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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1925
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- 1925-05-09
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- 09.05.1925
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7734 VSrstnblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X 108/109. 9. Mai 1925. 'wo es heißt: »Ter Cerele de la lüdrairie betrachtet es als seine Pflicht, an der seit Jahren ausgeliliten Mission, die Propaganda der französischen graphischen Industrien zu unterstützen, fcstzuhalten. Da rum bleibt er mit dem französischen Ausstellungs-Komitee eng ver bunden und hat voriges Jahr auf Anregung der Regierung einen stän digen Ausschuß der französischen Ausstellungen des Buches und der graphischen Künste eingesetzt, in dem unser früherer Präsident Herr Louis Hachette den Vorsitz führt. Diesem Ausschuß haben wir cs zu verdanken, wenn der Oerels de la lübrairie an folgenden Veranstal tungen teilnehmen konnte: Im Jahre 1924 haben wir vom 27. Februar bis 7. März die Farben Frankreichs nach Kairo getragen, vom 17.— 25. März nach Alexandrien und nach Prag zur Messe vom 21.—28. September, die vom 25. September—3. Oktober von der Buch- und Graphik-Ausstellung gefolgt war. In Straßburg waren wir auf der Kolonial-. LandwirtschastS- und Industrie-Ausstellung vertreten, die vom 6. Juli—20. Oktober dauerte, und ebendaselbst auf der BuchauS- stcllung in der Gewcrbekammer vom 16.—25. November: in Paris endlich aus dem Jahrmarkt Saint-Gcrmain, wo wir wie früher eine Übersicht über die Jahresproduktion gegeben haben, und aus der Pariser Messe.« — Mit Befriedigung stellt der Jahresbericht auch die weite Verbreitung fest, die das offizielle Organ des französischen Buchhan dels. die »ljiblioAraptris de la kranee« gefunden hat. Sie wird be kanntlich auch von zahlreichen Bücherfreunden gehalten, und aus diesem Grunde sind in den Anzeigen keine Bezugsbedingungen genannt. Noch größerer Beliebtheit erfreuen sich die seit einigen Jahren eingesührten Beilagen zur LiblioArapliie de la k'rance, besonders die regelmäßig erscheinende Liste :»Tic Bücher des Monats«, die in über 00 000 Exem plaren verbreitet wird. Aus den Vereinigten Staaten. — Bei dem Bestreben der Re gierung, die 2 Dutzend Einwandcrungsvölker so schnell wie möglich zu Amerikanern zu machen und überhaupt die Volksbildung zu heben, wird sie von den Bibliotheken tatkräftig unterstützt, die jede Gelegen heit ergreifen, das Lesen und damit die Bildung zu fördern. Als nach dem Kriege die großen nach Europa gesandten Soldaten- büchereien zurücksluteten, wurden die einheimischen Garnisonen mit Bibliotheken ausgesl-attet, und es gelangte auch eine Anzahl der Feldbücher nach Panama, das ständig mit 8—10 000 amerikanischen Soldaten besetzt ist. Aus diesem kleinen Anfang ist ein schön organi siertes Büchereiwesen entstanden mit einer .Hauptbibliothek auf dem berühmten Ancon-Hügcl in der Nähe der Stadt Panama mit schöner Aussicht über die herrliche Landschaft und 12 Bibliotheks-Zweigstellen in der Kanal-Zone, die als amerikanischer Kolonialbesitz betrachtet wird. Im Library-Journal werden lesenswerte Einzelheiten über diesen Außenposten amerikanischen Militarismus mitgctcilt. Hier in der feuchten Tropenzone haben die Bibliothekare den Kamps gegen die Schädlinge täglich zu bestehen. Neue Bücher werden mit einem ver gifteten Lack überzogen, der öfters erneuert werden