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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1924
- Strukturtyp
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- 1924-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. (Nr. 75.) Unterstiitzungs-Derein Deutscher Buchhändler und Duchhandlungs-Gehiilfen. i, Bericht des Vorstandes über das Jahr 1923. Das Berichtsjahr 1923 stand auch für den Unierstützungs Verein unter dem unentrinnbaren Einflüsse der Geldentwertung. Der Vorstand muß es sich deshalb versagen, wie in früheren Jahren Zahlenzusammenstellungen zu unterbreiten, die das Ergebnis seines Wirkens in verhältnismäßig durchsichtiger und klarer Form veranschaulichen könnten. Die Zahlen der Einnahmen und Aus zahlungen im Laufe der 12 Monate des Jahres 1923 lassen sich nicht miteinander,vergleichen, und ihre Ausrechnung erscheint gänz lich zwecklos. Wir erhielten im abgelaufenen Geschäftsjahr« 242 Gesuche und bewilligten und zahlten aus den verfügbaren Mitteln: 187 regelmäßig dauernd« Unterstützungen, und zwar an 2 Prinzipale, 58 Angehörige von Prinzipalen, 28 Gehilfen, 79 Angehörige von Gehilfen und 59 einmalige Beihilfen, und zwar an 3 Prinzipale, 9 Prinzipal-Angehörige, 29 Gehilfen, 18 Gehilfen-Angehörig«. Die uns zufließenden Beträge waren wir gezwungen, dem immer schneller werdenden Tempo der Entwertung Rechnung tra gend, tunlichst schnell ihrer Bestimmung zuzuführen. Trotzdem oder gerade deswegen entstanden außerordentlich fühlbare Lücken in unserer Tätigkeit, weil die Einnahmen schließlich vollständig ver siegten. Unsere wiederholten Hilferufe an die Angehörigen des Berufes fanden zwar wie immer Gehör und führten uns, wenn die Not am größten war, wieder ansehnlich« Beträge zu, aber alles reicht« nicht aps, um auch nur den dringendsten Bedürfnissen unserer Notleidenden gerecht werden zu können. Am schwersten betroffen wurden selbstverständlich alle die jenigen unserer Schützlinge, die zum Teil seit langen Jahren von uns regelmäßige, wenn auch im Ausmaß recht bescheidene Zuwen dungen erhielten und vielfach auf diese geringen Einkünfte in ihrer Lebenshaltung geradezu mit angewiesen sind. Die von uns Ende 1922 auf Grund von Vorausberechnung bewilligten regelmäßigen Unterstützungen, die monatlich oder vierteljährlich zur Auszahlung gelangen sollten, ergaben gegen Ende des Jahres Beträge, deren Höhe nicht einmal die Portokosten der Übersendung lohnte, und wir waren außerstande, dies« lächerlich geringen Summen auch nur annähernd den Zeitverhältniffen ent sprechend aufzuwerten. Denn unsere bis dahin regelmäßig fließen den Quellen, die Mitglied sbeiträge und die Zins erträgnisse unseres Vermögens, trugen uns gleichfalls nur entwertete Nennbeträge ein, zu deren Aufwertung oder Er höhung uns jede Möglichkeit fehlte. Dankbar gedenken müssen wir in diesem Zusammenhang« be sonders unserer opferfreudigen Freund« und Gönner im valuta- starken Auslande, deren willkommene Gaben in ihrer Wertbeständig- keit uns naturgemäß große Erleichterungen bringen konnten. Einen herben Verlust erlitt der Unterstützungs-Verein und sein Vorstand durch das am 2. Mai 1923 erfolgte plötzliche Ableben nnseres Vorstandskollegen Wilhelm Lobeck, der volle drei Jahre an unserer Seite gestanden und sich durch seine vorbildliche, stet« Arbeitsfreudigkeit, sein warmes Herz für die uns gestellten Aufgaben und seine vortrefflichen Charaktereigenschaften unser aller Vertrauen und Freundschaft erworben hat. Ein schweres, inneres Leiden, als Folg« der Feldzugsstrapazen, setzte seinem Leben ein allzu frühzeitiges Ziel, nachdem er noch in den Kantate-Tagen des Vorjahres in Leipzig rastlos für den Unterstützungs-Verein gewirkt! hatte. