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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1924
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- 1924-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1924
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4. Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des verstorbenen Herrn Wilhelm Lobeck für die Amtszeit 1924—27. Gewählt wird Herr Friedrich Feddersen und nimmt die Wahl an. Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des satzungs- gemäß ausscheidenden Herrn MaxSchottefür die Amts zeit 1924—1929. Herr Max Schotte wird wiedergewählt und nimmt die Wahl an. 5. Wahl eines Mitgliedes des Rechnungs-Ausschusses an Stelle des satzungsgemäß ausscheidenden Herrn Gustav Küsten macher für die Amtszeit 1924—1927. Herr Gustav Küstenmacher wird wiedergewählt und nimmt die Wahl an. Di« Wahlen erfolgen durch Zettelwahl. Herr Ludwig Bloch dankt dem Vorstande im Namen der Ver sammlung für die geleistete mühevolle Arbeit. Das notarielle Pro tokoll und das allgemeine Protokoll werden verlesen und unter schrieben. Schluß 8L0 Uhr. Eine Anregung. Der Ausdruck des geistige» und wirtschaftlichen Lebens eines Volkes liegt in der Gesamtheit seiner Literatur. Es ist der Stolz des Verlegers, daß er auf bestimmten Gebieten eine Kulturmission erfüllt, der Stolz des Buchhandels, die vielgestaltige Geistes- und Wirt schaftswelt der Öffentlichkeit znzufllhren. Erkennt der Buchliebhader auch di« Fülle des Gebotenen dankbar an, so fragt sich andererseits jeder, der in der Praxis des Lebens steht, ob auf den von ihm übersehbaren Spezialgebiete» Erschöpfendes geleistet wird. Da möchte ich als Frau die Krage stellen, ob den» die heutige Literatur dem Problem der wirtschaftlichen Entsaftung des Krauenlebens und seiner nationalökonomischen Wichtigkeit hinreichend nahegetreten ist. In der glücklichen Vorkriegszeit spielte der Zusammenhang zwischen Hauswirtschaft und Volkswirtschaft nur eine geringe Rolle. Pro duktion und Handel waren dazu da, um den Konsumenten zu be friedigen. Wehe ihnen, wenn sie es nicht taten! Was der Ver braucher trieb, war seine Sache. Wie ein Schleier siel es von vielen Augen, als tni Kriege mit den Kragen der Haushaltsführung die Frage des Seins oder Nichtseins unseres Volkes unmittelbar ver knüpft ward. Es war eine harte Lehrzeit, aber für die Zukunft eine segensreiche. Kür ein verarmtes Volk, wie wir es heute sind, ist die Summe der Haushaltsführungen, die Summe der Verbraucherforde rungen, die Summe der pfleglichen Behandlung aller Werte — auch derjenigen der Kleidung und der Ctuzelhäusltchkeit — Existenzsrage. Sie beeinflußt wesentlich unsere Handelsbilanz, von deren Aktivität die Beständigkeit unserer Währung zum Teil abhängt. Nicht minder wichtig als die rein ökonomischen Fragen sind die damit eng zusammenhängenden unserer Volksgefundheit. Eine sach gemäße Verwendung der vorhandenen Nahrungsmittel z. B. kann dem aus ein bescheidenes Mast von Nahrungszusuhr angewiesenen Organismus oft voll genügen, während dieser bei verständnisloser Einförmigkeit in seiner Entwicklungs» und Leistungsfähigkeit zu kurz kommt. Welch ein Faktor für ein Volk, das nur durch Arbeit und Kraft wieder hochkommen kann! Es verlohnt wohl, daß die führenden Kreise, auch der Buchhandel, sich mit dieser Krage befassen. Somit ist das Gebiet der wirtschaftlichen Ausbildung aller Krauen und ihre Erziehung zu volkswirtschaftliche» Erkenntnissen eins der Problem«, denen der Buchhandel fördernd beispringen muß. Es ge schieht ans diesem Gebiet schon viel, besonders in der Tagespresse und in Zeitschriften. Fm Werben um die Hausfrau kann man sa sogar einen Wettlaus beobachten, der der Gesamtheit dient, weil er Nützliches in weite Kreise trägt. So ganz leicht ist die Bearbeitung des wirt schaftliche» Frauengebicis dabei nicht, weil die Gesahr der Einförmig keit vorliegt. Im Interesse der Gesamtheit aber kann nicht bringend genug gebeten werden, das Schrifttum »ach dieser als prosaisch ver- xnsene» Richtung recht rege zu halten. Anders liegt es, wenn man sich unter den Büchern umsteht. Unter der Gesamtheit der Frauenbewegungsliteratur ist die der Hausfrauen- bewegung dürftig. Kein Wunder. Als eigene Bewegung kann man sie wohl erst seit Anfang dieses Jahrhunderts bezeichnen. Es gibt eine Reihe reiner Fachschriften, Schriften über das hauswirtschastliche Kortbtldungsschulwesc» und über