muß. Schimmel, Läuse, Buchwürmer, weiße Ameisen (Termiten) und die berühmten westindischen Kakerlaken liegen ständig aus der Lauer, sich auf die Büchcrschätze zu werfen. Genau muß man aus die Bücherbretter anf- passen, durch die die Termiten ihren Weg in die Bücher finden. Stellt man die Bücher zu eng, so dringt der Schimmel leichter ein, stehen sic zu weit, haben die Kakerlaken leichtere Eingangspforten. Be sonders in den Filialbüchcrcien mit ihren schlechteren Aufbewahrungs- Möglichkeiten, ihren feuchten Ecken und dumpfen Räumen ist der Kamps schwieriger und in der Regenzeit sehr oft vergeblich, während wieder in der trockenen Zeit durch die starke Sonne die Farben der Einbände ausbleichen. Die Benutzung ist sehr lebhaft und: »Lesen«, sagt der Bericht erstatter, »ist aus Außcnposten, die mit 3^-4 Mann besetzt find, oft die einzige Abwechslung im Soldatenleben«. Die Bücher werden regelmäßig durch Boten ausgetauscht, sodaß den Soldaten ständig frische geistige Nahrung zugeftthrt wird. Die amerikanische Verlegerzeitung erwähnt das deutsche Gerichts urteil, -aß Werke, die nicht frei sind, nicht ohne Erlaubnis des Ver fassers oder Verlegers durch Radio verbreitet werden dürfen, und sagt, daß in den Staaten augenblicklich auch der gleiche Fall über den Schutz von Musikwerken gegen die Nadioverbreitung zur Entschei dung stehe. Uber die neuen Bücherprcisc schreibt das Blatt, daß sie jetzt wohl für einige Jahre fest stehen und daß der Verleger wieder besser im voraus rechnen könne. Freilich könne man nicht mehr wie früher Auslagen von 500 Stück oder weniger veranstalten, man müsse heute auf den doppelten Buchpreis der Vorkriegszeit. Dies wäre erklärlich aus einer genauen Wertstatistik des Dollars. 1 Dollar von 1913 hatte 18l>4 den Wert von 1.44, dagegen 1924 nur- 68 Cents. Dies wird' eine gewisse Zeit der beständige Wert sein, denn 1920 wäre der Dollar von 1913 nur 44 eentZ wert gewesen. Wer wieder angcfangcn hat, sich Bücher aus Amerika kommen zu lassen, wird dies zu seinem Leid wesen gemerkt haben. Ein einigermaßen ansehnliches Buch kostet 2 Dollar und bessere Bücher steigen oft bis 5 Dollar, sogar, wenn sie umfangreich und bebildert sind, auf 6—9 Dollar. Ein Aussatz behauptet, daß der Roman, der Anspruch haben will, gelesen zu werden, jetzt durchaus in Gesprächsform abgcfaßt werden müsse. Man will natürliche Gespräche vernünftiger Menschen lesen und nicht die »Gedanken« der Schriftsteller. Was diese sich dabei denken, interessiert den amerikanischen Leser nicht. Das Gespräch will er hören, mehr nicht. Daran anschließend sagt der Verfasser, daß man sich dies auch zur Richtschnur feiner Anzeigen machen müsse. Von zwei Anzeigen, von denen die eine in Gesprächsform abgefaßt ist, wird die Gesprächsanzeige die größere Wirkung aus den Zeitungsleser aus- üben. Sch. Kündigung des Buchdrucker-Lohnabkommens. — Tie Buchdrucker- Gehilfenverbände sowie die Verbände des Hilssarbeiterpersonals haben das bis 29. Mai d. I. laufende Lohnabkommen rechtzeitig gekündigt. Das gegenwärtige Lohnabkommen war abgeschlossen für die Zeit vom 31. Januar 1925 bis 29. Mai 1025. Der Spitzenlohn der Gehilfen betrug für die Zeit vom 31. Januar 1925 bis 27. Februar 1925 40 Mark, für die Zeit vom 28. Februar bis 29. Mai d. I. beträgt er 42 Mark. Auf diesen Lohn erhalten die Maschinensetzer einen Aufschlag von 20^ und die Korrektoren von 7)4^. Die günstige Geschäftslage im Buchdruckgewerbe sowie der empfindliche Mangel an Gehilfen, vor allem an