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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1924
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- 1924-05-19
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- 19.05.1924
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II7, lg. Mai 1924. Redaktioneller TeU. ««Na>-I-N >. d. Doch». Vv»dv»»«l. 7169 / reiche mit Ihren weit, weit in anderen Weltteilen gelegenen Schutzge bieten. Und schließlich gab es sogar solche Portoabkommen zwischen Staaten, die einander' fremd und durch weite Ozeane voneinander ge trennt waren. Galt doch vor dem Kriege auch zwischen dem Deutschen Reich und den Vereinigten Staaten im unmittelbaren Seeverkehr schon das billige Jnlandporto von 2 Cent <8 Pf.) und 10 Ps. für ge schlossene Briese. Man konnte schon etwa SV bis KV verschiedene Sonder-Pvstver- elne innerhalb des Weltpostvereins zählen. Ich habe in meinem Buche »Weltportoreform» (Berlin 1808/10) an der Hand der amtlichen Bries- statistik des Berner WeltposkbureauL die Berechnung geliefert, daß schon rund 40 v. H. aller im Weltpostverein ausgetauschten internatio nalen Briese dem sogenannten Weltpennpporto, d. h. dem inländi schen Gebührentarif unterlagen und nicht dem so viel höheren, meist doppelt so teueren Satz des Weltpostvereins. Der Weltkrieg hat nun leider nicht bloß diese fortschreitende Ent wicklung in der Richtung zum Ideal «Äephans bei uns Europäern ins Stocken gebracht, er hat auch viele Postvereinsbeziehungen verschlechtert oder ganz zerstört. Er hat mit dem Staatshaushalt auch die Post finanzen zahlreicher Länder zerrüttet, den Weltverkehr gelähmt und z» bedeutenden vcrkehrshcmmendcn Erhöhungen der Briespostgebiihren geführt. Wir haben nicht mehr die billigen Jnlandtarife nach den uns entrissenen Schutzgebieten, nach den deutschen Postanstalten in China und der Türkei, nicht mehr bas 10-Pfennig-Briesporto nach Nordamerika. Auch wurde in der Folge aus Beschluß des Weltpost kongresses zu Madrid <1820) der Norinaltarls des Weltpost vereins sehr stark erhöht: slir einfache Briefe von LS aus 50 Centimes des vollwertigen Goldfranken; slir je 5 Gramm Druwsachen von 5 aus 10 Centimes; also in diesen beiden Fallen um 100A, d. h. eine Verdoppelung. Bei den Weltpostkarten trat aber eine Verdrei- sachung des Besördcrungspreises ein. Sie stiegen von 10 auf ZV Golbcentimcs, wurden also teurer als vordem ein geschlossener Brics. Bei uns gilt seit dem 1. Dezember 1823 im Innern ja im wesentlichen wieder der alte Fricdenstaris. Für den Wcltpostverkehr dagegen find verständigerweise billigere Sätze als die des neuen Beltposttariss an- gesetzt worden, nämlich slir je SV Gramm Drucksachen unverändert wie früher S Pfennig skl4 Centimes), doch 20 Pscnnig <25 Centimes) für Weltpostkarlen fsrliher 10 Ps.) und SV Psennig <Z6 Centimes) statt SV Centimes <40 Pf.) für Briefe. Allein auch diese ermäßigten Geldsätze für Karten und Briese igegen früher 100 und Sv?h mehr) wirken schwer hemmend, sowohl im Privatverkchr und Geistesaustausch wie auch im Welthandels verkehr, wo eine lebhafte Werbetätigkeit nach außen durch Massen- briese <nicht bloß mittels Drucksachen und Mustern) angesichts der darniederliegenden Ausfuhr — und nicht bloß bei uns — ungeheuer wichtig ist. EL wird daher, auch im Interesse der meisten anderen Völker, eine zwingende