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Dem geradezu hoffnungslosen Zustande unserer Finanzen gab erst die Stabilisierung unserer Währung und die Einführung Lerl Rentenmark eine merkliche Wendung zum besseren. Wir konnten! im Dezember die uns infolge eines abermaligen Aufrufs im Bör-st senblatt zusließenden, wertbeständigen Beträge in Form vonl Wei h n a ch ts gaben unseren bereits erwähnten Schützlingen zu-st sichren und waren auch in der Läge, noch einen unter diesen Um-! ständen ansehnlichen Rentenmarkbetrag ins neue Geschäftsjahr für! dessen erste Bedürfnisse hinüberzuretten. Das Vermögen des Unterstützungs-Vereins ergab am 31. De-! zember 1923 folgendes Bild: An Barvermögen 1 421.95 Goldmark (davon 1 405.95 Gm. beweglicher Fonds, 16.— Gm. Reservefonds).! Das satzungsgemäß in mündelsicheren Werten anzulegende Ver mögen des Reservefonds bestand außerdem in Wertpapieren im Gesamtnennbetrage von 4166 750.— Mk. Hypotheken 445 900.— M. 4 612 650.- Mk7 Mit diesen Zahlen, dieser Bilanz stand der Vorstand am Endel des vielleicht für den Unterstützungs-Verein schicksalsschwersten Ge- schäftsjahres vor den Trümmern eines früher stolzen Baues, der l von Generationen des deutschen Buchhandels mit unbegrenzter! Liebe und Opfersreudigkeit aufgerichtel wurde. Dieses bittere Schicksal teilt der Unterstützungs-Verein mit! ungezählten ähnlichen Einrichtungen öffentlicher und Privater! Wohlfahrtspflege. Der politisch« und wirtschaftliche Zusammen bruch unseres Vaterlandes ist die Ursache dieses Schicksals, das wir! nur meistern weiden durch zielbewußies Arbeiten in alter deutscher Zähigkeit und Treue. Wir wollen uns deshalb nicht in fruchtlosen Klagen verlieren, sondern vielmehr nur vorwärts schauen und uns von dem Geiste der Gründer des Vereins und ihren hohen Zielen beseelen lassen. Wir wollen von neuem arbeiten und wieder aufbauen, und I der Vorstand hat das felsenfest« Vertrauen, daß es ihm gelingen wird, den Unterstützungs-Verein in nicht zu ferner Zeit wieder zu dem zu machen, was er sein soll und gewesen ist, eine sichere Zu flucht für all« Bedürftigen des deutschen Buchhandels, und daß er nicht »vergeblich- alle Berufsgenoffen zur Mitarbeit an diesem Werke aufrufen wird. II. Hauptversammlung am Dienstag, dem 8. April 1924, abends 71S Uhr, im »Grünen Saal-, Köthener Str. 38 (Berlin). Der Vorsitzende, Herr vr. Georg Paetel, eröffnet die Sitzung um 7.45 Uhr, stellt fest, daß die Hauptversammlung satzungs gemäß einberufen wurde, und erklärt, daß Herr Notar vr. Landen das notariell« Protokoll, der Schriftführer, Herr Max Paschke, das allgemeine Protokoll führen wird. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreien: 1. Der Jahresbericht des Vorstandes für das Jahr 1923 wird von dem Schriftführer Max Paschke verlesen. Herr vr. Paetel gibt Ergänzungen zu diesem Bericht in bezug aus die zukünftigen Bedürfnisse des UnterstützungsiVereins hinsichtlich seiner Mitgliederbeiträge. Der Jahresbericht wird einstimmig genehmigt. 2. Herr Gustav Küstenmacher erstattet den Bericht des Rech nungsausschusses, der ebenfalls genehmigt wird. 3. Auf Antrag des Rechnungsausschusses wird dem Vorstande einstimmig Entlastung erteilt.
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