Spezialarbeitern, haben es mit sich gebracht, daß die tariflichen Löhne schon seit Monaten teilweise erheblich über- Zur Geschäftslage im Leipziger Buchdruckgcwerbe. — Wie all gemein im Deutschen Reiche ist auch im Leipziger Buchdruckgcwerbe die Geschäftslage immer noch als günstig anzusprechen. Wie aus einer Statistik des Leipziger Maschinensetzer-Vereins zu ersehen ist, waren Ende des Jahres 1924 in 65 Buch- und Zeitungsdruckereien 113 Lino type- und 156 Typograph-Setzmaschinen im Betrieb, außerdem 151 Monotypetaster mit 99 Gießmaschinen. 43 Setzmaschinen wurden im vergangenen Jahre in Leipzig neu aufgestellt, eine weitere Anzahl ist in Bestellung, insbesondere auch Monotype-Setzmaschinen. Außer Setzmaschinen wurden auch viele neue Druckmaschinen usw. ausgestellt, Erweiterungen der Setzereien vorgenommen, Offsetbetriebe angeglie dert usw. Nach wie vor herrscht Mangel an gelernten Arbeitern, be sonders an Spczialarbeitern (Maschinensetzern, Ofssetdruckern u. dgl.). Eine neue Zeilcnguß-Sctzmaschinc. — Ganz im Stillen ist in den letzten Jahren in der Vogtländrschen Maschinenfabrik (Vvmag) in Plauen an einer Setzmaschine gearbeitet worden, die nunmehr als fertiges Erzeugnis den Buchdruckereicn vorgeführt wird. Der Er finder bzw. Konstrukteur ist der dcutschamerikanische Ingenieur namens D. Petri Palmedo. Bei dieser neuen Setzmaschine handelt es sich um eine Vicrmagazinmaschine mit acht unter sich vermischbaren ,Zwei- buchstabcnschriftcn, die 1016 verschiedene Schriftzeichen aufweisen. Für die Satzhcrstcllung von Werken, namentlich mit vielen Auszeichnungen, wird die »8tandard 6ompo8itor« genannte Maschine ganz besonders in Frage kommen. Von Wichtigkeit ist noch, daß alle Schriften aus der Normalschristlinie aufgcbaut sind, was bei den bisherigen Zeilcn- guß-Setzmaschincn nicht der Fall ist. Zum Bedienen dieser neuen Maschine ist wie bei der Linotype- und Typograph-Setzmaschine unr ein Mann erforderlich. Das Tastbrett ist für 128 Tasten eingerichtet. Auf der »Standard Oompv8itor« können alle verfügbaren Schriften, da sie untereinander »in Linie stehen«, d. h. auf einer gleichen Grund linie. miteinander gemischt werden, auch mit Handsatztypen. Die ge gossenen Zeilen sind rippenlos (wie bei der Typograph-Setzmaschine) und können bis zu 30 Cicero Formatbreite hcrgestellt werden. Am interessantesten an der Maschine ist wohl zweifellos der Ablegemecha- nismus. Der charakteristische Arm der Linotype-Setzmaschine, der die abgegossene Matrizenzeile hochhelK und zum Ablegemcchanismus führt, fehlt. Betrachtet man die hochstehende Ablegevorrichtung, so hat man den Eindruck, einen Nangierbahnhof im kleinen vor sich zu sehen. Die Überführung der abgegossenen Matrizenzeilc geht so schnell vor sich, daß selten mehr als 1^4 Zeile in der Matrizensammlung begriffen ist. Dieser Schnelligkeit des Ablegens ist es zuzuschrciben. daß trotz der 127 Kanäle im Magazin nicht mehr als 1200 Matrizen erforderlich sind, um aus der Maschine die menschlich höchst erreichbare Leistung herauszuholen. Die Schriften der »8tandard Oompo^tor« entstammen der Bauerschen Gießerei in Frankfurt a. M.. d. h. die Matrizen dieser Setzmaschine tragen das Bild einer Anzahl der meistgefragten Schriften dieses altangesehenen Frankfurter Hauses. War man hin sichtlich der Anpreisungen von Photo-Setzmaschinen bisher mit Recht etwas zurückhaltend, da sie ans den Anfangsstadien noch nicht heraus-
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