Notwendigkeit sein, auf dem bevorstehen den Weitpostkongreßzn Stockholm im Juni 1824 dahin zu wir ken, bah die Weltpostvereinsgebühren allgemein wieder herabgesetzt werben, und zwar mindestens wieder aus die Vorkriegssätze. Doch noch mehr tut uot. Es muß versucht werden, so schwierig auch die Anregung von unserer Seite unter Len jetzigen Umständen sein mag, wieder den Weg der Po st Vereinsbildung zu be schielten und zunächst wenigstens das gegenseitige billige Inlandbrief porto im unmittelbaren Wechfelverkehr mit der Union Nord amerikas zu erringen. Im Anschluß an den neulich abgeschlos senen deutsch-amerikanischen Handelsvertrag kann das auch nur natürlich erscheinen. Ägypten und einige andere Länder haben sich übrigens schon vor dem Kriege zum Abschluß von Post vereinsabkommen mit beliebigen anderen Staaten bereiterklärt. Dort, wo der Wechselverkehr noch gering und die etwaigen Postaussälle insolge einer Tarisermäßigung entsprechend klein sind, lassen sich solche Abkommen besonders leicht durchführen. Sie könnten auch neu bahn brechend wirken. Es gilt jetzt, den Äein wieder ins Rollen zu bringen, um dem Stephanschen Ideale immer näher zu kommen. Beim Über seeverkehr bereiten freilich die hohen Seetransitgebühren für Briefe manche Schwierigkeiten. Aber die Lanitransitkosten sind ja viel geringer. Und nach den angrenzenden Nachbarländern geht der Ver kehr ohne alle Durchgangsgcbithren vor sich uni ist ost der größte eines Landes nach außen, häufig oder A des gesamten Ansland- verkchrs eines Staates ausmachcnd. Deutschland hat übrigens schon seit Stephan aus den Weltpost- kongressen stets für Ermäßigung oder völlige Aufhebung der Durch gangsgebühren gekämpft. Meist gleichen sich auch Leistung und Gegen leistung dabei ziemlich aus. Im letzten Friedensjahre hatte das Deutsche Reich im ganzen nach Verrechnung der Transitschulden und vorlevbla» t. dev Devtichev Bvchdavdet. »1. Jabraa»,. Guthaben nur einen Saldobetrag von 9Z8 000 Franken wirklich bar ^ zu bezahlen. Der Gedanke eines Po st Vereins aller Länder! Europas ist alt und tauchte schon vor Gründung des Weltpost vereins in de» fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahr hunderts auf. Der Weltpostverein mit seinen ziemlich einheitlichen und gegen früher wohlseilen Gebühren von Land zu Land ließ ihn wieder zur Ruhe kommen. Aber er liegt trotzdem noch in der Lust und ist heute zeitgemäßer denn je. Denn schon die Weltpostgebühren vor dem Kriege wurden immer noch als viel zu hoch empfunden. ! Eine Folge davon waren die vielen Sonderpostverelne mit billigerem Porto, die aber ganz regellos und grundsatzlos entstanden. Seit kurzem haben wir aber eine neue wichtige Tatsache zu verzeichnen, dl« eigentlich bahnbrechend und vorbildlich für die Idee der Weltteilpostvereine wirken müßte und in ihrer Bedeutung bei uns in Europa noch gar nicht recht gewürdigt zu sein scheint. Das ist die Gründung des pan amerikanischen Po st Vereins, der den ganzen Weltteil Amerika umfaßt und am 1. Januar 182S ins Leben trat. Er bildet ! ein gewaltiges einheitliches Postgebiet für sich. Ganz Amerika i st postalisches Inland, in dem der innere Taris aller seiner Länder gilt <mit einer Einschränkung allerdings bei Montevideo). Der Brieftransit ist frei und unentgeltlich in diesem Gebiet. Die einzelnen Länder haben zwar die Freiheit, ihre