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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1924
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- 1924-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1924
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auch im Aussperrungsfall nach deren Beendigung der Wicberetnstel- lungsansprnch zusteht. Praktisch ergibt sich nun lediglich die Krage, ob der Schwerbeschädigte für die Zeit zwischen fristloser Entlassung und Wlcdcrcinstellnng seinen Lohn verlangen kann. Dies ist unseres Er achtens abzulehncn. Erfolgte die fristlose Entlassung nach vorange gangenen Darstellungen zu Recht, so ist ein Lohnanspruch in keiner Weise begründet, Aber selbst wen» die Möglichkeit zur fristlosen Ent lassung von Schwerbeschädigte» im Aussperrungsfall verneint würde, so brauchte zum Nachweis einer Nichtberechtigung des Lohnanspruchs im geschilderten Kall nur aus die herrschende Rechtsprechung zurllckge- griffen zu werden. Danach ist ein Lohnanspruch des Schwerbeschädigten für die Zeit der Dauer des Wirtschastskampses i» der Mehrzahl der Kalle unbegründet, weil es sowohl dem Arbeitgeber wie dem Schwer beschädigten eben infolge des Wirtschastskampses in dem betressenden Betriebe nicht möglich gewesen wäre, den Schwerbeschädigten zu be schäftigen bzw, die Arbeit zu leisten. Nach K 323 des Bürgerlichen Gesetzbuchs schließen aber derartige Fälle unverschuldeter Unmöglich keit beiderseits di« Verpflichtung zur Leistung, b, h, für den Arbeit geber die Verpflichtung zur Lohnzahlung aus. In diesem Sinne hat bas Reichsgericht <3. Zivilsenat! unterm k, Februar 1923 für die Fälle des Teilstreiks, also für die Fälle des Lohnanspruchs Arbeits williger bet Wirtschaftskäinpsen entschieden. Den gleichen Standpunkt nimmt das Gewerbegericht Köln in einer Entscheidung vom 8, Februar 1924 ein, wo auch die Arbeitsleistung des Schwerbeschädigten infolge der mit der Aussperrung verbundenen Stillegung des Betriebs objektiv -«tne Unmöglichkeit darstellt, M, i , Metallmarktbericht der Deutschen Mctallhandel-A.-G., Bcrlin- / Obcrschöncwcide, oom 14, Mai 1924, — Der gesamte Metallmarkt ' erhielt in der Berichtswoche neue Auregung durch die erneute Wb- schwächung des sranzösischen Franken, Während »och vor kurzem alle Anzeichen aus eine weitere Abschwächung gedeutet hatten, vollzog sich innerhalb eines Tages ein vollkommener Tendenzwechsel, und die Kurse sprangen!in wenigen Tagen um mehrere Pfund hinauf. Hier von wurde — wie immer — Blei am stärksten betroffen. Uns scheint, als ob die augenblickliche Bewegung des Marktes mit grösster Vorsicht aufzunehmen und zum mindesten im Augenblick in An betracht des Umstands, daß Ultimo noch vor der Tür steht, verfrüht ist. s Der Konsum kauft nach wje vor erhebliche Mengen, die allem Puschkin nach auch sofort verbraucht werden, ^ Der Markt schließt zu folgenden Kursen: London: Zinn 1 22«,—,—/228,—, Blei L 29—,—/39-,—, Antimon b 49^/SV.—. Berlin: Metallsorte»: Preise per 1 Kilo am 8.5. S. 5. 12.6. 13.6. 14.5. Weichblet 0,52 0,52 0F4 0,55 0,55 Bankaztun 4,30 4,35 4M 4,35 4,30 89?Sigcs Hllttenzinn 4,20 4,16 4,25 4,25 4M MAiges Antimon 0,76 0,76 0,76 0,78 0,78 Raff. Kupfer 1.09 1,10 1,11 1,10 1,09 Stereotiipmeiall 0,61 0,61 0,63 0,64 0,64 Setzmaschinenmetall 0,60 0,60 0,62 0,63 0,63 Wir mache» darauf aufmerksam, baß sich die vorstehenden Notie rungen für den Bezug von Waggonladungen ab Werk verstehen. Drucksachen nach China über Sibirien, — Seit dem 1. Mai werden außer Briefen und Postkarten auch Drucksachen, Warenproben und Geschäftspnpicrc nach ganz China, Hongkong und Macao über Sibirien befördert, wenn der Absender nicht ausdrücklich die Lei tung über Suez oder über Amerika verlangt hat. Die Schlußpost für Len jeden Donnerstag 3 Uhr nachmittags ans Moskau abfahrenden Zug verläßt Endiknhnen jetzt jeden Sonntag 2 Uhr mittags: letzter An schluß ans Berlin jeden Sonnabend 1932 Uhr abends, Sendungen nach Japan könne» vorerst noch nicht über Sibirien befördert werden, auch nicht solche mit Leitvermerk. Biidersälschnngc» in groftem Stil. — In Wien ist man in den letzten Monaten zahlreichen, zum Teil recht plumpe» Fälschungen von Bildern berühmter österreichischer Maler auf die Spur gekommen. Vor kurzem erfolgte die Verhaftung ihres intellektuellen Urhebers, eines aus Galizien stammenden Handelsagenien, der den bezeichnenden Namen PH, UeberaU trägt, Uber diesen Fall, der an den Münchener Bilder- fälschungsprozeß von 1998/09 erinnert, wird im »Cicerone» Näheres miigeteilt, Ter Schwindler verkaufte entweder Kopien, di« In seinem Auftrag angefertsgt waren, als