hauswirtschaftliche Franenberuse. Sic lvevden von einem engeren Interessentenkreise führender Frauen, von Hauswirtschastslehrcrinnen und von Volkswirtschaftlern gelesen. Aus ihre stärkere Verbreitung könnte aber vielleicht durch die Sortiments- buchhandlungen und 'durch die besonderen Verbindungen hingewlrkt werden, die der Buchhandel mit Seminaren und volkswirtschastlicheu Instituten hat. Der breiten Masse aber werden solche Probleme besser in einer Form gereicht, an die ich hier erinnern möchte, in der des naturalisti schen Romans oder der Novelle. Vielleicht erscheint der Vorschlag etwas »kitschig»; aber der Zweck heiligt die Mittel! Wenn wir doch gute bekannte Schriftstellerinnen sänden, die sich nicht scheuten, die Probleme des häuslichen Beruf» in ähnlicher Welse ausznmünzen wie seinerzeit Clara Vtebig in »Das tägliche Brot- die sozia-lenl Beides liegt ja so nahe beisammen. Hauswirtschastliche Krauenberussansbildung, Druck des wirtschaftlichen Lebens und Gegenwehr sind ja heute soziale Probleme von äußerster Wichtigkeit. Freilich, — wir sind über das Zeitalter des naturalistischen Romans hinaus zum impressionistischen und expressionistischen gelangtl Ob bei dieser Steigerung literarischer Vergeisterung mein Vorschlag noch realisierbar ist, weiß ich nicht! vielleicht können die Herren Verleger und vor allem die Autoren ihn aber doch in Erwägung ziehen. Einige wenige gute oiolgekfene Bücher und Zeitungsromane sind ivertvollere Träger eines Gedankens als Vorträge und Broschüren. Als zu verarbeitende Gedanken würde ich fordern: 1. Der hauswirtschastliche Berus, ob im eigenen Hause oder bezahlt, menfchltch besriedigend und volkswirtschaftlich wichtig, wenn auf guter Vorbildung aufgebaut. 2. Forderung wirtschaftlicher Ausbildung der großen Masse der Mädchen. 3. Volkswirtschaftliche Rückwirkungen der BerusSauSübnng. Zum Schluß möchte ich noch einige Hauptoerbände nennen, die sich mit dergleichen Fragen sachlich beschäftigen: Reichsverband Laninvirtschastlichcr Hausfrauenvereine, Berlin SW. 11, Dessauerstraße 26, Verband deutscher Haussrauenvercine. Vorsitzende Krau Ger hard, Altendurg, Sachsen. Reisfensteiner Verband, Berlin, Königgräherstraße 123, Lanö- wirtschastSministertum. Deutscher Verein sür ländliche Wohlfahrts- und Heimatpslege, Berlin SW. 11, Bernburgerstraße, 13. Sie werden gern weitere Auskunft und Anregungen geben. Ob die vorstehenden Ausführungen für den buchhändlerischen Fach mann von Wert sind, kann ich nicht beurteilen. Es würde mir ge nügen, wenn ich das Interesse der Buchhändlerwelt für die volkswirt schaftliche Wichtigkeit der Hausfrauenbewegung gewonnen hätte. Gräfin Margarete Kepserltngk ged. Hirt —Eammerau. Welt-Einheitsporto. Wünsche an den Wcltpostkongrcß 1824 I» Stockholm. Von Arved Jürgensoh». »Mein Ideal ist, daß man eine n Tarif hätte, gleichviel ob sür das In- oder Ausland, und man dahin känie, die Sätze des Auslandes auf diejenigen des Knlandes zurückzu führen.» Äaatssekretär Stephan flWSj. Das Fdeal Stephans von einem einheitlichen Briefporto für den In- und Auslandverkehr aller Länder, »sodaß alles ein Hirt und eine Herde ist, sodaß wir den gleichen Portosatz ans der ganzen Erde haben», schien vor dem Weltkriege schon in eine gewisse Nähe gerückt zu sein und der Verwirklichung wenn auch nur schrittweise, doch in einer be schleunigten Gangart entgegenzueilen. Die Vorstufe dazu waren die zahlreichen innerhalb des Weltpost vereins bestehenden Sonierpostvereine vieler Länder, bis im Wechsel» verkehr ihrer Mitglieder nicht das Weltpoftvereinsporto, sonder» einen billigeren Gebührensatz, in der Regel bas Jnlandporto, anivendeten. Der schon seit 18SV bestehende deutsch-österreichische Post- verein hatte das Vorbild dafür abgegeben! doch machte er nur langsam Schule. Erst nach der Gründung des Weltpostvereins s1875>, dessen Gebührensätze für die regen Wechselbeziehung«» vieler Länder noch als viel zu hoch empfunden wurden, machte der Abschluß solcher en geren Sonderpostvereine schnellere Fortschritte. Sprachengleichheit, Stammvcrwandtschast, lebhafte Kultur- und Handelsbeziehungen ge wisser Völker taten dabet bas Ihre. Waren es anfangs vorwiegend aneinandergrenzende Länder, die derartige Abkommen trafen, fei es nun für das gesamte gemeinsame Gebiet oder nur sür den engeren Grengverkehr, so folgten bald auch gleiche Postvereinc der Kolonial-
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