innere» Postgebühren sestzusetzcn, behalten, doch mit der Beschränkung, daß sie allerhöchstens die Hälfte der Weltpostgebühren ausmachen dürfen. Die Zuschläge für ungenügend frankierte Briefe fallen fort. Vergegenwärtigen wir uns einmal die Größe und Bedeutung dieser neuen Tatsachen! Europa mit seinen 10 M tll i ou e n Quadrat kilometern reicht von Norden nach Süden nur etwa bis zum SS. Grad nördlicher Breite, also nicht viel südlicher als New Port <40. Grad). Amerika aber, mit selnen 40 Millionen Qua dratkilometern viermal so groß, erstreckt sich vom nördlichen Polargebiet fast bis zum südlichen Polarkreis und hat im Postverkehr ganz andere Entfernungen zu überwinden als Europa. Wie weit find wir Europäer aber noch von einem pa »euro päischen Postverein entfernt! Und wieviel notwendiger ist solch ein Weltteilspostverein für unsere verarmten Länder als für die Amerikas! Und wieviel leichter wäre er eigentlich durchzuführe»! Wie wichtig wäre er sllr die Aus» und Einfuhr, für Handel und In dustrie, für den Geistesaustaufch der Kulturvölker unseres ganzen Kontinents! Es ist an der Zeit, daß Europa sich seiner Rückständigkeit aus diesem Gebiete bewußt wird! Seine 4S0 Millionen Einwohner brauchen die Verkehrserleichteruug eines Weltleilspostvereins mit dem inneren Taris viel mehr als die 180 bis 200 Millionen Bewohner Amerikas, denen das Porto wegen der höheren Einkommensverhält-. Nisse auch bisher schon nicht drückend war. Gerade der jetzige Zeit punkt erscheint geeignet, dem Beispiel Amerikas nachzuelfern, weil der noch stockende internationale Briefpostverkehr Europas zurzeit kieinebe Postcinnahmen ausweist als ein auf der Höhe stehender Ver kehr und weil deshalb auch die etwaigen Postaussälle insolge einer Portoherabsetzung jetzt geringer sein würden als später. Leitbclii-ikt tu«- kelrrebsvirlscksst. viort«ij»l>r»t>okts für detrisbswirtseÜLkt liebe ?orsckmiss, ^abrxrmß I, Uett I. luckustrieverlLß Spaelk L lüucke, UerUu 1924. Ikldj. Om. 6.—. Von der n-euen Zeitschrift für Betriebswirtschaft, die von Professor vr. F. Schmidt unter Mitwirkung namhafter Betriebswifsenschaftler hcrauSgegeben wir-, liegt nunmehr das Eröffn ungbhest vor, dessen In halt wie Aufmachung gleichermaßen ansprechen. Die Zeitschrift soll der lebendigen Wechselwirkung zwischen Wifsenfchaft und Praxis der Be triebswirtschaft dienen, ein Vorhaben, das die wärmst« Unterstützung aller Beteiligten — und beteiligt ist jeder, der irgendwie und irgendwo mit den Problemen des Wirtschaftslebens in Berührung kommt — ver dient. Der Weg, auf dem dieses Ziel erreicht werden soll, und der im Geleitivort in kurzen Umrissen gezeichnet wird, erscheint als der denk bar beste und m u ß zum Erfolg führen, wenn die Zeitschrift in ihrer weiteren Entwicklung hält, was das erste Heft verspricht. Diefes weist eine erstaunliche Reichhaltigkeit auf, wie schon eine bloße Aufzählung der darin enthaltenen Aufsätze beweist, auf die näher einzugehen au dieser Slelle leider versagt ist. Autoritäten auf dem Gebiet der 4K- triebswirtschaftslehre, wie Schmidt und Kalveram-F-rankfurt a. M.. Walb-F-reiburg, Prion-Köln, Grotzmann-Leipzig, Sommerfeld-Mann heim, behandeln folgende Malerien: Die neuen Goldmorkbilanzen und die Goldmarkb-uchführung, Die Bilanz als Mittel der Erfolgsrechnung, 930
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