Originale, oder begnügt« sich damit, minderwertige Bilder mit «den Namen berühmter Meister zu ver sehen, an die sie von ferne erinnerten. Da er als übel beleumundeter Schieber den Handel nicht selbst betreiben konnte, bediente er sich eines Mittelsmannes oder veranlaßt« verarmte Angehörige des Mittel standes, die über Titel und Ansehen verfügten, einzeln« Bilder zu Verkausszwecken in ihrer Wohnung aufzuhängen. Die Fälschungen, bi« bisher von dev Polizei sestgestellt wurden, übersteigen bereits di« Zahl 99. Unter den Künstlernamen, die mißbraucht wurden, befinden sich Rudolf Alt, Tassinger, Danhauser, Pettenkosen, Waidmiiller u, a. Die Angelegenheit gewinnt dadurch eine besondere Pikantem«, daß es dem Schwindler gelang, sehr bekannt« Beamte der Wiener Museen hcreinzulegen. Niederdeutsche Bühnen haben sich int letzten Jahrzehnt in ver schiedenen Städten gebildet mit dem Ziel, das beste des plattdeutschen dramatischen Schrifttums in guten Aufführungen hcrauszubringen, was bekanntlich den Berussbühnen bei ihrem Mangel an plattdeutsch sprechenden Kräsicn nur in Ausnahinesäilen möglich war. Leider hat auch hier der Wunsch, »eine Rolle zu spielen«, zu manchen Zer splitterungen geführt. Der Hamburger Ouickborn berichtete in seinem letzten Heft über zwei Nengrilndunigen, die sich bestehenden Bühnen» vereinen an gleichen Orten an die Seite steilen wollten, aber grösst» Worten keine großen Taten haben folgen lassen. Die älteste der meder deutschen Bühnen ist die in Hamburg sLeiter vr, Lhnsorg), ihr sind gefolgt di« in Flensburg sStudienrat Cruse), Kiel sProf. vr, Mensing!, Rostock sProf, vr, Krickeberg), In Lübeck, Bremen, Glückstabt, Itzehoe und anderen Orten bestehen kleinere Vereine mit ähnlichen Absichten, Ein Heim für das Kieler Thcaicrmnseum, — Das Thcatermuseum in Kiel, das aus den Sammlungen des Instituts für Literatur und Theaterwissenschaft an der U n i ve r s i t ä t hervorging und 1929 durch Ankauf des Stuttgarter Theatermuscnms wesentlich erweitert wurde, hat nach jahrelanger Verpackung nunmehr eine ausreichende und würdige Stätte gefunden: die »Alt« Anatomie« in der Dänischen Straße. Die Ausstellung der reichhaltigen Schätz« ist soeben beendet, und dos Theatcrmuseum soll jetzt seiner doppelten Bestimmung als Studienanstalt der Universität und als Kultnrmittel für die Be völkerung übergeben werden. Weimarer Goethe-Tage 1924. — Die Hauptversammlung der Goethe-Gcseilschast findet am 13, und 14, Juui in Wei mar statt. Am ersten Tage werden, wie üblich, nach der Begrüßung durch Len Präsidenten Roethe die Geschäftsberichte vorgelegt wer den, Pros. Friedrich 8 ienhard wird über den Ausbau der Goethe- Gesellschaft sprechen, Abends findet im Nationaltheater eine Ausfüh rung von Waldemar von Baußnerns musikalischer Komödie »Satyros« statt, Der Sonnabendoormittag ist der Festsitzung gewidmet, Ten Bortrag hält Prof, vr, Sprang er lBerlins über Goethe und die Metamorphose des Men scheu. Am Abend wird im Theater »Egmont« gegeben. Kantscier in Neapel, — Die zweite Sitzung des Internationalen Kongresses siir Philosophie, der im Anschluß an das Jubiläum der Universität Neapel tagte, war dem Gedächtnis der 299, Wiederkehr der Geburt Immanuel Kants gewidmet. In der Lulu magna der Universität war eine großartige Versammlung hervorragender Philo sophen aus der ganzen Welt zusammengekommen: den Vorsitz führte der bekannte Leipziger Philosoph Professor vr, H a n s D r i e s ch, umgeben von- den beiden italienischen Philosophen Professoren Aliotta und Deila Balle. Die Festrede hielt Professor vr, Arthur Liebelt von der Universität Berlin über »Humanität und Freiheit tu der Lehr« Immanuel Kants«, Langanhaltvnder Beifall lohnte den glänzenden Vortrag, der mit dem Wunsche schloß, daß durch den Neapler Kongreß der Geist Kants, der die Einheit der menschlichen Kultur verkünde, in die Völker der Welt hinausgetragen werden möge. Nach dem Vortrage uberbrachte Maria Groener die Grüße der Neuen Schopen hauer-Gesellschaft, worauf Professor Leon Brunlchpicg von der Pariser Universität eine Gedächtnisrede Maurice Blondels aus den Kant nahe- stehendeu sranzösischen Philosophen Maine de Biran vorlas und schließ lich der Genfer Professor Benrubi über das Thema »Kant, Maine de Biran und die philosophisch« Bewegung unserer Zeit« sprach. Allgemeiner thcosophtschcr Kongreß, —Vom 7 bis ll, Inn, d. I, findet im Festsaal des Neuen Rathauses in L e i pz i g der X, allgemeiue theosophische Kongreß statt. Es werden u, a, Vorträge gehalten: Die theosophische Verbrüderung, die Religion des neuen Menschen
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