, 20 dieses Gesetzes angeordnet. Es unterliegen somit sämtliche Hefte der Broschüre »Vom Bürgerkrieg« der Beschlagnahme. Der Obcrreichsanwalt er sucht unterm 9. 4. 1925 zu 14a I 208/24 um Durchführung der Be schlagnahme. Mitteilungen über erfolgte Beschlagnahme sind an den Oberreichsanwalt zur angeführten Tagebuchnummer zu richten. Berlin, den 1. Mai 1925. Der Polizeipräsident, Abt. I (Deutsches Fahndungsblatt, 27. Fahrg., Nr. 7874 vom 6. Mai 1925.) PerslllilllliMiMeil. 79. Geburtstag. — Am 9. Mai begeht in voller körperliche', und geistiger Frische seinen 70. Geburtstag Herr Fritz Lehmann, Inhalier der Firma F. Lehmann, Buch- und Kunstantiqnariat in Frau k fu r t a. M. Nach langjähriger Tätigkeit bei der Firma Fosep'i Baer K Co. machte er sich 1885 zum ersteu Mal selbständig. Nach einer langen Reihe von Fahren gab er indessen sein Geschäft wieder ans und trat bei K. Th. Völcker's Verlag und Antiquariat ein, ivo er bis zu der auf Grund testamentarischer Bestimmung nach dem vor zeitigen Tode Georg VöIckers erfolgenden Auslösung der Firma deren erster Antiquar und Geschäftsführer als Nachfolger vr. H. Palkmanus und Max Ziegerts war. Alteren Antiquaren wird diese Firma noch gut in der Erinnerung sein. Wiederholt ist in diesem Blatte von ihr und ihrem biederen Fnhaber die Rede gewesen in zum Teil reizenden Skizzen ans den Federn von W. Scholz und Mux Ziegert. Altsranksurtische Behaglichkeit hatte hier eine Stätte, und etwas davon hat sich Herr Lehmann auch m sein« neue Selbständig keit hinübergerettet, als er auf Grund der van ihm übernommenen Abteilung S t ä d t e a u s i ch t e n der Firma sein Geschäft im Fahre 1911, also schon in vorgeschrittenem Alter, in deren alten Räumen gründete, das er mit viel Umsicht und Geschick ansbante. sodaß sein Lager in dieser Spezialität wohl heute noch eins der größten in I0SS*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder